Amps und Cabs - früher und heute: Muss es wirklich immer das HighEnd-Equipment sein??

  • Ersteller rock4life81
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Hi,
also ich bin jetzt seit 44 Jahren dabei, Rockmusik zu machen und will mal aus meiner Sicht erzählen, was sich zwischenzeitlich so getan hat.
In den Siebzigern gab es keine PA (das Zeugs hies damals "Gesangsanlage") und man benötigte als Amateur schon mindestens 30 Röhrenwatt an der Gitarre und 50 Watt am Bass, um einigermassen laut spielen zu können, da alles direkt von der Bühne erfolgte. Beliebteste Hilfen, um den Sound tragfähiger zu machen, waren Verzerrer, WahWahs und natürlich 4x12 Boxen, und wer Geld hatte der spielte Fender, Marshall oder Gibson. In den meisten Fällen reichte es hierbei, eine Gitarre auf der Bühne zu haben. Das Publikum kam, um mit einigen "Hilfsmitteln" wie Joints ausgestattet, Musik zu hören und Lautstärke war in den meisten Clubs kein Thema.

Anfangs der 90er waren die Röhrentopteile fast zur Gänze verschwunden, 20 HE Racks mit Vorstufe, Endstufe, Stimmgerät, Effektgeräten und sonstigen Gimmiks waren in, wobei nicht selten wet-dry Systeme mit mehren Verstärkersystemen gespielt wurden. Selbst wir Amateure eiferten den Profis nach und hatten Unmengen verschiedener Boxen aller Größen auf der Bühne und hörten uns oft nur noch durch das Monitorsystem. Mit auf díe Bühne kam fast jede Gitarre die zuhause rumstand und es wurde permanent die Klampfe gewechselt, wobei man hoffte, das dies im Publikum wahrgenommen wurde. Bedingt durch die Vielzahl der Effekte, die zum Einsatz kamen war es nicht nur lauter sondern auch schwieriger, sich im Bandkontext durchzusetzen, was wiederum zu höherer Laustärke führte. Fortschrittliche Clubs verfügten schon über eione eigene PA, wobei der Mann am Mischer aber oft der Verzweifelung nah war weil einfach zu viele Effekte im Einsatz waren und nur noch Soundbrei herauskommen konnte.

Heutzutage verfügt jeder gute Club über eine eigene PA, die Amps werden abgenommen und auch der Effekteinsatz geschieht mehr oder weniger punktuell. Ich persönlich bin bei einem 30 W Röhrentopteil (DIEZEL Schmidt) mit 2x12 Box angekommen, mehr braucht es nicht mehr um einen klasse Sound mit transportablem Equipment hinzubekommen. Moderne Amps wie Diezel sind in der Lage, auch aus kleinerem Boxen ein ordentliches Basspfund herauszuholen, wobei ich dies aber lieber unserem Basser überlasse. 4x12 Cabs finde ich immer noch toll zum anschauen, sind für mich aber genauso wie 100 Watt plus Amps ein Anachronismus aus der Zeit, wo man noch direkt von der Bühne aus einen Saal für 1.000 Personen beschallen musste. Ausserdem haben sich die Hörgewohnheiten der Leute geändert, die Mucke steht meistens nicht mehr im Zentrum des Geschehens sondern die Leute wollen sich dabei unterhalten oder, wenn es Konzerte von Profis sind, das Konzert mit ihrem eigenen Handy filmen (wobei da meistens die entsprechenden DVDs besser sind). Das reine Zuhören ist m.A. nach leider in den Hintergrund geraten.
Und was die ursprüngliche Frage anbelangt, klar kann man auch mit "normalem" Équipment glücklich werden. Letztendlich geht es aber immer darum, das ich mich als Musiker wohlfühle. Und wenn das halt nur mit einer Custom Shop Klampfe und nem 5.000 € Amp der Fall ist dann ist es halt so. Hilft mir zwar nichts, wenn ich nicht gescheit spielen kann (in den Augen anderer), für mich selbst wäre es aber dann doch relevant.
Gruß Pete
 
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High End müsste es nicht sein, es muss gut klingen. Da können die Anforderungen schon mal höchst unterschiedlich sein.
Ich "durfte" mal Peter Hesslein bei den Bonds zuhören (Früher Luzifers Friend und jetzt noch bei James Last). Soweit ich erkennen konnte spielte er über eine hochwertige Claim-E-Gitarre, ein paar einfache Effektreter für Echo Distortion und Modelation und zum Abschluss ein Fender Twin mit zwei unterschiedlichen Speakern .... den Twin immer umgedreht zur Wand gespielt.

