[Verstärker] Hartke A 100 Basscombo

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Hartke A 100 Basscombo


»Background«

Seit rund 20 Jahren spiele ich über den Roland Studiobass 100, Baujahr 1977, den ich Anfang der 90er von einem bekannten Bassisten geschenkt bekommen habe. Er war damals froh, ihn nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn los zu werden und keine Gebühren für die Entsorgung entrichten zu müssen. Der Roland Studiobass 100 kommt mit seinem 15" Speaker druckvoll und er hat satte Bässe. Leider fehlt es ihm an Klarheit, Transparenz und Höhen und er klingt etwas schwammig, was manche mit coolem »Vintage-Sound« beschreiben. »Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul« und mein Wunschamp war mir anno dazumals zu teuer. So zogen die Jahre ins Land und irgendwann stellte ich fest, dass ich rund 20 Jahre mit einem Provisorium zugebracht habe. Darum spiele ich sehr häufig auch ohne Amp direkt über die PA, was mir soundtechnisch immer besser gefallen hat.

Nach 36 Jahren Betrieb hat der Roland Studiobass 100 nun seine ersten Ermüdungserscheinungen und ich müsste die Schaltung checken um dem Ursprung der unschönen Eigengeräusche auf den Grund zu gehen. Aus einer impulsiven Eingebung heraus habe ich den Krankenstand des Roland Studiobass 100 genützt, um mich per Internet durch die aktuelle Amplandschaft zu hören. Ein folgenschweres Unterfangen, wie sich herausstellte. 298 € für meinen Wunsch-Sound und die essentiell benötigten Funktionen. Da war der Bestell-Button schnell gedrückt.

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»Spezifikationen«

»Daten und Gehäuse«
- Made in China
- 100 Watt bei 1 kHz an 4 Ohm
- 1 x 15" 8 Ohm Hartke Aluminium-Lautsprecher
- 1 Kanal Transistorverstärker
- Bassreflex-Gehäuse im Monitor-Design (Dual-Konstruktion für Flat- oder Kickback-Position)
- Robuste Bauweise für hohe Beanspruchung on Tour
- Maße: 55,2 cm x 46,4 cm x 40,6 cm (22" x 18.3" x 16")
- Gewicht: knapp 23 kg (48 lbs)

»Funktion«
- Volume Control
- Bass Control (± 15 dB bei 100 Hz)
- Treble Control (± 15 dB bei 10 kHz)
- grafischer 7-Band EQ (± 12 dB bei 80 Hz, 160 Hz, 315 Hz, 630 Hz, 1,25 kHz, 2,5 kHz, 6,3 kHz)
- Limiter Control und Limiter LED
- Power Switch mit integrierter LED

»Anschlüsse Front Panel«
- 2 Inputs, aktiv und passiv
- CD/MP3 Input
- Kopfhörer Ausgang

»Anschlüsse Rear Panel«
- AC Power Inlet (Netzkabel im Lieferumfang)
- Speaker Output (für den internen Hartke Aluminium-Lautsprecher)
- DI-Out (symmetrischer XLR Out)
- Preamp Out (Effects Loop Send)
- Amp In (Effects Loop Return)

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»Historie«

In den späten 70er Jahren begann Larry Hartke bei der Herstellung von Lautsprechermembranen mit Aluminiumkonusen zu experimentieren. Seine ersten Prototypen ließen auch nicht lange auf sich warten. Aber zunächst erntete er dafür in der Bassszene nur geringschätzende Blicke. Das änderte sich als Jaco Pastorius 1984 das erste Mal eine Hartke Bassbox mit auf die Bühne nahm. Die Basslegende Jaco machte den neuen und bis dato einzigartigen Basssound quasi über Nacht populär.

1985 gingen die Hartke Bassboxen in Serienproduktion und revolutionierten schnell die Welt des Basssounds. Mit der innovativen Entwicklung der Aluminium-Membran verursachte Larry Hartke großes Aufsehen und verschaffte so dem Basston eine weit größere Dynamik als alles, was zuvor jemals produziert wurde. Resultat war ein unvergleichlich transparenter und attack-starker Sound, der den Zeitgeist Mitte der 80er perfekt traf und wie die Faust aufs Auge des grassierenden Slapfiebers passte. Zur richtigen Zeit mit der richtigen Innovation am Markt ist es nicht verwunderlich, dass es Hartke mit seinen Boxen in kurzer Zeit zu beeindruckender Popularität brachte und »Hartke« rasch die bevorzugte Marke der flinken Daumen und Flitzefinger unter den Tieftönern wurde.

Wenig später komplettierte Larry Hartke seine Produktpalette mit Verstärkertopteilen und lagerte schließlich 2002 die Produktion nach China aus, um auch Bassisten mit kleinem Budget mit dem »Hartke-Signature-Sound« ausstatten zu können. In Folge purzelten die Preise und heute ist großartiger Bass-Sound für sehr kleines Geld erschwinglich.

Neben den Kickback-Combos bietet Hartke mit der Einführung der A Serie Ende 2003, Anfang 2004 nun preiswerte und kleine Koffer-Verstärker. Die A-Serie wurde entwickelt, um den unverwechselbaren »Hartke-Signature-Sound« in handliche Combos für Studio-Einsätze und kleine Gigs zu packen. Die Familie besteht aus den Modellen A25, A35, A75 und A100. Der A25 kommt mit einem 8" Speaker, der A35 mit einem 10" Speaker, der A75 mit einem 12" Speaker und der A100 mit einem druckvollen 15" Hartke Aluminium Lautsprecher.

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»Design«

Das schwarze Gehäuse vermittelt durch das ansprechende Monitor-Design Bühnen-Ambiente. Die Dual-Konstruktion ermöglicht es, den A 100 aus der Flat-Position on Stage in die Kickback-Position zu kippen. Niemand hindert einen daran, den Amp auch im Proberaum für Monitorzwecke zu kicken. Das stoffüberzogene Holzgehäuse des Hartke 100 A ist äußerst robust und stabil und steckt solche Freundschaftsbekundungen der rüden Art kameradschaftlich weg.

Das Gehäuse ist rückseitig sowohl oben als auch unten 45 Grad angeschrägt. Das wirkt sich natürlich auch auf die Tragbarkeit des kleinen Amps aus. Mit knapp 23 kg gehört der A 100 in der 15-Zoll-Klasse zu den Fliegengewichten. Der Koffergriff ist gut ausbalanciert und so montiert, dass man trotz Schwerkraft von Mutter Erde ganz gut von Gig zu Gig touren kann, ohne bei der Bühnenshow wegen Hexenschuss eine abgekämpfte Figur als schwächelnder Tattergreis zu machen. Der eingebaute Basslautsprecher mit Aluminiumkonus wird durch ein stabiles und fest verschraubtes Metallgitter in gediegenem schwarz geschützt. Da wackelt oder klappert nichts. Das Lautsprechergehäuse ist als Bassreflexkonstruktion ausgeführt.

Vor- und Endstufe sitzen stabil und wackelfrei in einem Stahlblechchassis. Das Frontpanel ist lobenswerter Weise zurückversetzt, so dass Knöpfe, Regler, Schalter und Buchsen durch die überstehende Gehäusekonstruktion geschützt sind. Die Potis der Regelung für Lautstärke, Bass, Höhen und Limiter lassen sich sauber und vorbildlich drehen. Auch die Schieberegler des 7-Band-EQs reagieren praxisgerecht und lassen sich auch bei erhöhtem Bierkonsum zielsicher über ihre Bahn schieben, ohne dabei widerstandslos weg zu flutschen.

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»Bedienung«

Der Hartke 100 A hat zwei Inputbuchsen, einen für aktive Bässe und einen für passive Bässe. Damit ist gewährleistet, dass der Amp unabhängig von unterschiedlichen Outputs verschiedener Bässe das Signal optimal verarbeitet. Pegelunterschiede führen zu keinen unschönen Verzerrungen oder unnötigen Lautstärkeverlusten. Beide Eingänge funktionieren bei Bedarf auch parallel.

