Guitar-Chris
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Hallo!
Da mir die Schlepperei des großen Effektboardes zum Proberaum zuletzt etwas lästig war, suchte ich ein Multieffekt, mit dem ich die wichtigsten Sounds bequem mitnehmen kann. Aufgrund des günstigen Preises nahm ich das Vox StompLab näher unter die Lupe. Da ich auch einen Vox Modeling Verstärker spiele (AD50VT) war ich mit dem Bedienkonzept schnell vertraut und da mit die Sounds auch zusagten, wurde zugegriffen. Nach ca. 1 Monat Nutzung gibt es jetzt ein Review:
0. Lieferumfang
Im Karton ist das StompLab, die Anleitung sowie 4 passende Batterien. ein Netzteil wird nicht mitgeliefert, von mir aber unbedingt empfohlen.
1. Aufbau des Gerätes / Konzept
Das StompLab ist ein kleines Multieffekt, welches vor den Verstärker oder direkt ins Pult gespielt werden kann. Es ist wirklich recht klein (etwa die Fläche einer CD-Hülle), aber robust aufgebaut. Das Hauptchassis ist aus Metall mit Kunststoff-Seitenwänden.
Die Bedienelemente sind im Wesentlichen 3 normal große Drehknöpfe (Checken-Heads), drei kleine Taster und zwei normal große Fußtaster. Alle Ein-/Ausgänge sind an der Stirnseite, nämlich Input, (Stereo-)Output beides als 6,3mm Klinkenbuchse, 9V Netzteilanschluss und Powertaster.
Der Signalfluss im Gerät durchläuft logisch gesehen folgende Schritte:
Pedaleffekte -> Verstärker mit Drive/Volume/Bässe, Mitten, Höhen/Presenz, Cabinet (Lautsprecher) -> Rauschunterdrückung -> Modulationseffekte -> Delay (Echo) -> Hall. Eine Tunerfunktion steht ebenfalls bereit.Dabei kann man sogar wählen, ob der Sound gemutet wird, oder noch etwas zu hören ist.
Ich teste hier die Version ohne Fußpedal. Diese verfügt zwar über Pedaleffekte, die dann aber fest eingestellt werden (z.B. ist das Wah dann ein fixed Wah). Bei der Version mit Pedal lassen sich die Effektparameter dem Pedal zuweisen.
Es gibt 100 vorgespeicherte und nicht veränderbare Patches und 20 Userspeicherplätze für eigene Patches.
2. Bedienkonzept
Wie bei den meisten Multieffekten mit nur sehr wenigen Bedienelementen muss man das Konzept einmal nachvollziehen, um mit dem Gerät gut klarzukommen. Mir half sicher, dass ich das Grundkonzept vom Vox AD50VT Verstärker bereits kannte.
Grundsätzlich muss man sich beiden beiden Value-Reglern rechts daran gewöhnen, dass sie nicht als Analog-Poti arbeiten, sondern als digitaler Regler. Beispiel: Geht man auf die Mittenreglung und steht der Regler in der Mitte (auf 12 Uhr), würde man bei einem analogen Regler erwarten, dass die Mitten jetzt weder betont noch abgesenkt sind. Ruft man beim Vox einen Patch auf, dann steht der Regler "irgendwo", die Mitteneinstellung wird aber aus dem Patch geladen. Der Regler könnte am Linksanschlag stehen und die Mitten aus dem Speicher bei 12 Uhr. Möchte man den Klang verändern, muss man immer erstmal den Regler bewegen. Ab diesem Moment ist alles wie gewohnt. Links ist 0, Mitte ist 5, rechts ist 10. Damit man nun weiß, welcher Wert denn vorher gespeichert war, leuchte beim Drehen im Display ein kleiner Punkt auf, wenn man den gespeichert Wert gewählt hat. Wenn ich Effekte verändere, drehe ich in der Regel schnell den Regler bis zum Aufleuchten des Punktes. Jetzt weiß ich, dass Reglerstellung und gehörter Ausgangssound übereinstimmen und ich kann gezielt von da aus Abweichungen regeln.
