Shortscales

[Jost Halenta]

Ich habe viele verschiedene Bässe in 5 verschiedenen mensuren und einer meiner Hauptbässe ist ein Mensinger Cazpar 5-string shortscale. Der hals ist mir ein wenig zu dick (so Richtung Precision Bass), aber er hat eine sehr niedrige Saitenlage und klingt sehr gut (ich habe das Modell mit den Bassculture Pickups und Passivelektronik) Ich habe noch zwei 5-string shortscaler (Bassculture, Kaiser) und alle klingen richtig amtlich.

 

[Burnout2]

Danke Jost Halenta.
ich hätte mich da zurückhalten sollen. Du weist das besser, Du hast einen. Ist da die H-Saite nicht zu weich?

 

[Jost Halenta]

Danke Jost Halenta.
ich hätte mich da zurückhalten sollen. Du weist das besser, Du hast einen. Ist da die H-Saite nicht zu weich?

Hi Burnout 2,
tendenziell hast Du schon recht, aber erstaunlicherweise ist die H-Saite kaum spürbar weicher, als bei meinen langen 5ern. Ich habe nur einen longscale 5-Saiter der eine wirklich "klare" H-Saite hat und der hat einen durchgehenden Graphithals.

 

[Saitenstechen]

@Gunnay: Dass der Humbucker so nahe am Hals etwas undefiniert klingt, kann ich mir gut vorstellen. Aber die Mittelstellung und der Singlecoil am Steg bieten doch "straffe" Sounds? In den youtube videos und über die samples bei bassprofessor klingt der Bass wirklich gut. Wie gesagt, werde ich demnächst selbst testen. Das Gewicht sehe ich nicht so als Problem, da ich oft im Sitzen spiele. Trotzdem danke für deine ehrliche Meinung.

@Jost Halenta: Ah, sehr schön, danke für die Schilderung deiner Erfahrungswerte. Dann kommt vielleicht zukünftig doch ein 5-saiter shortscale in Frage.

Liebe Grüße

Andreas

 

[bassick]

Für einen Squier würde ich nicht so viel Geld ausgeben.
Ich habe einen Richwood RBB-137 ShortScale, hat mich neu 100€ gekostet. Tolles Teil, tadellose Hardware von Wilkenson, Esche Body. Guter Sound.

Bei YouTube nach Scott Whitley oder Jimmy Glasmacher suchen, da bekommst du einen Eindruck.

30" und tiefes H? Never, bei 30" ist das tiefe E schon grenzwertig. Meinen Richwood benutze ich als Piccolo-Bass, also eine Oktave höhergestimmt.
Schwer zu bekommen, mehr als 200€ kosten die aber nicht, mehr würde ich aber auch nicht für einen Shortscalebass ausgeben wollen.

So sieht meiner aus:

 

[Jost Halenta]

Für einen Squier würde ich nicht so viel Geld ausgeben.
Ich habe einen Richwood RBB-137 ShortScale, hat mich neu 100€ gekostet. Tolles Teil, tadellose Hardware von Wilkenson, Esche Body. Guter Sound.

Bei YouTube nach Scott Whitley oder Jimmy Glasmacher suchen, da bekommst du einen Eindruck.

30" und tiefes H? Never, bei 30" ist das tiefe E schon grenzwertig. Meinen Richwood benutze ich als Piccolo-Bass, also eine Oktave höhergestimmt.
Schwer zu bekommen, mehr als 200€ kosten die aber nicht, mehr würde ich aber auch nicht für einen Shortscalebass ausgeben wollen.

So sieht meiner aus:

Anhang anzeigen 277971

Sorry, wenn ich da widersprechen muß, aber ich habe mir vor einigen Jahren auf Formentera einen 4-Saiter selbst gebaut. Es sollte eine glasklare Slapmaschine werden und da wäre eine matschige E-Saite natürlich vollkommen indiskutabel gewesen, also habe ich nur richtig harte Hölzer genommen (Bubinga, Ebenholz und Ahorn) und nachtraglich noch eine Piezo-Brücke eingebaut. Ergebnis: Der Bass klingt eher zu hart, fast schon ein bißchen steril. Alles klingt sehr HIFi mäßig, aber es fehlt etwas die Wärme, wie bei Bassculture oder Alembic, insgesamt das komplette Gegenteil von matschig.

 

[bassick]

Ich habe ja nicht behauptet, dass die E-Saite beim Shortscale matschig klingt. Mit "grenzwertig" meine ich eher, dass das mit E noch funktioniert, man sich aber nicht drauf verlassen kann. Es gibt eben Bässe, wo die E-Saite sich so verhält wie bei die H-Saite bei manchen schlechten 5Saitern: etwas wabbelig. Stimmt die Gesamtkonstruktion des Basses (so wie bei deinem), dann ist ein Shortscale absolut brauchbar.

Weiterhin grenzwertig aus meiner Sicht ist die Saitenstärke im Verhältnis zur Mensur: eine .100er E-Saite auf einem Shortscale kann zu Intonationsproblemen führen, die über die Bridge nicht ausgeglichen werden können. Wie gesagt - kann...

 

[RickenHofnerBoy]

Hallo!

Du könntest ja vielleicht noch nach einem gebrauchten Höfner 182 oder 185/Artist Bass umsehen. Ich habe einen 182 und ich muss sagen, dass man den ziemlich leicht bespielen kann.

Grüße,

Philipp.

 

[Jost Halenta]

Ich habe ja nicht behauptet, dass die E-Saite beim Shortscale matschig klingt. Mit "grenzwertig" meine ich eher, dass das mit E noch funktioniert, man sich aber nicht drauf verlassen kann. Es gibt eben Bässe, wo die E-Saite sich so verhält wie bei die H-Saite bei manchen schlechten 5Saitern: etwas wabbelig. Stimmt die Gesamtkonstruktion des Basses (so wie bei deinem), dann ist ein Shortscale absolut brauchbar.

Weiterhin grenzwertig aus meiner Sicht ist die Saitenstärke im Verhältnis zur Mensur: eine .100er E-Saite auf einem Shortscale kann zu Intonationsproblemen führen, die über die Bridge nicht ausgeglichen werden können. Wie gesagt - kann...

Mit den Shorties ist das so eine Sache. Meister Eckehard (Formentera Guitars) hat definitiv richtig Ahnung vom Bassbau und hat sich fast geweigert mich dort einen Shorty bauen zu lassen. Als er fertig war, war er sehr erstaunt. Niemand sagt, daß Stanley Clarke einen undifferenzierten oder sonstwie schlechten Sound hat, sondern er ist bekannt für seinen HiFi mäßig klaren Sound. Er hat eben einen guten !! Shorty, trotzdem sagt jeder, daß die Dinger nicht gut klingen. Ich vermute, daß Gibson maßgeblich mit ihrem -meiner Ansicht nach unüberlegten- Konzept (EB 0) sehr zum schlechten Image der Shorties gesorgt haben. Ich habe täglich den direkten Vergleich zwischen mehreren 4 und 5-Saitern in verschiedenen Mensuren und da sind große Klangunterschiede, die allerdings nicht unmittelbar mit der Mensur zu tun haben. Jeder kennt doch z.B. den Unterschied zwischen Preci und Jazzbass. Leider kenne ich keinen Laden, wo ihr das selbst vergleichen könntet (vielleicht Station Music, die haben wohl ziemlich viel Auswahl)

 

[Lightmanager]

Ich kann mich den Aussagen von Jost Halenta nur anschließen, was den 5 Saiter-Shorty angeht. Mein Hauptinstrument ist auch der Mensinger Cazper 5, den ich mir in einer echt geilen Purple-Lackierung mit wunderschöner Quilted Maple-Decke habe bauen lassen.

Natürlich ist es eine Umstellung mit dem niedrigeren Saitenzug klar zu kommen, aber das klappt eigentlich problemlos.
Was den Sound angeht, da setzt der Mensinger ein Pfund an die Luft, dass sich so mancher Longscale verwundert die Augen reibt. ;-) Ich spiele mit dem Shorty vom Kneipengig bis zum Bikertreffen mit Vollabnahme und er hat mich noch in keiner Situation enttäuscht.

