ACDC737
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Guten Abend zusammen!
Heute möchte ich meine Erfahrungen und Eindrücke zur Charvel Desolation DX-1 ST in Snow White mit euch teilen da zu dieser Gitarre soweit ich weiß auch noch kein Review vorliegt
Vorgeschichte:
Da mir meine Epiphone SG G-400 aufgrund von Stimmproblemen und Bundunreinheit nach drei Jahren immer mehr auf den Zeiger ging, sehnte ich mich nach einem besseren Instrument.
Ich suchte also die verschiedenen Onlineshops durch und suchte nach Gitarren bis 450. Zuerst fiel mir die Epiphone Explorer 1984 EX ins Auge doch dann bin ich eher durch Zufall auf die Desolation Serie von Charvel gekommen. Ich hatte vorher diesen Namen noch nie gehört und habe mich deswegen erstmal schlau gemacht. Jedenfalls war diese Gitarre dann der Grund weshalb ich mein Budget um 200 aufgestockt habe. Ich wollte diese Gitarre haben (anfangs noch in Transparent Black)!
Kurze Zeit später wurde der Preis dann von 650 auf 499 für TBK bzw von 600 auf 455 in SW gesetzt. Damit konnte ich mir die Gitarre schon wesentlich früher leisten. Verantwortlich für diesen enormen Preisfall ist denke ich die Tatsache dass es sich um ein Auslaufmodell handelt, welches nicht mehr produziert wird.
Ich bestellte die Gitarre also beim letzten deutschen Händler der diese noch verfügbar hatte, freute mich über die Ersparnis von 150 und wartete.
Während dieser Zeit kamen mir irgendwie erhebliche Zweifel, ob diese Gitarre nun wirklich besser sei als meine Epiphone da sie auch immer wieder als "Einsteigergitarre" klassifiziert wurde (aus dem Bereich wollte ich raus!) und ob die 600 vorher nicht nur ein "raufgesetzter" Preis waren und somit der Wert der Gitarre nicht weit über der Epi liegt (alleine die EMGs machen ja schon 160 aus).
Dann kam die Gitarre schließlich an (die Komplikationen die dabei auftraten sind in einem anderen Thread ausführlich geschildert ).
Optik:
Zur Optik lässt sich eigentlich nur eines sagen: "WOW, die sieht geil aus!"
Ich war froh, die Meinungen einiger Mitschüler, dass weiße Gitarren schwul seien, ignoriert zu haben denn diese Gitarre ist einfach nur heiß
Der Korpus und die Kopfplatte wird von einem schwarzen Außenbinding, und einem angrenzenden Abalonebinding verziert.
Die Gitarre ist etwas kleiner als ich sie mir vorgestellt habe aber das hatte ich auch bei meiner Epiphone.
Durch die leichte Deckenwölbung sieht die Gitarre außerdem angenehm "bauchig" aus.
Sämtliche Hardware ist geschwärzt und an Potis ist lediglich ein Volumepoti vorhanden was dem ganzen einen minimalistischen Touch gibt. Dieser ist genau wie der Switch in einer kleinen Kuhle drin.
Die Sharktoothinlays auf dem Griffbrett sehen sehr gut aus und sind auch absolut sauber eingearbeitet.
Das Charvellogo, welches mir im Vorfeld nicht so gut gefallen hat, sieht in Natura um einiges besser aus.
Das Einzige was mir optisch nicht so gut gefällt ist, dass der Hals sehr weit in den Korpus reinragt (das ist aber nur 'ne Kleinigkeit).
Insgesamt wirkt die Gitarre sehr hochwertig,
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist bis auf 3 kleine Sachen absolut makellos.
1. Ist das Binding nicht 100% sauber
2. Der Sattel ist an den Enden sehr scharfkantig und das kann bei einem schnellen Akkordwechsel sehr weh tun. Das lässt sich aber problemlos wegfeilen.
3. Der Übergang auf das lackierte Ende vom Hals (da wo der Korpus anfängt) ist etwas... unflüssig ausgefallen . Es tut beim Spielen nichts zur Sache, ist aber deutlich merkbar.
Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Der Lack ist sauber aufgetragen, die Bünde sind gut gesetzt und vernünftig abgeschliffen und die Mechaniken sind stimmstabil. Saitenschnarren war nur mit den von Werk aus aufgezogenen Saiten vorhanden.
Haptik:
Die Gitarre ist angenehm schwer und schmiegt sich gut dem Körper an. Sie ist insgesamt trotz der 24 Bünde etwas kürzer als die Epiphone SG. Die Bünde sind allesamt gut erreichbar. An die Position des Toggle-Switches muss man sich jedoch gewöhnen. Sehr positiv überrascht haben mich die Stimmmechaniken. Diese haben ein Rädchen hinten dran mit dem man die Saite im Loch einklemmen kann. Das erleichtert den Saitenwechsel erheblich da man jetzt nicht mehr das Saitenende festhalten muss damit dieses nicht aus dem Loch rutscht oder sich nicht mitdreht. Die Zeit zum Saitenwechseln konnte ich so halbieren (auch weil die Mechaniken teilweise nur auf eine Windung ausgelegt sind). Zuerst hat sich das eckige Korpusprofil etwas unangenehm am rechten Unterarm angefühlt weil ich den geshapted Body der SG gewohnt war aber das hatte sich nach 2 Tagen.
So nun zum wichtigsten Punkt, dem Sound:
Die Charvel hat das klassische EMG Setup an Bord (81+85) und bei aktiven Tonabnehmern streiten sich die Geister. Bei EMGs sowieso
Ich hatte vorher noch nie aktive Tonabnehmer gespielt und war dementsprechend verunsichert aufgrund der gespaltenen Meinungen (die ganz Gitarre hatte ich auch nicht anspielen können also hätte ich zur Not vom Moneyback-Recht gebrauch gemacht).
Aber diese Verunsicherung wich schon beim ersten Akkord. Sie klingt so dermaßen böse und direkt das meine Epiphone mit ihren eher "ranzig-oldschool-style" Tonabnehmern sich warscheinlich vor Angst am liebsten verkrochen hätte (Ich will die Epi hier nicht schlecht reden sondern nur Vergleiche ziehen)
Es steckt ordentlich Punch im Sound und es macht einfach nur Spaß sie brüllen zu lassen. Ich kann für den gleichen Grad an Verzerrung nun den Gainregler um 2 Nummern zurückdrehen. Man merkt deutlich wo diese Pickups ihre Stärke haben. Aber auch im Crunchsound klingen sie gut. Immer differenziert und klar.
Nun das, wofür die EMGs oft verrissen werden. Der Cleansound:
Hier wird viel übertrieben meiner meinung nach. Es ist mit Sicherheit nicht DER Tonabnehmer für Cleansounds aber aufgrund meiner schlechten Erwartungen war ich ungefähr so als ich mal das Intro zu One spielte und feststellte dass das haargenauso klang. Nun ist One natürlich nicht ein Beispiel für einen schönen, warmen Cleansound aber ich finde, dass vor allem der 85er clean ziemlich gut klingt -> definitiv Geschmacksfrage
Auf Wunsch nehme ich auch gerne Soundsamples auf und kann auch mit der Epiphone vergleichen.
Fazit:
Eine Gitarre die ihr Geld absolut wert ist. Falls ihr überlegt sie zu kaufen, schlagt zu solange sie noch da ist. Günstiger kommt man in dem Preisbereich selten an aktive EMGs (der Rest ist meistens mit EMG Hz). Das Bestätigte mir auch ein lokaler Gitarrenhändler als ich ihn in Bezug auf gebrauchte Gitarren und die Charvel ansprach.
Ihr kriegt eine super schöne Gitarre mit sehr guter Bespielbarkeit (dafür wird sie auch immer gelobt). Die oben genannten Zweifel haben sich übrigens auch in Luft aufgelöst.
Hier noch die Spezifikationen:
-Mahagoni Korpus / Mahagonikorpus mit geflammter Ahorndecke bei den transparenten Modellen
-durchgehender Ahornhals
-Palisandergriffbrett
-24 Bünde
-43mm Sattelbreite
-Mensur: 648mm
-Strings-Through-Body Bridge / Floyd Rose System
-EMG 81/85 Tonabnehmer
So, ich hoffe euch hat das Review gefallen und ich habe nichts vergessen. Wenn doch lasst es mich wissen. Bei Fragen ebenso
LG Maximilian
Heute möchte ich meine Erfahrungen und Eindrücke zur Charvel Desolation DX-1 ST in Snow White mit euch teilen da zu dieser Gitarre soweit ich weiß auch noch kein Review vorliegt
Vorgeschichte:
Da mir meine Epiphone SG G-400 aufgrund von Stimmproblemen und Bundunreinheit nach drei Jahren immer mehr auf den Zeiger ging, sehnte ich mich nach einem besseren Instrument.