Hat man dann den passenden Eingang gewählt, bietet der Verstärker erstaunlich umfangreiche Soundmöglichkeiten für einen Kleincombo dieser Preisklasse. Ich spiele zwei Bässe, den Yamaha RBX 800 A und den Yamaha RBX 800 AF, das A steht jeweils für »Aktiv«, das F steht für »Fretless«. Die Grobeinstellung meines Lieblingssounds passiert natürlich an den Instrumenten, die ich seit 20 Jahren gut kenne. Als nächstes regelt man mit dem Bass- und Treble-Regler die Frequenzen im Bereich 100 Hz und 10 kHz. Ausgehend von der neutralen 12-Uhr-Einstellung regelt man gegen den Uhrzeigersinn bis zu -15 dB und im Uhrzeigersinn bis zu + 15 dB. Beide Potis rauschen etwas beim Regeln, arbeiten aber sehr gut aufeinander abgestimmt. Die essentiellen Feinheiten mit Gänsehautfaktor lassen sich sehr detailliert und nuancenreich mit dem präzise arbeitenden, grafischen Equalizer regulieren. Da können so manche Hersteller, die ihre Amps zu einem Vielfachen des Preises verkaufen, sich eine Scheibe abschneiden. Der grafische 7-Band EQ deckt die Frequenzbänder bei 80, 160, 315, 630, 1.250, 2.500 und 6.300 Hertz ab. Die neutrale Stellung der Schieberegler ist in der Mitte. Nach oben hebt man das Signal des jeweiligen Frequenzbandes um +12 dB an, nach unten senkt man das Signal um -12 dB ab. Das Schieben erfolgt vorbildlich und ohne unerwünschte Nebengeräusche.

Zu guter Letzt kann man dem Sound durch den regelbaren Limiter noch eine gewisse Kompaktheit geben. Vom leichten Limit bis zum superkompakten Slapsound ist alles drin, ohne dass der Klang störend beeinträchtigt wird. Die Funktion wird durch eine LED angezeigt. Der Limiter-Regler definiert die Stärke der Komprimierung, also der Reduktion der Singalspitzen (Reduktion des Peak-Signals) durch gleichzeitiges Regeln des Schwellwertes (Treshold) und der Kompression (Compression). Am Linksanschlag des Potis wird die Schaltung umgangen und man hat keine Kompression. Dreht man den Regler im Uhrzeigersinn (Einstellung 1 bis 10) voll auf, hat man maximale Kompression.

Auch an Anschlussmöglichkeiten hat der Hartke A 100 einiges zu bieten, was von Übungszwecken bis hin zu professionellen Gigs sehr hilfreich ist und in dieser Preisklasse nicht unbedingt an der Tagesordnung anderer Hersteller steht.

Wer ungestört üben will, ohne dass die Mitbewohner inklusive der Nachbarschaft sich zum gemeinsamen Jam eingeladen fühlen, findet einen gut klingenden Kopfhörerausgang, der den Speakerausgang stumm schaltet. Wer dann diese Ungestörtheit im täglichen Übungsprogramm nutzen möchte, um zu den Songs seiner Idole zu spielen, kann über die CD-In-Buchse sein Mobiltelefon, einen mp3-Player einen Drumcomputer oder auch einen CD-Spieler mit Playalongs anschließen. Der Pegel wird am angeschlossenen Gerät eingestellt. Wer gleichzeitig mit seinem Lehrer Bass spielen möchte, verwendet in diesem Fall beide Inputs, die parallel arbeiten. Somit ist der Hartke A 100 eine klare Kaufempfehlung auch für Anfänger, die große Flexibilität beim Üben suchen.

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Wer seinen Basssound mit Effekten anreichern möchte, findet am rückseitigen Panel zwei Klinkenbuchsen für den Anschluss jener Effekte, die klassisch zwischen Vor- und Endstufe geschalten werden. Die Anschlüsse der Festpegel-Effektschleife nennen sich wie gewohnt Preamp-Out (Effects Loop Send) und Amp-In (Effects Loop Return). Den Pegel regelt man wie üblich am Effektgerät selbst.

Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich der XLR-Ausgang zur Abnahme des DI-Line-Signals über die PA. Diese Funktion empfinde ich als großartig. Vollen Respekt, das ist außergewöhnlich für diese Klasse. Ich persönlich verwende den Hartke A 100 prinzipiell immer als Monitor und gehe gleichzeitig über die PA, selbst im Proberaum. Somit habe ich stets optimalen Raumklang des Basses eingebettet im Soundmix der Band und gleichzeitig volle Flexibilität für das individuelle Monitoring, unabhängig von der Aufstellung. Unabhängig von Bühnengröße und PA vor Ort habe ich immer meinen bevorzugten und gewohnten Sound über den kleinen Hartke Würfel bei perfektem Sound im Bandmix fürs Publikum. In dieser Preisklasse wird man lange suchen müssen, um einen so gut ausgestatteten Combo zu finden.

Für Soundfreaks bietet der Hartke A 100 zur Vergrößerung des Klangvolumens am rückwärtigen Panel einen Speaker-Out, an dem in der Regel der interne 8-Ohm-Speaker angeschlossen ist. Wer jedoch ausprobieren möchte, wie sein kleiner Amp an anderen Boxen klingt - beispielsweise an 4x10" oder an den 4x12" Boxen des Gitarristen -, kann nach Herzenslust experimentieren. Auch der Parallelbetrieb zweier 8 Ohm Boxen müsste möglich sein, da lt. Benutzerhandbuch der Hartke A 100 die 100 Watt bei 1 kHz an 4 Ohm bringt. Ich habe diese Angaben nicht nachgemessen. Es wäre aber nachzuprüfen, ob die Verstärkung des 100 Watt starken A 100 mit der internen Boxenkonfiguration von 8 Ohm nicht nur rund 70 Watt leistet.

An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich nicht sicher bin, inwieweit die Angaben der Spezifikationen im Benutzerhandbuch richtig sind. Beispielsweise ist das Frequenband der Treble Control mit ± 15 dB an einer Stelle bei 5 kHz an anderer Stelle bei 8 kHz angegeben. An einer anderen Stelle taucht beim grafische 7-Band EQ das mysteriöse Frequenzband 30 Hz als 8. Frequenzband auf. Trotz intensiver Suche habe ich dieses 8. Frequenzband praktisch noch nicht entdecken können. Aktuell überlege ich die Kontaktaufnahme mit Robert Langdon.

Darüber hinaus ist die Anleitung sehr gut gemacht und hilft speziell Neulingen und Anfängern bei den ersten Gehversuchen und Schritten der Soundeinstellungen weiter. Für die gesamte Frequenzsektion finden sich darin einige Beispiele, die man als Ausgangsposition für die eigenen Entdeckungen hernehmen kann. Das beiliegende Benutzerhandbuch ist jedoch nur in englischer Sprache verfügbar, was bei der Amerikanisierung des Musikervokabulars meiner Meinung nach wenig störend ist, wenn man über Englischgrundkenntnisse verfügt.

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»Sound«

In der Praxis präsentiert sich der kleine, schlichte, sehr gut verarbeitete Hartke A 100 als erstklassiger Basscombo mit flexiblen Soundmöglichkeiten und einer überzeugenden und soliden Grundlautstärke. Die Bassreflexkonstruktion gibt dem potenten und druckvollen 15-Zöller die zur Bandbreite passende Fülle ohne dass einem irgendetwas Essentielles fehlt oder stört. Der Speaker reicht trotz seiner 15" dank seiner Alu-Membran frequenzmäßig überraschend weit hinauf, ohne dass man einen zusätzlichen Hochtöner vermissen würde.

Die Alu-Speaker von Hartke und die ausgereifte Verstärkertechnik sind seit vielen Jahren ein Synonym für transparenten und klaren Bass-Sound mit ultra-schneller Ansprache. Die Hauptvorteile des Aluminiumkonus liegen in einer deutlich besseren Höhenwiedergabe sowie einer geringen Verwindungssteifigkeit, auch Torsionssteifigkeit genannt. Die Torsionssteifigkeit sorgt für ein verbessertes Einschwingverhalten verglichen mit herkömmlichen Papp-Membranen. Aluminium bewirkt außerdem eine Reduktion an Partialschwingungen. Dieser aluminium-typisch geringere Anteil an Membran-Teilschwingungen trägt ebenfalls zum präziseren Sound der Hartke-Boxen bei.

