Trommler53842
Helpful & Friendly User
Behringer Firepower FCA610
Zunächst einmal herzliches Dankeschön an die Verantwortlichen vom Musiker-Board und an die Firma Behringer, welche den Test ermöglicht haben!
Das FCA610 ist ein 24bit/96 kHz Audio/Midi-Interface mit 6 Inputs und 10 Outputs.
Als ich den Karton mit dem 1,1 kg schweren Interface auspackte, fragte ich mich:
"Wird hier Hausmannskost von Behringer geboten oder doch auf höherem Niveau gekocht?"
Nun ja, ein Gehäuse aus Metall ist da schon mal ein guter Hinweis auf Qualität.
Im Lieferumfang befinden sich Interface, Netzteil, ein USB-Kabel, ein Firewirekabel und das Handbuch.
Den Interface-Koch interessieren erstmal die wichtigen Zutaten, dann die Gewürze.
Zutaten:
Anschlüsse und Knöpfe.
1.) Vorderseite:
a) Anschlüsse
Zwei kombinierte XLR/Klinke-Anschlüsse von Midas auf der Vorderseite, 2 Kopfhöreranschlüsse (6,35mm Klinke).
Somit lassen sich Mikros per XLR anschliessen oder eine Gitarre bzw. Bass direkt per Klinkenkabel.
Wer sich über die Qualität der Midas-Preamps informieren will, kann das gerne im Behringer X32-Thread machen. Da wurde schon genug Positives berichtet.
b) Knöpfe
Für die Inputs stehen HiZ-Umschaltung, PAD-Bedämpfung mit 15dB und ein LowCut-Schalter zur Verfügung (Ausblendung von Trittschall bei 75 Hz und 12 dB/Oktave). Natürlich gibt es auch für die zwei XLR/Klinke-Eingänge je einen Knopf für die Aktivierung von 48V-Phantomspeisung.
Zwischen den Volumenreglern der Kopfhörer steht ein Mono-Schalter zur Verfügung, der das Eingangssignal (z.B. Keyboard L/R) auf Mono schaltet. Das vom Computer rauskommende Signal (z.B. Begleitspur) bleibt dabei weiter Stereo. Rechts unten steht dann noch der "Digital Select"-Schalter zur Verfügung, der zwischen SPDIF optisch/koaxial umschaltet. Dieser Knopf schaltet auch zwischen USB und Firewire-Betrieb um (siehe weiter unten).
Zwischen den Kopfhöreranschlüssen steht ein Knopf zur Verfügung, (Out 3-4), der die Inputs 3+4 (Rückseite) auf den Kopfhörerausgang "B" umleitet.
Schlussendlich noch der Knopf zwischen den Reglern "Mix Bal" und "Main Vol". Drückt man diesen, so regelt der Mainregler nicht mehr nur die Ausgänge 1+2, sondern alle Ausgänge 1 bis 8 gleichzeitig.
c) Regler
Pro XLR/Klinke-Eingang der Vorderseite gibt es je 1 Gain-Regler und pro Kopfhörerausgang je 1 Volumenregler.
Der Mix-Balance-Regler, der das Mischungsverhältnis aus reinkommendem Signal (z.B.Gesangsmikro) und dem vom Aufnahmeprogramm rauskommenden Siganal (z.B. Begleitspur) regelt. Das reinkommende Signal (z.B. Vocal) kann hier latenzfrei direkt an den Kopfhörer übergeben werden, da es VOR der A/D-Wandlung abgegriffen wird.
Main-Volume-Regler für Line-Ausgang 1+2 bzw. 1-8.
Mein Eindruck:
Viel Knöpfe und Regler sind auf kleiner Fläche untergebracht. Wer das Gerät einschaltet, wird mit einer regelrechten Flut an bunten, aufleuchtenden LED´s auf der Vorderseite begrüsst, was sich im Betrieb dann aber wieder auf augenfreundlichere Werte reduziert. Nahezu jede Funktion wird mit LED-Anzeigen unterstützt. Das Signalrouting ist beachtenswert!