Ich suchte also die verschiedenen Onlineshops durch und suchte nach Gitarren bis 450. Zuerst fiel mir die Epiphone Explorer 1984 EX ins Auge doch dann bin ich eher durch Zufall auf die Desolation Serie von Charvel gekommen. Ich hatte vorher diesen Namen noch nie gehört und habe mich deswegen erstmal schlau gemacht. Jedenfalls war diese Gitarre dann der Grund weshalb ich mein Budget um 200 aufgestockt habe. Ich wollte diese Gitarre haben (anfangs noch in Transparent Black)!
Kurze Zeit später wurde der Preis dann von 650 auf 499 für TBK bzw von 600 auf 455 in SW gesetzt. Damit konnte ich mir die Gitarre schon wesentlich früher leisten. Verantwortlich für diesen enormen Preisfall ist denke ich die Tatsache dass es sich um ein Auslaufmodell handelt, welches nicht mehr produziert wird.
Ich bestellte die Gitarre also beim letzten deutschen Händler der diese noch verfügbar hatte, freute mich über die Ersparnis von 150 und wartete.
Während dieser Zeit kamen mir irgendwie erhebliche Zweifel, ob diese Gitarre nun wirklich besser sei als meine Epiphone da sie auch immer wieder als "Einsteigergitarre" klassifiziert wurde (aus dem Bereich wollte ich raus!) und ob die 600 vorher nicht nur ein "raufgesetzter" Preis waren und somit der Wert der Gitarre nicht weit über der Epi liegt (alleine die EMGs machen ja schon 160 aus).
Dann kam die Gitarre schließlich an (die Komplikationen die dabei auftraten sind in einem anderen Thread ausführlich geschildert ).
Optik:
Zur Optik lässt sich eigentlich nur eines sagen: "WOW, die sieht geil aus!"
Ich war froh, die Meinungen einiger Mitschüler, dass weiße Gitarren schwul seien, ignoriert zu haben denn diese Gitarre ist einfach nur heiß
Der Korpus und die Kopfplatte wird von einem schwarzen Außenbinding, und einem angrenzenden Abalonebinding verziert.
Die Gitarre ist etwas kleiner als ich sie mir vorgestellt habe aber das hatte ich auch bei meiner Epiphone.
Durch die leichte Deckenwölbung sieht die Gitarre außerdem angenehm "bauchig" aus.
Sämtliche Hardware ist geschwärzt und an Potis ist lediglich ein Volumepoti vorhanden was dem ganzen einen minimalistischen Touch gibt. Dieser ist genau wie der Switch in einer kleinen Kuhle drin.
Die Sharktoothinlays auf dem Griffbrett sehen sehr gut aus und sind auch absolut sauber eingearbeitet.
Das Charvellogo, welches mir im Vorfeld nicht so gut gefallen hat, sieht in Natura um einiges besser aus.
Das Einzige was mir optisch nicht so gut gefällt ist, dass der Hals sehr weit in den Korpus reinragt (das ist aber nur 'ne Kleinigkeit).
Insgesamt wirkt die Gitarre sehr hochwertig,
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist bis auf 3 kleine Sachen absolut makellos.
1. Ist das Binding nicht 100% sauber
2. Der Sattel ist an den Enden sehr scharfkantig und das kann bei einem schnellen Akkordwechsel sehr weh tun. Das lässt sich aber problemlos wegfeilen.
3. Der Übergang auf das lackierte Ende vom Hals (da wo der Korpus anfängt) ist etwas... unflüssig ausgefallen . Es tut beim Spielen nichts zur Sache, ist aber deutlich merkbar.
Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Der Lack ist sauber aufgetragen, die Bünde sind gut gesetzt und vernünftig abgeschliffen und die Mechaniken sind stimmstabil. Saitenschnarren war nur mit den von Werk aus aufgezogenen Saiten vorhanden.
