[Amp] Driftwood Amps - Purple Nightmare

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nightman
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Heute gehts um einen Amp aus einer kleinen Manufaktur aus dem Osten der Republik.

http://driftwoodamps.com/

Ich hatte den Amp für ein paar Tage hier zum testen, wir haben ein paar Aufnahmen gemacht und ich schreib jetzt ein Review dazu.
Hier erst mal die Specs:

- Clean-Kanal mit Mode-Switch und Regler für Gain, Bass, Mid, Treb, Volume
- High-Gain Kanal mit Gainswitch (abschaltbare Gainstufe) und Regler für Gain, Bass, Mid, Treb, Volume
- Vorschaltbarer Booster nach altem TS-Rezept mit Gain, Tone, Volume
- Schaltbarer, Röhrengepufferter FX-Loop
- In der Endstufe Regler für Master, Master2 (schaltbar), Rumble und Sharp
- Endstufe mit 2 x 6L6 + 2 x EL34 in Class A/B
- 2Watt Night-Modus (Schaltet Röhrenendstufe ab und nutzt eine 2Watt Transistor-Stufe)
- Außenliegende Bias-Messpunkte und Regler für jeweils ein Röhrenpaar
- Somit unterschiedliche Röhrenbestückungen und Mischbestückung möglich, zB. 2 x 6L6 & 2 x KT66, oder für die Männer: 2 x KT66 & 2 x KT88
- Umfangreiche Schaltmöglichkeiten (Channel, T/S, Master2, Mute, FX), FX und T/S auch Selektierbar (Zb. T/S nur im Chanel 2, dafür FX in Verbindung mit Master 2 auf einen Tritt)
- 5-Fach oder 2-Fach Footswitch , Externe Schaltbuchsen für jede Funktion
- Tuner Out und 9V DC Versorgung für externe Geräte auf der Rückseite

Sound Cleankanal ohne TS:

Der Cleankanal ist generell mal richtig vielfältig, von glasklar glockig bis AC/DC ist da alles drin. Die Regler arbeiten sehr feinfühlich aber nicht so fein das mit einer Millimeterbewegung der Sound ein kommplett anderer wäre.
Ohne aktivierten Brightswitch klingt der Kanal satt, mittig, british clean, mit aktivierten Switch wirds richtig perlig, das klingelt richtig schön, meine bevorzugte Einstellung.
Hat zwar immer noch was britisches aber nicht vintage, eher modern und klar.
Wenn man jetzt den Gainregler höher fährt wirds schmutziger, ab Reglerstellung 5/10 ist man mit der Strat im angezerrten Bereich, bei 10/10 im richtigen Overdrive.
Aber immer noch sehr dynamisch, dreht man das Guitarvolpoti etwas zurück ist man wieder bei Clean, gefällt mir sehr gut.

Sound Cleankanal mit TS:

Ich geb offen und ehrlich zu, da hab ich wenig rumprobiert, ich bin kein TS-Fan und mir ist der Sound eines TS (egal wie teuer der ist) immer etwas befremdlich.
Aber was mir bei diesem eingebauten TS auffiel war das er mindestens 70% weniger Nebengeräusche hat wie ein klassischer TS der halt vor dem Amp als Tretmiene liegt.

Sound Drivekanal ohne TS:

Wow :eek:
Den Effekt hatte ich nach 5 Minuten.
Der Amp und vor allem der Drivekanal lässt sich schnell und easy einstellen, wer aus der 12uhr Stellung raus arbeitet hat in kürzester Zeit seinen Sound gefunden.
Also Modeschalter auf Lowgain, Gain auf 12uhr, EQ alles auf 12uhr, Master langsam nach oben........wow.
Richtig schöne trockene Zerre, schönes Fauchen in den Mitten und oberen Mitten, sattes tightes Bassfundament, errinert micht ganz stark an den 2. Kanal meines Rivera Knucklehead, eine Mischung aus Vintage und Modern, wie gesagt knochentrocken mit nur dem nötigsten an Kompession.
So jetzt den Modeschalter auf Highgain:
Jetzt brennt der Amp ein Feuerwerk ab, es gibt mehr Obertöne, mehr Kompression, mehr Mitten, mehr Höhen, mehr Gain..........irgendwie mehr Alles.
Wenn ich den Gainregler auf ca. 10uhr zurückdrehe hab ich ungefähr die Gainfülle wie im lowgainmode auf 12uhr, nur mit dem Unterschied das der ganze Sound jetzt aufgefrischter und fetter klingt, also nix mehr mit Vintage.
Powerchords kommen so mächtig und brutal, einem Überschall nicht unähnlich und auf keinen Fall weniger heftig.
Dynamik ist aber immer noch genügend vorhanden, mit dem Volpoti von der Gitarre lässt er sich immer noch zu Chrunch runterregeln.
Ein leichter Anschlag ist als solcher zu hören, ein heftiger Anschlag geht direkt in die Magengrube.
Es spielt sich jetzt auch fluschiger, man muß nicht mehr so arg um jeden Ton kämpfen.

Jetzt TS an, auf Halspickup umschalten..........ok jetzt singt er richtig, Töne kann man Minutenlang stehen lassen, Rückkopplung perfekt kontrollieren und formen, herrlich. :D
Arg viel mehr hab ich mit dem TS nicht rumprobiert, aber gerade mit dem Hals-PU im Drivekanal hat man diesen typisch singenden Sound.

Verarbeitung:
Top, absolute Oberliga, einzig der 5-fach Fußschalter wäre mir persönlich etwas zu groß, das ist aber auch schon das einzige was mich stört.

Fazit:
Ein toller Highend-Amp der Hotrod-boutique Klasse, sehr britisch, rau, kernig, ehrlich und unglaublich easy zu bedienen.

Hier noch ein paar Soundschnipsel, Gitarren waren eine Framus Renegade mit Seymour Duncan SH-6 am Steg und eine Gibson Melodymaker mit einem SC am Steg.
Wir haben einfach bischen rumgedaddelt und dabei Aufnahme lassen lassen.

http://www14.zippyshare.com/v/93030921/file.html

http://www14.zippyshare.com/v/55215569/file.html

http://www14.zippyshare.com/v/78634057/file.html


281996d1370288009-prototyp-driftwood-amp-s-purplenightmare-amp-019bea.jpg
 
Eigenschaft
 
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Ein eingebauter TS wäre auch nichts für mich. :D

Was kostet der Amp eigentlich? Sowas gehört doch dazu. Sieht zumindest sehr edel und nicht preiswert in dem Lila aus.
 
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Ah, alles klar, danke. Die hatte ich beim Schnellcheck nicht gefunden. Leider kein preiswertes Vergnügen. :redface:
 
Ich hab also pro Kanal 2 Modi und kann bei denen nochmal jeweils einen eingebauten TS schalten.
Der Amp hat also 6 verschiedene Sounds, die ich jeweils mit einem Knopfdruck am FS abrufen kann.

Sehe ich das richtig?


Für mich klingen die Spezifikationen verdammt interessant. Hab schonwieder G.A.S. :D
 
hey Kybo,

fast richtig: Den TS kann man davorschalten per footswitch oder einem Kanal zuordnen. Die Modi sind im Clean-Kanal ein Bright-Switch und im Burn-Kanal der Gain-Switch, welcher eine Gainstufe rausnimmt oder zufügt. Dieser Mode würde auch per Fuß schaltbar sein, so man es denn speziell wünscht wird es auch Custom-like umgesetzt. Vorbereitet ist es, Serie ist es nicht da es eine Vorauswahl des Grundzerrgrades des Burn-Kanal sein soll.

