[Review] Schill HT481 mit MonoCAT212 33m

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Hallo zusammen,
ich habe ja das große Glück, dass ich im Forums-Gewinnspiel eine Multicore-Kabeltrommel von Schill und Sommercable gewonnen habe und möchte euch nun daran in Form eines Reviews teilhaben lassen.

Um dieses Gerät geht es:
B1_gesamtansicht.jpg

Der eine oder andere wird sich jetzt denken: „Ja toll, eine Kabeltrommel“ ;) Und damit hat er wohl prinzipiell auch nicht ganz unrecht, aber dieses zierliche Teil (25kg) hat ein paar Besonderheiten, die es durchaus nennenswert machen.
Hauptvorteil, der Name Multicore lässt es schon fast vermuten, ist, dass man hier nicht nur Strom sondern auch Daten über Ethernet und XLR vom FOH zur Bühne und zurück transportieren kann.

Aber betrachten wir zunächst die einzelnen Komponenten der Kabeltrommel.
Der Grundkörper ist eine Schill Trommel, Typ HT481. Die Trommel hat ein sehr stabiles Stahlgestell und wirkt somit sehr zuverlässig. Wenn man diese Trommel nicht mit DHL verschickt hat man mit Sicherheit auch lange Spaß dran ;) Der Griff der Trommel ist einklappbar und erfüllt seinen Zweck soweit ganz gut. Für Leute wie mich, die etwas größere Hände haben, könnte der Griff aber insgesamt etwas größer sein. Wie man auf dem Bild erkennen kann, verschwindet der Griff in meiner Hand recht unscheinbar. Zugegebenermaßen habe ich große Hände.
B2_Griff.jpgIMG_5431.jpg


Die Trommel lässt sich natürlich auch gegen Verdrehen sichern. Hier hat man sich nicht auf Experimente eingelassen sondern erfüllt diese Funktion ganz klassisch mit einer Schraube, die auf den Trommelkörper presst. Das ist simpel und funktioniert tadellos.
B3_Verdrehsicherung.jpg

Am trommelseitigen Anschlussfeld sind 2 Schuko-Steckdosen, 2 Ethercon Buchsen und 2 XLR Buchsen verbaut.

  • Schukodosen
    • Hersteller: Mennekes
    • Klappdeckel
    • IP44
  • Ethercon Buchsen
    • Hersteller: Neutrik
  • XLR Buchsen
    • Hersteller: Hicon
    • 1x male
    • 1x female
B4_Anschlussfeld.jpg

Interessant finde ich die Verbindungsstelle von Kabel und Trommel. Das Kabel sitzt fest, das gefällt. Was mir nicht ganz so gut gefällt ist der Knick, den das Kabel mitmachen muss. Es ist zwar eine Vertiefung vorgesehen, so dass der Knick abgeschwächt wird, aber das Kabel wird an der Innenseite doch recht stark komprimiert. Da das aber nicht die erste Kabeltrommel ist, die SommerCabel bestückt gehe ich mal davon aus, dass das Alles noch im Rahmen ist und dass hier keine Probleme zu erwarten sind.
B8_Knickstelle.jpg

Weiter geht es mit dem Kabel selbst. SommerCable MONOCAT POWER 212. Es hat eine Länge von 33m, womit die Trommel dann auch ganz gut ausgefüllt ist. Sehen wir uns mal an, was hier so an Leitungen verbaut ist.

#1 - Strom: Wir haben es hier mit einer Stromleitung in 3x2,25mm² zu tun. Das ist in der Praxis durchaus ausreichend dimensioniert. Wer wissen will, warum auf der Trommel dennoch steht, dass die maximale Last 10A beträgt, der sei auf diese Seite verwiesen: http://nordhimmel.de/strom.htm
Steckerseitig ist wieder Mennekes verbaut.
#2 – Netzwerk: Die verbaute Leitung entspricht CAT 7 STP. CAT 7 heißt, dass die Leitungen für 10-Gigabit-Ethernet und bis zu 600MHz geeignet sind. Gesamtleitungslängen von bis zu 100m sollen damit möglich sein. Was meint STP: Die Einzelleitungen sind paarweise geschirmt und haben dann noch einen Gesamtschirm. Als Stecker sind hier nun, anders als an der Trommel keine Neutrik Komponenten sondern Hicons verbaut.
#3 – NF: die XLR Leitung hat 2x 0,25mm² + Schirm und einen Wellenwiderstand von 100Ohm. Damit ist sie uneingeschränkt DMX fähig. Die Stecker kommen von Hicon und das Kabel hat einen Gewebemantel. Vorteil: Flexible Leitung und man kann ohne den Stecker anzusehen unterscheiden, was XLR und Netzwerk ist.
B5_Stecker_Leitung.jpg
Dann sehen wir uns mal die Verarbeitung an. Da gibt es nichts zu meckern. Alle Komponenten sind hochwertig und Markenware, die Trommel ist stabil, die Leitung macht einen sehr soliden Eindruck ohne unflexibel zu erscheinen. Der Spleiß am Ende ist sauber mit einem Schrumpfschlauch zusammengefasst. Da passt alles.
B6_Schrumpfschlauch.jpg