Haptik:
Die Gitarre ist angenehm schwer und schmiegt sich gut dem Körper an. Sie ist insgesamt trotz der 24 Bünde etwas kürzer als die Epiphone SG. Die Bünde sind allesamt gut erreichbar. An die Position des Toggle-Switches muss man sich jedoch gewöhnen. Sehr positiv überrascht haben mich die Stimmmechaniken. Diese haben ein Rädchen hinten dran mit dem man die Saite im Loch einklemmen kann. Das erleichtert den Saitenwechsel erheblich da man jetzt nicht mehr das Saitenende festhalten muss damit dieses nicht aus dem Loch rutscht oder sich nicht mitdreht. Die Zeit zum Saitenwechseln konnte ich so halbieren (auch weil die Mechaniken teilweise nur auf eine Windung ausgelegt sind). Zuerst hat sich das eckige Korpusprofil etwas unangenehm am rechten Unterarm angefühlt weil ich den geshapted Body der SG gewohnt war aber das hatte sich nach 2 Tagen.
So nun zum wichtigsten Punkt, dem Sound:
Die Charvel hat das klassische EMG Setup an Bord (81+85) und bei aktiven Tonabnehmern streiten sich die Geister. Bei EMGs sowieso
Ich hatte vorher noch nie aktive Tonabnehmer gespielt und war dementsprechend verunsichert aufgrund der gespaltenen Meinungen (die ganz Gitarre hatte ich auch nicht anspielen können also hätte ich zur Not vom Moneyback-Recht gebrauch gemacht).
Aber diese Verunsicherung wich schon beim ersten Akkord. Sie klingt so dermaßen böse und direkt das meine Epiphone mit ihren eher "ranzig-oldschool-style" Tonabnehmern sich warscheinlich vor Angst am liebsten verkrochen hätte (Ich will die Epi hier nicht schlecht reden sondern nur Vergleiche ziehen)
Es steckt ordentlich Punch im Sound und es macht einfach nur Spaß sie brüllen zu lassen. Ich kann für den gleichen Grad an Verzerrung nun den Gainregler um 2 Nummern zurückdrehen. Man merkt deutlich wo diese Pickups ihre Stärke haben. Aber auch im Crunchsound klingen sie gut. Immer differenziert und klar.
Nun das, wofür die EMGs oft verrissen werden. Der Cleansound:
Hier wird viel übertrieben meiner meinung nach. Es ist mit Sicherheit nicht DER Tonabnehmer für Cleansounds aber aufgrund meiner schlechten Erwartungen war ich ungefähr so als ich mal das Intro zu One spielte und feststellte dass das haargenauso klang. Nun ist One natürlich nicht ein Beispiel für einen schönen, warmen Cleansound aber ich finde, dass vor allem der 85er clean ziemlich gut klingt -> definitiv Geschmacksfrage
Auf Wunsch nehme ich auch gerne Soundsamples auf und kann auch mit der Epiphone vergleichen.
Fazit:
Eine Gitarre die ihr Geld absolut wert ist. Falls ihr überlegt sie zu kaufen, schlagt zu solange sie noch da ist. Günstiger kommt man in dem Preisbereich selten an aktive EMGs (der Rest ist meistens mit EMG Hz). Das Bestätigte mir auch ein lokaler Gitarrenhändler als ich ihn in Bezug auf gebrauchte Gitarren und die Charvel ansprach.
Ihr kriegt eine super schöne Gitarre mit sehr guter Bespielbarkeit (dafür wird sie auch immer gelobt). Die oben genannten Zweifel haben sich übrigens auch in Luft aufgelöst.
Hier noch die Spezifikationen:
-Mahagoni Korpus / Mahagonikorpus mit geflammter Ahorndecke bei den transparenten Modellen
-durchgehender Ahornhals
-Palisandergriffbrett
-24 Bünde
-43mm Sattelbreite
-Mensur: 648mm
-Strings-Through-Body Bridge / Floyd Rose System
-EMG 81/85 Tonabnehmer
So, ich hoffe euch hat das Review gefallen und ich habe nichts vergessen. Wenn doch lasst es mich wissen. Bei Fragen ebenso
LG Maximilian
- Eigenschaft