Haptik:
Angenehme Widerstände bei den rasterlosen Drehpotis und angenehmes Einrastern der Knöpfe.
Die Buchsen nehmen Klinken- und XLR-Kabel ohne Ruckeln & Zuckeln an. Die Stecker sitzen fest. Die Buchsen als solche wackeln nicht innerhalb der Gehäusearretierung.
Je nach Widerstand (Ohm) des angeschlossenen Kopfhörers, sollte man die Lautstärke besser erstmal von leise langsam nach laut drehen und nicht direkt auf maximal laut stellen.
Ein vorhandener 40Ohm-Kopfhörer fing bei ca. 3 Uhr-Stellung des Volumenreglers an zu Verzerren, ein 24Ohm-Teilchen ging schon etwas vorher in die Knie.
Ein 80Ohm-Kopfhörer hingegen vertrug Voll-Last!
2.) Rückseite:
Zwei Line-In-Anschlüsse (Input 3+4 / 6,3 mm Klinke, symetrisch), Midi-In + Midi-Out, Line-Out 1-8 (davon 1+2 als Main-Out, alle symetrisch), SPDIF-In/SPDIF-Out (wahlweise koaxial oder optisch via TOSLINK), USB und Firewireschnittstelle.
Da denke ich mir: Sonst noch Wünsche? Ist doch alles wichtige dran.
Fazit:
Es stehen für das kleine Recording-Setup bzw. den DJ mit unterschiedlichen Zuspielern genügend Eingänge/Ausgänge zur Verfügung. Über die Line-Outs lassen sich z.B. verschiedene Mischungen realisieren, die dann z.B. an einen angeschlossenen Kopfhörerverteiler weitergegeben werden können.
7.1-Sourround-Mixing ist ebenfalls durch die vielen Ausgänge möglich.
3.) Installation und Betrieb:
Das Interface kann mit 2 Anschlussarten am PC/Mac betrieben werden:
USB 2.0 oder IEEE1394 (Firewire400, 6 Pol)
Die Treiber müssen von der Homepage heruntergeladen und installiert werden. Dann erst sollte das Gerät angeschlossen werden.
Als ich das Interface erhielt (Treiberversion 6.11), war Windows 8 noch nicht freigegeben. Mittlerweile steht der für Win8 freigegebene Treiber 6.13 zur Verfügung.
Mangels Mac konnte ich das Pendant natürlich nicht auf Mac-Ebene testen.
Das Umschalten zwischen USB und Firewire erfolgt durch Drücken des Knopfes "Digital Select" beim Einschalten des Gerätes. Da das Interface keinen Ein/Ausschalter hat, muss man den Knopf gedrückt halten, während man mit der anderen Hand das Firewirekabel bzw. den Strom bei USB-Betrieb einsteckt.
Dieser Hinweis war im beigefügten, gedruckten Handbuch leider etwas versteckt. Aufgrund meines Hinweises an die Fa. Behringer wurde das Handbuch modifiziert und steht nun auf der Homepage zum Download zur Verfügung.
Bei der Betriebsart Firewire benötigt man kein Netzteil, bei USB hingegen schon. Dann wird über das beigefügte Netzteil das Interface mit 12V-Spannung versorgt. Die Kabel des Netzteils sind ausreichend lang.
Die LED ganz rechts am Gerät (links neben der gelben Power-Anzeige) leuchtet rot für die Betriebsart "Firewire" und blau bei USB-Betrieb.
4.) Control-Panel
Nach der Treiberinstallation werden bei Windows rechts unten in der Superbar/Startleiste zwei Icons sichtbar: Control-Panel für USB bzw. Control-Panel 1394 für Firewire.
Öffnet man das Control-Panel, so erhält man folgende Fenster:
Durch Doppelklick auf die Zeilen der Eingänge/Ausgänge lassen sich die Bezeichnungen verändern, was hilfreich bei der Kanalzuweisung für Aufnahmeprogramme sein kann.
