Kabelbaum selber löten

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Liebe Gemeinde,

nach unzähligen Versuchen, mit Kabeln "von der Stange" mein Setup zu verkabeln bin ich nach wie vor nicht richtig zufrieden. Hier und da las ich schon von selbstgelöteten Kabeln und denke das ist der einzige Weg die Sache richtig anzugehen. Nun ist mein Problem das ich mich mit der Materie so überhaupt nicht auskenne und auch handwerklich eher weniger begabt bin.
Was ich bräuchte wäre ein Kabelbaum mit fünf Monoklinken und zweimal MIDI. Ist das machbar, und wenn ja, wie? Stecker und Kabel sind ja im gut sortierten Musikalienhandel erhältlich, nur was für Kabel müsste ich da nehmen, und wie wird das ganze dann verlötet, sprich welcher Draht kommt wohin am Stecker? Fragen über Fragen:D
Wer hat da Erfahrungen gemacht und kann mir helfen?:)

Beste Grüße,

Christian
 
Eigenschaft
 
Meine erste Frage wäre: Kannst du löten?
Wenn das nicht der Fall ist dann lass die Finger davon - bzw. befasse dich dann erst mal mit dem Löten an sich.
Ansonsten wirst du Schiffbruch erleiden. Löten ist nicht schwierig; aber man muss doch schon ein wenig drüber wissen und das auch ein wenig "geübt" haben.
Ansonsten verbrätst du nicht nur die Stecker (gerade Midi-Stecker sind für absolute Anfänger ungeeignet) sondern auch dein eigenes Geld.
Dazu kommt dass schlechte Lötstellen immer dann den Geist aufgeben wenn man es am wenigsten brauchen kann - meist auf der Bühne beim 2. Song des ersten Sets....

Mal sehen - vielleicht geht ja mal ein "Löt-Lern-Thread" zusammen

Machbar ist (fast) alles - je nach Einsatz von Zeit und Geld.
 
Wer hat da Erfahrungen gemacht und kann mir helfen?:)

Hallo Christian,

ich stand mal vor einem ähnlichen Problem - sehr gut geholfen haben mir dabei die Kollegen vom PA-Forum. Anhand deren Hilfe konnte ich mir eine Materialliste zusammenstellen und das Ganze dann machen (lassen ! ;)).

Wenn du kein erfahrener Lötgeist bist, lass`es bleiben und suche dir jemanden, der es kann. Bei mir hat es jemand von unserem PA-Verleih relativ günstig erledigt - die Herrschaften haben meistens auch ganz andere EK-Konditionen für das benötigte Material, als wenn du das selber bestellst (bei Summer Cable o.ä.) Auf die Kabel will man sich ja nachher auch wirklich verlassen können, und ordentliches Material ist wirklich nicht ganz billig - wäre schade drum. Habe dir mal den Link zu meinem Kabelthema beigefügt - da hast du dann schon den einen oder anderen kompetenten Ansprechpartner.



Viel Glück bei deinem Vorhaben
Stephan
 
Danke für eure Antworten!

Also zunächst mal stelle ich fest, dass ich wohl löten lassen werde, weil wenn ich das mache geht das garantiert schief! :D

Ich werd die Frage dann auch mal bei den PA-Fritzen stellen, vielleicht findet sich da ja auch jemand der das gegen einen gewissen Obulus macht, denn ich kenn auch so spontan keinen der sowohl die Fähigkeiten als auch das passende Werkzeug zum Löten hat. Und Qualität sollte das Zeug dann schon haben, denn ich will es gerne länger einsetzen, dann darf es auch ruhig was kosten! :)

Beste Grüße,

Christian
 
Ich weiß nicht so recht, was ich dir raten soll... Mit der Einstellung "Wer nicht löten kann, lässt es lieber" macht man es sich einfach - aber man lernt es nie. Wenn es etwas gibt, was man auch als Anfänger zum Üben von Lötstellen verwenden kann, ohne gleich Bauteile in Serie zu schlachten, dann sind das Kabel und Stecker. Das einzige Manko: für (gute) Stecker braucht man einen Lötkolben mit etwas mehr "Bumms" als der Standard-5€-Einsteigerlötkolben.

Sich andererseits Kabel auf Maß von jemandem, der es kann, konfektionieren zu lassen, geht schnell ins Geld. Zumindest, wenn derjenige seine Arbeitszeit normal abrechnet.

Die ideale Lösung wäre vielleicht folgendes: finde jemanden in deinem Bekanntenkreis, der sowas kann und bereit ist, es dir beizubringen. Ein leckeres Essen, ne Kiste Bier o.ä. kann man ja dann zum Dank mal springen lassen. Wenn derjenige noch vernünftiges Werkzeug hat, dann steht dem eigentlich nichts mehr im Wege. Macht das gemeinsam, schau zu und lerne und versuch dich selbst erstmal an einem alten, defekten Kabel - das kann man locker 10-20x für Übungslötungen "dran und wieder ab" benutzen. Danach ist der Stecker bei einem Anfänger wahrscheinlich reif für die Tonne. Aber danach hat man den Bogen auch raus. Und dann machst du unter Aufsicht ein paar der Stecker am "richtigen" Kabel.

Ich würde, nachdem ich von per Kabelbinder zusammengezuppten Kabelbäumen aus einzelnen Instrumentenkabeln wieder weg bin, für dein Vorhaben ein 8er Multicore nehmen, da kriegt man 5 Audio und 2 Midi gut drin unter und hat noch ein Aderpaar als Reserve. Die "Peitsche" am Ende kann man so zuschneidern, dass die Längen gut passen - in der Gesamtlänge aber nicht sparen, sondern ruhig einen Meter oder mehr länger machen als nötig. Früher oder später merkst du, warum - zumindest, wenn du den Rat nicht befolgst :D
Das einzige Manko: Diese Multicores sind eigentlich nicht das, womit man als Anfänger loslegen möchte. Die bei weitem eleganteste Lösung ist es allerdings, zumindest, wenn das Setup und damit der Kabelbaum sich auf absehbare Zeit nicht ändert.
 
hi
also 5 mono Strippen und 2 x Midi zusammendengeln dürfte keine Schwierigkeit sein. Mit MIDI ist die Kabellänge bis zu der es keine Probleme gibt vorgegeben und das sind nunmal 7 m. Übliche erhältliche Längen in Musikalienhandlungen sind 5 m. Auch Audiokabel gibt es in dieser Länge.
Wenn hier schon Löten ein Problem darstellt sollte man es sich tunlichst aneignen brauchen kann man es immer.
Die neue Verordnung ROHS schreibt bleifreies Lötzinn vor.
Umwelt hin oder her in militärischen Geräten wird nach wie vor mit bleihaltigem Lot gelötet und die wissen genau warum. Wer ältere Geräte repariert die noch mit verbleitem Lot gelötet sind wird eh nicht mit bleifreiem nachlöten, weil hierdurch sog- kalte Lötstellen vorprogrammiert sind. Beide Lotarten vertragen sich eben nicht. Ich löte nach wie vor mit verbleitem Lot. LÖten selbst ist erlernbar und wenn man beginnt versucht man sich einfach mit dem Zusammenlöten einiger Drähte bis man den Bogen raus hat - eben kurz und schmerzlos. Oft fehlt manchmal eine dritte Hand. Ein alter Trick wirkt hier Wunder. An ein Drahtende wird beim verzinnen ein Stückchen Lötzinn dran gelassen was man mit dem Lötkolben vom Lotdraht abschneidet ( ca 3-4mm )
damit hat man beim Zusammenlöten mit dem nächsten Draht sofort die nötige Menge an Lötzinn zur Stelle.
Für kleinere Lötarbeiten reicht ein 30 Watt Lötkolben mit zunderfreier Spitze völlig aus wie zB der Ersa Multitip C 25. Mindestens 16 Watt sollte der Lötkolben schon haben hier wäre der Tip 260 das Minimum. Von billigen Baumarktangeboten sollte man tunlichst die Finger von lassen sie sind das Geld nicht wert.
Als Lötzinn die roten Rollen mit der genauen Bezeichnung Sn60 Pb39Cu1 in der Stärke 0,7mm oder 1mm mit Kolophoniumseele, Die zunderfreien Spitzen mit trockenem Tuch / Kücherolle abwischen oder dem Schwämmchen im Lötkolbenständer.

https://wiki.raumzeitlabor.de/wiki/Löten_lernen


Hat man jedoch absolut keine Lust zum Löten so kann man sich die nötigen Kabel - einigen wir uns mal auf eine Länge von 5 m - einzeln besorgen und mit Kabelbindern zu seinem Baum zusammenbinden. Geht ein Kabel mal defekt ist es auch leicht auszutauschen.
 
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Ich löte meine Bäume auch grundsätzlich selber und kann es dir nur empfehlen. Du hast genau was du brauchst und du weißt was du hast. Du kennst die Schwachstellen im Kabel.
Ich hatte auch schon genug konfektionierte Kabel, die nicht gut waren. Also hinsetzen und üben, oder wirklich einen Bekannten fragen.
 
Die neue Verordnung ROHS schreibt bleifreies Lötzinn vor.
Jein... So uneingeschränkt (und selbst das nicht: Militär, Automobil, IT, Medizintechnik,...) gilt das erstmal nur für gewerbliche "Inverkehrbringer" von Geräten mit Lötverbindungen. Privatleute können da erstmal mehr oder weniger tun und lassen, was sie möchten. Genauso gibt es auch Ausnahmeregelungen, die von "Reparaturen von Hand" sprechen - das hat seinen Grund, weil bleifreies Lot selbst in Industrie-Lötverfahren nicht immer ganz unproblematisch zu verarbeiten ist, von Hand ist es noch schwieriger. Gerade bei Kabeln und Steckern, die ja schon mit bleihaltigem Lot nicht immer ganz einfach zu benetzen sind.

Für kleinere Lötarbeiten reicht ein 30 Watt Lötkolben mit zunderfreier Spitze völlig aus wie zB der Ersa Multitip C 25. Mindestens 16 Watt sollte der Lötkolben schon haben hier wäre der Tip 260 das Minimum.
Für "kleinere Lötarbeiten" stimmt das - die erforderliche Leistung ist allerdings gerade bei massiven Steckern (z.B. Neutrik und Co) höher als bei kleineren Reparaturen auf schonmal benetzt gewesenen Platinen. Unter 30W würde ich nicht empfehlen - 16 Watt ist schon recht dünn. Es sei denn, man nimmt einen mit direkt geheizter Spitze. Mit einem Ersa oder Weller mit 25, besser 30W (z.B. der Ersa 30 S) macht man aber sicher nichts falsch. Andererseits bloß nicht so einen 150W-Prügel mit Hammerkopf kaufen, mit dem man besser Kupferrohre und Regenrinnen lötet.

Von billigen Baumarktangeboten sollte man tunlichst die Finger von lassen sie sind das Geld nicht wert.
Das sowieso. Beim Löten ist Markenware nicht teuer, zahlt sich aber sofort aus.
1) das richtige Zinn (Sn60Pb39Cu1 oder Sn60Pb40 - in letzterem ist auch meist ein "Schuss" Kupfer drin, aber nicht deklariert)
2) KEIN Lötfett o.ä.
3) Ein vernünftiger Kolben
4) Eine "dritte Hand": http://www.amazon.de/Wentronic-Dritte-Hand-Lupe-Löthilfe/dp/B000V8F7QS

Alles in allem <50€ und man hat ein Hobby für's Leben - gerade als Musiker ;)

Die zunderfreien Spitzen mit trockenem Tuch / Kücherolle abwischen oder dem Schwämmchen im Lötkolbenständer.
Schwämmchen (gut ausgewrungen, nicht klatschnass!) ist gut - trockenes Tuch nur, wenn es weg kann und definitiv nicht brennt oder schmilzt (Baumwolle ist OK, definitiv KEINE Mikrofasertücher o.ä.!). Auch hier ist leicht feucht besser als staubtrocken.
Von Küchenrolle rate ich ab: Abwischen bringt nur im heißen Zustand etwas - Küchenrolle kokelt dann gern, man verbrennt sich die Finger... Am besten beim bewährten Schwämmchen bleiben.
 
hi
Also wer häufiger lötet ( dazugehöre ich seit über 50 Jahren ) kommt an einer vernünftigen geregelten Lötstation nicht vorbei.
Schwämmchen mag gut sein, ich nutze es trocken da klatschnaß der Spitze auf Dauer mehr schadet als guttut. Der zunderfreie Belag
löst sich so schnell ab und die Spitze wird zerfressen. Genauso schädlich ist wenn beim Löten die Spitze als " Werkzeug " zum Aushebeln benutzt wird
Bewährt hat sich dieses neuerliche goldfarbene Geflecht ähnlich einem Topfkratzer, um die Spitze sauber zu halten.
Die dritte Hand mit den Greifklammen ist eine Möglichkeit. Preiswerter ist ein Brettchen mit aufgeschraubter Wäscheklammer aus Holz gerade für
Anschlagkontakte an Kabeln. Sind mehrere Anschlagkontakte für ein Kabel zu verlöten tut ein kleines MDF Brettchen mit entsprechend tiefen Bohrungen
sehr gute Dienste, wenn hier die Anschlagkontakte nur soweit eingeschoben werden können daß sie mit der Verriegelungs sich noch nicht festkrallen.
Beim Anlöten von Kabeln an Din Steckern mach sich eine im Schraubstock befindliche Dinbuchse als Halterung beim Löten sehr gut, EInerseits vermeidet man ein Lockern der Stifte wenn zu lange gelötet und zum anderen kann man die Kabelführende Hand abstützen.

Probleme gibt es nur mit einigen erhältlichen Steckern der "chromglänzenden oder vergoldeten Fakultät".
Keine Ahnung was für ein Material das ist ! Einerseits manchmal sehr schlecht zu löten und zum anderen absolut kontaktunfreundlich.
Man sollte meinen, daß eine eingesteckte Verbindung auch einen Kontakt herstellt und sich nicht ISOLIEREND verhält.
Also Augen auf beim Kauf
 
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Also wer häufiger lötet ( dazugehöre ich seit über 50 Jahren ) kommt an einer vernünftigen geregelten Lötstation nicht vorbei.
Volle Zustimmung. Für ein paar Kabel hier und da ist das aber nicht so recht wirtschaftlich - und ein Lötkolben ohne Station passt auch besser ins Toolcase für unterwegs - kommt immer auf den Einsatzzweck und die -häufigkeit an. Und nicht zuletzt auf das zu lötende Material. Bei massiven Steckern (also Klinke, XLR... im Gegensatz zu VGA und Co.) ist das Temperaturfenster meist groß genug - bei fitzeligen Halbleitern eher nicht, da ist die Regelung und eine Temperaturwahl ganz hilfreich.

Schwämmchen mag gut sein, ich nutze es trocken da klatschnaß der Spitze auf Dauer mehr schadet als guttut.
auch da Zustimmung. Je trockener, umso wichtiger ist halt, dass das Material des Schwamms/Tuchs auch geeignet ist. Bei feuchtem (nicht nassem!) Schwamm ist immer ein Dampfpolster und Kapillarkühlung da - da passiert so schnell nichts. Wenn ein trockenes Material schmilzt und an der Lötspitze pappt, ist sie nochmal um einiges schneller hin als bei zu nassem Schwamm. So manche Kunstfaser-Rückstände kriegt man ums verrecken nicht mehr ab. Also Augen auf beim Schwammgebrauch ;)

Bewährt hat sich dieses neuerliche goldfarbene Geflecht ähnlich einem Topfkratzer, um die Spitze sauber zu halten.
Das kenne ich noch nicht - hast du mal einen Link?

Die dritte Hand mit den Greifklammen ist eine Möglichkeit. Preiswerter ist ein Brettchen mit aufgeschraubter Wäscheklammer aus Holz gerade für Anschlagkontakte an Kabeln. Sind mehrere Anschlagkontakte für ein Kabel zu verlöten tut ein kleines MDF Brettchen mit entsprechend tiefen Bohrungen sehr gute Dienste, wenn hier die Anschlagkontakte nur soweit eingeschoben werden können daß sie mit der Verriegelungs sich noch nicht festkrallen.
Guter Tipp. Angesichts von ca. 5€ aufwärts für eine Dritte Hand mit Lupe ist letztere allerdings deutlich flexibler, wenn man immer wieder unterschiedliche Dinge zu löten hat.

Probleme gibt es nur mit einigen erhältlichen Steckern der "chromglänzenden oder vergoldeten Fakultät".
Keine Ahnung was für ein Material das ist ! Einerseits manchmal sehr schlecht zu löten und zum anderen absolut kontaktunfreundlich.
Also dass die Lötfahnen oder -flächen vergoldet wären, habe ich noch nicht erlebt. Es gab mal eine zeitlang Stecker von Neutrik, die brutal viel Leistung benötigten, bis sie angenommen haben - aber in letzter Zeit lassen sich Stecker aus einem vernünftigen Qualitätssegment eigentlich problemlos löten: Neutrik (von mir aus auch Rean), Amphenol, die besseren HiCon,... Von Monacor und Co. würde ich (auch aus anderen Gründen) die Finger lassen - die mit dem Plastikgehäuse. 2,50€ aufwärts sollte man schon für einen Stecker auszugeben bereit sein.
 
