ClubbingRock
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INTRO
Einer neuen Anschaffung eines Stücks Musik-Hardware wie z.B. einem Mikrofon, Audio-Interface, Synthesizer oder - wie bei mir - einem Monitorboxenpaar wird oft lange entgegengefiebert und bis es soweit ist, werden sämtliche Reviews, Tests, Berichte und Infos aus allen Quellen zusammengesammelt, damit man auch bloß die beste Alternative wählt.
Voller Vorfreude folgt dann schlussendlich der Kauf und nicht selten kommt dann erst so wirklich die Erkenntnis "Ach Mist, ich brauche ja auch noch Kabel". Das Budget ist eigentlich schon mit dem Haupteinkauf überstrapaziert und so muss schnell etwas Gutes und Günstiges gefunden werden. Doch macht es Sinn, an den letzten paar Euros beim Kabel dann zu sparen? Oder macht es auf der anderen Seite Sinn, z.B. 60 Euro (oder mehr) für ein paar Kabel für Monitorboxen auszugeben?
Letzteres habe ich jetzt nach langem Überlegen (und unter anderem auch der ergänzenden Beratung hier) einfach mal getan. Auslöser dafür waren einige frühere Erfahrungen und Probleme mit Brummen, Rauschen, Einstreuungen, wackligen Kontakten etc. bei (v.a. Consumer-Elektronik-)Audiokabeln und -adaptern.
MARKTÜBERBLICK
Ziel war es, ein konfektioniertes Kabel zur symmetrischen Audio-Übertragung mit einer 6,3mm Stereo-Klinke und der einen Seite und einer XLR male-Klinke an der anderen Seite und einer Mindestlänge von 3m zu finden. Im Sortiment des Herstellers Klotz wollte ich seltsamerweise nicht so recht fündig werden, Thomanns snake-Produkte sowie die Budget-Kabel anderer Musikhäuser kamen nicht infrage, und Kabel von Mogami oder Vovox ließen sich mit meiner Preisvorstellung auf der anderen Seite auch nicht vereinbaren; am Ende muss die Kirche ja im Dorf bleiben .
Es verblieben SummerCable und Cordial und die Entscheidung fiel schließlich (nach mangelnden eigenen Erfahrungen mit beiden Herstellern) auf Cordial.
CORDIALS SERIEN-POLITIK
Zum Verständnis sollte man kurz erwähnen, dass Cordial drei verschiedene Kabelserien anbietet. "Intro" heißt die preisgünstigste Serie, dann folgt die "Peak"-Serie und für höchste Ansprüche - wie es heißt - im professionellen Studio- und Bühnen-Betrieb bietet die Firma Cordial als ihr Spitzenprodukt die Encore-Serie an. Auch hier sind die Preise allerdings aus meiner Sicht noch weit von astronomischen Werten entfernt. Das gesuchte symmetrische XLR-male-6,3mm-Stereoklinken kostet in einer Länge von 5m ca. 30 Euro.
UND NUN MAL ENDLICH ZUM KABEL
Frisch gekauft, präsentiert sich das Kabel aufgerollt (fixiert per Klettband) relativ unaufregend umwickelt mit einer Papp-Banderole, die gleichzeitig im Musikfachgeschäft als Aufhänger für den KabelStänder dient. Diese "Verpackung" hält im Wesentlichen keine weiteren interessanten Infos parat.
Das Kabel selbst besitzt an beiden Enden hochwertige Neutrik-Stecker. Diese sind erwartungsgemäß gut verarbeitet und frei von spitzen Kanten o.Ä. Laut Herstellerangaben sind die Stecker mit dem Kabel handverlötet. Ins Auge fällt schnell, dass die leitenden Elemente des Steckers nicht wie momentan bei vielen anderen Herstellern vergoldet sind, sondern silbern glänzen. Beim erstmaligen Einstecken des Kabels punktet es mit einem vertrauenserweckend festen Einrasten ohne jedoch irgendeine Form der Gewalteinwirkung zu erfordern.
Zwischen den beiden Steckern erstreckt sich ein Kabel vom Typ CMK Road 250, welches auch als Meterware erhältlich ist.
Als für Langstrecken und den Bühneneinsatz geeignetes Kabel, macht es sich durch eine beeindruckende Dicke (ca. 7mm Durchmesser) und ein merkliches Gewicht bemerkbar (lt. Cordial 60g/m). Nichtsdestotrotz bleibt das Kabel bei alledem erstaunlich flexibel und biegbar, wobei man ein Abknicken allerdings nicht allzu schnell befürchten muss. Trittfest ist das Kabel (wie unbeabsichtigte Test bereits bewiesen haben ) ebenso. Da das Kabel mit der Zusatzbezeichnung "Road Line" jedoch auch explizit für seine Bühnentauglichkeit (aufgrund des "besonders strapazierfähigen Kunststoffmantels", wie der Hersteller schreibt) beworben wird, sollte man dies auch erwarten dürfen.
Und wie klingt das Cordial CRM 5 MV nun?
Ich würde sagen, ziemlich gut!
In Kombination mit den Genelec 8040 APM kann ich absolut kein Brummen feststellen, ebenso kein Rauschen, für das das Kabel verantwortlich zu machen wäre. Auch eine Klangverfälschung konnte ich nicht ausmachen. Einstreuungen o.Ä. sind bislang mit einer einzigen Ausnahme (dazu später mehr) überhaupt nicht mehr aufgetreten (woran sicherlich schon allein die symmetrische Signalübertragung großen Anteil hat). Mit anderen Worten: Ich habe einen klaren und absolut zufriedenstellenden Klang. Das Wort "perfekt" möchte ich hier mal nicht in den Mund nehmen, aber ich kann zumindest behaupten, noch kein besseres Kabel bei mir im Hause gehabt zu haben. Inwieweit Vovox und Co. mir noch eine weitere Klangdimension erschließen könnten, kann ich allerdings nicht beurteilen, aber für mich ist das Optimum bis auf unbestimmte Zeit erst einmal erreicht.
Insofern hat die Idee, etwas mehr auszugeben, mir auf alle Fälle erst einmal eine erneute Kabelenttäuschung erspart. Ob es das alleine schon wert ist, von Beginn an mehr Geld zu investieren, muss natürlich jeder selbst entscheiden.
EINZIGE EINSTREUUNGSQUELLE
Wie oben bereits erwähnt, gibt es eine Quelle für Störgeräusche noch immer und zwar sind das sehr dicht (<1m) an den Kabeln und Monitoren gelegene Handys, wenn gerade SMS oder Anrufe ausgehen oder eintreffen. Das Störgeräusch, welches dann über die Monitore zu hören ist, ähnelt einem regelmäßig unterbrochenen ("gated") Sinus-Ton. Ein Urteil, ob dem ein Kabel-Abschirmungsproblem zugrunde liegt oder sich dieses Problem überhaupt in den Griff kriegen lässt, kann ich hier allerdings nicht abgeben.
FAZIT
Ich kann das Kabel absolut empfehlen.
Neben der Länge von 5m gibt es das konfektionierte Kabel auch in einer Länge von 2,5m und 10m. Wie auch an dieser Stelle bereits diskutiert wurde, sollte man die Länge nicht zu kurz wählen. Stehen die Boxen auf separaten Ständern und das Audio-Interface befindet sich auf einem Tisch oder eingebaut in ein Rack, so können schnell ein paar Meter verbraucht sein und klangliche Einbußen sind auch bei 5 oder 10m Kabellänge eigentlich nicht zu befürchten.
TECHNISCHE DATEN
Zum Abschluss für alle Elektrotechniker und Musiktechniker unter euch noch ein paar harte Fakten (Herstellerangaben):
Leitungsquerschnitt: 0,5mm²
Aufbau: 28x0,15 Kupfer blank
Widerstand: 38 Ohm/km
Kapazität: 80pF/m
Mantelmaterial: PVC
NOCH FRAGEN? Dann einfach fleißig posten!
