....
Beispiel: Meggel stöbert jetzt aus Langeweile hier im Hörpobenforum und findet weitere - deutlich schlechtere - Hörproben, bei denen dieselbe Beurteilung zu lesen ist. Er wird denken: Singe ich wirklich genauso? Das fände ich falsch.
OK-von der Seite hab ichs noch nicht betrachtet, da muß ich wohl mal in mich gehen und mir künftig mehr Mühe geben, daß es sofort differenzierter rüberkommt.
Ich neige leider dazu gerade bei Leuten wo ich Talent höre besonders kritisch zu sein*lach*....(was aber nicht bös gemeint ist, sondern ich würd mir halt für die wünschen, daß die Ihre Chancen bestmöglich nutzen. Als ich angefangen habe gabs sowas wie Internet noch nicht.......wie viele Umwege hätte ich mir sparen können.....)
Da ich aber bei weniger talentierten Leuten eher vorsichtiger formuliere klingt dann das Geschriebene oftmals wirklich sehr ähnlich....,muß ich mir mal Gedanken zu machen...
Ich will keine erneute Grundsatzdiskussion lostreten, sondern einfach ein paar Fakten nennen:
- Pop/Contemporary-GU orientiert sich an Sängern, die ohne GU ausgekommen sind. Pop/Contemporary-GU ist ein relativ neuer Bereich, der seit etwa 10-15 Jahren boomt. Pop- und Rockmusik gibt es aber bereits seit 60 Jahren. Als ich zwischen 15-25 Jahre alt war, gab es offiziell keinen GU für Rock/Popsänger. Wer Glück hatte, kannte jemanden, der einem privat etwas zeigt.
- Was heute oft vergessen/verschwiegen wird, viele dieser Stars hatten durchaus Möglichkeiten ihre Stimme schon in jungen Jahren zu trainieren(ob Kirchenchor oder sonstiges in der Art,oder ob Papa/Mama/Tante schon Sänger waren,über Gesangsausbildungen reden die oft einfach nicht so viel).Grade die aus Amiland.....
Ne Janis Joplin hat z.B. als Kind im Kirchenchor angefangen, auch Freddy Mercury! Ob der eine oder andere dann noch an irgendeiner Musikschule war oder diese auch abgeschlossen hat ist wurscht, aber ein gewisses Maß an Stimmbildung bezüglich Basics haben sehr viele schon abbekommen.Sie hatten aber eben auch Talent und Stimme und die Art wie sie dann tatsächlich gesungen und sich von anderen abgehoben haben war mehr eine Frage der Persönlichkeit und Attitude als der Gesangstechnik(bzw. eine Kombination dessen), das setzt sich dann halt durch!
Bei den richtig guten Leuten war auch meist schon früh erkennbar, daß eben genau dieses Talent da ist und die haben ihren Weg gefunden.
Heute meinen aber viele, daß sie das auch mal eben so aus dem Ärmel schütteln können(dank Casting-Shows & Co. auch viele die das eben nicht können), auch wenn genau diese ganzen Roots in der früheren Entwicklung fehlen.
- Es gibt Sänger, die gut klingen, ohne eine Ahnung von Atemanbindung zu haben
- Zum Glück muß man das nicht jedem erst beibringen*lach*.....gibt durchaus Leute die das mit der Atmung intuitiv schon von alleine gut machen
- Es gibt Sänger, die nicht die oberste Grenze ihrer theoretisch möglichen Range erreichen müssen, um ihre musikalische Idee adäquat umzusetzen.
- Auch ich bin absolut nicht immer für "höher-schneller-weiter" in inflationärer Form, aber man sollte zumindest mal grundsätzlich lernen, sein Potenzial auszuschöpfen.
- Es gibt schlechte oder unpassende Gesangslehrer
- Es gibt hier im Forum ausreichende Beispiele von Leuten mit mehrjährigem Gesangsunterricht und Chorerfahrung, die trotzdem noch klingen wie blutige Anfänger.
- Talent ist halt ungerecht verteilt, auch die äußeren Einflüsse (also mit was man aufwächst).....man kann Technik lernen aber die persönliche Stimme ist nunmal irgendwo limitiert und der persönliche Ausdruck spiegelt die gesamte Persönlichkeit wieder und ist nur in Grenzen zu beeinflussen(sofern überhaupt sinnvoll).
- Es gibt Menschen, die Unterricht doof finden und schlimmstenfalls die Lust am Singen verlieren.
- Es gibt Menschen, die sich keinen Unterricht leisten können.
- Es gibt zu diesem Thema bereits diesen FAQ-Post.
- Ich mag das jetzt auch nicht weiter ausdiskutieren-Du hast das da ganz gut zusammengefasst
Am Ende muss es jeder selbst wissen und/oder ausprobieren. Aber zu behaupten
"mit GU geht es auf jeden Fall besser und schneller" ist lediglich eine persönliche Meinung, vermutlich beruhend auf eigener Erfahrung, die jedem ungenommen sei. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht.