Gebrauchte Workstation als Studiorechner?

  • Ersteller Zottelviech
  • Erstellt am
Zottelviech
Zottelviech
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.02.23
Registriert
18.02.07
Beiträge
739
Kekse
5.967
Ort
Kiel
Moin zusammen,
ich bin beim Stöbern gerade auf diese Website gestoßen, auf der gebrauchte Workstations zu einem wie mir scheint recht günstigen Preis verkauft werden. Ich habe allerdings auch von Computern keine Ahnung und kann damit auch schwer daneben liegen. Schaut euch doch mal die Angebote an und gebt eure Meinung zu den Rechnern und ihrer Studiotauglichkeit preis.
Grüße, Moritz
 
Eigenschaft
 
Der Begriff Workstation bezieht sich ausschliesslich auf die Nutzung als CAD Arbeitsplatz
(letztlich geht es dabei um die spezielle Grafikkarte, die ursprünglich extrem teuer war)
in DAW Anwendungen bringen diese Karten keine Vorteile, eher unnötige Wärme...

cheers, Tom
 
Schaut euch doch mal die Angebote an und gebt eure Meinung zu den Rechnern und ihrer Studiotauglichkeit preis.
Hallo Moritz,

ich bin nicht 100% auf dem Laufenden, was Preise angeht, aber gaaanz billig kommen mir die Angebote nicht unbedingt vor. Telefunkys Argument mit der Grafikkarte finde ich sehr bedenkenswert. Da könnte man bestimmt was sparen.

Mal so gefragt: Welche studiomäßigen Arbeiten hättest Du denn vor - Sachen mit vielen Spuren, oder nur wenige Spuren, aber dennoch 1a-Tonqualität?

Bei mir reichen für professionelle Radioarbeit (maximal sechs Spuren, keine großen Latenz-Anforderungen, aber klanglich muß es absolut stimmen) immer noch betagte Allerwelts-Pentium-4-Rechner mit ICE1712-Audiochip (im Schnitt 8 Jahre alt, unter Ubuntu Studio bzw. KX Studio und bis kommenden April parallel noch Win XP) mit 32 Bit; und ich werd auch noch ne ganze Weile dabei bleiben. Die bekäme man vermutlich selbst in kommerziellen Gebrauchtläden für billich Jeld (vom Privatkauf ganz zu schweigen) - würd mich nicht wundern, wenn bald die ersten dieser Generation auf gutsortierten Sperrmüllhaufen stehen. ;)

Die Tage hab ich mir probehalber mal den Spaß gemacht und aus einem hier nur noch rumstehenden Pentium III (650 MHz, 784 MB Hauptspeicher :eek:) einen kleinen Audiorechner gemacht (Linux Mint 13 Xfce und Ardour 2.8.16, USB-Soundkarte Edirol UA3-FX), und er läuft stabil. Für Hobby-Tonaufnehmerei würde sogar dieser Methusalem noch reichen :rofl:. Audio-Rechner müssen also nicht zwangsläufig teuer sein. :)

Michael
 
So eine Z800 ist schon eine sehr feine Maschine (also auch das Gesamtpaket was Gehäuse und inneren Aufbau angeht ist sehr professionell und durchdacht). Allerdings eben auch teuer, und wenn es nur um die Rechenleistung für Audio geht auch unnötig teuer. Wie schon gesagt sind die Quadro GRafikkarten teuer, und sie bringen für eine DAW gar nichts. Und die Xeons (samt Mainboard) sind auch "unnötig teuer", also teurer als ein gleichschneller Core i.
 
Hmmm... gibt es mittlerweile nicht auch schon Plugins oder generell Sequenzer- und Aufnahmesoftware, welche die Rechenpower solcher Grafikkarten für z.B. Effekte nutzen?
Dann würde so eine Monstergrafikkarte gar Sinn machen.
 