Einer neuen Anschaffung eines Stücks Musik-Hardware wie z.B. einem Mikrofon, Audio-Interface, Synthesizer oder - wie bei mir - einem Monitorboxenpaar wird oft lange entgegengefiebert und bis es soweit ist, werden sämtliche Reviews, Tests, Berichte und Infos aus allen Quellen zusammengesammelt, damit man auch bloß die beste Alternative wählt.
Voller Vorfreude folgt dann schlussendlich der Kauf und nicht selten kommt dann erst so wirklich die Erkenntnis "Ach Mist, ich brauche ja auch noch Kabel". Das Budget ist eigentlich schon mit dem Haupteinkauf überstrapaziert und so muss schnell etwas Gutes und Günstiges gefunden werden. Doch macht es Sinn, an den letzten paar Euros beim Kabel dann zu sparen? Oder macht es auf der anderen Seite Sinn, z.B. 60 Euro (oder mehr) für ein paar Kabel für Monitorboxen auszugeben?
Letzteres habe ich jetzt nach langem Überlegen (und unter anderem auch der ergänzenden Beratung hier) einfach mal getan. Auslöser dafür waren einige frühere Erfahrungen und Probleme mit Brummen, Rauschen, Einstreuungen, wackligen Kontakten etc. bei (v.a. Consumer-Elektronik-)Audiokabeln und -adaptern.
MARKTÜBERBLICK
Ziel war es, ein konfektioniertes Kabel zur symmetrischen Audio-Übertragung mit einer 6,3mm Stereo-Klinke und der einen Seite und einer XLR male-Klinke an der anderen Seite und einer Mindestlänge von 3m zu finden. Im Sortiment des Herstellers Klotz wollte ich seltsamerweise nicht so recht fündig werden, Thomanns snake-Produkte sowie die Budget-Kabel anderer Musikhäuser kamen nicht infrage, und Kabel von Mogami oder Vovox ließen sich mit meiner Preisvorstellung auf der anderen Seite auch nicht vereinbaren; am Ende muss die Kirche ja im Dorf bleiben .
Es verblieben SummerCable und Cordial und die Entscheidung fiel schließlich (nach mangelnden eigenen Erfahrungen mit beiden Herstellern) auf Cordial.
CORDIALS SERIEN-POLITIK
Zum Verständnis sollte man kurz erwähnen, dass Cordial drei verschiedene Kabelserien anbietet. "Intro" heißt die preisgünstigste Serie, dann folgt die "Peak"-Serie und für höchste Ansprüche - wie es heißt - im professionellen Studio- und Bühnen-Betrieb bietet die Firma Cordial als ihr Spitzenprodukt die Encore-Serie an. Auch hier sind die Preise allerdings aus meiner Sicht noch weit von astronomischen Werten entfernt. Das gesuchte symmetrische XLR-male-6,3mm-Stereoklinken kostet in einer Länge von 5m ca. 30 Euro.
UND NUN MAL ENDLICH ZUM KABEL
Frisch gekauft, präsentiert sich das Kabel aufgerollt (fixiert per Klettband) relativ unaufregend umwickelt mit einer Papp-Banderole, die gleichzeitig im Musikfachgeschäft als Aufhänger für den KabelStänder dient. Diese "Verpackung" hält im Wesentlichen keine weiteren interessanten Infos parat.
Das Kabel selbst besitzt an beiden Enden hochwertige Neutrik-Stecker. Diese sind erwartungsgemäß gut verarbeitet und frei von spitzen Kanten o.Ä. Laut Herstellerangaben sind die Stecker mit dem Kabel handverlötet. Ins Auge fällt schnell, dass die leitenden Elemente des Steckers nicht wie momentan bei vielen anderen Herstellern vergoldet sind, sondern silbern glänzen. Beim erstmaligen Einstecken des Kabels punktet es mit einem vertrauenserweckend festen Einrasten ohne jedoch irgendeine Form der Gewalteinwirkung zu erfordern.