Das klingt jetzt in der Beschreibung komplizierter als es ist, dennoch weiß ich, dass viele sich mit diesem Bedienkonzept am Anfang schwer tun. Es hat aber den großen Vorteil, dass man klanglich immer beim gespeicherten Sound startet und nicht zufällig dort, wo der Regler steht. Man kann das ganze übrigens auch ganz intuitiv angehen, in dem man einfach losdreht...
a. Der Edit Modus
Ich beschreibe die Grundfunktion mal aus dem Edit Modus, den man erreicht, wenn man einmal die Edit Taste drückt. Jetzt steht das Gerät bereit, um sich einen Sound "zu schrauben".
Grundsätzlich wird mit dem linken Drehpoti jetzt die Effektgruppe bzw. Verstärker oder Lautsprecher ausgewählt, die beiden anderen Potis steuern dann zwei verschiedene Parameter. Ein Einfaches Beispiel: Man wählt links Hall aus (REV für Reverb), jetzt kann man mit dem linken Regler die Hall-Länge und mit dem rechten den Hall Anteil (Mix) regeln.
Da die Effektgruppe aber in der Regel mehrere Effekte oder Varianten enthält, brauch man noch die Möglichkeit, zwischen diesen zu wählen. Das macht man mit den kleinen Tastern "Effekt-Type". Am Beispiel des Halls kann man zwischen ROOM (Raumklang), SPRING (Federhall), und HALL wählen.
Hat man das einmal nachvollzogen, sind die einzelnen Komponenten eines Effektes schnell zusammengedreht.
Die umfassendsten Einstellungen kann man bei den Verstärkertypen bzw. den Verzerrertypen machen. Ganze 44 Typen sind hier wählbar vom cleanen Boutique Amp über britischen Crunch zum High-Gain Modell. Bei jedem Modell lassen sich dann Gain, Volume und 4-bandig der EQ regeln. Auf der gleichen Gruppe liegen die Verzerrer. 18 Overdrives, Distortion etc. stehen hier zur Auswahl.
Zusammen mit der Möglichkeit, in einer anderen Gruppe die passende Boxencharakteristik zu wählen, ergibt das schon eine Menge an Möglichkeiten. Schon an dieser Stelle sei gesagt, dass sich einige Einstellungen drastisch, andere nur in Nuancen auswirken.
b. der Programmmodus
Im Programmmodus wählt man mit dem Linken Poti eine Gruppe (z.B. Blues) und mit den Fußtastern stehen dann 10 Programme zur Auswahl. Dreht man auf die Gruppe "User" kann man mit dem Fußtaster durch 20 Programme gehen. Dabei sind die Programme immer sequenziell auszuwählen, also von 0 nach 1 nach 2, nach 3, nach 2 zurück und so weiter. Ein Springen von z.B. Programm 2 nach 9 ist nicht möglich. Das das Display nur die Zahlen 0bis 9 darstellen kann, wird für die ersten 10 ein kleines "u", für die Programme 11-20 ein großes "U" vorangestellt.
Ich habe mir meine Userpresets so angelegt, dass Effekt-Patches, zwischen denen ich schnell umschalten muss, nebeneinanderliegen. Also, z.B. für den Rhytmusteil eines Songs eine leicht angezerrte Einstellung mit etwas Compressor, für das Solo dann mehr Gain, etwas Delay und mehr mitten. Das klappt in der Praxis ganz gut. Daneben habe ich mir 3 Patches gemacht, die bei gleichem Grundsound von clean, nach Crunch, nach "volles Brett" gehen. Da ist man auch spontan bei der Probe in der Lage, einen passenden Patch aufzurufen.
3. Der Sound
Kommen wir zum Wichtigsten: Wie klingt denn nun das Stomplab?
Zunächst meine ich, dass es einen weiten Bereich von cleanen Sounds, angezerrt bluesigem bis zur Metalzerre vieles abdeckt. Das Spielgefühl bleibt dabei sehr direkt. Da habe ich frühere Multieffekte mit einer deutlich spürbaren Latenz schlechter in Erinnerung. Gerade die angezerrten Sachen bleiben auch sehr dynamisch und reagieren ganz ordentlich auf den Anschlag oder die Pickupauswahl bzw. das Volumepoti an der Gitarre.