Die Einstellung Synchronisation erlauben das Umstellen der Samplefrequenz zwischen 44,1KHz/48,0KHz/88,2 KHz und 96,0KHz. Die Bitrate sollte man im Aufnahmeprogramm wenn möglich auf 24bit setzen, um genügend Headroom zu haben.
Das Gerät wird standardisiert mit Clockmodus "intern" betrieben. Wahlweise kann auch eine externe Clock via SPDIF angeschlossen und betrieben werden. Vorbildlich!
USB-Betrieb:
Also erwartungsvoll habe ich erstmal das Interface per USB betrieben, den Windows Mediaplayer gestartet und eine WAV-Datei geladen. Trotz korrekter Verkabelung per Klinkekabel am Main Out 1+2 kam bei mir erstmal kein Sound. In den Windows-Audioeinstellungen habe ich dann festgestellt, daß bei mir als Standard zunächst SPDIF als Ausgabeweg definiert war. Kurz umgestellt auf Main Out 1+2 und alles war gut.
Die Line-Ausgänge via WDM-Treiber werden im Windows-Mixer übrigens alle korrekt dargestellt.
Ein paralleler Betrieb von ASIO-Treiber und WDM-Treiber ist u.a. abhänging davon, ob eine DAW-Software dieses Feature anbietet. Bei Cubase funktioniert das. Also z.B. ein Youtube laufen lassen und parallel in der DAW z.B. ein virutelles Instrument dazu spielen.
Firewire-Betrieb:
ASIO unter Cubase funktionierte einwandfrei, jegliche WDM-Nutzung war mit meinem VIA-Controller allerdings gar nicht möglich! (auch nach Firmware- und Treiber-Update). Es wurden sowohl der aktuelle Windows-Treiber für den Firewire-Anschluss wie auch der ältere "Windows-Legacy-Treiber" eingesetzt.
Fazit Treiber:
Die Treiber machen im ASIO-Betrieb richtig Spaß! Ich kann den Puffer auf ca. 3 -5 ms Eingang stellen und ohne Audioaussetzer in Cubase VST-Instrumente einspielen (bei knapp 10 VSTi-Spuren). Die Einstellungen 1ms und 2ms liefen auf meinem Win7/32bit nicht wirklich knisterfrei. Mein PC ist für Audioanwendungen bereits optimiert.
Kleiner Gimmick von Cubase:
Beim Wechseln zwischen verschiedenen Interfaces wird beim Starten von Cubase ein Bildschirm angeboten, der das Wechseln der ASIO-Treiber anbietet.
Allerdings muss man in der DAW erst die Eingangs- und Ausgangsbusse manuell hinzufügen, damit das Signalrouting auch richtig funktioniert.
In Cubase nutzt man hierzu die Taste "F4" und fügt die Kanäle hinzu.
Rubrik Gewürze:
Über das Innenleben:
Midas Preamps sind für kleine Interfaces schon eine ordentliche Messlatte. Über die Preamps wurde eigentlich im Behringer X32-Thread schon genug berichtet. Wer da noch Steigerungen erwartet, darf das tun, muss aber dann wesentlich tiefer in die Tasche greifen.
Und mehr noch:
Die entscheidenden Bauteile hinter den Preamps sind natürlich der A/D-Wandler und der Chip, der die gewandelten Signale mehrkanalig Richtung PC/Mac schicken soll (und natürlich über mehrere Kanäle von dort wieder ausgeben soll). Behringer nutzt als Wandler Cirrus Logic CS42435 (108 dB/192 kHz/ 4-In 8-Out-Codec). Der Wandler arbeitet nach eigener Recherche bei Temperaturen von Minus 40 Grad bis Plus 85 Grad. Also Kühlkammer-Recording ist für kacheligen Raumklang möglich!