Viele Grüße aus Sachsen,

Mfg Marek
 
Hallo Driftwood-Fans,
ich hatte letzte Woche ebenfalls das Vergnügen den Amp (Prototyp) zu spielen und
habe das sehr gute Review von nightman erweitert, in dem ich hauptsächlich die
Punkte: Bedienung, Schaltung, Verträglichkeit mit Effektgeräten ausprobiert habe.

Da das Review ziemlich lang ist, kann es auch als PDF-Datei runtergeladen werden!

REVIEW des Gitarrenverstärkers: DRIFTWOOD Purple Nightmare

verwendetes Equipment: 1 Fender USA Stratocaster
mit EMG Pickup-Set "SL20 Steve Lukather"
(1 EMG 85 Humbucker / 2 EMG SLV Singlecoil)
1 Lexicon MX200 19" Multieffekt
1 BOSS DD-7 Mod. Delay/Chorus
1 Ibanez WH-10 WahWah (altes Modell)
1 Lehle D.Loop SGOS.
1 Blackstar Artisan 412A mit 4x12" Celestion V30S Speaker

Der Amp ist wegen seiner innovativen Ausstattung und Konzeption ein Amp, der seines gleichen noch suchen muss. Sozusagen Praxisorientierung pur. Da der Amp in Handfertigung hergestellt wird, sind individuelle Kundenwünsche oder Veränderungen gegenüber dem "Standard-Verkaufsmodel" möglich. Ich habe den Amp bei mir zu Hause im relativ sterilen Probenkeller und im Probenraum der Band (innerhalb einer Bandprobe) gespielt.

Einsatzbereich:
Universell für alle Musikrichtungen geeignet. Den Schwerpunkt sehe ich, auf Grund der
Signalbearbeitung , aber mehr in Richtung Heavy.

Der Zweck meines Berichtes geht nicht in die Richtung Sound (diese wurden vom User Nightmann ja schon ausführlich geschildert) sondern in Bezug auf:

- allgemeine Bedienung,
- Schaltungsmöglichkeiten,
- Verträglichkeit mit verschiedenen Effektgeräten
im parallelen FX-Loop angeschlossen,
oder zwischen Gitarre und Ampeingang,
- Anschlagdynamik

Mit folgenden Einstellungen des Verstärkers habe ich gespielt:

Kanal 2 (BURN)
Master1: 10 Uhr
Master2: 11 Uhr
Rumble: 1 Uhr (zu Hause - Bodenfliesen, nackte Wände)
12 Uhr (Bandprobenraum - Teppichboden, Decke abgehangen)
Sharp: 2 Uhr (zu Hause - Bodenfliesen, nackte Wände)
3 Uhr (Bandprobenraum - Teppichboden, Decke abgehangen)
Volumen: 9 Uhr
Bass: 12 Uhr Mid: 1 Uhr Treble: 1 Uhr
Gain: 11 Uhr
Gain Low/High: Low


Rückseite

Night-Switch (2Watt Mosfetstufe)
In diesem Modus wird die Endstufe abgeschaltet und durch eine 2Watt Transistorstufe ersetzt. Anstelle des Nightswitch-Schalters hätte ich mir einen Schalter zur Leistungs-halbierung gewünscht. Diesen Amp im "Nightswitch-Modus 2 Watt" zu spielen, ist wie einen Ferrari in der Garage hin und her bewegen aber niemals vor die Tür zu lassen. Ist aber ein Zugeständnis seitens des Herstellers an die Musiker, die einen sehr guten Amp benutzen wollen und diesen lieben und mit ins Bettchen nehmen wollen oder aber diesen auch im Wohnzimmer spielen.

driftwood_back_ts_out.jpg

Fußschalter
An die DIN-Steckerbuchse kann ein 5-fach Fußschalter angeschlossen werden. Dieser funktioniert mit ON/OFF-Schalter im Fußschaltergehäuse. Der DIN-Anschluss hat die gleichen Schaltungsmöglichkeiten, wie die daneben liegenden, einzelnen Mono-klinkenbuchsen. Schaltfunktionen sind:
- Channel 1 (clean) oder Channel 2 (Burn),
- FX-Loop ON/OFF,
- Master 1 oder Master 2,
- TubeScreamer ON/OFF,
- Mute.