Ich habe ja dann noch den Cazpar als Viersaiter und spiele ernsthaft mit dem Gedanken, mir in absehbarer Zeit nochmal nen 5er bei Adrian bauen zu lassen. Mir schwebt da ein Copperburst mit Quilted Maple-Decke und einem extrem gemaserten Birdseye-Neck vor...

 

[Saitenstechen]

Interessiert verfolge ich die Diskussion um den 5-saiter shorty. Antesten würde ich so einen Bass sehr gerne mal. Ich glaube, dass man sich hier im Forum zwar Ideen holen kann, diese dann aber selbst "überprüfen" muss - ob sie der eigenen Erwartungshaltung entsprechen. Neugierig haben mich die Darstellungen von Lightmanager und Jost Halenta auf alle Fälle gemacht. Aber auch die skeptischen Worte von bassick haben ihre Wirkung nicht verfehlt und sind im Hinterkopf gespeichert.

Den Squier Tele-Bass hatte ich nun am Wochenende zum Testen hier. Am Amp (Orange Crush 35 B) verzerrte er bereits bei Zimmerlautstärke und klang entsprechend schlecht. Der Output muss so hoch sein, dass der Amp damit überfordert war. Ich drehte die Tonabnehmer soweit wie möglich von den Saiten zurück und konnte trotzdem das Zerren nicht verhindern. Erst über einen Preamp (electro-harmonix bass metaphors) konnte ich den Output drosseln. Allerdings klang der Bass nun total "kraftlos" (kein Punch, kein Knurren). Über die boss eBand (mit dem Kopfhörer) verzerrte der Bass nicht, wobei aber ein unangenehmes Rauschen den Spielspaß trübte (wahrscheinlich ist der Bass nicht richtig geerdet). Wie hier schon geschrieben wurde, ist auch das hohe Gewicht und die Größe ein Nachteil. Einzig dem Hals und der Mediummensur kann ich ein Lob abgewinnen. Sonst ist der Squier nicht mein Fall. Der Bass geht morgen als Retoure wieder auf die Reise.

Liebe Grüße

Andreas

 

[Saitenstechen]

Hier ist noch ein kleines, feines Video zur 5-saiter-shortscale Thematik: Public Peace presents: Mensinger Cazpar 5 - YouTube
Auch die von bassick angesprochene Möglichkeit des "Piccolo Bass" wird sehr gut dargestellt. Es bieten sich so viele Möglichkeiten und Optionen (B-Saite, C-Saite, aktiv/passiv, Tonholz), die mich im Moment total faszinieren. Tja, da muss der Weihnachtsmann wohl etwas tiefer in die Tasche bzw. seinen Sack greifen.

Liebe Grüße

Andreas

 

[TheBug]

kann mir jemand nen brauchbaren Shorty für um die 100€ empfehlen um mal zu testen? Pickups usw. habe ich noch um zu experimentieren. Ich habe nen Aria Diamond Shorty aber da dieser n Hals hat wie ein Baseballschläger würde ich das gerne mal mit nem richtigen Shorty probieren, gerne auch gebraucht.

Den Richwood von Bassick hab ich leider nirgends für weniger als 180€ gefunden

 

[hatschipu]

Neu wird dir das nicht gelingen. Schau mal in der Bucht oder überhaupt auf dem Gebrauchtmarkt.

 

[bassick]

Den Richwood von Bassick hab ich leider nirgends für weniger als 180€ gefunden

Stimmt, 179€ ist der gängige Preis. Ich habe meinen als Vorführmodell (wie neu, aber völlig zugestaubt...) fürn Hunderter in einem kleinen Musikladen entdeckt und sofort zugeschlagen. Die Richwoods werden übrigens öfter in den Niederlanden als bei uns angeboten, auch gebraucht.

Noch ein Wort zum Richwood 137: das ist nicht nur ein Shortscale, sondern auch ein "Kinderbass". Hier ist alles bis auf Pickups, Mechaniken und Bridge verkleinert. Also ein schmaler Hals, ein winziger Korpus und ein sehr kleines Pickguard. Fällt optisch eher unter Welpenschutz, hat aber was.