Und genau das hört man am Combo: den unvergleichlich transparenten und attack-starken »Hartke-Signature-Sound«. Der Hartke A 100 überzeugt soundtechnisch vor allem durch seinen kristallklaren und runden Sound. Vordergründig liegen seine Stärken im Bereich schneller, komprimierter Sounds, wie man sie im Funk und fürs Slappen kennt und liebt. Auch stark knurrende und singende Fretless-Klänge kommen absolut überzeugend rüber und der A 100 hätte sicher keine Berührungsängste, würde jemand seinen Jazzbass darüber spielen. Hartke empfiehlt die A Serie neben der Verwendung für E-Bässe auch für die Kontrabassverstärkung. Bei entsprechender Einstellung des grafischen 7-Band EQs sind dem bundlosen E-Bass sogar Klänge zu entlocken, die stark nach Akustik-Bass klingen. Aber auch im Genre Rock ist der A 100 mehr als überzeugend. John Myung von Dream Theater bringt man auf diesem Amp ebenso glaubwürdig rüber, wie soulig popige Motown oder Reggae Grooves, für die er schlicht prädestiniert ist. Der dosierte Einsatz des Limiters erlaubt dabei stets durchsetzungsfähige Lautstärken, ohne die Endstufe ins Clipping zu fahren.

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Mit seinen 100 Watt Output Power kann der A 100 sicher nicht gegen übermächtige Marshallwände von Metall-Gitarristen anstinken. Er eignet sich aber hervorragend für den Proberaum und kleinere Gigs bei Jazz- oder Soul-Events oder gediegenes Unplugged-Ambiente.

In den vergangenen Jahren begann Larry Hartke, seine legendären Aluminium-Membranen mit traditionellen Papier-Membranen zu kombinieren. Ergebnis der neuen Experimente ist eine neue Speaker Generation, die »HyDrive« Serie. In den aktuellen »HyDrive« Boxen- und Combo-Serien verbaut Hartke seither nicht seine attack-starken und feinzeichnenden Aluminiumspeaker, sondern diese Neuentwicklung mit Hybrid-Membran, welche die Vorteile der ultraschnellen Aluminium-Membran mit der Wärme und Homogenität der konventionellen Papier-Membran verbindet. Einen gar nicht so unähnlichen Effekt erzielt man, wenn man den Hartke A 100 parallel zur PA betreibt, wie ich es mache. Der druckvolle, transparente und attack-starke Tone kommt über den Hartke Basscombo, der wärmere aber schwammigere Tone kommt über die PA. Die Kombination klingt sehr überzeugend.

Verwendet man den A 100 als Bühnen-Monitor und spielt ihn bei großen Gigs direkt über die PA, verliert man logischerweise die klanglichen Vorteile der Alu-Speaker im Publikumsmix. Nichts desto trotz bleibt der transparente Charakter auch im Line-Signal erkennbar, wenn auch nicht mit dieser extrem charakteristischen Ausprägung.

Abgerundet wird das klangliche Potential des A 100 letztlich durch die Möglichkeit, das Bassreflex-Gehäuse im Monitor-Design abgewinkelt aufzustellen um die Dual-Konstruktion für Monitoring in der Kickback-Position zu nutzen. Resultat dieser Kickback-Position ist eine noch direktere Kontrolle des eigenen Tons bei insgesamt niedrigerer erforderlicher Lautstärke. Der Schalldruck verringert sich und weicht zugunsten eines klareren Soundcharakters. Gerade live ist das ein wertvoller Vorteil.

»Preis«

Den Hartke A 100 erhält man im Moment regulär für 438 €. Bei Thomann gibt es aktuell ein sehr preisgünstiges Angebot. Die Hartke A 100 Thomann Edition kostet gerade mal 298 €.