Über die mono Klinkenbuchsen können handelsübliche ON/OFF Fußschalter mit Monoklinkenstecker einzeln, je nach Wahl der benötigten Schaltfunktionen, angeschlossen werden. Würde man anstelle der ON/OFF-Schalter an dieser Stelle Taster-Schalter verwenden, bleibt die gewählte Funktion solange aktiv wie der Taster gedrückt bleibt.

Mutebuchse
Diese Funktion, den Verstärker "stumm zu schalten" geht ausschließlich per Fußschalter und kann z.B. dazu benötigt werden, dass beim Stimmen der Gitarre (über den Tuner-Out Anschluss) kein Signal aus dem/den Speaker(n) kommt. Diese Methode ist schonender als den Verstärker jedes Mal auf Stand-By zu schalten.
driftwood_footswitch.jpg

T/S Assigment-Schalter
- ON T/S ist permanent aktiv
- FS (Fußschalter) ON/OFF über Fußschalter
- Channel 1 (Clean) T/S ist permanent dem Cleankanal zugeordnet und wenn dieser
aktiviert ist, wird der T/S automatisch zugeschaltet (ON)
- Channel 2 (BURN) das gleiche wie bei Channel 1
- Master 2 T/S ist permanent dem Master 2 zugeordnet und wenn dieser
aktiviert ist, wird der T/S automatisch zugeschaltet (ON)

Loop Assigment-Schalter
die gleichen Funktionen wie beim T/S Assigment-Schalter .

Gewünscht hätte ich mir einen zweiten unabhängigen, seriellen FX-Loop. So könnte z.B. mittels Wahlschalter ein Effektgerät 1 dem Cleankanal und Effektgerät 2 dem BURN-Kanal zugeordnet werden. Diese Möglichkeit ist sehr praktisch, da die Effektgeräte- und Einstellungen für beide Kanäle i.d.R. unterschiedlich sind.
driftwood_assigment.jpg

SEND-Buchse und RETURN-Buchse (paralleler, schaltbarer FX-Loop)
Zum Anschluss von externen Geräten, z.B. Effektgeräte, gedacht. Da der Effektweg parallel geschaltet ist, kann die SEND-Buchse auch als LINE-OUT-Ausgang fungieren.
driftwood_fx.jpg

Ich habe hier Testweise 2 Effektgeräte + 1 Lehle D.Loop ausprobiert.
1. Lexicon MX200 19" Multieffektgerät
2. BOSS DD-7 Mod. Delay/Chorus
3. Lehle D.Loop am Ampeingang

zu 1) Lexicon MX200 am FX-Loop
- im OFF-Status absolut unbeeinträchtigter Ampsound
- im ON-Status (Effekt Modular Delay u. Chorus) unverfälschter, klarer Grundsound des Amps aber sehr sauber und authentisch angereichert durch die beiden Effekte. Das Delaysignal kommt unverfälscht und glasklar rüber. Schwierige Effekte wie Pitchshift
(zweites Signal 1 Oktave tiefer) und dazu den Effekt Detune werden absolut sauber wiedergegeben.

zu 2) BOSS DD-7 am Ampeingang
- im OFF-Status relativ unbeeinträchtiger Ampsound (der TrueBypass des BOSS ist halt kein echter) - im ON-Status (Effekt Delay). Der Grundsound des Amps wird etwas komprimiert und verliert dadurch an Dynamik (... ist aber normal).

zu 3) Lehle D-Loop am Ampeingang
Loop A - BOSS DD-7, Loop B - Ibanez WH-10 WahWah

- im OFF-Modus unbeeinträchtiger Ampsound
beide Effektgeräte klingen am Lehle frischer als direkt zwischen Gitarre und Ampeingang angeschlossen. Vorteil des Lehle's: Beide Effektgeräte können mit echtem TrueBypass aus dem Signal herausgenommen werden und beeinträchtigen das Gitarrensignal 0%. Der Lehle-Booster arbeitet bis max. +12dB Signalverstärkung nach meinem Geschmack besser als der zuschaltbare TubeScreamer Modus des Amps.

