Guter Klang setzt sich für mich nicht aus 100% zusammen. Sondern aus 200%. Darauf fallen 100% auf die Gitarre. 50%/50% auf Verstärkereinheit und Cabinet oder beim Combo, Lautsprecher.
Für mich ist der Verstärker mindestens genauso wichtig wie die Gitarre an sich.
Eine E-Gitarre kann zwar so schwingen und super tönen wie sie nur kann. Wenn das Signal ihrer 500€ Boutique Humbucker dann aber von einer ächzend krätzenden Verstärkereinheit amplifiziert werden, kann mir jeder €, den ich in die Gitarre gesteckt habe auch herzlichst egal sein - das macht alles kaputt.
Klingt und fühlt sich eine Gitarre an so wie ich es mag, brauch
ich davon keine zweite.
So habe ich eine Stratocaster, jeweils Rosewood und Maple. eine modernere Stratocaster (die ich nicht mehr unbedingt bräuchte, aber nicht wegen ihrem ideellem Wert verkaufen werde), eine Les Paul und eine Maple Tele. Das wars?! Ich brauche nicht mehr und will nicht mehr.
Für mich ist es wichtig, dass Gitarren auch regelmäßig und viel gespielt werden. Man merkt es ihnen einfach an. Und das werden meine 5 E-Gitarren defintiv.
Die eine mal mehr, die andere weniger - aber sie werden gespielt.
Das könnte ich bei 6,7, 8 oder gar 12 bis 20 Gitarren nicht. Ich hätte so ein schlechtes Gewissen, weil sie einfach nur rumstehen und dahin vegitieren.
Jeder hat natürlich seinen ganz eigenen Geschmack. Das wurde hier natürlich schon gesagt. Muss es aber nicht, weil das die selbstverständlichste Aussage überhaupt ist.
Ich habe noch keinen neuen/modernen Verstärker erlebt, der mir so zusagt wie Vintage / Reissues von Marshalls oder auch Fender-Amps.
Marshall JTM45, JMP, JCM 800 ist für mich die unangefochtene Nr. 1 - einige Fender Tweeds auf Platz 2. Und danach kommt erstmal lange nichts. Vielleicht so Ausläufer wie VOX AC 15/30 - sind aber nicht der Rede wert.
Kein Mesa Roadking, ENGL Savage oder Modelling - hört mir bloß auf damit - konnten diesen Platz 1 oder gar Platz 2 auch nur ankratzen.
Keine dieser Verstärker ist flexibel!
Denkst du das wirklich?
Schwachsinn. Man muss nur wissen was man damit spielt.
Gib mir meine Les Paul, vielleicht einen Treter, meinen JCM 800 2203 an einer G12H30 Box und ich spiel dir vom einfachsten Blues bis Slash und Zakk Wylde alles - ob ich es spielen kann ist was anderes ;D Die Sounds sind kein Problem.
Wie geht das?
Man hat Volume- und Tone Pots an der Gitarre - nothing more to say.
Und da die Verstärker alle anders klingen und ihren eigenen Grundcharakter haben, den man zum Glück nicht durch übertrieben arbeitenden EQs zerstören kann - habe ich halt mehr als manche für nötig halten
Nötig....ein schwierigs Wort.
Nötig wäre mein 15 Watt Transenamp und eine 100€ Gitarre - also mein Anfängerset.
Sprich:
Meine Gitarre muss in erster Linie genial bespielbar sein, gut klingen, schwingen und was weiß ich was. Aber ich brauch keine zweite, dritte oder vierte um den Sound zu formen. Das macht mein Verstärker und vor allem auch das Cabinet / Speaker.
Gruß