Zwischen den beiden Steckern erstreckt sich ein Kabel vom Typ CMK Road 250, welches auch als Meterware erhältlich ist.
Als für Langstrecken und den Bühneneinsatz geeignetes Kabel, macht es sich durch eine beeindruckende Dicke (ca. 7mm Durchmesser) und ein merkliches Gewicht bemerkbar (lt. Cordial 60g/m). Nichtsdestotrotz bleibt das Kabel bei alledem erstaunlich flexibel und biegbar, wobei man ein Abknicken allerdings nicht allzu schnell befürchten muss. Trittfest ist das Kabel (wie unbeabsichtigte Test bereits bewiesen haben ) ebenso. Da das Kabel mit der Zusatzbezeichnung "Road Line" jedoch auch explizit für seine Bühnentauglichkeit (aufgrund des "besonders strapazierfähigen Kunststoffmantels", wie der Hersteller schreibt) beworben wird, sollte man dies auch erwarten dürfen.
Und wie klingt das Cordial CRM 5 MV nun?
Ich würde sagen, ziemlich gut!
In Kombination mit den Genelec 8040 APM kann ich absolut kein Brummen feststellen, ebenso kein Rauschen, für das das Kabel verantwortlich zu machen wäre. Auch eine Klangverfälschung konnte ich nicht ausmachen. Einstreuungen o.Ä. sind bislang mit einer einzigen Ausnahme (dazu später mehr) überhaupt nicht mehr aufgetreten (woran sicherlich schon allein die symmetrische Signalübertragung großen Anteil hat). Mit anderen Worten: Ich habe einen klaren und absolut zufriedenstellenden Klang. Das Wort "perfekt" möchte ich hier mal nicht in den Mund nehmen, aber ich kann zumindest behaupten, noch kein besseres Kabel bei mir im Hause gehabt zu haben. Inwieweit Vovox und Co. mir noch eine weitere Klangdimension erschließen könnten, kann ich allerdings nicht beurteilen, aber für mich ist das Optimum bis auf unbestimmte Zeit erst einmal erreicht.
Insofern hat die Idee, etwas mehr auszugeben, mir auf alle Fälle erst einmal eine erneute Kabelenttäuschung erspart. Ob es das alleine schon wert ist, von Beginn an mehr Geld zu investieren, muss natürlich jeder selbst entscheiden.
EINZIGE EINSTREUUNGSQUELLE
Wie oben bereits erwähnt, gibt es eine Quelle für Störgeräusche noch immer und zwar sind das sehr dicht (<1m) an den Kabeln und Monitoren gelegene Handys, wenn gerade SMS oder Anrufe ausgehen oder eintreffen. Das Störgeräusch, welches dann über die Monitore zu hören ist, ähnelt einem regelmäßig unterbrochenen ("gated") Sinus-Ton. Ein Urteil, ob dem ein Kabel-Abschirmungsproblem zugrunde liegt oder sich dieses Problem überhaupt in den Griff kriegen lässt, kann ich hier allerdings nicht abgeben.
FAZIT
Ich kann das Kabel absolut empfehlen.
Neben der Länge von 5m gibt es das konfektionierte Kabel auch in einer Länge von 2,5m und 10m. Wie auch an dieser Stelle bereits diskutiert wurde, sollte man die Länge nicht zu kurz wählen. Stehen die Boxen auf separaten Ständern und das Audio-Interface befindet sich auf einem Tisch oder eingebaut in ein Rack, so können schnell ein paar Meter verbraucht sein und klangliche Einbußen sind auch bei 5 oder 10m Kabellänge eigentlich nicht zu befürchten.
TECHNISCHE DATEN
Zum Abschluss für alle Elektrotechniker und Musiktechniker unter euch noch ein paar harte Fakten (Herstellerangaben):
Leitungsquerschnitt: 0,5mm²
Aufbau: 28x0,15 Kupfer blank
Widerstand: 38 Ohm/km
Kapazität: 80pF/m
Mantelmaterial: PVC
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