gitarrero!
Mod Emeritus
Hallo alle, hier kommt ein kurzes Review von mir über die d'Addario "Balanced Tension" E-Gitarrensaiten - vielleicht interessieren Euch ja meine ersten Eindrücke. 
Ich spiele seit Jahren auf mehreren meiner E-Gitarren d'Addario-Saiten in der Stärke .010-.046 (EXL110) und habe nun erstmals die sogenannte "Balanced Tension"-Variante ausprobiert. Darunter versteht d'Addario eine besondere Auswahl der Saitenstärken innerhalb eines Satzes, um eine möglichst gleichmäßige Spannungsabstufung zu gewährleisten, ohne dass sich beispielsweise eine Saite deutlich straffer anfühlt als die benachbarten Saiten. Das Testfahrzeug ist eine Ibanez RG550 Anniversary mit EDGE Floyd Rose, bei der ein Saitenwechsel fällig war. Ich spiele diese Gitarre in der regulären Stimmung, d.h. kein Flat und kein Drop. Vor dem Test habe ich die alten Saiten entfernt, das Griffbrett gereinigt und die Bundstäbchen poliert, um das Spielgefühl des neuen Satzes gut beurteilen zu können.
Vor einigen Monaten hat sich die Firma d'Addario einen neuen Markenauftritt verpasst, mit neuem Logo und neu gestalteten Verpackungen, deswegen kommt auch der EXL110BT-Satz in einer der neuen platzsparenden Pappverpackungen mit Abreißlasche zum Öffnen. Beim sehr modern wirkenden Aufdruck durften sich die Grafikdesigner ordentlich austoben, wobei leider die Lesbarkeit der Informationen auf der Rückseite etwas gelitten hat. Bei d'Addario kommen die Saiten nicht separat in Papiertütchen, sondern sind paarweise zu Ringen gedreht und in einer Kunststoffhülle verpackt. Diese ist durchsichtig, biologisch abbaubar und soll den Inhalt während Transport und Lagerung vor Korrosion schützen. Flugs die Ball-Ends abgezwickt (verschiedenfarbig zur eindeutigen Identifikation der Saite) und die Saitenenden in den Klemmböckchen der Brücke verschraubt, dann ganz normal aufgezogen, vorgestimmt und gut gedehnt. Dieses Dehnen ist neben einer guten Justage der Gitarre der wichtigste Aspekt, um eine gute Stimmstabilität zu erreichen. Soweit alles wie gewohnt.
Nach dem Stimmen ist mir aufgefallen, dass sich der Winkel der Brücke verändert hat. Vor dem Wechsel war ein Standard-EXL110-Satz von d'Addario drauf und wenn die Brücke jetzt einen Tick weiter aus dem Korpus herausragt, lässt dies auf einen insgesamt höheren Saitenzug schließen. Diesen musste ich durch Anziehen der Schrauben in der Federkammer ausgleichen. Nach dieser Maßnahme und einem weiteren Stimmvorgang konnte ich die Klemmsattelschrauben anziehen und loslegen.
Beim Spielen ist mir ziemlich schnell aufgefallen, dass es wirklich einen gewissen Unterschied im Spielgefühl gibt, d.h. verglichen mit einem Standard-EXL110-Satz. Der Unterschied ist aber eher subtil - man muss sich konzentrieren, die Ursache klar zu definieren, denn beim Akkordspiel fühlt es sich nicht anders an. Wenn man aber Saite für Saite gezielt mittels Bendings überprüft, stellt man fest, dass sich die H2-Saite tatsächlich leichter ziehen lässt als sonst. Besonders für Unisono-Bends mit gegriffenem Ton auf der E1-Saite und gezogenem Ton auf der H2-Saite ist das durchaus angenehm. Bei den anderen Saiten merke ich persönlich keine nennenswerte Veränderung, könnte mir aber vorstellen, dass bei einem "Heavy"- oder "Extra Heavy"-Saitensatz der Unterschied deutlicher ausfällt als bei meinem "Regular Light" .010er-Satz. Klanglich stelle ich den EXL110BT-Satz auf dieselbe Stufe wie ein normaler EXL110 - ich mag diesen typischen d'Addario "Nickel Wound"-Sound einfach sehr gerne. Im verstärkten Betrieb gab es keine Outputsprünge oder sonstige Auffälligkeiten. Zur Haltbarkeit kann ich jetzt nach wenigen Tagen natürlich noch nichts sagen, aber generell halten bei mir d'Addario-Saiten relativ lange, wenn ich sie regelmäßig nach dem Spielen abwische, und das erwarte ich auch von diesem Satz.
Mein Fazit lautet: Die "Balanced Tension"-Variante von d'Addario ist prinzipiell eine gute Idee. Nicht bahnbrechend, aber durchaus interessant, gerade für Spieler, die sich sonst beim Ziehen der H2-Saite schwertun oder größere Sprünge im Saitenzug nicht mögen. Die aufeinander abgestimmten und angeglichenen Zugverhältnisse innerhalb eines Saitensatzes sind vermutlich bei stärkeren Gitarrensaiten sowie bei Basssaiten deutlich effektiver als beim .010er-Satz, den ich jetzt aufgezogen habe. Da es keinen nennenswerten preislichen Unterschied gibt (die BT-Variante kostet nur wenige Cent mehr als die herkömmliche), kann es jeder Spieler einfach mal für sich selber ausprobieren, ob und wie ihm das leicht veränderte Spielgefühl gefällt - sofern die kleine Nachjustierung eines eventuell vorhandenen Vibratosystems kein Hindernis darstellt.