Bei den meisten Sounds fand ich die Abstimmung der Höhen nicht ganz einfach, da mir diese oft zu aufdringlich waren. Hier muss man neben den Einstellungen des EQ insbesondere auch mit der Speakersimulation und der globalen Einstellmöglichkeit des Gerätes arbeiten, mit dem eine Anpassung an verschiedene Verstärkertypen (gemeint ist der tatsächlich genutzte Verstärker) möglich ist. Nimmt man sich die Zeit, diese Dinge abzustimmen, ist das Ergebnis beachtlich. Die Effekte selbst sind maximal mit 2 Parametern versehe3n, aber so praxisnah abgestimmt, dass man nichts vermisst. Allenfalls eine Tap-Tempo Funktion bei Delay fehlt. Die Qualität der Effekte ist ebenfalls hochwertig. Besonders die Halleffekte sind gut abgestimmt und selbst bei den Extremstellungen noch songdienlich zu gebrauchen. Da bin ich doch sehr überrascht.
Sollten extreme Einstellungen einmal zu etwas Rauschen führen, so lässt sich dieses mit dem Noisegate gut unterdrücken. Da es logisch geshen vor den Effekten greift, werden z.B. Hallfahnen auch nicht abgeschnitten: Dafür ein Sonderlob an Vox.
Welche Effekte haben mich besonders begeistert: Der Compressor klingt trotz nur zwei Reglern klasse (habe hier den MXR Supercomp zum Vergleich), das Uni-Vibe ist genial (ich sage nur "Breathe") und generell finde ich die Modulationseffekte sehr gelungen. Ringmodulator und Bass Octaver finde ich für mich unbrauchbar. Der Octaver ist auch der einzige Effekt, der deutliche Latenz hat; mir gefällt das nicht.
Wichtig finde ich noch den Hinweis, dass die Cabinet Einstellung, also welchen Speaker das Stomplab immitiert, auch vor einem echten Verstärker Sinn macht. Ich habe meinen Vox im Prinzip als Cleanen Marshall eingestellt. Und je nach gewähltem Cabinet wird der Sound in eine typische Richtung verändert. Ich sehe die Cabinet Einstellung daher eher wie eine vereinfachte EQ-Möglichkeit. Ob dadurch der Sound aus meinem 1*12 Lautsprecher tatsächlich wie eine 4*12 klingt? Natürlich nicht, aber es geht in die richtige Richtung.
Nur eine kurze Anmerkung zur Möglichkeit, einen Kopfhörer anzuschließen: Ja das geht und klingt passabel. Letztlich hat mich aber bislang der Kopfhörerausgang der Multis nie überzeugt und das gilt auch für das StompLab.
4. Zusammenfassung
Ich bin jetzt hier nicht auf jedes Detail eingegangen. Gerade in Anbetracht des Preises erhält das Vox StompLab von mir eine klarer Empfehlung, wenn man vielfältige Sounds schnell mitnehmen möchte. Für wen ist es damit nicht geeignet: Wer oft auf die schnelle Sounds einstellen muss, ist eher bei den großen Multieffekten mit dedizierten Reglern oder beim Effektboard aus Einzeleffekten gut aufgehoben. Auch wer zwischen einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Effekte direkt und schnell umschalten muss, benötigt eher etwas größeres. Wer aber sin Soundsetup eher planbar und übersichtlich hat, daneben aber für einige wenige Stücke auch außergewöhnlichere Settings benötigt, dem bietet das StompLab alles, was er benötigt.
Hier noch eine kleine Übersicht, der im Gerät vorhandenen Effekte, die Verstärker und Verzerrertypen habe ich nicht aufgeführt, dass sie von der internen Bezeichnung im StompLab nicht so aussagekräftig sind.
