Boogie_Blaster
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Zu den positiven Käuferbewertungen bei Thomann & co: ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, die zu lesen und glaube das einfach mal so .
Nur: Du mußt Dir vor Augen halten, wer diese Berichte schreibt: Leute, die sich aus den gleichen Motiven wie Du (wenig Budget, geringe Qualitätsansprüche) diese Billiginstrumente gekauft haben. Also keine repräsentative Gruppe von allen möglichen Musikern von Anfänger bis Profi wie Du sie hier findest. Sondern eine kleine Teilmenge mit geringer Erwartungshaltung und wenig Vergleichsmöglichkeiten. Auch wenn Du positive Kommentare gelesen hast: war da nur ein einziger dabei, der sinngemäß gesagt hat: "Ich hatte ja eigentlich bisher ein Yamaha/Kawai/Roland XYZ 0815, aber seit ich das Thomann spiele, klingt das endlich so richtig geil und macht viel mehr Spaß!"? Sicher nicht. Warum wohl?
Niemand gesteht sich gerne einen Fehlkauf ein, schon gar nicht, wenn der Kaufgegenstand aufgrund des sehr geringen Preises sowieso als Schnäppchen erscheinen muß. Die Bewertung geht dann automatisch in Richtung "für den Preis gar nicht mal so schlecht".
Zum Thema Marke:
Natürlich hast Du grundsätzlich recht: für ein Markenprodukt kann grundsätzlich mehr Geld verlangt werden und Markenhersteller aller Bereiche nutzen diesen Spielraum auch aus, und das kann und sollte man immer wieder kritisch hinterfragen.
Ein NoName-Hersteller hingegen kann nur konkurrieren, wenn er zu einem günstigeren Preis mehr Leistung anbietet.
Der Trugschluß, den man nicht ziehen darf ist jedoch der, daß man grundsätzlich mit dem NoName-Produkt besser beraten ist.
Die Tatsache, daß Marken von ihrem Image leben und damit höhere Preise erzielen, darf nicht zur grundsätzlichen Verdachtsmentalität führen, daß sich hinter diesem Markenimage ausschließlich heisse Luft verbirgt - das ganze also nur auf "Prestige", "Mode/Trend/angesagt sein", "allgemeiner Beliebtheit" beruht. Ein gutes Markenimage eines Traditionsherstellers wie Yamaha fällt nicht einfach so vom Himmel, sondern kommt daher, daß der Anbieter tatsächlich seit vielen Jahrzehnten verlässliches, exzellentes Material liefert, das eben nicht nur allerniedrigste Ansprüche befriedigt.
Wenn Du nun ein opulent ausgestattetes NoName-Piano und ein mager ausgestattetes Markenprodukt vergleichst, solltest Du Dir vor Augen führen, daß die beiden Kandidaten sehr, sehr unterschiedliche Grundausrichtungen haben:
- das NoName versucht mit maximaler Menge an Features zu punkten
- das Markenprodukt ist geradezu spartanisch ausgestattet, es hat gemessen am der Ausstattung des NoName deutliche "Defizite".
Der Knackpunkt ist der:
in wie weit bezahlst Du die vielen positiv und überlegen wirkenden Eigenschaften des NoName-Produkts damit, daß die einzelnen Features von schlechterer Qualität sind als beim preislich vergleichbaren Produkt eines Markenherstellers?
S. oben: den Kunden mit mehr Ausstattung zum geringeren Preis zu ködern ist die einzige Chance für den NoName-Anbieter, überhaupt etwas zu verkaufen. Einfach vorauszusetzen, daß eine chinesische Elektro-Klitsche grundsätzlich die gleiche Sorgfalt und Qualität liefert wie das Traditionsunternehmen mit Klavierbauerfahrung wäre reichlich naiv.
Hier solltest Du dem Urteil der hier schreibenden Musiker vertrauen, und das ist relativ eindeutig.
Unterm Strich muß man sagen:
Wenig Budget? Schön und gut. Aber solange Dir ein Markenhersteller ein - wenngleich spartanisch ausgestattetes - grundsolides Einstiegsmodell anbietet, gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund, das NoName zu wählen. Laß Dich nicht von der umfassenderen Austattung oder € 50,- Ersparnis blenden und rede Dir das nicht mit deinen "geringen Ansprüchen" schön. Du möchtest mit dem Instrument eine langjährige Beziehung eingehen, da ist der wirklich sehr geringe Aufpreis kein Argument, Schrott zu kaufen.
