Ich mache seit 30 Jahren Musik als Dienstleistung. Wir mussten uns nie um Agenturen bemühen, weil wir meist mehr Anfragen hatten, als wir tatsächlcih bewältigen konnten oder bereit waren anzunehmen (man hat ja auch noch ein Leben neben der Musik). Das eine oder ander Mal hatten wir allerdings Anfragen von Agenturen, die uns gerne vermittelt hätten. War zwar eh kein Thema für uns, aber man hat sich schon mal mit solchen Dingen auseinander gesetzt.
Da gab es dann z.B. eine Agentur, wo der Inhaber (den wir über Umwege kannten) selber in einer Band spielte, diese Band dann aus 2-12 Musikern bestehen konnte, teilweise auch gesplittet gleichzeitig auf 4 Gigs anzutreffen war. Dass hier ziemlich viel MIDI im Spiel ist, und das sowas nicht unbedingt vorteilhaft für die Qualität ist, liegt schon auf der Hand. Ich hab die Band einmal zu sechst auf der Bühne gesehen, und fand es extrem traurig, dass fast alles vom Band kam. Zu der Zeit hab ich auch schon im Duo als Keyboarder mit einem Gitarristen zusammen Auftritte absolviert, wo es üblicherweise ohne Einsatz von Technik, in meinem Fall Styles, kaum geht, aber bei 6 Musikern???!!!
Einmal hat er uns einen Gig vermittelt, wir hatten zufällig Zeit, bekamen einen Vertrag von ihm zugeschickt, er kam am Ende des Gigs, rechnete mit dem VA ab, gab uns unsere Kohle und weg war er wieder. Was er selbst kassiert hat, weiß ich nicht, kann mir im Grunde ja auch egal sein. Es lief zumindest für uns korrekt ab.
Das zweite Mal, wo wir über einen "Makler" einen Gig bekamen, lief das ein bisschen anders. Wir bekamen einen Anruf, "habt Ihr dann und dann Zeit? Das ist die Gage, ich bekomme 10%." Ich weiß nicht, ob das ein üblicher oder realistischer Kurs ist, wir kamen in etwa auf unsere normale Nenngage, haben den Vertrag direkt mit dem VA gemacht und auch selbst mit dem VA abgerechnet. Den Makler haben wir an dem Abend nicht gesehen, er meldete sich dann die Woche drauf, merkte noch an, dass wir für die 200EUR, die wir für eine Verlängerung bekamen (woher auch immer er das wusste) natürlich auch nochmal 20EUR bekäme. Wollte das Geld auch noch in bar, und natürlich nicht gegen Quittung, d.h. wir sollten seinen Anteil auch noch versteuern. Ich hätte ihn rausgeschmissen, unser Drummer hat ihn ausbezahlt und aufnimmerwiedersehn - Lehrgeld bezahlt.
Mit der Coverband versuchen wir seit zwei Jahren, auch über Agenturen wie Plan-Dein-Fest an Auftritte zu kommen, hier macht das unser Bassist. Ich weiß nicht wie viel Geld wir dort schon investiert haben, aber es ist noch nicht ein Gig rübergekommen.
Bei der Bluesband hatten wir eine Frau, die sich um Gigs gekümmert hat, nicht nur für uns sondern auch für andere Bands. Das lief wesentlich geschmeidiger. Angebote gab's genug, Provision hat sie für erfolgreiche Abschlüsse bekommen, und ab und zu war auch mal ein Low-Cost Gig dabei, wo wir gerade mal Spritkosten rausbekamen, die aber trotzdem interessant waren, da hat sie auch keine Provision verlangt (möglicherweise hat sie vom VA Was bekommen, aber das wär mir wurscht). Leider managed sie keine Coverbands, aber sowas würde ich jederzeit wieder machen, weil fair und weitestgehend überschaubar, so dass man sich nicht über den Tisch gezogen fühlen muss.