Alle Geräte arbeiten in allen Modis ohne nennenswerte Nebengeräusche und die Effekte klingen hervorragend. Beeindruckt hat mich, dass das Delay beim Originalsignal und dem Delaysignal wirklich den gleichen Sound hat (bei manchen Amps hört sich das Delaysignal etwas "muffiger" an. Zur optimalen Anpassung des Effektgerätes, sollte dieses aber unbedingt einen Levelregler haben, da es beim Zuschalten des parallelen Effektweges zu einem Lautstärkeunterschied kommen kann. (War jetzt beim BOSS DD-7 Mod. Delay/Chorus nicht so, kann aber bei anderen Geräten vorkommen.)

Tuner OUT Buchse
Hier kann ein Stimmgerät angeschlossen werden.
Diese Idee finde ich sehr gut und habe sie noch bei keinem anderen Verstärker gesehen. Der Vorteil ist, dass das Stimmgerät sich nicht im Signalfluss von Gitarre-Vorverstärker-Klangregelung-Endstufe befindet. Stimmgeräte haben nicht immer sauber abgeschirmte Gehäuse, so dass Einstreuungen, wie Brummen, in den Signalweg "eingefangen" werden können.

9 V D/C (1A und 1,5A Spitze)
Auch eine sehr praktische Idee. Wird so manches Brummproblem beim Einsatz von externen Effektgeräten, die entweder zwischen Gitarre und Ampeingang oder im FX-Loop angeschlossen sind, beheben.
driftwood_tuner_power.jpg

Vermarktungs- und Zielgruppenstrategie (wenn ich mir diese Einschätzung überhaupt erlauben darf)
Von der Konzeption ist der Amp für alle Zielgruppen (Schlafzimmer, -Heim- u. Wohnzimmer, Semi, - u. Profimusiker aller Musikstilfraktionen) gedacht. Ich denke aber, dass der Amp auf Grund der Leistung (100 Watt) und des Preises (2.580,00€) nur für eine kleine Gruppe von Liebhabern sowie Semi- u. Profimusiker in Betracht kommt. Dadurch erübrigt sich eigentlich die Night-Switch-Funktion und eine Half-Power-Schaltung würde mit an dieser Stelle besser gefallen.
Der Amp will alle Sounds (Clean, Retro, Modern bis UltraHighGain) erzeugen können. Das kann er auch sehr gut. Eigentlich handelt es sich ja durch den zuschaltbaren T/S um einen "Dreikanalamp". Die Klangregelung ist vom Wirkungsbereich eng begrenzt, aber wenn man den Grundsound des Amps mag, benötigt man die Klangregelung nur für marginale Anpassungen. Endstufenklangregler "Rumble" u. "Sharp" beeinflussen das Klangbild des Amps mehr und bieten eine hervorragende Anpassung an verwendete Laut-sprechersysteme und Raumumgebungen. Wem der Grundsound des Amps nicht zusagt und versucht seinen Wunschsound mittels Klangregelung und Hinzuschaltung von Effektgeräten anzupassen wird am Ende nicht zufrieden sein.

Signalverarbeitung (jetzt wird es schwierig)
Diese Einschätzung bezieht sich ausschließlich auf den Burn-Kanal.

Bei dem von mir gespielten Verstärker handelt es sich um einen Prototypen, der eine relativ hohe Kompression des Eingangssignals hat. Das hat den Vorteil, das bei geringen Gaineinstellung trotzdem ein sehr gutes Signalsustain entsteht. Das führt auch dazu, dass der Verstärker schön "singt". Genau diese Eigenschaft hat aber auch einen Nachteil. Der Amp reagiert schwächer auf Anschlagdynamik in Bezug auf Lautstärkeveränderungen. (Bitte nicht mit zu wenig "Druck" verwechseln. Den kann der Amp schon bei geringen Lautstärken erzeugen).