Thema Einsatzgebiete – FOH Versorgung mit einem Kabel:
Über die Ethernetleitung kann man digitale Tonpulte und Stageboxen verbinden oder man schickt als Lichtler eben Artnet drüber. Die NF-Leitung ist vermutlich am ehesten fürs Licht interessant oder wenn die Tonfraktion mal eine Stereosumme schicken möchte. Über die Schukoleitung kann der FOH dann auch direkt mit Strom versorgt werden.
Das spart Zeit und ist einfach praktisch.


Kritikpunkte – viele gibt es nicht, ein paar möchte ich dennoch nennen:

  • Die Leitungslänge ist mit 33m doch ziemlich gering. Auf dem Weg zum FOH dürfte es da doch häufig knapp werden.
  • Ich konnte bisher nicht nachvollziehen, warum die beiden XLR Leitungen nicht identisch „gerichtet“ sind, sondern je 1xmale und 1xfemale verbaut sind. Ich denke das werde ich noch ändern, sonst muss man immer GenderChanger verbauen.
  • Bei den Hicon XLR Steckern ist jetzt schon stellenweise der Lack abgekratzt. Ich vermute, dass die in ½ Jahr einen ziemlichen Rock'N'Roll Look haben dürften ;)
    B7_Hicon.jpg
Fazit: Mir gefällt's und ich sag Danke! :great:
 
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Der Übergang in die Kabeltrommel gefällt mir sowas von garnicht!

1) Loch ist nicht sauber gebohrt, sondern wurde scheinbar mit einem Knabberer oder so vergrößert und dann nicht sauber entgratet.
2) Schnittkanten könnten Lack vertragen!
3) Irgendeine Form von Kantenschutz sollte man sich doch überlegen.

....Das ist einem professionellen Produkt keinesfalls würdig und kann wie es der Teufel haben will, im unpassendsten Moment Stress machen.
 
Für mich sieht das eher aus, als ob das Loch beim Guss der Trommel berücksichtigt wurde und auch sauber lackiert ist. Aber dann im Nachhinein diese riefen eingebracht wurden. Seltsam. Evtl. ein Mitarbeiter der beim Kabeleinlegen etwas übermotiviert war? Oder täuscht das Bild?
 
Für Abschürfungen vom Kabelmantel, entstanden durch das Einziehen an einer nicht entgrateten Bohrung sieht das zu regelmäßig aus, oder? :gruebel:
 
Die Bohrung ist mMn entgratet. Bzw. nie gesetzt worden. Wenn man die Bohrung beim Guss berückstichigt, ensteht erst gar kein Grad. Wenn man stark ranzoomt, erkennt man mMn dass es es sich nicht um einen Bohrungsgrad handelt, sondern um Riefen wie von einem Werkzeug (z.B. Schraubenzieher abgerutscht oder ähnliches).
 
Wenn man stark ranzoomt, erkennt man mMn dass es es sich nicht um einen Bohrungsgrad handelt, sondern um Riefen wie von einem Werkzeug (z.B. Schraubenzieher abgerutscht oder ähnliches).

Wenn man mit einem Schraubenzieher solche Rillen in eine gute Trommel machen kann sollte man doch eher zu einem Kraftbewerb gehen....
Ich bin mir fast sicher, dass das Loch von der Trommel zu klein war und dann schlampig aufgeweitet wurde.....
 
Ich möchte nur gerade anmerken, dass die Riefen auf dem Foto (wesentlich) tiefer aussehen, als sie sind...
 
Trotzdem: auf Dauer hilft sowas:
gummi-kabeldurchfuehrung-67639-2449967.jpg
Und ich weiß aus Erfahrung, dass solche Kleinigkeiten schnell mal zum Problem werden. Und das nicht nur im professionellen Einsatz, wo eigentlich immer Spare auf der Baustelle ist. Wirklich bei kritisch wirds eben bei kleineren Sachen, wenn da die Stagebox nicht connected ist die Show gelaufen.
 

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