@.s
Ich weiß nicht ob ich Deine Frage nun richtig interpretiert habe aber:
Ich sehe das ein bisschen wie mit der Antwort auf die Frage warum die Antiken Völker solche Baumeister waren. Immerhin stehen die Pyramiden nun schon 4500 Jahre und frei nach Harald Lesch: man soll sich nicht wundern, dass die Katze da die Löcher im Fell hat wo ihre Augen sind.
Die Tatsache, dass Gebäude oder Instrumente so lange bei reger Nutzung bestehen spricht für die Qualität.
Irgendwer hat hier im Forum mal gesagt: nicht jede geige von 1850 ist viel Wert - auch damals wurde schon Schrott gebaut. Ok... aber wenn sie 150 Jahre überstanden hat muss sie doch ausgezeichnet gearbeitet sein. Und die Antiken Völker haben viel gebaut was schnell wieder zusammengefallen ist. Vergleichsweise verschwindend wenig ist erhalten. Das was erhalten ist, hat logischerweise die beste Qualität.
Wenn die Thomandinger wirklich so schnell die Hufe hochreißen, können die ja kaum in "markelloser" Qualität den Gebrauchtmarkt überschwemmen. Ich glaube wenn man auf dem Gebrauchtmarkt einen Bass findet, der lange ordentlich genutzt wurde (sieht man ja irgendwie) und trotzdem in den wesentlichen Punkten eiwandfrei funktioniert, erscheint mir das relativ vertrauenswürdig.
Was den Sound betrifft:
Ich persönlich finde ihn im Jazz nicht so wichtig. Vor allem bei schnellen Nummer ist der Attack aus den Fingern, also das erste Klacken der wesentliche Punkt und da habe ich mit abgewetzten Saiten sowie mit sehr hochwertigen klassik-optimierten Bässen eigentlich fast die gleichen Erfahrungen gemacht. Da hat die Saitenwahl für mich eher was mit dem "Anfassgefühl" zu tun. Die teuren Klassikbässe fand ich fast schon zu fett im Klang für sowas... keine Ahnung
Im Klassikbereich tun sich zwischen den Qualitätsstufen Universen auf. Hier muss man fairerweise sagen, dass ein guter Ton viel mehr als bei allen anderen Saiteninstrumenten aus der Bogenhand kommt. Als mein Lehrer auf meiner Billigmühle gespielt hatte dachte ich nur "WTF
... ist das mein Bass?"
Das zu entwickeln dauert leider viele Jahre. Das Material macht es einem aber deutlich leichter. Ich habe das Gefühl gesperrte Bässe sprechen beim Bogenspiel schlechter an, brauchen immer etwas bis sie einen ton richtig in Fahrt bekommen, während man einen 8K Bass mit guten Saiten nur anzugucken braucht und er brummt.
Aber letztendlich kann man Enormes rausholen wenn man die Bogenhand richtig gut beherrscht und einen eigenen Geschmack für den Klang entwickelt hat. Und auch das ist ein großer Punkt beim Umstieg E- auf Kontraklassik: Beim E-Bass hat man den Dreh mit dem Sound recht schnell raus - vor allem wenn man mal clean übt. Fingerposition, Anschlagsstärke... Das habe ich auf den KB im Jazzbereich recht schnell übertragen. Nach wenigen Wochen des Versuchens war mein Sound bandtauglich. Aber bis man mit dem Bogen einen tollen Klang erzeugt.... Jahre
Dass Thomann nur den französischen Bogen dazu gibt finde ich für angehende Klassiker absolut suboptimal.
Wenn man Klassisch-KB lernen will hat man einen Lehrer der eine Haltung unterrichtet und man sollte bei der Bestellung angeben dürfen, dass ein deutscher Bogen statt des frz. im Umfang enthalten ist.
Ich glaube ein klassiklehrer würde aber vom T. Bass abraten. Meiner Erfahrung nach sind die da etwas eigen. Und wenn man seine Solosonaten spielt ist das klanglich einfach nochmal ne andere Hausnummer als wenns bei Lazybird "| bum bum dabum kabum | bum bum tekumtekedum |" geht