Hinter dem Wandler kommt dann ein Schmankerl aus der Schweiz ins Spiel:
Der Chip stammt von Archwave und ist das Modell "DM1500E" Dieser wird auch von Herstellern wie Presonus, Roland/Cakewalk, Apogee, oder Phonic eingekauft. Leider ist der DM1500E das letzte Modell, was Archwave noch mit Firewire ausstattet. Der Nachfolger DM2500 hat nur noch USB als Variante an Bord. Dies bestätigt den allgemeinen Weg, den auch andere Hersteller beschreiten: Langsames Verabschieden von Firewire.
Meine Gesamteinwertung:
Der aktuell aufgerufene Preis von 219 für das Interface erscheint mir in Anbetracht des gebotenen Leistungsumfangs als fair.
Das Interface punktet vor allem mit vielen Ausgängen, sogar mit SPDIF-In/-Out. Die Treiberarchitektur ist eine saubere Sache, so daß man hier künftig viel Spaß mit dem Teil haben wird.
Wer mehr Eingänge und Ausgänge benötigt, sollte auf den grossen Bruder FCA1616 setzen, welcher neben 4 Kombibuchsen (XLR/Klinke) und SPDIF auch noch einen ADAT-Anschluss und Insertbuchsen für z.B. externe Effektgeräte hat.
Die von Behringer bisher rausgebrachten Xenyx-Mischpulte mit USB-Schnittstelle konnten i.d.R. nur die Stereosumme via USB Richtung PC/Mac schicken, nicht aber die einzelnen Kanäle.
(Ausnahme bilden da allerdings die Modelle Xenyx UFX1604 und Xenyx UFX1204.)
Mit dem FCA610 und FCA1616 hat man nun auch von Behringer eine gute Alternative, mehrere Spuren getrennt an eine Aufnahmesoftware zu schicken.
Der Interface-Koch beantwortet nun die zu Eingang gestellte Frage wie folgt:
Ist ja doch gehobene Küche, was Behringer da gekocht hat!
P.S. Und damit Euch niemand das Interface wegnehmen kann, gibt es auf der Rückseite noch den Kensington Lock.
Zunächst einmal herzliches Dankeschön an die Verantwortlichen vom Musiker-Board und an die Firma Behringer, welche den Test ermöglicht haben!
Das FCA610 ist ein 24bit/96 kHz Audio/Midi-Interface mit 6 Inputs und 10 Outputs.
Als ich den Karton mit dem 1,1 kg schweren Interface auspackte, fragte ich mich:
"Wird hier Hausmannskost von Behringer geboten oder doch auf höherem Niveau gekocht?"
Nun ja, ein Gehäuse aus Metall ist da schon mal ein guter Hinweis auf Qualität.
Im Lieferumfang befinden sich Interface, Netzteil, ein USB-Kabel, ein Firewirekabel und das Handbuch.
Den Interface-Koch interessieren erstmal die wichtigen Zutaten, dann die Gewürze.
Zutaten:
Anschlüsse und Knöpfe.
1.) Vorderseite:
a) Anschlüsse
Zwei kombinierte XLR/Klinke-Anschlüsse von Midas auf der Vorderseite, 2 Kopfhöreranschlüsse (6,35mm Klinke).
Somit lassen sich Mikros per XLR anschliessen oder eine Gitarre bzw. Bass direkt per Klinkenkabel.
Wer sich über die Qualität der Midas-Preamps informieren will, kann das gerne im Behringer X32-Thread machen. Da wurde schon genug Positives berichtet.
b) Knöpfe
Für die Inputs stehen HiZ-Umschaltung, PAD-Bedämpfung mit 15dB und ein LowCut-Schalter zur Verfügung (Ausblendung von Trittschall bei 75 Hz und 12 dB/Oktave). Natürlich gibt es auch für die zwei XLR/Klinke-Eingänge je einen Knopf für die Aktivierung von 48V-Phantomspeisung.