Ich spiele seit Jahren auf mehreren meiner E-Gitarren d'Addario-Saiten in der Stärke .010-.046 (EXL110) und habe nun erstmals die sogenannte "Balanced Tension"-Variante ausprobiert. Darunter versteht d'Addario eine besondere Auswahl der Saitenstärken innerhalb eines Satzes, um eine möglichst gleichmäßige Spannungsabstufung zu gewährleisten, ohne dass sich beispielsweise eine Saite deutlich straffer anfühlt als die benachbarten Saiten. Das Testfahrzeug ist eine Ibanez RG550 Anniversary mit EDGE Floyd Rose, bei der ein Saitenwechsel fällig war. Ich spiele diese Gitarre in der regulären Stimmung, d.h. kein Flat und kein Drop. Vor dem Test habe ich die alten Saiten entfernt, das Griffbrett gereinigt und die Bundstäbchen poliert, um das Spielgefühl des neuen Satzes gut beurteilen zu können.
Vor einigen Monaten hat sich die Firma d'Addario einen neuen Markenauftritt verpasst, mit neuem Logo und neu gestalteten Verpackungen, deswegen kommt auch der EXL110BT-Satz in einer der neuen platzsparenden Pappverpackungen mit Abreißlasche zum Öffnen. Beim sehr modern wirkenden Aufdruck durften sich die Grafikdesigner ordentlich austoben, wobei leider die Lesbarkeit der Informationen auf der Rückseite etwas gelitten hat. Bei d'Addario kommen die Saiten nicht separat in Papiertütchen, sondern sind paarweise zu Ringen gedreht und in einer Kunststoffhülle verpackt. Diese ist durchsichtig, biologisch abbaubar und soll den Inhalt während Transport und Lagerung vor Korrosion schützen. Flugs die Ball-Ends abgezwickt (verschiedenfarbig zur eindeutigen Identifikation der Saite) und die Saitenenden in den Klemmböckchen der Brücke verschraubt, dann ganz normal aufgezogen, vorgestimmt und gut gedehnt. Dieses Dehnen ist neben einer guten Justage der Gitarre der wichtigste Aspekt, um eine gute Stimmstabilität zu erreichen. Soweit alles wie gewohnt.
Nach dem Stimmen ist mir aufgefallen, dass sich der Winkel der Brücke verändert hat. Vor dem Wechsel war ein Standard-EXL110-Satz von d'Addario drauf und wenn die Brücke jetzt einen Tick weiter aus dem Korpus herausragt, lässt dies auf einen insgesamt höheren Saitenzug schließen. Diesen musste ich durch Anziehen der Schrauben in der Federkammer ausgleichen. Nach dieser Maßnahme und einem weiteren Stimmvorgang konnte ich die Klemmsattelschrauben anziehen und loslegen.
Beim Spielen ist mir ziemlich schnell aufgefallen, dass es wirklich einen gewissen Unterschied im Spielgefühl gibt, d.h. verglichen mit einem Standard-EXL110-Satz. Der Unterschied ist aber eher subtil - man muss sich konzentrieren, die Ursache klar zu definieren, denn beim Akkordspiel fühlt es sich nicht anders an. Wenn man aber Saite für Saite gezielt mittels Bendings überprüft, stellt man fest, dass sich die H2-Saite tatsächlich leichter ziehen lässt als sonst. Besonders für Unisono-Bends mit gegriffenem Ton auf der E1-Saite und gezogenem Ton auf der H2-Saite ist das durchaus angenehm. Bei den anderen Saiten merke ich persönlich keine nennenswerte Veränderung, könnte mir aber vorstellen, dass bei einem "Heavy"- oder "Extra Heavy"-Saitensatz der Unterschied deutlicher ausfällt als bei meinem "Regular Light" .010er-Satz. Klanglich stelle ich den EXL110BT-Satz auf dieselbe Stufe wie ein normaler EXL110 - ich mag diesen typischen d'Addario "Nickel Wound"-Sound einfach sehr gerne. Im verstärkten Betrieb gab es keine Outputsprünge oder sonstige Auffälligkeiten. Zur Haltbarkeit kann ich jetzt nach wenigen Tagen natürlich noch nichts sagen, aber generell halten bei mir d'Addario-Saiten relativ lange, wenn ich sie regelmäßig nach dem Spielen abwische, und das erwarte ich auch von diesem Satz.
Mein Fazit lautet: Die "Balanced Tension"-Variante von d'Addario ist prinzipiell eine gute Idee. Nicht bahnbrechend, aber durchaus interessant, gerade für Spieler, die sich sonst beim Ziehen der H2-Saite schwertun oder größere Sprünge im Saitenzug nicht mögen. Die aufeinander abgestimmten und angeglichenen Zugverhältnisse innerhalb eines Saitensatzes sind vermutlich bei stärkeren Gitarrensaiten sowie bei Basssaiten deutlich effektiver als beim .010er-Satz, den ich jetzt aufgezogen habe. Da es keinen nennenswerten preislichen Unterschied gibt (die BT-Variante kostet nur wenige Cent mehr als die herkömmliche), kann es jeder Spieler einfach mal für sich selber ausprobieren, ob und wie ihm das leicht veränderte Spielgefühl gefällt - sofern die kleine Nachjustierung eines eventuell vorhandenen Vibratosystems kein Hindernis darstellt.
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