Pedal : Kompressor, festes WahWah, Auto Wah, Octaver, Akustik-Gitarren-Simulation, Univibe, Tone, Ringmodulator
Modulation: Chorus, Multi Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Rotary, Pitch Shifter, manuelles und automatisches Filtron
Delay: Analog Delay 1-4, Digitaldelay 1-4
Reverb: Room, Federhall, Halle
Noisegate
Da mir die Schlepperei des großen Effektboardes zum Proberaum zuletzt etwas lästig war, suchte ich ein Multieffekt, mit dem ich die wichtigsten Sounds bequem mitnehmen kann. Aufgrund des günstigen Preises nahm ich das Vox StompLab näher unter die Lupe. Da ich auch einen Vox Modeling Verstärker spiele (AD50VT) war ich mit dem Bedienkonzept schnell vertraut und da mit die Sounds auch zusagten, wurde zugegriffen. Nach ca. 1 Monat Nutzung gibt es jetzt ein Review:
0. Lieferumfang
Im Karton ist das StompLab, die Anleitung sowie 4 passende Batterien. ein Netzteil wird nicht mitgeliefert, von mir aber unbedingt empfohlen.
1. Aufbau des Gerätes / Konzept
Das StompLab ist ein kleines Multieffekt, welches vor den Verstärker oder direkt ins Pult gespielt werden kann. Es ist wirklich recht klein (etwa die Fläche einer CD-Hülle), aber robust aufgebaut. Das Hauptchassis ist aus Metall mit Kunststoff-Seitenwänden.
Die Bedienelemente sind im Wesentlichen 3 normal große Drehknöpfe (Checken-Heads), drei kleine Taster und zwei normal große Fußtaster. Alle Ein-/Ausgänge sind an der Stirnseite, nämlich Input, (Stereo-)Output beides als 6,3mm Klinkenbuchse, 9V Netzteilanschluss und Powertaster.
Der Signalfluss im Gerät durchläuft logisch gesehen folgende Schritte:
Pedaleffekte -> Verstärker mit Drive/Volume/Bässe, Mitten, Höhen/Presenz, Cabinet (Lautsprecher) -> Rauschunterdrückung -> Modulationseffekte -> Delay (Echo) -> Hall. Eine Tunerfunktion steht ebenfalls bereit.Dabei kann man sogar wählen, ob der Sound gemutet wird, oder noch etwas zu hören ist.
Ich teste hier die Version ohne Fußpedal. Diese verfügt zwar über Pedaleffekte, die dann aber fest eingestellt werden (z.B. ist das Wah dann ein fixed Wah). Bei der Version mit Pedal lassen sich die Effektparameter dem Pedal zuweisen.
Es gibt 100 vorgespeicherte und nicht veränderbare Patches und 20 Userspeicherplätze für eigene Patches.
2. Bedienkonzept
Wie bei den meisten Multieffekten mit nur sehr wenigen Bedienelementen muss man das Konzept einmal nachvollziehen, um mit dem Gerät gut klarzukommen. Mir half sicher, dass ich das Grundkonzept vom Vox AD50VT Verstärker bereits kannte.
Grundsätzlich muss man sich beiden beiden Value-Reglern rechts daran gewöhnen, dass sie nicht als Analog-Poti arbeiten, sondern als digitaler Regler. Beispiel: Geht man auf die Mittenreglung und steht der Regler in der Mitte (auf 12 Uhr), würde man bei einem analogen Regler erwarten, dass die Mitten jetzt weder betont noch abgesenkt sind. Ruft man beim Vox einen Patch auf, dann steht der Regler "irgendwo", die Mitteneinstellung wird aber aus dem Patch geladen. Der Regler könnte am Linksanschlag stehen und die Mitten aus dem Speicher bei 12 Uhr. Möchte man den Klang verändern, muss man immer erstmal den Regler bewegen. Ab diesem Moment ist alles wie gewohnt. Links ist 0, Mitte ist 5, rechts ist 10. Damit man nun weiß, welcher Wert denn vorher gespeichert war, leuchte beim Drehen im Display ein kleiner Punkt auf, wenn man den gespeichert Wert gewählt hat. Wenn ich Effekte verändere, drehe ich in der Regel schnell den Regler bis zum Aufleuchten des Punktes. Jetzt weiß ich, dass Reglerstellung und gehörter Ausgangssound übereinstimmen und ich kann gezielt von da aus Abweichungen regeln.