Das kenne ich noch nicht - hast du mal einen Link?

So ein Teil benutze ich auch schon länger, daher antworte ich mal.

Bei Reichelt:
CLEANER 460A (Wanne + Spiralwolle) und CLEANER 460A E für Ersatz-Spiralwolle. Ist halt im Vergleich mit Schwämmen die 1 € kosten erstmal was teurer, allerdings kann man die Spiralwolle auch länger benutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, aber der Preis hält sich ja in Grenzen - im Vergleich zu einer neuen Lötspitze allemal.

Danke für den Link, das sieht tatsächlich gut aus - vor allem, wenn es funktioniert (so scheint es ja).
 
Wenn man als Musiker mit dem Lötkolben umgehen kann, ist das schon nicht schlecht. Ich bin mit dem Lötkolben seit meinem 8. Lebensjahr vertraut, und hab mir dadurch schon einiges an Geld und Zeit gespart. Bei Gitarristen noch wichtiger als bei Keyboardern, weil da sogar öfter mal am Instrument selbst gebastelt wird, z.B. Pickups tauschen, andere Potis, neue Klinkenbuchse etc.
Das mit den Kabelbäumen sehe ich allerdings ein bisschen anders als andere Kollegen hier. Aufgrunddessen, dass sich mein Setup ab und zu mal ändert, wären mir feste und exakt zugeschnittene Multicores zu unflexibel. Das eine Keyboard hat die Anschlüsse links, das nächste rechts, beim nächsten ist der Abstand von MIDI und Audiobuchsen zu groß, dann kommt mal plötzlich ein Midikabel zusätzlich, oder ich überlege, auch die Subouts am Keyboard zu nutzen. Spätestens, wenn ich auch die Stromleitung in den Kabelbaum integrieren will, wird's teuer, was das Mutlicore-Kabel angeht. Ich nutze Standard Kabel, die ich in einem Kabelschlauch zusammenfasse. Da kann ich jederzeit Kabel hinzufügen oder entfernen, Längen verändern, alle möglichen Kabel einbinden. So geht zu meinem Keyboard von meinem Floorboard nur noch ein Strang, was super komfortabel ist, sauber aussieht, und flexibel bleibt.
Bis vor kurzem hatte ich zu jedem Keyboard einen eigenen Kabelschlauch, wenn ich PC3 und Stage in Kombi fahre, reicht einer, weil beide die Anschlüsse auf der selben seite haben. Da gehen sogar noch Strom und Audio für das SP404 mit rüber, das links auf dem PC3 steht.
Multicores nutze ich auch, z.B. nutze ich ein 8fach Multicore von meinem Floorboard zu meinem Siderack, und ein weiteres 8fach von meinem Siderack an die Stagebox oder zum Bühnenmixer. Diese beiden sind aber reine 8fach Audio-Leitungen, wo auch die Länge der Kabelenden nie variieren muss.
Wo ich noch überlege, ob ich diese Mutlicores evtl. auch in einem Kabelschlauch, z.B. mit MIDI- oder Stromkabel zusammenfasse, aber das wäre kein wirklicher Vorteil oder Erleichterung, außer dass es auf der Bühne sauberer aussieht.
 
Ob man jetzt ein Multicore hernimmt oder so einen Kabelschlauch (ich habe/hatte selbst beide Varianten - aktuell Multicore - und sie haben beide Vor- und Nachteile), ist letztlich Geschmackssache.

Die Kabel (auch einzelne) selbst zu konfektionieren hat aber doch einige Vorteile: Selbst in einem Kabelschlauch sind die im Handel erhältlichen Standard-Längen selten einigermaßen passend, und die überschüssigen Kabelenden in irgendwelchen Schlaufen zu haben oder in den Kabelschlauch zu stopfen ist auch unschön. Für erste Experimente kann man das aber machen.

Was auch sinnvoll ist: erstmal Standard-Kabel fertig kaufen - und nur darauf achten, dass es keine angespritzten oder angegossenen Stecker hat. Und zwar in einer Länge, die im Zweifel eher zu lang als zu kurz ist.
Dann kann man nämlich dort, wo einen die Überschusslänge wirklich stört (ein paar cm bis eine Handbreit ist ja meist nicht schlimm), diese Kabel einfach kürzen und kann sich vor allem als Anfänger die richtige Belegung ("blau an 1, rot an 2,...") einfach abgucken.
 
Hi,

ich bin ja auch lange der große Setup Umbauer gewesen. Mein erstes MuCo habe ich immer noch und es hat mich durch alle Stationen begleitet. Die Kunst dabei ist es, dass Teil so zu gestaltet, dass man es eben nicht nur für ein Setup benutzen kann. Außerdem kann man es ja auch zwischendurch umbauen, oder nicht :)?
Vom Handling her gefällt mir das auf jeden Fall sehr gut.
 
Vielen Dank erstmal allen für die vielen Meinungen und Anregungen!
So wie es aussieht werde ich wohl doch zu Kabeln von der Stange greifen und diese mit einem Kabelschlauch zusammenfassen. Mich überzeugt da auch das Argument der größeren Flexibilität, ich neige nämlich auch zum gelegentlich Umbau des Setups, und wenn mal was kaputt geht, ist ein einzelnes Kabel natürlich leichter und schneller ausgetauscht.
Trotzdem überlege ich mir für die Zukunft doch mal das Löten zu erlernen, schaden kann es ja sicherlich nichts, und ich merke, dass man das hin und wieder mal brauchen kann, gerade als Musiker! :)
 
Morgen,

wenn man einigermaßen ordentlich mit den Kabeln umgeht, gehen die eigentlich nicht kaputt. Ich habe Kabel, die begleiten mich schon über 20 Jahre und einige davon sind sogar noch ein paar Tage älter, die habe ich von meinem Papa :) Also das würde ich nicht als Kriterium ansetzen.
Flexibilität ist da schon eher ein Argument.
Man kann auch kleinere Cores machen. Also nur Audio/Midi/Pedale rein. Die Peitsche oben weit genug auf machen um zur Not zu beiden Seiten des Keys zu kommen.

Gruß
 
Ein weiterer Grund, Kabel besser in einem Kabelschlauch zu bündeln, anstelle Verwendung eines speziell angefertigten Multicores, ich kann auch ein Sustainpedal oder Schweller mit einem festen Kabel verwenden. Ansonsten müsste ich entweder das feste Kabel am Pedal durch eine Buchse ersetzen oder im Multicore eine Kupplung anlöten, wobei ich dann auch wieder das Kabel in einer Schlaufe im Floorboard liegen hätte.
 
Ansonsten müsste ich entweder das feste Kabel am Pedal durch eine Buchse ersetzen ...
Das ist das erste, was ich bei Geräten/Pedalen mit fest angebrachtem Kabel mache. Das ist ein Krampf. Bei Synths gibt es das ja zum Glück nicht mehr (?), aber mit dem Kabel bleibt man überall hängen. Und bei Pedalen ist das auch Mist. Erstens kann ich nicht mal eben ein Kabel tauschen, wenn damit was ist, zweitens ist auch das beim Aufbau immer fummeliger als wenn man einfach das Pedal hinstellt und danach das Kabel dransteckt.

Zur Haltbarkeit: Ich hatte bislang in über 20 Jahren nur drei Kabeldefekte. Das eine war ich vor etlichen Jahren selbst schuld, spätestens jetzt weiß ich, warum man Kabel nicht wickelt wie Wäscheleinen. ;)
Die anderen beiden waren interessanterweise beides Midi-Kabel (eigentlich gute!), die mich lange Jahre problemlos begleitet haben - eins im Einsatz und eins im Spare-Koffer. Aber die sind mir dann innerhalb kurzer Zeit nacheinander verreckt, und zwar genau in dem halben Jahr, in dem ich einen Kabelbaum mit Schlauch und Kabelbindern aufgebaut hatte. Jetzt bin ich wieder beim Multicore gelandet.
 
Ich hab mir meine konfektionierten Kabel in einen entsprechend langen und breiten Gewebeschlauch gelegt. So kann ich die Kabel ersetzen oder ergänzen wie ich will, habe aber alle nett beieinander und keine kantigen Kabelbinder mehr dran.

Einfach "Gewebeschlauch" googlen, da gibt es verschiedene Anbieter und Preise.
 

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