Im nachfolgenden Beispiel versuche ich das aus meiner Sicht zu erklären.
(Vergleichsamps waren: aktuell der Cornford MK50II und Blackstar HT-5 und in früheren Tests verschiedene Modelle von ENGL, Blackstar u. Marshall).

- Die Einstellungen des Driftwood sind wie bereits Anfangs beschrieben.
- Ich schalte an meiner Gitarre den Neckpickup (EMG Singlecoil SLV), stelle das Volumenpoti auf Position 3.

- bei leichtem Anschlag erhalte ich einen fast cleanen Sound.
- bei sehr hartem Anschlag erhalte ich einen Crunch-Sound.

Der Driftwood verhält sich, in Bezug auf eine Lautstärkeveränderung, hier anders als die genannten Vergleichsamps. Die Verzerrung nimmt mit zunehmender Anschlagshärte zu, die Lautstärke verändert sich aber kaum. Diese Dynamik behält der Amp auch bei vollem Volumenpoti der Gitarre bei. Man kann ohne weiteres bei "Vollgain" am Amp" durch die Anschlagsstärke den Grad der Verzerrung sehr gut beeinflussen aber die Lautstärke nicht so stark.

Die genannten Vergleichsamps reagieren hier aber nicht nur mit einer Zunahme/Abnahme der Verzerrung, sondern auch mit evtl. gewünschter höheren oder niedrigeren Lautstärke als der Driftwood. Deshalb hatte ich beim Driftwood den Höreindruck, das "hinter" der Kompression des Eingangssignal noch eine Limiter zugeschaltet ist, der die Amplitude des Signals "gleichhält". (wie bereits erwähnt handelt es sich um den Prototypen mit mehr Kompression)

Für meinen Spielstil hat das eine nicht gewünschte Wirkung, weil ein Teil der Anschlag-dynamik verloren geht. Das führt dazu, dass bei verzerrt gespielten Vollakkorden aus einem DA-DA-DA-DA-DA-DA schnell ein NANANANANANA mit leichtem Hang zum "Twäng"
wird.

Da aber schätzungsweise 90% der Gitarristen genau diesen Sound wünschen, werden diese mit dem Amp sehr zufrieden sein, da der Amp alle Anforderungen an einen flexiblen Retro- bis Modernsound erfüllt.

Bei den Verkaufsmodellen des Driftwood ist die Kompressionsrate lt. Hersteller niedriger und sorgt damit auch für noch mehr Dynamik u. Transparenz in Bezug auf Verzerrung und Lautstärkeverhalten.

Das mein Review in der Bewertung des Sounds/Signalverarbeitung etwas anders ausgefallen ist, als das Review von "nightman" mag daran liegen, dass ich den relativ trocken klingenden Cornford MK50II als direkten Vergleich genommen habe. Man sieht aber auch, dass die Geschmäcker und Wahrnehmungen bei jedem anders sind und man deswegen u. U. zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt.

Gruß
 

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Hallo Leutz,
ich muss zu meinem Review eine Korrektur machen!
Lt. Hinweis des Herstellers:
"Der FX-Loop ist seriell, jedoch müssen in beiden Buchsen Kabel drin stecken, da sonst das Signal unverändert wieder in den Amp geht.
mit dieser Schaltung kann man also das Preampsignal abgreifen".
"Im Preis sind 60 verschiedene Tolexvarianten, auch Frontstoff u. Potis inklusive"

Da bin ich dann doch erstaunt, weil es bei den meisten Amps und seriellen Loops Klangveränderungen gibt, selbst wenn das
angeschlossene Effektgerät auf OFF geschaltet ist. Bei diesem Amp merkt man das aber nicht. Sehr gut!

Gruß
 
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