Zwischen den Volumenreglern der Kopfhörer steht ein Mono-Schalter zur Verfügung, der das Eingangssignal (z.B. Keyboard L/R) auf Mono schaltet. Das vom Computer rauskommende Signal (z.B. Begleitspur) bleibt dabei weiter Stereo. Rechts unten steht dann noch der "Digital Select"-Schalter zur Verfügung, der zwischen SPDIF optisch/koaxial umschaltet. Dieser Knopf schaltet auch zwischen USB und Firewire-Betrieb um (siehe weiter unten).
Zwischen den Kopfhöreranschlüssen steht ein Knopf zur Verfügung, (Out 3-4), der die Inputs 3+4 (Rückseite) auf den Kopfhörerausgang "B" umleitet.
Schlussendlich noch der Knopf zwischen den Reglern "Mix Bal" und "Main Vol". Drückt man diesen, so regelt der Mainregler nicht mehr nur die Ausgänge 1+2, sondern alle Ausgänge 1 bis 8 gleichzeitig.
c) Regler
Pro XLR/Klinke-Eingang der Vorderseite gibt es je 1 Gain-Regler und pro Kopfhörerausgang je 1 Volumenregler.
Der Mix-Balance-Regler, der das Mischungsverhältnis aus reinkommendem Signal (z.B.Gesangsmikro) und dem vom Aufnahmeprogramm rauskommenden Siganal (z.B. Begleitspur) regelt. Das reinkommende Signal (z.B. Vocal) kann hier latenzfrei direkt an den Kopfhörer übergeben werden, da es VOR der A/D-Wandlung abgegriffen wird.
Main-Volume-Regler für Line-Ausgang 1+2 bzw. 1-8.
Mein Eindruck:
Viel Knöpfe und Regler sind auf kleiner Fläche untergebracht. Wer das Gerät einschaltet, wird mit einer regelrechten Flut an bunten, aufleuchtenden LED´s auf der Vorderseite begrüsst, was sich im Betrieb dann aber wieder auf augenfreundlichere Werte reduziert. Nahezu jede Funktion wird mit LED-Anzeigen unterstützt. Das Signalrouting ist beachtenswert!
Haptik:
Angenehme Widerstände bei den rasterlosen Drehpotis und angenehmes Einrastern der Knöpfe.
Die Buchsen nehmen Klinken- und XLR-Kabel ohne Ruckeln & Zuckeln an. Die Stecker sitzen fest. Die Buchsen als solche wackeln nicht innerhalb der Gehäusearretierung.
Je nach Widerstand (Ohm) des angeschlossenen Kopfhörers, sollte man die Lautstärke besser erstmal von leise langsam nach laut drehen und nicht direkt auf maximal laut stellen.
Ein vorhandener 40Ohm-Kopfhörer fing bei ca. 3 Uhr-Stellung des Volumenreglers an zu Verzerren, ein 24Ohm-Teilchen ging schon etwas vorher in die Knie.
Ein 80Ohm-Kopfhörer hingegen vertrug Voll-Last!
2.) Rückseite:
Zwei Line-In-Anschlüsse (Input 3+4 / 6,3 mm Klinke, symetrisch), Midi-In + Midi-Out, Line-Out 1-8 (davon 1+2 als Main-Out, alle symetrisch), SPDIF-In/SPDIF-Out (wahlweise koaxial oder optisch via TOSLINK), USB und Firewireschnittstelle.
Da denke ich mir: Sonst noch Wünsche? Ist doch alles wichtige dran.
Fazit:
Es stehen für das kleine Recording-Setup bzw. den DJ mit unterschiedlichen Zuspielern genügend Eingänge/Ausgänge zur Verfügung. Über die Line-Outs lassen sich z.B. verschiedene Mischungen realisieren, die dann z.B. an einen angeschlossenen Kopfhörerverteiler weitergegeben werden können.
7.1-Sourround-Mixing ist ebenfalls durch die vielen Ausgänge möglich.
