Dietlaib
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Meine Schwester hat kurzeitig Unterricht bekommen, wo sie Anfangs gelernt hat Tonleitern zu spielen und Viertel- von Achtelnoten zu unterscheiden...das Ende vom Lied war, dass sie aufgehört hat, weil sie nach nem nem halben Jahr außer einem gezupften "der Mond ist aufgegeangen" nichts konnte.
Völlig unabhängig vom Fall Deiner Schwester möchte ich bemerken, dass die Unterscheidung zweier Notenwerte (in diesem Fall Viertel und Halbe) in Blockflötenschulen für 6-jährige bereits in der ersten Übung vorkommen kann. Davon abgesehen, ist die (Dur)-Tonleiter ein absoluter Basisbaustein unseres Musiksystems, und selbst wenn Du von Tonleitern sprichst, vermute ich, dass vermutlich noch die Molltonleiter zur Sprache kam, bei einem nicht klassisch orientierten Lehrer vielleicht noch die Pentatonik, aber das war es dann auch. Darin kann ich keinen zu hohen Theorieanteil erkennen. Auf der anderen Seite kenne ich Gitarrenschüler, die man Woche für Woche auf dem selben Leistungsstand "wiederbekommt" , weil sie einfach zu wenig, oft gar nicht und wenn, dann nicht zielgerichtet üben. So ist es nicht leicht, weitere Inhalte zu vermitteln, die einen zumindest leicht fortschreitenden Leistungsstand am Instrument erfordern, denn das Üben kann dem Schüler niemand abnehmen. Unter solchen Umständen kann es gut sein, dass nach einem halben Jahr tatsächlich nur ein Lied "gezupft" werden kann.
Ich hab mir einfach irgendwann die Gitarre geschnappt mir 4 Akkorde draufgeschafft und konnte damit enfach Sachen SPIELEN
Akkorde zu greifen und zu wechseln stellt für viele Gitarrenanfänger die totale Überforderung dar. Ganze Hundertschaften von Volkshochschulkursteilnehmern "Liedbegleitung" beweisen das. Da bringt die ach so gefürchtete Tonleiter viel schneller ein Erfolgserlebnis, und der Rest ist wirklich sehr individuell zu sehen.
Deswegen finde ich (jetzt leicht überspitzt): Wenn jemand anfängt und von einer Stunde Übungszeit 55min am aufgerissenen Harley Benton "Smoke on the water" schrubbt und nur 5 minuten Theorie büffelt, dafür aber dabei bleibt, dann ist das auf lange Sicht besser, (...)
Ok, leicht überspitzt, hab ich gelesen. Trotzdem kann man dann -auf lange Sicht- immer noch nix anderes als das "Smoke On The Water"-Riff, und das finde ich nicht besser als auch ein paar Grundlagen zu lernen, - oder es eben ganz bleiben zu lassen, wenn man merkt, dass es nichts für einen ist.
Gruss, Dietlaib