Das klingt jetzt in der Beschreibung komplizierter als es ist, dennoch weiß ich, dass viele sich mit diesem Bedienkonzept am Anfang schwer tun. Es hat aber den großen Vorteil, dass man klanglich immer beim gespeicherten Sound startet und nicht zufällig dort, wo der Regler steht. Man kann das ganze übrigens auch ganz intuitiv angehen, in dem man einfach losdreht...
a. Der Edit Modus
Ich beschreibe die Grundfunktion mal aus dem Edit Modus, den man erreicht, wenn man einmal die Edit Taste drückt. Jetzt steht das Gerät bereit, um sich einen Sound "zu schrauben".
Grundsätzlich wird mit dem linken Drehpoti jetzt die Effektgruppe bzw. Verstärker oder Lautsprecher ausgewählt, die beiden anderen Potis steuern dann zwei verschiedene Parameter. Ein Einfaches Beispiel: Man wählt links Hall aus (REV für Reverb), jetzt kann man mit dem linken Regler die Hall-Länge und mit dem rechten den Hall Anteil (Mix) regeln.
Da die Effektgruppe aber in der Regel mehrere Effekte oder Varianten enthält, brauch man noch die Möglichkeit, zwischen diesen zu wählen. Das macht man mit den kleinen Tastern "Effekt-Type". Am Beispiel des Halls kann man zwischen ROOM (Raumklang), SPRING (Federhall), und HALL wählen.
Hat man das einmal nachvollzogen, sind die einzelnen Komponenten eines Effektes schnell zusammengedreht.
Die umfassendsten Einstellungen kann man bei den Verstärkertypen bzw. den Verzerrertypen machen. Ganze 44 Typen sind hier wählbar vom cleanen Boutique Amp über britischen Crunch zum High-Gain Modell. Bei jedem Modell lassen sich dann Gain, Volume und 4-bandig der EQ regeln. Auf der gleichen Gruppe liegen die Verzerrer. 18 Overdrives, Distortion etc. stehen hier zur Auswahl.
Zusammen mit der Möglichkeit, in einer anderen Gruppe die passende Boxencharakteristik zu wählen, ergibt das schon eine Menge an Möglichkeiten. Schon an dieser Stelle sei gesagt, dass sich einige Einstellungen drastisch, andere nur in Nuancen auswirken.
b. der Programmmodus
Im Programmmodus wählt man mit dem Linken Poti eine Gruppe (z.B. Blues) und mit den Fußtastern stehen dann 10 Programme zur Auswahl. Dreht man auf die Gruppe "User" kann man mit dem Fußtaster durch 20 Programme gehen. Dabei sind die Programme immer sequenziell auszuwählen, also von 0 nach 1 nach 2, nach 3, nach 2 zurück und so weiter. Ein Springen von z.B. Programm 2 nach 9 ist nicht möglich. Das das Display nur die Zahlen 0bis 9 darstellen kann, wird für die ersten 10 ein kleines "u", für die Programme 11-20 ein großes "U" vorangestellt.
Ich habe mir meine Userpresets so angelegt, dass Effekt-Patches, zwischen denen ich schnell umschalten muss, nebeneinanderliegen. Also, z.B. für den Rhytmusteil eines Songs eine leicht angezerrte Einstellung mit etwas Compressor, für das Solo dann mehr Gain, etwas Delay und mehr mitten. Das klappt in der Praxis ganz gut. Daneben habe ich mir 3 Patches gemacht, die bei gleichem Grundsound von clean, nach Crunch, nach "volles Brett" gehen. Da ist man auch spontan bei der Probe in der Lage, einen passenden Patch aufzurufen.
3. Der Sound
Kommen wir zum Wichtigsten: Wie klingt denn nun das Stomplab?
Zunächst meine ich, dass es einen weiten Bereich von cleanen Sounds, angezerrt bluesigem bis zur Metalzerre vieles abdeckt. Das Spielgefühl bleibt dabei sehr direkt. Da habe ich frühere Multieffekte mit einer deutlich spürbaren Latenz schlechter in Erinnerung. Gerade die angezerrten Sachen bleiben auch sehr dynamisch und reagieren ganz ordentlich auf den Anschlag oder die Pickupauswahl bzw. das Volumepoti an der Gitarre.