3.) Installation und Betrieb:
Das Interface kann mit 2 Anschlussarten am PC/Mac betrieben werden:
USB 2.0 oder IEEE1394 (Firewire400, 6 Pol)
Die Treiber müssen von der Homepage heruntergeladen und installiert werden. Dann erst sollte das Gerät angeschlossen werden.
Als ich das Interface erhielt (Treiberversion 6.11), war Windows 8 noch nicht freigegeben. Mittlerweile steht der für Win8 freigegebene Treiber 6.13 zur Verfügung.
Mangels Mac konnte ich das Pendant natürlich nicht auf Mac-Ebene testen.
Das Umschalten zwischen USB und Firewire erfolgt durch Drücken des Knopfes "Digital Select" beim Einschalten des Gerätes. Da das Interface keinen Ein/Ausschalter hat, muss man den Knopf gedrückt halten, während man mit der anderen Hand das Firewirekabel bzw. den Strom bei USB-Betrieb einsteckt.
Dieser Hinweis war im beigefügten, gedruckten Handbuch leider etwas versteckt. Aufgrund meines Hinweises an die Fa. Behringer wurde das Handbuch modifiziert und steht nun auf der Homepage zum Download zur Verfügung.
Bei der Betriebsart Firewire benötigt man kein Netzteil, bei USB hingegen schon. Dann wird über das beigefügte Netzteil das Interface mit 12V-Spannung versorgt. Die Kabel des Netzteils sind ausreichend lang.
Die LED ganz rechts am Gerät (links neben der gelben Power-Anzeige) leuchtet rot für die Betriebsart "Firewire" und blau bei USB-Betrieb.
4.) Control-Panel
Nach der Treiberinstallation werden bei Windows rechts unten in der Superbar/Startleiste zwei Icons sichtbar: Control-Panel für USB bzw. Control-Panel 1394 für Firewire.
Öffnet man das Control-Panel, so erhält man folgende Fenster:
Durch Doppelklick auf die Zeilen der Eingänge/Ausgänge lassen sich die Bezeichnungen verändern, was hilfreich bei der Kanalzuweisung für Aufnahmeprogramme sein kann.
Die Einstellung Synchronisation erlauben das Umstellen der Samplefrequenz zwischen 44,1KHz/48,0KHz/88,2 KHz und 96,0KHz. Die Bitrate sollte man im Aufnahmeprogramm wenn möglich auf 24bit setzen, um genügend Headroom zu haben.
Das Gerät wird standardisiert mit Clockmodus "intern" betrieben. Wahlweise kann auch eine externe Clock via SPDIF angeschlossen und betrieben werden. Vorbildlich!
USB-Betrieb:
Also erwartungsvoll habe ich erstmal das Interface per USB betrieben, den Windows Mediaplayer gestartet und eine WAV-Datei geladen. Trotz korrekter Verkabelung per Klinkekabel am Main Out 1+2 kam bei mir erstmal kein Sound. In den Windows-Audioeinstellungen habe ich dann festgestellt, daß bei mir als Standard zunächst SPDIF als Ausgabeweg definiert war. Kurz umgestellt auf Main Out 1+2 und alles war gut.
Die Line-Ausgänge via WDM-Treiber werden im Windows-Mixer übrigens alle korrekt dargestellt.
Ein paralleler Betrieb von ASIO-Treiber und WDM-Treiber ist u.a. abhänging davon, ob eine DAW-Software dieses Feature anbietet. Bei Cubase funktioniert das. Also z.B. ein Youtube laufen lassen und parallel in der DAW z.B. ein virutelles Instrument dazu spielen.
Firewire-Betrieb:
ASIO unter Cubase funktionierte einwandfrei, jegliche WDM-Nutzung war mit meinem VIA-Controller allerdings gar nicht möglich! (auch nach Firmware- und Treiber-Update). Es wurden sowohl der aktuelle Windows-Treiber für den Firewire-Anschluss wie auch der ältere "Windows-Legacy-Treiber" eingesetzt.
Fazit Treiber:
Die Treiber machen im ASIO-Betrieb richtig Spaß! Ich kann den Puffer auf ca. 3 -5 ms Eingang stellen und ohne Audioaussetzer in Cubase VST-Instrumente einspielen (bei knapp 10 VSTi-Spuren). Die Einstellungen 1ms und 2ms liefen auf meinem Win7/32bit nicht wirklich knisterfrei. Mein PC ist für Audioanwendungen bereits optimiert.
Kleiner Gimmick von Cubase:
Beim Wechseln zwischen verschiedenen Interfaces wird beim Starten von Cubase ein Bildschirm angeboten, der das Wechseln der ASIO-Treiber anbietet.
Allerdings muss man in der DAW erst die Eingangs- und Ausgangsbusse manuell hinzufügen, damit das Signalrouting auch richtig funktioniert.
In Cubase nutzt man hierzu die Taste "F4" und fügt die Kanäle hinzu.
Rubrik Gewürze:
Über das Innenleben:
Midas Preamps sind für kleine Interfaces schon eine ordentliche Messlatte. Über die Preamps wurde eigentlich im Behringer X32-Thread schon genug berichtet. Wer da noch Steigerungen erwartet, darf das tun, muss aber dann wesentlich tiefer in die Tasche greifen.
Und mehr noch:
Die entscheidenden Bauteile hinter den Preamps sind natürlich der A/D-Wandler und der Chip, der die gewandelten Signale mehrkanalig Richtung PC/Mac schicken soll (und natürlich über mehrere Kanäle von dort wieder ausgeben soll). Behringer nutzt als Wandler Cirrus Logic CS42435 (108 dB/192 kHz/ 4-In 8-Out-Codec). Der Wandler arbeitet nach eigener Recherche bei Temperaturen von Minus 40 Grad bis Plus 85 Grad. Also Kühlkammer-Recording ist für kacheligen Raumklang möglich!
Hinter dem Wandler kommt dann ein Schmankerl aus der Schweiz ins Spiel:
Der Chip stammt von Archwave und ist das Modell "DM1500E" Dieser wird auch von Herstellern wie Presonus, Roland/Cakewalk, Apogee, oder Phonic eingekauft. Leider ist der DM1500E das letzte Modell, was Archwave noch mit Firewire ausstattet. Der Nachfolger DM2500 hat nur noch USB als Variante an Bord. Dies bestätigt den allgemeinen Weg, den auch andere Hersteller beschreiten: Langsames Verabschieden von Firewire.
Meine Gesamteinwertung:
Der aktuell aufgerufene Preis von 219 für das Interface erscheint mir in Anbetracht des gebotenen Leistungsumfangs als fair.
Das Interface punktet vor allem mit vielen Ausgängen, sogar mit SPDIF-In/-Out. Die Treiberarchitektur ist eine saubere Sache, so daß man hier künftig viel Spaß mit dem Teil haben wird.
Wer mehr Eingänge und Ausgänge benötigt, sollte auf den grossen Bruder FCA1616 setzen, welcher neben 4 Kombibuchsen (XLR/Klinke) und SPDIF auch noch einen ADAT-Anschluss und Insertbuchsen für z.B. externe Effektgeräte hat.
Die von Behringer bisher rausgebrachten Xenyx-Mischpulte mit USB-Schnittstelle konnten i.d.R. nur die Stereosumme via USB Richtung PC/Mac schicken, nicht aber die einzelnen Kanäle.
(Ausnahme bilden da allerdings die Modelle Xenyx UFX1604 und Xenyx UFX1204.)
Mit dem FCA610 und FCA1616 hat man nun auch von Behringer eine gute Alternative, mehrere Spuren getrennt an eine Aufnahmesoftware zu schicken.
Der Interface-Koch beantwortet nun die zu Eingang gestellte Frage wie folgt:
Ist ja doch gehobene Küche, was Behringer da gekocht hat!
P.S. Und damit Euch niemand das Interface wegnehmen kann, gibt es auf der Rückseite noch den Kensington Lock.
- Eigenschaft
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: