Wie wichtig ist die Anschlagdynamik?

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cobie
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Hallo,
ich wüsste gerne, ob die Anschlagdynamik für einen Anfänger (also sagen wir mal: im ersten Jahr) wirklich so wichtig ist?
Ich verstehe natürlich, warum es besser ist, wenn das Keyboard eine hat, aber ich frage mich eben, ob sie am Anfang zwingend nötig ist, da es dabei (wenn ich es richtig verstanden habe) ja eher um expressive Einflussmöglichkeiten auf das Gespielte geht, als um die zu lernende Spieltechnik - oder?
Hintergrund meiner Frage ist das Problem, dass ich mir kein neues Keyboard mit AD leisten kann und ich mittlerweile von einem Gebrauchtkauf abstand nehmen möchte, da ich da in den letzten Tagen eher beunruhigende Erfahrungen mit gesammelt habe (es ist interessant, dass bei manchen Verkäufern "Zustand sehr gut" in Wahrheit bedeutet "es fehlt eine Taste"...). Alle Musikerläden bei mir habe ich auch abgeklappert, aber auch da habe ich nichts gefunden.
Also wäre es ok, mir erstmal ein günstigeres Keyboard ohne AD anzuschaffen?

P.S.: Kurz zum persönlichen Background: Ich möchte nur ein bisschen Hobbymäßig klimpern und wäre super stolz, wenn ich irgendwann beidhändig ein kurzes einfaches Lied spielen kann - meine musikalischrn Ansprüche sind also recht gering ;-).

Danke schonmal und liebe Grüße
Cobie
 
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ich wüsste gerne, ob die Anschlagdynamik für einen Anfänger (also sagen wir mal: im ersten Jahr) wirklich so wichtig ist?
Ungefähr so wichtig wie das kontinuierliche Gas- und Bremspedal beim Auto. Stell dir als Analogie einfach mal vor, man würde da einen Taster (an/aus) verbauen...
 
Wenn du sowieso kaum Geld hast und Gebrauchtkauf ablehnst, wie sieht es mit einem Masterkeyboard für den PC aus? Gibts ab 50 Euro, mit Anschlagdynamik...
 
Hi,
ich bin zwar kein Keyboarder, aber ich würde dir empfehlen, im engeren und weiteren Bekanntenkreis zu fragen, ob sie dir ein Keyboard leihen können. Dann könntest du schonmal üben und länger auf ein Eigenes sparen.
Ja, die Anschlagdynamik ist wichtig; nach meinem Verständiss unterscheidet sich ein Keyboarder nur in seiner Spieldynamik (Lautstärke, Groove, etc.) von einem Computer! Ausser menschlich klingen kann der ja alles.
 
Hallo,
danke für eure Antworten.
Die Masterkeyboards für PCs sind mir irgendwie unsympathisch, da ich schon den ganzen Tag über jobbedingt am PC sitze und das Keyboard eigentlich ein Ausgleich zur Arbeit sein sollte ;-).
Dann muss ich warscheinlich doch weiter auf ein seriöses Gebrauchtangebot warten :-(.
Habt ihr Tipps für mich, wie ich feststelle, ob ein Keyboard noch komplett heil ist? Man kann ja leider nicht stundenlang jeden Knopf testen und ich würde mich schon tierisch ärgern, wenn das wenige Geld, das ich habe dann für ein Keyboard draufgeht, das nach drei Tagen kaputt ist...
LG Cobie

P.S. Das einzige Keyboard, das in meinem Bekanntenkreis existiert benutze ich gerade, das ist aber über 20 Jahre alt und eben ohne AD.
 
Habt ihr Tipps für mich, wie ich feststelle, ob ein Keyboard noch komplett heil ist? Man kann ja leider nicht stundenlang jeden Knopf testen und ich würde mich schon tierisch ärgern, wenn das wenige Geld, das ich habe dann für ein Keyboard draufgeht, das nach drei Tagen kaputt ist...
Du wirst kaum feststellen können, dass das Gerät in Ordnung ist, aber das ist ein allgemeines Problem. Die Nichtexistenz von irgendwas (hier: Defekte) zu zeigen ist eben nicht so einfach ;)
Aber im Ernst: Wenn alle Knöpfe und Tasten funktionieren, eventuelle Potis nicht knacken, das Wiedergabesystem funktioniert und die Kiste insgesamt läuft, stehen die Chancen schonmal ganz gut. Eine 100%ige Sicherheit gibt es aber eben nicht. Insofern kann ich schon verstehen, dass du ungern gebraucht kaufen möchtest.

Generell möchte ich auch nochmal darauf hinweisen, dass Musik leider ein recht teures Hobby ist. Auch, wenn deine Ansprüche nicht so hoch sind und du deshalb nicht unbedingt ein Flaggschiff-Gerät brauchst, solltest du das nicht unterschätzen. Ein gewisses Mindestmaß an Geld und Zeit ist einfach erforderlich, damit das Ganze funktioniert.
Ich weiß nicht, was du für ein Budget angesetzt hast, aber du solltest im Blick haben, dass selbst ein einzelnes Notenbuch bzw. Lehrbuch gerne mal 20-50€ kostet, von Unterricht ganz zu schweigen. Letzteren willst du zwar vermutlich eh nicht, aber das musst du dann ja durch entsprechende Literatur kompensieren.
 
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Hallo,
ja, ich weiß dass so ein Hobby immer Geld kostet, aber ich möchte halt auch nicht auf diese Erfahrung verzichten, nur weil ich momentan nicht so viel Geld habe. Ich werde da wohl Stück für Stück vorgehen müssen und mir immer dann "Zubehör" kaufen, wenn gerade mal etwas Geld übrig ist.
Es kann ja nicht sein, dass nur "reiche" Leute Freude am Musizieren haben dürfen ;-).
Vielleicht habe ich ja Glück und finde irgendwo ein Schnäppchen, das auch eine Zeit lang hält :).
 
ja, ich weiß dass so ein Hobby immer Geld kostet, aber ich möchte halt auch nicht auf diese Erfahrung verzichten, nur weil ich momentan nicht so viel Geld habe. [...]
Es kann ja nicht sein, dass nur "reiche" Leute Freude am Musizieren haben dürfen ;-).

Naja, das ist von den Erwartungen und Anforderungen des Einzelnen abhängig. Wenn du Spaß daran hast, wenn du in wackelige Tasten ohne jeglichen Widerstand drückst und dich dann an den blechernen Klängen aus den überforderten Lautsprechern erfreust, dann wird dir diese Freude am "Musizieren" ja nicht verwehrt. Wenn du dir natürlich aufgrund fehlender Anschlagdynamik die falsche Spieltechnik angewöhnst, schränkst du deinen Lernerfolg nur selbst ein. Wenn du das dann bemerkst, wird die Freude recht gedämpft sein.

Singen und experimentelle Perkussion geht übrigens auch ohne Geldaufwand als Musizieren durch. Flöten gibt es in der Preisklasse auch schon ein paar und eine akustische Gitarre für etwa 60€ hat mir auch eine gewisse Zeit einen treuen Dienst erwiesen.
Aber die Keyboards in dieser zweistelligen Preisklasse sind mehr eine schlechte Parodie eines Musikinstruments, als dass man (auch nur ein bisschen) ernsthaft damit Musik machen könnte. Als Spielzeug vielleicht ganz nett, aber mehr ist das nicht. Das ist in etwa so, als würde dir jemand ein löchriges T-Shirt verkaufen und behaupten, es wäre ein Smoking. Klar, beides ist aus irgendeinem Stoff gemacht und beides kann man irgendwie am Körper anbringen, um sich vor Kälte zu schützen. Aber trotz dieser Gemeinsamkeiten sind die Unterschiede viel zu groß, als dass man auch nur auf die Idee kommen würde, es wäre das Gleiche.

Den Vorschlag mit dem Masterkeyboard für den PC solltest du dir noch einmal überlegen. Günstiger wirst du mit Anschlagdynamik kaum wegkommen. Obwohl die Klangerzeugung am PC erfolgt, kannst du mit einem ausreichend langen Kabel auch in einiger Entfernung spielen. Wenn du alles eingerichtet hast, kannst du den Bildschirm bis zum nächsten Soundwechsel auch ausschalten und dein Computer wird keine weitere Aufmerksamkeit erfordern. Die Ausgleichsfunktion wäre somit also wieder erfüllt.

Nahezu jedes Hobby verlangt halt einen gewissen finanziellen Aufwand. In der Musik ist das nicht anders. Und "Ich möchte darauf nicht verzichten, nur weil ich nicht genug Geld dafür erübrigen kann" funktioniert hier ebenso wenig wie in anderen Bereichen des Lebens. Bei Spritzfahrten, Ausflügen, Restaurantbesuchen und anderen Freizeitaktivitäten ist es auch so, dass man bei Ebbe im Geldbeutel eben darauf verzichten sollte, auch wenn man es möchte.

Wenn du das Keyboard aus deinem Bekanntenkreis weiterhin benutzen kannst, dann würde ich dir vorschlagen, das auch zu tun und dein Budget durch Sparen etwas aufzustocken und dich dann noch einmal zu melden.
 
Naja, momentan habe ich ja Freude an dem "blechernen Klängen" von "wackeligen Tasten" ;-). Deshalb ja auch meine Frage, ob das so ok ist (also ich so weiter machen kann) oder ob ich die Anschlagdynamik wirklich brauche. Mir fällt ja gerade beim Spielen nichts "Fehlendes" auf, da ich eben nichts anderes kenne.
Wenn ich singe ist übrigens niemanden geholfen *g*.
Ich werde mir mal diese Masterkeyboards ansehen, vielleicht könnte ich mich ja daran gewöhnen.
Es ist ja nicht so, dass ich stur und bockig sage "Pö, ich will aber! Mir doch egal, dass ich kein Geld habe", sondern ich suche nach einem Geldbeutelverträglichen Kompromiss - so wie bei Gutscheinen für Restaurants und Spritztouren mit dem Fahrrad :).
Ich informiere mich jetzt mal weiter zu den Masterkeyboards,
danke an alle für die Antworten
LG Cobie
 
dynamik ist eine der wichtigsten sachen bei keyboards ;D ohne könntest du keine emotionen ins spiel bringen , wenn du verstehst was ich meine :D ausserdem kannst du mit hilfe der dynamik auch moderne technologien bei keyboards nutzen :D
 
Hi,


das Erlernen eines Musikinstrumentes ist mit viel Arbeit und Ausdauer verbunden. Es lernt sich leichter, wenn es Spaß macht.
Am Anfang der Musikerkarriere komt der Spaß als positive Verstärkung für die Bemühungen kaum aus der Faszination über die eigene Virtuosität, sondern ausschließlich über den Sound des Instrumentes.

Ein schlechtes Dosenklavier mag virtuos gespielt im Soundumfeld einer Band geil klingen, nackte einzelne Töne offenbaren die Wahrheit über die Klangqualität. Wenn das gute Stück schlecht klingt, machts weniger Spass, der Enthusiasmus leidet, die Karriere tendenziell eher früh als spät beendet.

Abhängig von der gewünschten Musikrichting ist Andschlagsdynamik mehr oder weniger wichtig. Hammonds kommen ohne aus. Klavier nicht. Anschlagsdynamik ist imho, wenn man sich nicht von vornherein auf Orgel festlegen will, notwendig, aber nicht hinreichend. Die Tasten sollten zudem mindestens leicht gewichtet oder gewippt sein. Bei billigen Keyboards spielst Du mit der Kraft Deiner Finger gegen eine Spiralfeder. Gute Tastaturen haben unter den Tasten eine Konstruktion, die eine Hammermechanik simuliert. Hier spielst Du, wie beim Klavier, gegen die Massenträgheit der Gewichte (beim Klavier die der Hämmer). Der Unterschied ist dramatisch. Ich habe mal einen DX7 (Feder-Tastatur) über Midi mit einem TS12 (Hammertastatur) gespielt. Da klingt der DX7 wie ein anderes Instrument (für die Pros: nein, das lag nicht an der Velocityrange bis 100).

Also:
Für das Erlernen einer soliden Spieltechnik: Hammermechanik (z. B. gebrauchter TS12 300 - 500 €). Für den Spass an der Sache: gut klingende Keyboards, hier klingen neuere schon was besser als mein geliebter TS12, zugegeben.

Ansonsten empfehle ich Einsteigern für Keyboards immer ein Klavier. Sowas kann man mieten oder finanzieren, im Verkauf, wenns dann wirklich keinen Spaß macht, kann man immer noch Geld zurückbekommen. Billig-Keyboards für unter 500 sind eher schlecht zu verkaufen, d. h. der finanzielle Schaden ist vergleichbar.

M. E. sind Keyboards unter 1000 für Einsteiger aus diesen Gründen ungeeignet. Wenns wirklich Keyboard und kein Klavier sein soll, würde ich nach gebrauchten mit hammermechanik schauen. Ensoniq TS12, Kurzweil K Serie oder so.

Eine fehlende Taste ist kein guter Zustand, sondern ein Bastler-Gerät. Man kann keyboards durchaus gebraucht kaufen, sollte sie sich aber anschauen und ggfs. einen keyboarder mitnehmen.

Hoffe, geholfen zu haben.

Viele Grüße,

Klaus
 
Hallo Cobie!

Womöglich mögen mich meine Vorredner lynchen, aber ich bin der Meinung, KEYBOARDS kann man auch ohne Anschlagdynamik (als Anfangsvoraussetzung) lernen und damit Spaß haben.

Was hätte ich 1977 gemacht, als ich von Akkordeon auf Orgel umstieg. Da gab es überhaupt keine Keyboards mit Anschlagdynamik außer E-Pianos à la Fender Rhodes und rein mechanische Pianos und Flügel. Das galt natürlich für alle Keyboarder damals. Und, haben wir es unterlassen, Keyboards zu spielen? Nein, wir kamen ohne Anschlagdynamik aus.

Was vielleicht auch aus den vorherigen Beiträgen deutlich wird, ist, dass ein Unterschied zwischen Keyboardspielen - wie es allgemein verstanden wird - und Klavierspielen besteht. Beides hat seine individuellen Eigenarten. Ein top Pianist kann nicht automatisch auch an einem (elektrischen) Keyboard spitzenmäßig spielen; das gilt auch für den Keyboarder am Klavier. Die Keyboard-Sounds haben völlig andere Dynamiken (bis hin zu gar keiner) im Vergleich zu Klavieren/Flügeln. Was juckt den Hammond-Profi die Hammer-Mechanik des Klaviers? Die zahlreichen Pianisten hier mögen mir verzeihen, aber es gibt noch eine schwarz-weiße Welt abseits der Mechanik. (Ich hab mich erst Jahre nach den ersten Orgeln - Farfisa Compact Fast III und dann Varfisa VIP 600 - und Synthesizern - Micromoog - dem Klavierspiel zugewandt und musste zugegebenermaßen das genauso hart üben, wie viele Jahre vorher das Akkordeonspiel).

Also kann man Keyboard lernen und spielen sehrwohl auch ohne Anschlagdynamik. Und wenn man Freude daran hat, wird man sich weiterentwickeln und zum weiteren Lernen motiviert sein, was immer das betreffen mag. Und seien wir mal ehrlich: Wie viele Musiker da draußen verzichten auf ein Instrument mit Anschlagdynamik, weil sie nichts damit anfangen können, und sie sind doch glücklich und/oder erfolgreich, wie wir damals in den 70ern, also in der anschlagdynamiklosen Zeit :D
 
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Also kann man Keyboard lernen und spielen sehrwohl auch ohne Anschlagdynamik. Und wenn man Freude daran hat, wird man sich weiterentwickeln und zum weiteren Lernen motiviert sein, was immer das betreffen mag. Und seien wir mal ehrlich: Wie viele Musiker da draußen verzichten auf ein Instrument mit Anschlagdynamik, weil sie nichts damit anfangen können, und sie sind doch glücklich und/oder erfolgreich, wie wir damals in den 70ern, also in der anschlagdynamiklosen Zeit :D
Es gibt natürlich Instrumente, die kommen ohne Anschlagdynamik aus, z.B. eben Orgeln und auch diverse Synthesizer. Bei Klavieren, oder auch Keyboards, die Klaviere imitieren, funktioniert das nicht, weil die Anschlagdynamik ein wesentlicher Bestandteil der Spieltechnik ist und dem Spieler überhaupt erst ermöglicht, Ausdruck in sein Spiel zu bringen. Nimmst du einem Pianisten seine Anschlagdynamik, musst du dem Organisten Zugriegel, Schweller, Leslie usw. wegnehmen und dem Synthi-Spieler seine LFOs, Hüllkurven usw., um einen fairen Vergleich zu haben.

Die Frage nach der Notwendigkeit der Anschlagdynamik hängt also eng damit zusammen, was für ein Instrument (bzw. eine Nachbildung welchen Instruments) man spielen möchte. Wenn man letztere Frage mit "nur Orgel" (o.ä.) beantworten kann, benötigt man keine Anschlagdynamik, klare Sache. Lautet die Antwort hingegen "Klavier", "dies und das" oder gar "am besten alles", kommt man um die Anschlagdynamik nicht herum.
 
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Ich sehe es ähnlich, was ich an dieser Stelle betonen möchte, daß Anfänger oft nicht so genau wissen in welche Richtung es gehen soll. Daher ist es meiner Meinung nach wichtig, möglichst viele Optionen anzubieten. Natürlich läßt sich ohne Anschlagdynamik lernen, aber man sollte zumindest die Option ausprobiert haben und das länger als 10 Minuten im Geschäft. Für mich sind Kaufberatungen in der Art und besonders bei niedrigem Budget stets so etwas wie "Probierpakete", sich mal ausprobieren, die Möglichkeiten kennenlernen.

Die Vielzahl der Beratungen enden vermutlich nicht ohne Grund in einem kleinen Entertainerkeyboard, da es Einblicke in fast alle Bereiche bietet. Durch die abschaltbare Anschlagdynamik lassen sich Orgelklänge ebenso wie Pianos ausprobieren, die Klangvielfalt lädt ein auch in andere Bereiche wie z.B. Synthesizer zu schnuppern. Klänge lassen sich (rudimentär) bearbeiten, kombinieren, speichern, das bietet einen Ausblick auf mächtigere Geräte. Wer es eher auf die Begleitautomatik und Presets abgesehen hat, bekommt ebenfalls genug Spielraum. Per USB ist das Gerät schnell mit dem PC verbunden, dort lassen sich erste Erfahrungen mit Sequenzern, VSTs etc sammeln. Das alles in einem kompakten Paket, mit eingebautem Wiedergabesystem. Ich finde, das ist eine gute Grundlage um weitere Schritte zu entscheiden.
 
Der Thread-Starter spricht aber nicht davon, dass er Klavierspielen lernen will, sondern dass er Keyboard spielen möchte. Und da kann er doch auch ohne Anschlagdynamik anfangen, weil es genügend "zum Spielen" gibt, wobei man eine Anschlagdynamik gar nicht braucht.

Wenn indes das Klavierspiel das Ziel ist und dazu ein Keyboard verwendet werden soll, gebe ich den Vorrednern Recht, dass man dann ohne Anschlagdynamik gar nicht erst anfangen sollte. Das hat auch damit zu tun, dass das Spielen mit Anschlagdynamik ganz andere Anforderungen hat als ohne: eine Stunde auf einem Flügel spielen (na ja, schon mit Schmackes) ist wie eine Stunde Holzhacken. Beim Anfangen ohne Anschlagdynamik ist dann das Weiterbilden zum Klavierspielen durchaus auch mit einem gewissen Krafttraining verbunden. Andererseits "hauen" Pianisten dann auf ungewichteten Tastaturen mitunter schon mal ebbes fest auf die Tastenaufhängungen, was denen auch nicht gut tut. Man muss eben letztlich alles gesondert lernen, wenn man es möchte.

So what: Ich bleibe bei meiner persönlichen Einschätzung (solange ich keine anderen Ziele kenne): Fang an Junge, mit was Du hast, Hauptsache Dir gefällt es, Musik zu machen.
 
Der Thread-Starter spricht aber nicht davon, dass er Klavierspielen lernen will, sondern dass er Keyboard spielen möchte. Und da kann er doch auch ohne Anschlagdynamik anfangen, weil es genügend "zum Spielen" gibt, wobei man eine Anschlagdynamik gar nicht braucht.
Vielleicht sollten wir erstmal klären, was "Keyboard spielen" bedeutet. Für mich, gerade im Kontext der Alleinunterhalter-Keyboards (und um die geht es hier ja, nicht nur wegen der Forensektion, sondern auch wegen des offensichtlich geringen Budgets und der Anfängersituation) ist damit vor allem das Spielen verschiedenster Sounds gemeint, also insbesondere ohne eine Einschränkung auf eine bestimmte Instrumenten-/Soundgruppe. Dabei sind eben auch Klaviere, E-Pianos, Streicher, Bläser usw. usf. enthalten, und die kann man ohne Anschlagdynamik nicht sinnvoll spielen. Wie Leef auch schon korrekt sagte, würde man sich ohne Anschlagdynamik die Möglichkeit nehmen, den Umgang mit diesen Sounds kennenzulernen, aber genau um das Kennenlernen geht es bei einem "erstmal ausprobieren"-Kauf eines Anfängers ja meist.

Wenn indes das Klavierspiel das Ziel ist und dazu ein Keyboard verwendet werden soll, gebe ich den Vorrednern Recht, dass man dann ohne Anschlagdynamik gar nicht erst anfangen sollte.
Stimmt, aber dann sollte man auch ohne Hammermechanik gar nicht erst anfangen, und zwar aus genau den Gründen, die du im Folgenden dann beschreibst ;)
 
Ich habe vor über 20 Jahren Keyboard-Spielen auf einem Casio CTK-Irgendwas (steht heute noch bei meiner Schwester in der Wohnung rum glaube ich) gelernt.
Da war nix mit Anschlagdynamik, dafür habe ich mit den einfachen Sound-Edit-Reglern umso mehr Spaß gehabt.

Als ich dann einige Jahre später mit dem Roland JV-1000 mein erstes richtiges "Erwachsenen-Keyboard" hatte, war die Umstellung auf die leicht gewichtete, anschlagdynamische Tastatur kein großes Problem für mich.
Wobei ich dazu noch sagen muss, dass damals auch noch ein akustisches Klavier in unserer Wohnung rumstand, auf dem habe ich zwar nie richtig gelernt, aber hin und wieder doch ein bisschen "Fingergymnastik" absolviert.

Schwerwiegender beim Spielenlernen auf Portables ist, dass bei zu starkem Einsatz der Begleitautomatik das unabhängige Spiel von linker und rechter Hand zu kurz kommt (weshalb es schwerer ist, vom Keyboard auf Klavier umzusteigen als umgekehrt).
 
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(...) aber genau um das Kennenlernen geht es bei einem "erstmal ausprobieren"-Kauf eines Anfängers ja meist.

Vielleicht geht es erst einmal um den Umgang mit den weißen und schwarzen Tasten und wie sich grundsätzlich bestimmte Melodien/Songs mit (einfachen) Strings, Brass, Vocals, Organ, etc. anhört, ohne dass es auf Dynamik-Feinheiten ankommt.

Aber ja: Vielleicht oder vielleicht.

Und wenn jetzt erst mal kein Instrument mit Anschlagdynamik drin ist, wieso sollte man nicht ohne anfangen. Viele spielten und spielen ohne. Siehe Tolayon :great: und meine Schilderung.

Ich bin immer noch der MEINUNG (und die darf ich ja haben), dass es besser ist überhaupt anzufangen, als es wegen einer nicht zu erwerbenden Anschlagdynamik sein zu lassen. Letztlich sucht der Threadstarter einfach Kriterien, um sich entscheiden zu können.

Rock on :rock:
 
Lieber mit einem ohne anfangen, als gar nicht. Der Wunsch nach einem besseren Keyboard kommt von alleine :D. Solange kann man ja auf ein besseres sparen. Mit der Zeit weiß man, dann auch was man möchte und was nicht. Im Unterricht habe ich in der ersten Zeit auch ohne Anschlagdynamik gespielt (Zuhause aber mit). Mein Keyboard ist dann das Yamaha PSR E413 geworden und nach über einem Jahr bin ich dann doch auf Klavier (Kawai ES 6) umgestiegen. Nach nu fast 3 Jahren Klavierunterricht wird der Wunsch nach einem akustischem immer stärker.

Viele Grüße
Musicanne
 
Bei der Diskussion um die Anschlagdynamik fehlt mir der Hinweis auf das Ansprechverhalten der Tastatur. Da meine Keyboardschüler ihr Instrument häufig zum Unterricht mitbringen, habe ich im Laufe der Jahre hin und wieder Keyboards erlebt, die bereits anpiepten, wenn die Tastatur nur minimal berührt wurde. Das störte beim Spielen sehr.

Ich spiele seit vielen Jahren auf einem Clavinova, habe aber ursprünglich auf einem akustischen Klavier gelernt und saß auch einige Jahre regelmäßig auf der Orgelbank. Wenn ich das Seiler-Klavier (es wurde von meinen Eltern Anfang der 60ger Jahre angeschafft) "auf Besuch" spiele, fällt mir immer wieder auf, dass es eine recht leichtgängige Tastatur hat. Der mechanische Widerstand ist in den verschiedenen Klavier- und Flügelmodellen auch nicht überall derselbe. Der Unterschied beim Klavier- und Clavinova-Spielen ist mehr als nur das andere Spielgefühl in den Händen. Es ist eine Summe von Eindrücken, eine völlig andere Gesamtwahrnehmung der verschiedenen Instrumente, die mit der Erfahrung immer differenzierter wird. Auch wenn sich die Tastatur von elektrischen und akustischen Instrumenten ähnlich gut spielen lässt, kann man beim Klavier die Mechanik irgendwie ganz anders fühlen. So wie es auch etwas ganz anderes ist, wenn ich mich an mein altes aus dem Hochwasser gerettetes Harmonium setze, die Blasebälge trete und fühle, wie sich je nach Anzahl der gezogenen Register das Ansprechverhalten der Tasten ändert. Sitze ich (leider nur noch sehr selten) in der Kirche auf der Orgelbank, ist wieder alles anders usw. usw. Es gibt ja auch noch Spinett, Chembalo, Celesta/Chelesta, Kinderklavier ...

Das Schöne an den Tasteninstrumenten ist, dass das System der Tonanordnung bei allen dieselbe ist. Auf welche Weise das Drücken der Taste den Ton entstehen läßt, ist dagegen sehr unterschiedlich: zupfen, schlagen, aufziehen. Aus der Vielfalt der Tasteninstrumente pickt man sich eines heraus und fängt einfach mal an. Um herauszufinden, welche Klänge einen am meisten ansprechen, muß man vor allem viel Musik hören und jede sich bietende Gelegenheit nutzen, Instrumente auszuprobieren. Hat man sein Trauminstrument bereits im Visier, dann muß man sich überlegen, ob man es sich auch leisten kann. Wenn nicht, sollte das Ersatzinstrument diesem einigermaßen nahe kommen. Ist das finanziell nicht realisierbar, muß man weitere Abstriche machen. Damit man nicht nur träumt, sondern seinem Ziel wenigstens etwas näher kommt, kauft man sich ein Instrument, dessen Klang/Klänge einem gefallen. Das ist das Wichtigste! Auch wenn das Tastengefühl noch nicht dem Instrument entspricht, das man letztendlich lernen möchte, kann man auch auf einem Keyboard schon eine Menge lernen, was man später für das Trauminstrument gebrauchen kann. Damit das Üben Freude macht, muß es aber eben vor allem eines: gut klingen! Billige, kleine Lautsprecher können das nicht. Also schauen, ob sich der Kopfhörerausgang an die Stereoanlage anschließen läßt.

Nicht übers Internet kaufen! In den Laden gehen und testen und zwar zu einer Zeit, wo Ruhe im Laden ist.

Aber nicht vergessen das Ansprechverhalten der Tastatur zu prüfen. Bei leisester Tastenberührung losfiepende Töne sind einfach nervig.

Gruß
Lisa
 

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