Bei den meisten Sounds fand ich die Abstimmung der Höhen nicht ganz einfach, da mir diese oft zu aufdringlich waren. Hier muss man neben den Einstellungen des EQ insbesondere auch mit der Speakersimulation und der globalen Einstellmöglichkeit des Gerätes arbeiten, mit dem eine Anpassung an verschiedene Verstärkertypen (gemeint ist der tatsächlich genutzte Verstärker) möglich ist. Nimmt man sich die Zeit, diese Dinge abzustimmen, ist das Ergebnis beachtlich. Die Effekte selbst sind maximal mit 2 Parametern versehe3n, aber so praxisnah abgestimmt, dass man nichts vermisst. Allenfalls eine Tap-Tempo Funktion bei Delay fehlt. Die Qualität der Effekte ist ebenfalls hochwertig. Besonders die Halleffekte sind gut abgestimmt und selbst bei den Extremstellungen noch songdienlich zu gebrauchen. Da bin ich doch sehr überrascht.
Sollten extreme Einstellungen einmal zu etwas Rauschen führen, so lässt sich dieses mit dem Noisegate gut unterdrücken. Da es logisch geshen vor den Effekten greift, werden z.B. Hallfahnen auch nicht abgeschnitten: Dafür ein Sonderlob an Vox.
Welche Effekte haben mich besonders begeistert: Der Compressor klingt trotz nur zwei Reglern klasse (habe hier den MXR Supercomp zum Vergleich), das Uni-Vibe ist genial (ich sage nur "Breathe") und generell finde ich die Modulationseffekte sehr gelungen. Ringmodulator und Bass Octaver finde ich für mich unbrauchbar. Der Octaver ist auch der einzige Effekt, der deutliche Latenz hat; mir gefällt das nicht.
Wichtig finde ich noch den Hinweis, dass die Cabinet Einstellung, also welchen Speaker das Stomplab immitiert, auch vor einem echten Verstärker Sinn macht. Ich habe meinen Vox im Prinzip als Cleanen Marshall eingestellt. Und je nach gewähltem Cabinet wird der Sound in eine typische Richtung verändert. Ich sehe die Cabinet Einstellung daher eher wie eine vereinfachte EQ-Möglichkeit. Ob dadurch der Sound aus meinem 1*12 Lautsprecher tatsächlich wie eine 4*12 klingt? Natürlich nicht, aber es geht in die richtige Richtung.
Nur eine kurze Anmerkung zur Möglichkeit, einen Kopfhörer anzuschließen: Ja das geht und klingt passabel. Letztlich hat mich aber bislang der Kopfhörerausgang der Multis nie überzeugt und das gilt auch für das StompLab.
4. Zusammenfassung
Ich bin jetzt hier nicht auf jedes Detail eingegangen. Gerade in Anbetracht des Preises erhält das Vox StompLab von mir eine klarer Empfehlung, wenn man vielfältige Sounds schnell mitnehmen möchte. Für wen ist es damit nicht geeignet: Wer oft auf die schnelle Sounds einstellen muss, ist eher bei den großen Multieffekten mit dedizierten Reglern oder beim Effektboard aus Einzeleffekten gut aufgehoben. Auch wer zwischen einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Effekte direkt und schnell umschalten muss, benötigt eher etwas größeres. Wer aber sin Soundsetup eher planbar und übersichtlich hat, daneben aber für einige wenige Stücke auch außergewöhnlichere Settings benötigt, dem bietet das StompLab alles, was er benötigt.
Hier noch eine kleine Übersicht, der im Gerät vorhandenen Effekte, die Verstärker und Verzerrertypen habe ich nicht aufgeführt, dass sie von der internen Bezeichnung im StompLab nicht so aussagekräftig sind.
Pedal : Kompressor, festes WahWah, Auto Wah, Octaver, Akustik-Gitarren-Simulation, Univibe, Tone, Ringmodulator
Modulation: Chorus, Multi Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Rotary, Pitch Shifter, manuelles und automatisches Filtron
Delay: Analog Delay 1-4, Digitaldelay 1-4
Reverb: Room, Federhall, Halle
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