Nur: Du mußt Dir vor Augen halten, wer diese Berichte schreibt: Leute, die sich aus den gleichen Motiven wie Du (wenig Budget, geringe Qualitätsansprüche) diese Billiginstrumente gekauft haben. Also keine repräsentative Gruppe von allen möglichen Musikern von Anfänger bis Profi wie Du sie hier findest. Sondern eine kleine Teilmenge mit geringer Erwartungshaltung und wenig Vergleichsmöglichkeiten. Auch wenn Du positive Kommentare gelesen hast: war da nur ein einziger dabei, der sinngemäß gesagt hat: "Ich hatte ja eigentlich bisher ein Yamaha/Kawai/Roland XYZ 0815, aber seit ich das Thomann spiele, klingt das endlich so richtig geil und macht viel mehr Spaß!"? Sicher nicht. Warum wohl?
Niemand gesteht sich gerne einen Fehlkauf ein, schon gar nicht, wenn der Kaufgegenstand aufgrund des sehr geringen Preises sowieso als Schnäppchen erscheinen muß. Die Bewertung geht dann automatisch in Richtung "für den Preis gar nicht mal so schlecht".
Zum Thema Marke:
Natürlich hast Du grundsätzlich recht: für ein Markenprodukt kann grundsätzlich mehr Geld verlangt werden und Markenhersteller aller Bereiche nutzen diesen Spielraum auch aus, und das kann und sollte man immer wieder kritisch hinterfragen.
Ein NoName-Hersteller hingegen kann nur konkurrieren, wenn er zu einem günstigeren Preis mehr Leistung anbietet.
Der Trugschluß, den man nicht ziehen darf ist jedoch der, daß man grundsätzlich mit dem NoName-Produkt besser beraten ist.
Die Tatsache, daß Marken von ihrem Image leben und damit höhere Preise erzielen, darf nicht zur grundsätzlichen Verdachtsmentalität führen, daß sich hinter diesem Markenimage ausschließlich heisse Luft verbirgt - das ganze also nur auf "Prestige", "Mode/Trend/angesagt sein", "allgemeiner Beliebtheit" beruht. Ein gutes Markenimage eines Traditionsherstellers wie Yamaha fällt nicht einfach so vom Himmel, sondern kommt daher, daß der Anbieter tatsächlich seit vielen Jahrzehnten verlässliches, exzellentes Material liefert, das eben nicht nur allerniedrigste Ansprüche befriedigt.
Wenn Du nun ein opulent ausgestattetes NoName-Piano und ein mager ausgestattetes Markenprodukt vergleichst, solltest Du Dir vor Augen führen, daß die beiden Kandidaten sehr, sehr unterschiedliche Grundausrichtungen haben:
- das NoName versucht mit maximaler Menge an Features zu punkten
- das Markenprodukt ist geradezu spartanisch ausgestattet, es hat gemessen am der Ausstattung des NoName deutliche "Defizite".
Der Knackpunkt ist der:
in wie weit bezahlst Du die vielen positiv und überlegen wirkenden Eigenschaften des NoName-Produkts damit, daß die einzelnen Features von schlechterer Qualität sind als beim preislich vergleichbaren Produkt eines Markenherstellers?
S. oben: den Kunden mit mehr Ausstattung zum geringeren Preis zu ködern ist die einzige Chance für den NoName-Anbieter, überhaupt etwas zu verkaufen. Einfach vorauszusetzen, daß eine chinesische Elektro-Klitsche grundsätzlich die gleiche Sorgfalt und Qualität liefert wie das Traditionsunternehmen mit Klavierbauerfahrung wäre reichlich naiv.
Hier solltest Du dem Urteil der hier schreibenden Musiker vertrauen, und das ist relativ eindeutig.
Unterm Strich muß man sagen:
Wenig Budget? Schön und gut. Aber solange Dir ein Markenhersteller ein - wenngleich spartanisch ausgestattetes - grundsolides Einstiegsmodell anbietet, gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund, das NoName zu wählen. Laß Dich nicht von der umfassenderen Austattung oder € 50,- Ersparnis blenden und rede Dir das nicht mit deinen "geringen Ansprüchen" schön. Du möchtest mit dem Instrument eine langjährige Beziehung eingehen, da ist der wirklich sehr geringe Aufpreis kein Argument, Schrott zu kaufen.