Hi,
klar ist, dass die Röhren dabei ungleichmäßig abgenutzt werden. Das kann dann vielleicht etwas stören, wenn der Unterschied (nach langem, intensivem Gebrauch, das geht nicht von heute auf morgen) hörbar wird und man dann doch auf Stereobetrieb umstellen will, zB weil man ein Multieffekt gekauft hat. Ich halte es von daher für sinnvoll, alle Monate mal den Kanal zu wechseln.
Ein weiterer Grund dafür ist es, dass allzu langer Nichtgebrauch schlecht für die Potis zu sein scheint. Die sind so gebaut, dass sie sich beim Drehen selbst reinigen, denn ganz staubdicht sind sie nicht. Außerdem oxidieren die Kontaktflächen bei Nichtgebrauch.
Also, beim Einschleifen in den JMP-1 kann ich generell empfehlen, unbedingt auszuprobieren, ob es besser klingt, ihn parallel oder quasi-seriell (Effect Level auf 12) zu benutzen. Ich hab meinen zwar schon ein paar Jahre nicht mehr, aber ich kann mich noch gut erinnern, dass sowohl ein Midiverb IV als auch später ein G-Major den Klang des Amps erheblich beeinflussten - und zwar in Abhängigkeit der Einstellungen am Effect Loop und der Mixparameter in den Multis jeweils auch schon mal nicht zum Besseren hin. Vor allem die Mitten klangen teilweise ziemlich merkwürdig. Im Parallelbetrieb hatte ich deswegen den Mix Level nie höher als 3, dafür aber den Mix im Effektgerät entsprechend hoch - oder aber den Mix Level im Preamp auf 12 und den Mix Level in den Multis runter. Alles dazwischen klang bei meinem Setup jedenfalls sehr färbend; ich hatte eine 9100 und eine JCM 900 1960A dran.
Nur so ein Gedanke...
Wundert mich nicht, was Du da beschreibst, das sind Phasenprobleme. Alles, was gleichzeitig am FX-Gerät und dem FX-Loop des Preamps Anteile des Originalsignals belässt, führt zu Klangverfälschungen. Die Ursache ist schlicht die, dass der Output beider Geräte
immer phasenverschoben sein wird, schon durch die Latenz, und sei sie noch so klein. Bei einem reinen Effektsignal im Return macht das so gut wie nix, weil es in seiner Strukur schon ganz anders ist. Wenn aber zwei exakt gleiche (nämlich Original-)signale phasenverschoben aufeinander treffen, ergeben sich Auslöschungen - wie bei PUs, die Out Of Phase geschaltet sind.
Die Konsequenz: will man zumischbare Effekte verwenden (Chorus, Delay, Hall...) kann man den parallelen FX-Weg am JMP-1 verwenden, um das Effektsignal zuzumischen. Am FX-Gerät muss der Mix dann in den betreffenden Programmen auf 100% Effekt (Wet) stehen. Da sieht man schon, dass das eigentlich nur sinnvoll ist, wenn das Mischverhältnis im Preamp programmierbar ist, denn jeder Effekt wird eine etwas andere Einstellung brauchen. Theoretisch die bessere Lösung für den "Tone", weil das Originalsignal so wenig wie möglich behelligt wird.
Die Alternative ist es, den FX-Weg durchgehend seriell zu betreiben und den Mix im Effektgerät abzuspeichern. Allerdings wrd dann immer auch das komplette Originalsignal durch das MultiFX geschlest, also auch je einmal A/D und D/A gewandelt. Ob man den Unterschied hört? Kommt auf das Gerät, Deine Ohren und die Psychologie
an. Ich finde, dass die meisten Geräte außerhalb der Billigschiene das heute gut bewältigen. Ein Problem sind nach meinem Eindruck eher mal zu klein dimensionierte Koppelkondensatoren an den Ausgängen der Preamps (kann man tauschen lassen) oder nicht ganz passende Impedanzen. Bei meinem BOSS GT-Pro habe ich tatsächlich eine gewisse Verbesserung wahrgenommen, als ich den eingebauten Buffer aus meiem VHT GP3 vorgesacschaltet habe. Vorher war es nicht direkt störend, aber mit dem Buffer höre ich tatsächlich keinen Unterschied mehr.
Will man EQs, Compressoren etc. verwenden, muss der FX-Weg am Preamp natürlich seriell betrieben werden, bzw. immer auf 100 % Wet eingestellt werden.
Danke für Eure schnellen Rückmeldungen.
So werde ich mich mit den Effekten nochmal auseinandersetzen. Bevor wir aber zu sehr in die Effektthematik abschweifen, möchte ich nochmal auf mein Lautsprecherproblem hinweisen. Dimber, wie ist deine Meinung dazu. Würdest du die Box nur über einen Kanal laufen lassen oder würdest Du beide Kanäle mit einem Y-Kabel nutzen.
DAS geht nun wirklich GAR NICHT!!
Ich weiß, man soll auch im Web nicht "schreien", aber zwei Endstufenblöcke mit einem gemeinsamen Kabel an einem Mono-Boxeneingang - damit würdest Du mit ziemlicher Sicherheit Deine Endstufe beschädigen. Es gibt Endstufen, die sind für den sog. Brückenbetrieb ausgelegt, aber auch da funktioniert das nicht mit einem Y-Kabel, sondern per interner Umschaltung. Gibts fast nur im PA-Bereich.
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Ich nutze das Line6 Pod Pro XT, von dem ich größtenteils Klangbildende Effekte, wie Kompressor nutze. Die Zerre hole ich aus dem JMP-1. Deswegen wollte ich den einschleifen. Wie sieht das eigentlich aus wenn ich auch Zerre aus dem POD Pro XT holen will? Habe gelesen, dass es dann nicht so sinnvoll sei diese einzuschleifen.
Was Du mit dem POD XT Pro ausprobieren kannst, ist die sog. 4-Kabel-Methode. Ich habe auf die Weise ein Roland GP-100 u.a. auch mit dem JMP-1 benutzt und war sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Das läuft dann so:
Gitarre>POD XT Pro Input / POD Send>JMP-1 Input / JMP-1 Output>POD Return / POD Analog Out(s)>Endstufe Input(s)
In dem Fall würde es sich mMn aber schon lohnen, die Box intern aufzusplitten und einen gesonderten Boxeneingang für jeden Speaker zu schaffen. Denn schon ein simples Delay oder Reverb klingt damit ein Stück räumlicher und größer, von Chorus & Co. ganz zu schweigen.
Die Speaker Simulation muss dabei am POD natürlich ausgeschaltet sein, und dann kann
entweder der interne Amp-Modelling-Block
oder der FX-Loop des POD den Grundsound liefern. Du verwendest den FX-Loop Block praktisch wie den Amp-Modelling-Block. So kannst Du zB Compressor, gemodelte Verzerrer oder WahWahs vor den Marshall schalten und Delay, Chorus, Reverb etc. nach diesen.
Gruß, bagotrix