Dazu ist mir nichts bekannt, vermutlich weil die bei der Audiobearbeitung nötigen Berechnungen keine besonderen Vorteile aus der massiven Parallelisierung von GPU-Prozessoren ziehen (können).
 
für die reine Rechenleistung scheint eine Grafikkarte nichts beizutragen.
Auf meinem ollen P4 hab ich bei größeren Projekten mit vielen bunten Spuren und noch bunteren Automationskurven einen Unterschied beim Hoch- und Runterscrollen bemerkt ... das ist alles.
 
Für Reverbsachen scheint es schon Sinn bezgl. Parallelisierung zu machen. Habe ich zumindest so gelesen. Daher ja auch die Frage, ob es denn mittlerweile irgendwie genutzt wird/werden kann durch entsprechende PlugIns. Recording ist nicht wirklich mein Ding. Ich schraub lieber an Knöpfen und schubse Fader durch die Gegend. Solange der Rechenknecht das was ich möchte tue und das in annehmbarer Zeit ist alles im grünen Bereich.

Ich finde jedenfalls, dass diese mächtige Rechenleistung der heutigen GPU's in diesem Fall auch anderweitig genutzt werden kann, was auch zum Teil gemacht wird. Ich denke vieles hängt auch daran, dass die Hersteller nicht gerne Zugriff auf ihre Treiber geben möchten bzw. keine entsprechenden Schnittstellen zur Parameterübergabe anbieten.

Ist jetzt aber OT... sorry.
 
Mal so gefragt: Welche studiomäßigen Arbeiten hättest Du denn vor - Sachen mit vielen Spuren, oder nur wenige Spuren, aber dennoch 1a-Tonqualität?l

Schon viele Spuren, aber es soll natürlich trotzdem von guter Qualität sein ;) Ich bin zwar noch nicht all zu lange dabei, habe aber immerhin schon ein Album meiner eigenen Band und ein Demo einer weiteren Band produziert. Eigentlich würde ich so viel wie nur möglich mit reinen Audiospuren arbeiten wollen, aber gerade für Songskizzen und den Kreativprozess vor der "ernsthaften" Aufnahme machen VST-Instrumente ja viel aus, gerade was den Zeitaufwand angeht. Wenn man dann wie ich noch im Progrock-Bereich unterwegs ist, hat man schnell mal einige Spuren mit virtuellen Drums, Gitarrenamps, Keyboardflächen etc. zusammen... das fordert meinen jetzigen Rechner ganz ordentlich.

Ein weiterer Aspekt ist Videoschnitt, den ich in Zukunft wieder verstärkt machen möchte. Zwar liegt das Hauptaugenmerk definitiv im Audiobereich, hier und da mal ein Video in soziale Netzwerke zu streuen ist aber meiner Meinung nach für Bands heutzutage fast unverzichtbar. Da nervt es dann schon, wenn mein Rechner bei mehr als einer HD-Videospur Schluckauf bekommt. Sowas wie 3D-Rendering ist allerdings überhaupt nicht meine Baustelle.

Ich hab mein Budget bei roundabout 700€ angesetzt und mir gestern mal einen Rechner bei CSL zusammengebastelt. Wenn ich damit irgendeine Dummheit begehe, warnt mich :D aber ich glaube jetzt dank eurer Kommentare, dass ich damit besser fahre als mit den gebrauchten Teilen.

arbeitsrechner.png
 
Ich hab so eine Workstation (schon etwas betagt von 2008), einen Fujitsu-Siemens. Allerdings ist da von Haus aus nicht unbedingt die Megagrafikkarte drin, Workstation bezieht sich auch auf massive CPU-Leistung (oft 2 Prozessoren mit jeweils mehreren Kernen) und einen professionellen Aufbau (ist absolut vorbildlich bei meinem, verglichen mit Wald- und Wiesen-PC-Gehäusen). Meine "Workstation" ist einfach ein solide gebauter Windows-PC.

Also solltest du auf die Details achten. fette CPU(s) ist sicher git für Audio, viel speicher auch, eine fette Grafikkarte belanglos.

Man könnte aus der Grafikkarte schon einen Haufen CPU-Leistung auch für Audio ziehen (mit OpenCL wird das auch etwas standardisiert), ab es da Plugins gibt, die das tatsächlich tun, weiß ich aber nicht. In der Regel aber sicher nicht, deshalb ist der Nutzen einer fetten Grafikkarte im DAW-Alltag nicht vorhanden.

Banjo
 
Für Reverbsachen scheint es schon Sinn bezgl. Parallelisierung zu machen. Habe ich zumindest so gelesen. Daher ja auch die Frage, ob es denn mittlerweile irgendwie genutzt wird/werden kann durch entsprechende PlugIns.

Auch wenn OT:
Es gibt Plugins, die genau das machen. Dafür hat z.B. Nivida als Chiphersteller für Grafikkarten eine Schnittstelle (nicht nur speziell für Audio). Diese heisst CUDA. Wohl am bekanntesten ist das Nebula Plugin von Acustica Audio. Es mag aber auch einige andere Programmierer geben, die sowas programmieren. Die UAD-1 "DSP Karte" war nämlich auch nichts anderes als eine speziell umkonfigurierte Grafikkarte.
 
@Zottelviech:

Achte bei der Firewire-Karte darauf, daß der Chip von Texas Instruments (TI) ist.

Ich habe eine Kombi-Karte mit USB/Firewire mit VIA-Chip. Manches läuft über Firewire, manches aber auch nicht.
Deshalb raten viele Hersteller bei Firewire-Interfaces zum TI-Chip.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für den Tipp, vielleicht lass ich die Karte dann bei der Bestellung einfach weg und rüste eine mit TI-Chip nach. Mal sehen was der Support dazu sagt.
 
@Pars_ival
Eben deswegen meine Frage bzw. Anmerkung.
CUBA... da habe ich schon was davon gelesen, auch von Nebula.

Ich finde es schon irgendwie Resourcenvergeudung, wenn man solche Powerrechenknechte nicht auch anderweitig nutzen kann. Was mich auch gleich zur nächsten Frage bringt: Werden denn die Mehrfachkerne in den normalen CPU's überhaupt genutzt bzw. deren ganzes Potential?
Ich habe so die Befürchtung, dass dies nicht immer oder überhaupt der Fall ist.

Im wissenschaftlichen Bereich sieht das meist anders aus, da es sich dann wirklich um Spezialsoftware handelt, welche auch speziell darauf programmiert wurde. Da gibt es schon recht lange Programme, welche die GPU's und wirklich auch nur diese für komplexe Simulationen nutzen. Eine normale Standard CPU wäre damit vollkommen überfordert.

Da nun eine Hall- und Raumsimulation ja auch nichts anderes als eine physikalische Simulation im Bereich der Akustik ist, sollte so eine GPU doch viel gepflegter damit umgehen können. Bei Reverbalgorithmen scheint das ja auch zu fruchten. Sie oben genannte Produkte.
 
Die DAW-Programme nutzen schon die Kerne, soweit es der Signalfluss zulässt. Plugins, die in Serie geschaltet sind, müssen aber nacheinander abgearbeitet werden, da ja das Ausgangssignal des einen vorliegen muss, bevor das nächste Plugin damit weiterarbeiten kann. Das gleiche gilt auch für Sendbusse etc. bevor das letzte Plugin in einem Kanal, der auf den Bus geht, fertig ist, kann nicht mit der Berechnung der Plugins auf dem Bus losgelegt werden. Da helfen nochsoviele CPU-Kerne wenig. Voneinander unabhängige Eingangskanäle können aber parallel abgearbeitet werden, was die üblichen Hosts auch machen.

Wenn ein Plugin selber mehrere Threads startet, um einen Audiopuffer schneller abzuarbeiten, kann das in kleineren Projekten durchaus Vorteile bringen. In großen Projekten kommt sich das eher mit der CPU/Threadverwaltung des DAW-Programms in die Quere und man bekommt unter Umständen sehr stark schwankende CPU-Werte in der DAW angezeigt. Nachdem dabei der worst-case entscheidend ist, denn ein Knackser reicht, um den Mix zu versauen, ist mit Multithreading innerhalb von Plugins nach meiner Erfahrung nicht soviel zu gewinnen.

Banjo
 
... Dann würde so eine Monstergrafikkarte gar Sinn machen.
eine superteure CAD Grafikkarte unterscheidet sich in nichts ausser einer handvoll Maschinenbefehle vom (billigen) Gaming-Pendant
Hardware und Leistungspotential sind absolut identisch
der entsprechende Microcode sorgt als eine Art Dongle dafür, dass die (teure) CAD Software nicht auf 'Spiele-Karten' läuft

cheers, Tom
 
Danke für die Erklärungen... so in etwas hatte ich das auch auf dem Schirm.
Deswegen empfinde ich Werbung für 2, 4 oder gar 8 Kerne für Humbug. Die wenigstens Programme nutzen dies.
Die Leistung wächst letztendlich immer noch maßgeblich mit der Taktfrequenz und dem zur Verfügung stehendem Arbeitsspeicher.

Deswegen finde ich auch solche Stgatements
Bei mir reichen für professionelle Radioarbeit (maximal sechs Spuren, keine großen Latenz-Anforderungen, aber klanglich muß es absolut stimmen) immer noch betagte Allerwelts-Pentium-4-Rechner mit ICE1712-Audiochip (im Schnitt 8 Jahre alt, unter Ubuntu Studio bzw. KX Studio und bis kommenden April parallel noch Win XP) mit 32 Bit; und ich werd auch noch ne ganze Weile dabei bleiben
für absolut richtig, fair und ehrlich.
 
Deswegen empfinde ich Werbung für 2, 4 oder gar 8 Kerne für Humbug.

So würde ich das nicht sagen, Die DAWs nutzen das ja schon im, Rahmen ihrer Möglichkeiten. Außerdem, selbst wenn keine Power-Applikationen laufen, sind zumindest 2 oder 4 Kerne immer gut, so dass der PC nicht gleich ins Stocken gerät, wenn mal ein Thread wirklich was zu tun hat oder auf etwas wartet. Unter einem modernen Betriebssystem laufen ja soviele Prozesse gleichzeitig und wenn im Hintergrund gerade die Indizierung für die Suche läuft, hab ich keine Lust auf einen ruckelnden Mauszeiger. Das System fühlt sich einfach flüssiger an mit ein paar Kernen.

Auch andere Programme nutzen Threads heutzutage durchaus intensiv, wenn ich zum Beispiel bei einem auch nur mittelgroßen Programmierprojekt den Build-Prozess anstoße, sehe ich alle 8 Kerne auf Volllast gehen (und die Wattanzeige an des USV nach oben schießen).

Wie groß der Nutzen ist, hängt sehr stark von den Anwendungen ab, die man verwendet. Aber 2-4 Karne sind für mich das absolute Minimum.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:
CUBA... da habe ich schon was davon gelesen, auch von Nebula.

Das heisst CUDA. CUBA ist ein Land in der Karibik ;)

Ich finde es schon irgendwie Resourcenvergeudung, wenn man solche Powerrechenknechte nicht auch anderweitig nutzen kann.

Die Quadro FX Karten sind speziell für CAD Anwendungen empfohlene Grafikkarten. Und dafür waren die Workstations wohl gedacht. Und jemand der sich einen Rechner nur für Musik zusammenstellt, wird wohl keine Quadro oder grosse Geforce kaufen, wenn er diese nicht umsonst bekommt. Ausser eben, der Rechner wird auch für CAD oder Spiele genutzt (letzteres bei mir mit 2. Festplatte für Gaming). CUDA ist ja nicht so sehr im Audiobereich verbreitet. Obwohl auch schon Videoschnittprogramme oder Video-Konvertierungsprogramme dies z.B. auch schon nutzen.
 
Ich habe meinen Rechner mit interner Standard-GraKa nach kurzer Zeit mit einer einfachen, passiv gekühlten Dual-Karte aufgerüstet
(kam glaube ich ca. 30 Euro).

2 Monitore reichen mir.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben