Welche Kopfhörer zum Produzieren und Abmischen?

  • Ersteller amigo89
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Reflex: Ist der ATH-M50 sehr angehoben in den Höhen? Wie gesagt bei dem 990 PRO empfand ich es eher als unangehem und kreischend. Möchte nicht vom Regen in die Traufe kommen. Dementsprechend bin ich in der Hinsicht jetzt ziehmlich vorsichtig.
Vielleicht werde ich mir einfach den 770 PRO, M50, SRH-840 bestellen und diese dann ausgiebig untereinander testen....
 
Ich denke doch etwas weniger, als beim 990 PRO.

Am besten ist aber sicher, wenn du selber testest, denn jeder Mensch hört/empfindet anders.
Keiner hier kann sagen, was für dich persönlich "zu viele" oder "zu wenige" Höhen sind :)

Mein Hauptkopfhörer ist der AKG K702, dem man ja auch nachsagt sehr höhenreich zu sein.
Das ist er auch, aber auf eine präzise, "ehrliche" Art... die Höhen sind nie unangenehm.
Außer natürlich, wenn der Mix schlecht ist... aber das soll er ja dann auch aufzeigen.

Der DT 770 (ohne PRO), den ich auch besitze, ist noch höhenreicher, und zwar so, dass bei einigen Songs die Höhen dann schon unangenehm sind.
 
So ein Überzeichner in den oberen Mitten und unteren Höhen ist z.B. der KRK KNS-8400. Mit solchen Überzeichner-Kopfhörern kann man aber z.B. hören, ob der Mix nervig klingen kann. Schalte ich auf den (ziemlich neutralen, nüchternen) Sennheiser HD-650 um, kann sich ein KNS-8400 Mix als dumpf erweisen. Da ich momentan diese zwei Kopfhörer habe, höre ich auf beiden und schaue, dass der Mix auf beiden einigermaßen ok klingt. Für die Lautstärkeverhältnisse höre ich natürlich nochmal auf Monitorboxen. Auch klanglich können da neue Offenbarungen zum Vorschein kommen.
 
Vielleicht ganz interessant - auch der Sony SRH-840 ist mit dabei (es geht auch speziell um die Basswiedergabe):

 
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Danke fü den Link.

Allerdings habe ich mir ja jetzt die Beyerdynamics 770 PRO und die AudioTechnica ATH-M50 bestellt.
Beide sind heute angekommen. Ich muss sagen von den 770 Pro bin ich sehr angetan. Ich schreibe mal ein kurzen Testbericht, ich werde sie die Tage noch intensiver testen, aber bis dahin kann ich schon folgendes sagen:

Tragekomfort


770 Pro deutlich bequemer, was nicht heisst, dass die Audio Technica unbequem sind, allerdings macht das Velour doch viel aus. Sie sitzen für einen geschlossenen Kopfhörer extrem sanft auf dem Ohr, keinenfalls penetrant (ich habe einen relativ großen Kopf).
Der Anpressdruck ist mir bei den ATH-M50 doch zu hoch und am Kopfverbindungsteil (wie heisst das richtig? :D) weniger gut gepolstert im Vergleich zu den 770 Pro.

Verarbeitung

Die Beyerdynamics haben auch hier die Nase vorne. Alles hat seinen Platz, die Mischung aus Plastik und Metall ist sehr gelungen. Die Audiotechnica sind jedoch auch hochwertig verarbeitet, allerdings gefällt mir persönlich nicht die extreme "Gelenkigkeit" der Ohrmuscheln. Ich kann mir vorstellen, dass man hier schnell etwas kaputt machen kann. Soweit ich weiß ist bei den Beyerdynamics auch sogut wie jedes Teil austauschbar, was das ganze auch auf ein hohes Niveau bringt. Ob das bei den ATH-M50 genauso der Fall ist weiß ich nicht.


KLANG

Der wichtigste Punkt überhaupt. Beide ein sehr schönes Klangbild. Es sind wie schon vorher analysiert leichte Badewannen. Der 770 PRO hat allerdings einen satteren Bass. Gerade im Subbassbereich und Kickbassbereich ist eher intensiver.
Vielen mag der Bass vielleicht sogar zu stark sein, allerdings empfinde ich das überhaupt nicht so. Wie vorher schon erwähnt lege ich darauf wert einen sehr ausgewogenen Bass zu bekommen, da sich meine Musik sehr damit beschäftigt.
Die Mitten schwächeln bei ihm allerdings etwas, woran man sich aber eigentlich sehr schnell gewöhnt hat und sicherlich dann auch lernt damit umzugehen.
Die Höhen sind (wie in meinen vorherigen Post im Vergleich zum 990 PRO) weniger kreischend, sie sind sehr angenehm. Beim 990 Pro empfand ich das schon als zu unangenehm.

Was aber vorallem für mich ein großer +Punkt für den 770 Pro um Vergleich zu dem ATH M50 ist, ist die realistischere Räumlichkeit. Man hat das Gefühl mittendrin zu stehen, bei dem AudioTechnica hat man einfach das Gefühl man hat Kopfhörer auf, bei dem 770 PRO verliert man dieses Gefühl. Auch wenn ein offener Kopfhörer im vergleich zum geschlossenen besser für die räumliche Abbildung geeignet ist, leistet der 770 PRO hier wunderbare Arbeit.


Achja was auch nochmal zu Erwähnen wäre, ist der Punkt des Panoramas der Kopfhörer. Bei den 990 PRO war defintiv die linke Seite lauter, bei den Audio Technica war die linke Seite auch minimal lauter, viel minimaler aber trotzdem.
Entweder ist mein Gehör über die Jahre so unglaublich fein geworden, oder es scheint ein häufiges Problem zu sein (wovon ich im Internet eig. nix laß.) Bei den 770 Pro passt alles perfekt.


Das ist übrings kein professioneller Testbericht, sondern nur meine bisherigen Erfahrungen.
 
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Achja was auch nochmal zu Erwähnen wäre, ist der Punkt des Panoramas der Kopfhörer. Bei den 990 PRO war defintiv die linke Seite lauter, bei den Audio Technica war die linke Seite auch minimal lauter, viel minimaler aber trotzdem.
Entweder ist mein Gehör über die Jahre so unglaublich fein geworden, oder es scheint ein häufiges Problem zu sein (wovon ich im Internet eig. nix laß.) Bei den 770 Pro passt alles perfekt.


Das ist übrings kein professioneller Testbericht, sondern nur meine bisherigen Erfahrungen.

Wenn die linke Seite bei beiden KH lauter war, dann ist das so gemischt worden, oder beide KH sind nicht Kanalgleich abgestimmt oder Dein Ohr hört links mit weniger db.

Ich bin der User der den DT770, SRH840 und den AKG271MKII, neben anderen, die ich aber verkauft habe, besitze (siehe ars ultima Antwort)

Der DT770 Pro ist für mich definitiv kein KH zum Mischen. das gleiche gilt für den AKG.
Der einzige der das meines Erachtens, bei geschlossenen KH wohlgemerkt, kann, ist der Shure SRH840.

Der DT770 Pro erzeugt zuviele Bässe und Höhen, die in der Intensivität gar nicht da sind. Das ist doch der Punkt beim Mischen, es soll doch neutral klingen, sonst macht man einen Hörblindflug.
Natürlich gibt es Hörer die dies ausgleichen, weil sie auch sehr gute Monitore haben, und dies gegenhören, und dann mit der Zeit den KH kennen.
Aber das wäre für mich suboptimal.
Der AKG hat dagegen ein Tiefmitten und Bassproblem, zu leise, man mischt immer zuviel Bässe rein.
Es ist aber ein angenehmes Hören und er sitzt recht gut.

Der Shure 840 ist von allen mir bekannten geschlossenen KH der dynamischste und neutralste KH.
Dynamik ist sehr wichtig, wird oft unterschätzt, ist aber beim Hören eine wichtige Komponenten bspw. beim Einsatz von Kompressoren.

Fürs Recorden habe ich mir sogar einen zweiten SRH840gekauft, weil der AKG bspw. beim Einsingen den Nahbesprechungseffekt einfach unterschlägt, und ich auch beim Recorden das hören will.
Übrigens der DT770 Pro bildet den Nahbesprechungseffekt auch nicht korrekt ab, er macht zuviel tieferen Bass statt den oberen Bass wie es auf guten Monitoren auch zu hören ist.
 
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Ich grabe diesen noch gar nicht so extrem alten Thread mal aus und eröffne mein Debut im Recording-Forum (glaube ich)...

Ich habe mir heute nach langem und für den Verkäufer sehr strapaziösem Testen den AKG K702 für den gleichen Zweck wie der TE zugelegt.
Ich hatte bisher (bzw. habe immer noch, aber zu anderen Verwendungszwecken) Sennheiser HD 25-I-II und bin von der Stereo-Auflösung alles andere als angetan. Das hat sich für mich aber erst mit der Schulung meines Gehörs im Laufe von ca. 2 Jahren ergeben, weshalb das schon passt und ich für andere Zwecke nach wie vor sehr zufrieden bin mit den HD25. Bis auf den hohen Anpressdruck, der für mich als Brillenträger schon unangenehm ist, und die Qualität der Stecker an den Hörmuscheln bzw. der Ersatzteilpreis eines solchen Kabels.
Die Sennheiser haben alles immer sehr "flach" in der Stereobreite wiedergegeben, irgendwie klingt immer alles recht eindimensional.
Die K702 sind im Vergleich mit den HD25, aber auch den Beyerdynamic DT-770 Pro, DT-880 Pro und DT-990 Pro (die ich alle heute im Laden getestet habe) dermaßen ehrlich, dass schlechte Mixe einfach gnadenlos auffliegen.
Die Präsenzanhebung fällt zwar zu Beginn schon deutlich auf. Ich persönlich habe mich aber schnell daran gewöhnt und das Musikhören auch der eigenen Mixes macht saumäßigen Spaß.
Ich habe bei manchen Mischungen noch Probleme, die akustische Mitte im Panorama zu finden. Ich bin mir aber relativ sicher, dass das am Mix liegt. In der DAW erzeugte Mono-Signale sind definitiv in der Mitte.

Hat sonst jemand dieses Problem?

Der DT770 Pro und DT990 Pro sind sehr schnell ausgeschieden. Der 770er klingt schön, aber danach hab ich nicht gesucht, sondern nach einem Abhör-KH. War mir also zu mächtig. Der 990er klingt meines Erachtens von der Abstimmung her ähnlich wie der 770er, aber die Badewanne ist weniger deutlich ausgeprägt, dafür ist der Präsenzbereich und die Höhen extrem hart. War mir auf Dauer zu anstrengend...
Der 880er ist ein hammergeiler Kopfhörer. Die Entscheidung zwischen diesem und dem K702 hat die meiste Zeit in Anspruch genommen.
Im direkten Vergleich klingen beide recht linear, wenn man den K702 nach dem 880er aufsetzt ist es aber, als zöge man einen Vorhang vor dem Lautsprecher weg. Außerdem ist der 880er im Bassbereich doch noch eine Spur präsenter, der K702 kommt aber meinem Empfinden nach deutlich weiter runter.
Letzten Endes hat bei mir der Tragekomfort entschieden. Der 880er sitzt zu Beginn angenehmer, wird aber sehr schnell zu schwer. Das war bei mir schon nach 20 Minuten der Fall. Dennoch ein sehr sehr interessanter KH den ich mir für die Zukunft merken werde.
Der K702 ist schön leicht und dauerhaft bequem und klingt sehr ausgewogen durch alle bisher getesteten Genres hindurch.
Zugegebenermaßen hat auch ein bisschen der Preis zu meiner Entscheidung beigetragen, weil der Händler den K702 aus Versehen mit 229.- im Internet eingestellt hatte. War ein Tippfehler, ich hab ihn trotzdem zu diesem Hammerpreis bekommen :p

Eine ziemlich Newbie-Frage habe ich noch:
Das ist mein erstes Paar ohrumschließende Kopfhörer, wie trägt man die denn am besten?
Ich trage sie so wie sie am bequemsten sind und am besten klingen, den hinteren Rand der Innenseite der Hörmuschel an der Hinterseite meiner Ohren anliegend.

Nachtrag:
Die K702 sind verglichen mit meinen HD25 sehr leise, obwohl sie eine geringere Impedanz haben. Weiß jemand die Gründe hierfür?
 
Zuletzt bearbeitet:
schau sie dir an... ;)
der AKG ist halb-offen und muss eine relativ grosse Membran bewegen - der HD25 sitzt praktisch direkt auf dem Gehörgang
das ist einfach das physikalisch effektivere Prinzip um Druck zu erzeugen
kann mir nicht helfen: du beschreibst den K702 wie den alten K701... (als die Packung noch nicht schwarz war) :D
der aktuelle 701 klingt gut, aber bretzelt imho deutlich auf - hast du den auch verglichen ?
(reine Neugier, ich bleibe erstmal bei K501)

cheers, Tom
 
Hi Tom,
Nein, die hab ich nicht verglichen. Ich glaub den 701er hätten sie auch gar nicht da gehabt.
Ich bin in Sachen Versionshistorie der verschiedenen Kopfhörermodelle nicht sonderlich bewandert um ehrlich zu sein.
Ich bin ursprünglich davon ausgegangen, der K701 wäre der "gleiche" wie der K702, nur dass man beim 702er das Kabel abnehmen kann...
Hast du noch Tips bzw. Ahnung bzgl. meiner anderen Fragen, also die Sache mit der Ortung der Mitte und dem Tragen?
Danke schon mal!
 

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