Er spielt zwar sehr laut dafür aber perfekt. Der Sound 1a von alt bis neu alles dabei. Vielleicht schaff ich das ja auch mal.
S.
 
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High End müsste es nicht sein, es muss gut klingen. Da können die Anforderungen schon mal höchst unterschiedlich sein.
Ich "durfte" mal Peter Hesslein bei den Bonds zuhören (Früher Luzifers Friend und jetzt noch bei James Last). Soweit ich erkennen konnte spielte er über eine hochwertige Claim-E-Gitarre, ein paar einfache Effektreter für Echo Distortion und Modelation und zum Abschluss ein Fender Twin mit zwei unterschiedlichen Speakern .... den Twin immer umgedreht zur Wand gespielt.

Er spielt zwar sehr laut dafür aber perfekt. Der Sound 1a von alt bis neu alles dabei. Vielleicht schaff ich das ja auch mal.
S.

Aber in den meisten Fällen klingt high end dann halt doch besser als low end ....
 
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Aber in den meisten Fällen klingt high end dann halt doch besser als low end ....

Auch wieder Ansichtssache. Wer definiert "gut"?

"gut" ist für mich, wer seinen eigenen Sound findet. Und das sind überraschenderweise nicht selten diejenigen, die über preiswertes Equipment mit Experimentierfreude tolle Sounds herausbringen.

Ich sehe es so:
Basteln, probieren und "Konzept über den Haufen werfen und was neues beginnen" macht richtig Spaß.
Dass man sich dabei auch mal aus Dummheit Hochspannung durch den Körper jagen kann, macht keinen Spaß (nicht fragen, hat mir ne Nacht im Krankenhaus beschert :D ). Aber ansonsten ist es toll.
Was mir dabei immer wieder auffällt, wie sich nach langen Basteleien herauskristallisiert, dass die simple Verbindung Gitare -> Kabel -> Amp am besten klingt.

Und ich sehe es noch etwas anders. Das Geld ist ja nicht weg, es steht nur in anderer Form da. HighEnd = besserer Werterhalt = besserer Wiederverkauf.

Ich persönlich würde nicht über LowBudget Geräte spielen. Aber diese Produkte gibt es nicht umsonst. Es gbt einen Markt dafür, die Käufer können (oder: wollen) sich halt kein Equipment für mehrere 1.000.-€ leisten. Und wenn man aus Amps von Fame/Bugera/InsertBrandHere gute Klänge zu einem passablen preis herausbekommt: Wen juckt's? Und daraus können sich oft tolle Erfolgsgeschichten ergeben. Entweder junge Leute, die damit ihren "Tone" finden, oder aber Marken wie Laboga, die sich auf dem Markt etablieren können. Der Markteintritt fand über die ersten Fame-Verstärker statt...

Um also die Frage des TO zu beantworten:
Nein, es muss definitiv nicht immer HighEnd Equipment sein. Es muss nicht immer die Stradivari-Violine, der Steinway-Flügel, der Porsche 911, der Ferrari, die Louis Vuitton Tasche sein. Es gibt auch Leute, die gerne Dacia fahren, die eine Tasche vom Flohmarkt haben, die sich auf Instrumenten von Squier / Epiphone wohl fühlen, obwohl sie sich das Original sogar leisten könnten.
Solange es funktioniert und man Spaß daran hat, wird es immer einen Markt für alle geben.
 
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Na ja High End Geräte schon. Macht kein Spaß über was zu spielen, was mechanisch und technisch nicht High End ist. Das fängt schon bei den Klinkenkabeln an. Da geb ich Dir Recht PetetheRock.
S.
 
Fischi bringst eigentlich genau auf den Punkt ....

.... zumal ich mir sogar sicher bin , das bei 50 % der User von High End Geräten , die Kohle zum Fenster rausgeworfen ist ;) .

Gibt doch da sone nette Werbung , wo der Sohnemann seinen Pappa fragt ,wegen Anzahl der Gänge , PS und Leistung der Familien Kutsche .

... wie Pappa dann alles toll beantwortet hat , fragt der Kleine : .... und warum fahren wir dann Schritttempo ?

Wenn man ein sau teures Equipment nicht umsetzen kann , reicht immer " Billigeres " .

... es sei denn , man " will " es einfach ;) .
 
Auch wieder Ansichtssache. Wer definiert "gut"?

"gut" ist für mich, wer seinen eigenen Sound findet. Und das sind überraschenderweise nicht selten diejenigen, die über preiswertes Equipment mit Experimentierfreude tolle Sounds herausbringen.

...

genau so sehe ich das auch ... wenn man seinen eigenen Sound "in den sogenannten Fingern hat" ...dann macht es kaum noch Unterschied, ob ich die günstige HB-Box mit Bugera-Top verwende (und die Amps sind wesentlich besser als deren Ruf, so als Randnotiz) oder 'nen Zigtausend-Euro Boutique-Amp ....

Na ja High End Geräte schon. Macht kein Spaß über was zu spielen, was mechanisch und technisch nicht High End ist. Das fängt schon bei den Klinkenkabeln an. Da geb ich Dir Recht PetetheRock.
S.

Und ich sehe das total anders ...klar bevorzuge ich (ohne dem zu widersprechen) auch das Sommercable, aber ich wette ich komme auf der Bühne genauso gut mit einem "1€-Thomann-Kabel" klar ... warum auch nicht? Und auch ein Bugera-Amp kann vom technischen Standpunkt her High End, innovativ oder sonst was sein ... da muss dann nicht unbedingt "mesa", "Bogner" oder sonstwas drauf stehen (auch wenn fast jeder, mich eingeschlossen, wenn er ehrlich ist, seine bevorzugte Marke und seinen bevorzugten Amp zu Hause stehen hat ...)
 
Da sind wir wieder an dem Punkt, wo man sich drauf einigen könnte, dass jeder selbst entscheiden darf, welches Equipment er sich kaufen möchte.

Unabhängig davon, wie gut er spielt (was auch sehr subjektiv ist, sowas zu bewerten).

Ich stelle mir grad vor, man würde zu seiner Freundin/Frau sagen "hey, wieso kaufst du dir diese teuere Jeans? Mit deinem dicken Hintern sieht das doch eh nach nix aus, da tuts auch eine vom KIK"... Dann wäre aber was los... ^^
 
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Die Entscheidung will ich auch niemanden absprechen ... Muss jeder selbst wissen, wofür Geld ausgegeben wird oder nicht ...
 
Ich stelle mir grad vor, man würde zu seiner Freundin/Frau sagen "hey, wieso kaufst du dir diese teuere Jeans? Mit deinem dicken Hintern sieht das doch eh nach nix aus, da tuts auch eine vom KIK"... Dann wäre aber was los... ^^

:D

Das wäre nicht gerade die richtige Antwort .

Taktisch wäre : Kauf die ne billigere Jeans , aber dazu ein paar hochhackige Schuhe ... und da steht der Hintern schon ganz anders da ;) .

... so ähnlich ist das auch bei den Amps .
 
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Oder "dein Hintern sieht auch in einer billigen Jeans super aus, Schatz!" ; )
 
genau so sehe ich das auch ... wenn man seinen eigenen Sound "in den sogenannten Fingern hat" ...dann macht es kaum noch Unterschied, ob ich die günstige HB-Box mit Bugera-Top verwende (und die Amps sind wesentlich besser als deren Ruf, so als Randnotiz) oder 'nen Zigtausend-Euro Boutique-Amp ....



Und ich sehe das total anders ...klar bevorzuge ich (ohne dem zu widersprechen) auch das Sommercable, aber ich wette ich komme auf der Bühne genauso gut mit einem "1€-Thomann-Kabel" klar ... warum auch nicht? Und auch ein Bugera-Amp kann vom technischen Standpunkt her High End, innovativ oder sonst was sein ... da muss dann nicht unbedingt "mesa", "Bogner" oder sonstwas drauf stehen (auch wenn fast jeder, mich eingeschlossen, wenn er ehrlich ist, seine bevorzugte Marke und seinen bevorzugten Amp zu Hause stehen hat ...)

Ich auch ... möchte nur nicht auf z. B. ein Cordial-Silendkabel verzichten ... das etwige geboller wenn jemand das Kabel aus der Gitarre rauszieht (oder man vergisst den Amp runterzudrehen) ohne das der Techiker gemutet hat .... KNALL Uaaaah! Ein Silend-Cakel ist für mich dann schon High End z. Bleistift.
 
Ich finde diese Diskussion sehr interessant, und möchte deshalb mal von anderswo berichten, nämlich von Südamerika! Ja es gibt hier neben Indianern, Rinden, Urwald, Fussball, und Karneval (Karneval ist äusserst selten: nämlich nur einmal im Jahr), auch - wer glaubt's - eine lebhafte Musikszene - über den Daumen gepeilt kann man sagen: Argentinien ist mehr Rock, Brasilien ist mehr Country Style, wobei sich Samba übrigens zu Brasilien verhält wie Volksmusik zu Deutschland (nur damit wir wissen wovon ir reden)... wir haben fast das gleiche Equipment wie Ihr Mitteleuropër, vielleicht 1,5 Jahre später (ich meine bis zur Etablierung), aber wegen 60% Importzöllen, schwankenden Wechselkursen, sowie sonstiger % ist hier alles etwa doppelt so teuer wie in USA oder Europa! Was ist der Erfolg? Wir spielen alle etwa halb so tolles Equipment wie in Mitteleuropa. Bogner (Alchemist) gilt hier schon als High-End, Diezel oder Engl gibt's nur sehr sehr selten (eher in den Studios)... auf den Bühnen findet man oft Equipment welches man in Mitteleuropa naserümpfend als Low-End bezeichnen würde: Hybridamps, Squier, Behringer etc... ABER: die Mukke ist saugeil, sauheiss, Bläser, Tänzer (und immer sooo sexy Tänzerinnen!!!)... und ich glaub' nicht, dass irgendwer mit teureren High-End Equipment bessere Musik machen könnte wie unsere einheimischen Partybands... naja gut, und dann gibt's natürlich die national berühmten Countrybands, die sind natürlich mit Fender & Co. ausgestattet... aber deren Soundqualität ist bei Liveauftritten auch nicht besser als die der Partybands... (mit Partybands meine ich übriges Bands, die ein Publikum von 800 - 2000 Leuten zur Heissglut bringen!) Naja, und dann gibt's die Eingittaristen Animateure in Bars und Restaurants, Equipment ist auch nur Epiphone und Behringer (oft), aber die Akkorde sind diese schwierigen Bossa Nova aus 7er, 9er, und 11er Phrasierungen... DAS bewundere ich sooo sehr! Und ich selber? Ich spiele mehr im Studio und mache Aufnahmen: Equipment so klein wie möglich aber so fein wie möglich, alles Combos die vielleicht noch gemoddet und umgebaut werden, aber es wird über Mikrofone abgenommen, und ja, bei der Aufnahme kommt ja nur das raus, was auch mal 'rein kam, deshalb die etwas höhere Qualität, die aber immer im preislichen Rahmen bleiben muss. Mein Ziel ist es immer noch: eine Gitarre, ein Kabel, ein Amp. Was ich aber sagen will: manchmal denke ich über Euch (verzeiht mir!),: das Beste ist gerade eben gut genug - und was bei uns schon absolutes Traumequipment wäre ist bei Euch - ich staune da oft - gerade mal so lálá... da denkt man schon manchmal: muss das wirklich als soooo toll sein? Hört Ihr da wirklich die Flöhe husten? Oder seit Ihr auch nur Opfer des Musik-apparate-bauer-marketing geworden? ich meine: unsere Vorbilder aus den 60igern und 70igern hatten doch auch nicht das geilste Equipment als sie diese ganzen Klassiker geschrieben haben, und deren Vorbilder doch noch viel weniger! Meine persönliche Meinung über 4x12 Stacks ist wie diese alten Benze die niemand mehr haben will... oder diese Riesenracks aus den 80igern und 90igern: was bleibt denn bei soviel Technik noch an musikalischer Kreativität übrig? Wenn man erst mal die Schleifen suchen muss und die Racks programieren? Das ehrlichste Zeichen ist immer noch was man nimmt, wenn man schnell was nachspielen will, oder was lernen will: das ist zumindest bei mir immer das einfachste Equipment.
 
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Ein interessantes Thema mit leicht philosophischem Ansatz, ich klinke mich mal ein.

Irgendwie ist die Ausgangslage ja ein bisschen ein Glaubenskrieg, begründet sehr warscheinlich in der Subjektivität der Wahrnehmung. Vorab will ich lediglich mal eine Feststellung machen, wir Gitarreros sind was HighEnd vs. LowEnd Diskussionen angeht noch echt human. Schaut euch dagegen mal die HiFi Community an, das ist wirklich extrem.

Mein persönlicher Ansatz zu dem Thema ist eigentlich ein ganz einfacher. Ich will meinen Klang, oder genauer gesagt, einen Klang der mir gefällt, der in meiner Wahrnehmung angenehm und schön ist. Die Zahl auf dem Preisschild oder aber der Markenname der auf dem Produkt steht ist prinzipiell erstmal vollkommen egal. Ich habe für mich festgestellt, dass Equipment erkundet werden will, sprich man sich mit seinem (im Besitz befindlichen/angestrebten) Equipment intensiv beschäftigen muss um selbst herauszufinden, ob es einem die Möglichkeiten bietet die man sich wünscht. Sicherlich lassen sich Grundcharakteristiken beschreiben, nichts desto trotz sprechen wir hier über einen komplexen Zusammenhang mit schier unzähligen Variablen, die nicht nur von Gegenstandstyp zu Gegenstandstyp vollkommen verschieden sind, sondern dazu auch noch innerhalb des Typs stark voneinander abweichen können. Nehmt beispielsweise zwei typengleiche Amps an am sonst vollkommen gleichen Setup, es ist nicht unwahrscheinlich, dass klanglich ein Unterschied bestehen wird. Insbesondere vor diesem Hintergrund tue ich mich generell auch schwer damit jemandem etwas zu empfehlen, da ich niemals eine vollkommen objektive Aussage machen könnte.

Mein persönliches Setup ist ein für mich angefertigter hotrodded JCM 800 an einer von mir selbst geplanten, gefertigten (Ausgangspunkt für die Modellplanung war die Bogner oversize 2x12) und für meine Wunschlautsprecher angepassten 2x12 Box. Meine Idee dahinter war indes eine ganz simple. JCM's kannte ich hinsichtlich Ihrer Grundcharakteristik im ausreichenden Maße (meine eigene Einschätzung), also baue ich mir passend zu dem was ich mir klanglich vorstelle eine Box die dieser Vorstellung zuträglich ist. Der erste Prototyp war ehrlich gesagt ein Griff ins Klo, viele Jahre Erfahrung im Boxenbau hin oder her, die Box klang an meinem Setup nicht so wie ich es mir nach meiner Definition gewünscht hatte. Ein befreundeter Musiker war allerdings vollkommen anderer Meinung und ist nun mit Ihr glücklich. Aus dem zweiten Prototypen ist dann nach enigen Stunden messen, umbauen, messen usw. letzten Endes die Box geworden, die mir mit meinem Klangempfinden gefällt. Es kann jeden Tag passieren, dass ich vielleicht irgendwo einen "Klang" aufschnappe, der mich spontan in den Bann zieht. Allerdings werde ich dann nicht zu dem jeweiligen Musiker rennen und sein Equipment auf kleinste Detail hin analysieren, sondern viel mehr versuchen diesen Eindruck möglichst zu konservieren und mit nach Hause zu nehmen. Da werde ich mich hinsetzen und ausgehend davon was mir an dem aufgeschnappten Klang prägnant erschien versuchen diesen zu reproduzieren anstatt mir anderes Equipment zu kaufen. Klang ist schlichtweg eine individuelle und subjektive Sache.

Ich behaupte definitiv nicht, dass zwischen einem differenzierten Klangbild und der Qualität des Equipments kein elementarer Zusammenhand besteht. Nichts desto trotz gibt es sowas wie eine "absolute Notwendigkeit" eines bestimmten Equipment-Levels nicht. Ich behaupte, es gibt in jedem Budgetbereich Equipmentteile, die in den unzählichen Kombinationsmöglichkeiten zu einem tollen Ergebnis im Gesamtbild führen können und das nicht nur speziell auf eine bestimmte Musikrichtung limitiert. Natürlich steht es jedem frei zu kaufen was immer Ihm/Ihr beliebt, jedoch finde ich dieses "Guck mal der/die spielt Equipment von XY, kann ja nix bei rauskommen" oder "... der/die spielt XYZ, was ein geiler Sound..." auch pauschal betrachtet einfach falsch.

Gruß
 
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Hallo Burndowen,
da bin ich voll bei Dir. Nicht umsonst mein Hinweis zu einem Gitarristen (Peter Hesslein) den heute kaum einer kennt. Ok, er hat ne gute Gitarre womit er von der Strat bis zum Heavy Brett alles drüber spielen kann - aber nur eine auf der Bühne. Ein wenn auch gut klingender alter Fender Twin mit super Speaker (genaueres weiß ich jetzt nicht ... ich meine 1 JBL ist dabei) und ein par Bosstreter - das wars. Aber was der Knabe an 4er, 9er 11er Akkorde spielt ist die ware Freude. Der überwiegende Teil kommt vom Können. U. a. bin ich deshalb mal wieder auf einen alten fenderamp ohne Mastervolumen gekommen. Ein paar Treter, vielleicht noch Wah und Volumenpedal und Gitarre nach Wunsch und rein in den AMP. Es sollte nur alles in Ordnung sein - das ist für mich Highend. Ich habe gemerkt, dass es jetzt nur dann besser klingt wenn ich über und ich sach mal südamerikanische Leidenschaft walten lasse;)

Immer mit Herz und Liebe dabei
S.
 
Hab's mal in den Biergarten verschoben,... aber Leute, benutzt dafür doch den Meldebutton, statt eure Wünsche irgendwo im Beitrag zu verstecken.
Ihr könnt doch nicht davon ausgehen, dass wir handvoll MODs ALLE Beiträge lesen? :eek: ;)
 
Nicht ? :eek:
Hätt ich das mal vorher gewusst :D
 
Dabei ging es hier sogar schon um Damenpopos... ^^
 
Ein paar Treter, vielleicht noch Wah und Volumenpedal und Gitarre nach Wunsch und rein in den AMP. Es sollte nur alles in Ordnung sein - das ist für mich Highend.

Was mir beim lesen gerade mal so auffällt:
Für einen bedeutet Highend ein 100 Watt/4x12er Stack, für einen anderen ist es ein Racksstem mit 1000 Presets, für wiederrum einen anderen bedeutet es, den Sound zu haben, den man sich wünscht, für einen ist scheinbar alles highend, was nicht lowend ist. Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber vielleicht sollte man mal versuchen, eine grundsätzliche "Definition" von Highend abzuliefern. Ich finde die Beiträge zwar interessant, aber ich denke bevor auf der nächsten Seite wieder eine "Röhre vs. Transe" Diskussion draus wird oder eine "Stack vs. Combo" wärs evt. nicht schlecht, das etwas "in eine gewisse Richtung zu lenken", da das Thema selbst sehr interessant ist und nicht eine schon hundert mal dagewesene Unsinns-Diskussion ausarten sollte, auf die es definitiv nicht abzielt.

Ich würd das ganze vielleicht eher in "Low-End" / Mittelklasse (Middle End? :D)/ und "High End" eingliedern.
Ich würde sagen, für einen guten Gitarristen, der viel in Bands spielt und mit seinem Zeugs viel reist, ist Equipment aus der Mittelklasse (z.B. Fender Strat und ein Fender Twin Reverb Reissue) definitiv ausreichend, aber gleichzeitig schon fast "notwendig". Warum?: Weil dieser Krempel zum einen das Spiel des Gitarristen angemessen wiedergibt (was allerdings auch Bugeras etc können) und -so behaupte ich- grob gesagt (und Ausnahmen bestätigen die Regel), roadtauglicher ist. Da wird aber jeder andere Erfahrungen gemacht haben, zum einen Behringer-Amps, die Jahrzehnte halten, also auch Fenders die öfter mal einen Defekt zeigen. Ich persönlich hab eher die Erfahrung gemacht: Je billiger, desto weniger haltbar.
Wozu dann Highend noch gut ist, überlass ich mal euch^^


Im Prinzip mit Autos zu vergleichen. Ein richtig guter Autofahrer holt auch aus einem Mittelklassewagen richtig was raus. Gutes Beispiel dazu: Sabine Schmitz ist mit einem Serien-Ford Transit eine bessere Rundenzeit auf dem Nürburgring gefahren, als ein Bekannter (guter Autofahrer) von mir mit seinem Focus ST mit 350 PS...

lg
 

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