»Fazit«

Als abrundende Zusammenfassung verwende ich hier den Marketingtext von Hartke, der als Kurztext zur Beschreibung des A 100 verwendet wird, und meiner Meinung nach die Vorzüge auf den Punkt bringt und sich darum für ein Conclusio anbietet. Ich habe den Text aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und an einigen Stellen ergänzt, um die mir wichtigen Eigenschaften und Funktionen zu unterstreichen:

»Der Hartke A 100 ist ein leistungsfähiger Bass-Combo mit einem druckvollen 15" Lautsprecher und einer legendären Aluminium-Membran in einem speziell konstruierten Gehäuse, der in der typischen Combo Standposition oder für Monitoring auf der Bühne in der speziellen »Kickback-Position« für erhöhte Klarheit und verbesserte Sound-Ausbreitung variabel einsetzbar ist. Mit einer Leistung von 100 Watt Output Power ist dieser vielseitige Bass Combo perfekt für den Einsatz im Proberaum, im Studio, bei kleinen Gigs und für Bühnen jeder Größenordnung als Monitor bei gleichzeitiger Wiedergabe über die PA. CD-Eingang und Kopfhörer-Ausgang machen ihn darüber hinaus zum idealen Übungsamp für zu Hause. Das bipolare Schaltungsdesign des A 100 sorgt dafür, dass jede Nuance der Bass-Performance detailgetreu reproduziert und wiedergegeben wird. Bass- und Höhen-Regelung bieten zusammen mit dem hochwertigen 7-Band-Grafik-Equalizer eine sehr feine und für den E-Bass maßgeschneiderte Klangregelung. Passive und aktive Eingänge, ein variabler Limiter, ein Effektweg und der symmetrische XLR-Ausgang runden die umfangreiche Ausstattung dieses vielseitigen Combos ab. Aufgrund der außergewöhnlich robusten Konstruktion ist der A 100 mit seinen 23 kg ein Wegbegleiter, wo immer man ihn braucht, ob als Übungs-Amp oder als Performer bei kleinen und großen Veranstaltungen.«

Für mich ist der Hartke A 100 eine heiße Empfehlung für alle, die echten »Hartke-Signature-Sound« in einem kompakten und flexiblen Combo suchen. Aufgrund seiner Eignung als Übungsamp ist er mit 300 € außerdem eine Empfehlung für Anfänger wert. Er klingt in seiner Preisklasse sensationell gut, druckvoll, wie man es von einem Bass erwartet, klar und attack-stark. Er bietet funktionale und technische Flexibilität, ist blitzsauber verarbeitet und handlich zu transportieren. Der Preis der Hartke A 100 Thomann Edition macht ihn zum echten Schnäppchen.

Sollte ich jetzt unbedingt auch über Negatives berichten müssen, muss ich mir schon ziemlich Mühe geben. Man könnte beispielsweise darüber diskutieren, ob Speakon-Buchsen anstelle von XLR- oder Klinken-Buchsen nicht zeitgemäßer wären. Oder ob zwei Rollen für lange Transportwege nicht hilfreich wären. So richtig überzeugend klingt das in meinen Ohren aber nicht.

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»Nützliche Links«

- Hartke A 100 Basscombo auf der Hartke Homepage

- Hartke A 100 User Manual
 
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Hallo relact, schönes review !

ich habe damals sehr viele Gigs mit dem Roland Studiobass 100 gespielt, der hatte viel Power auch für Rockmusik.
Kann der Hartke auch so laut sein wie der Roland
 
Du schreibst, es können zwei 8 Ohm Boxen angehängt werden. Bedenke aber, dass der interne Speaker bei Anschluss eines Zusatzspeakers normalerweise NICHT abgestellt wird. Befindet sich am Amp ein Kabel, mit dem der interne Speaker abkeklemmt werden kann? Ansonsten nur EINE 8 Ohm Box als Zusatz anschließen, da ansonsten die Mindestimpedanz der Endstufe unterschritten wird und Du Deinen Amp killst.
 
@Zwo5eins
Danke Dir! Schau an, mir ist bis dato noch niemand über den Weg gelaufen, der den Roland Studiobass 100 spielt. Übers Netz findet man ja tatsächlich auch die Perlen im Heuhaufen! :great:

Ja, der Roland hat mächtig Power und auch einen guten Schalldruck. Ich habe den Volumen Regler im Proberaum zwischen einem Viertel bis ein Drittel aufgedreht, bei Gigs bis etwa zur Hälfte und in Ausnahmefällen maximal Dreiviertel der Gesamtlautstärke. Wobei im letzten Viertel auch nicht mehr viel passiert. Voll ausgefahren hab ich ihn in über 20 Jahren nicht, da ich ihn immer auch als »Monitor-hinter-mir« verwende und er mir dann viel zu laut ist, wenn ich direkt davor stehe. Um die Höhen besser rüber zu bringen, habe ich zusätzlich auch einen externen 10" Celestion Speaker angeschlossen. Das hat soundmäßig einiges gebracht, wobei 2 x 10" wahrscheinlich die optimale Lösung wäre.

Der Hartke A 100 hat für meine Zwecke ebenfalls mehr als genug Headroom und ich reiße auch ihn nicht voll auf. Wenn ich den Volumenregler zur Hälfte aufdrehen würde, gingen unsere beiden E-Gitarren und das Schlagzeug bereits unter. Auf so einen »Loudness Battle« stehen wir alle nicht sonderlich.

Insgesamt würde ich aber schon sagen, dass der Roland einen Tick lauter ist. Das könnte auch daran liegen, dass der A 100 gemäß Spezifikationen mit der internen Boxenkonfiguration seine volle Ausgangsleistung gar nicht ausspielt. Wobei ich bei Volllautstärke zu keiner echten objektiven Vergleichswahrnehmung fähig bin. Also mich bitte auf diese Einschätzung im Vollleistungsbereich nicht festnageln.

@BassookaTuete
Der interne 8-Ohm-Speaker des Hartke A 100 ist über eine Klinkenbuchse am Rear-Panel angeschlossen. Will man einen anderen Lautsprecher anschließen, muss man den internen Speaker abstecken. Will man zwei Lautsprecher anhängen, muss man eine Weiche bauen.

Wie schon geschrieben, ist in den Spezifikationen angegeben, dass der A 100 bei 4 Ohm 100 Watt Leistung bringt. Würde man zwei Lautsprecher mit jeweils 8 Ohm parallel schalten, dann hätte man die 4 Ohm. Rges = (R1 x R2)/(R1 + R2) = (8 x 8)/(8 + 8) = 4 Ohm

Dummerweise sind in den Spezifikationen des Handbuches einige Fehler, warum ich jetzt auch die Angabe 100 Watt bei 1 kHz an 4 Ohm mit 1 % THD (Total Harmonic Distortion) nicht als »in-Stein-gemeißelt« betrachte. Solange das niemand nachgemessen und klipp und klar beantworten kann gehe ich davon aus, dass der Hartke A 100 mit 100 Watt Ausgangsleistung an der internen Speaker-Konfiguration »70Watt@8Ohm« liefert.

Es ist bei Hartke durchaus üblich, dass die interne Boxenkonfiguration so dimensioniert ist, dass der Verstärker nicht seine volle Ausgansleistung ausspielt und damit genügend Headroom für externe Anschlüsse hat. Beispielsweise ist der Hartke HyDrive 5210C mit zwei 10" Hybrid-Lautsprechern und einem regelbaren Hochtöner ausgestattet. Die Verstärkung übernimmt der 500 Watt starke LH500, der mit der internen Boxenkonfiguration an einer Impedanz von 8 Ohm »nur« 350 Watt leistet. Der LH500 liefert dann an 4 Ohm seine ganze Leistung von satten 500 Watt. Der Hartke HyDrive 5210C hat am Rear Panel zwei Boxen-Ausgänge für jeweils 8 Ohm, an einem sind die internen Speaker angeschlossen, die zweite Buchse ist frei. Der Hartke HyDrive 5210C liefert mit der internen Konfiguration »350Watt@8Ohm«.
 
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