Ebenholz-Griffbrett ölen!?

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blackmorekoehler
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Hallo,

habe eine Western Dreadnought Gitarre geschenkt bekommen.
Diese hat wie es scheint ein Griffbrett aus Ebenholz.
Darf/kann man dieses Holz mit Griffbrettöl bearbeiten?

Habe da mal gehört, dass dieses Holz einen sehr hohen Eigenölanteil haben soll, deswegen frag ich nach.


Vielen Dank im Voraus
 
Eigenschaft
 
Du kannst natürlich, aber es wird nicht nötig sein.

Für gewöhnlich werden nur Palisander-Griffbretter mit Öl gepflegt (wenn man jetzt mal die drei typischen Griffbretthölzer - Palisander, Ahorn und Ebenholz - betrachtet, und Exoten wie Wenge, Pao Ferro, ... außer Acht lässt)
 
Eigentlich musst Du gar nicht ölen, Dein Fingerfett reicht mehr als aus.
Das Holz ist tot. Schon lange tot. Sehr tot. Tot.
Das eizige, was Du tun musst, ist alle Jubeljahre saubermachen und ansonsten auf die richtige Luftfeuchte achten, alles andere ist bestenfalls Kosmetik und schlimmstenfalls schädlich.
 
Hi,

zuerst mal solltest Du feststellen, ob es sich tatsächlich um Ebenholz handelt oder vielleicht um "ebonized" Palisander oder ähnliches. Ich kenne jetzt die Preisklasse deiner Giarre nicht, aber bei etwas günstigeren wird gerne mal schwarz eingefärbtes anderes Holz verwendet. In dem Fall ist Ölen mit ziemlicher Sicherheit angesagt. Man sieht es aber auch, wenn das Griffbrett stumpf und trocken wirkt, dann ist es höchte Zeit.

Ebenholz muss man tatsächlich nur selten ölen. Kaputtmachen kannst Du auch dabei eigentlich nichts, bei meiner LP habe ich es auch schon gemacht. Ich habe eine Warmoth mit Ebenholzgriffbrett, da sah es einfach trocken aus, und es hat dem Holz optisch sehr gut getan. Ich würde es mal mit wenig Öl versuchen. Zieht es schnell ein, kann es nicht schaden, es etwas gründlicher zu behandeln und das alle Jahre mal nachzuölen.

Dem Kollegen Corkonian kann ich überhaupt nicht recht geben. Klar ist das Holz tot, aber schon mal überlegt, das genau das der Grund ist, warum man es pflegen sollte? Einen lebendigen Palisanderbaum muss man natürlich nicht einölen, aber wenn er erst mal gefällt und geschnitten ist, verdunsten die Öle, die das Holz geschmeidig machen, und es wird eben kein neues von der Pflanze produziert. Das Öl beugt gerade bei wenig Luftfeuchtigkeit (die kann man in einem normalen Wohnhaus schließlich nicht einfach mal hochdrehen) dem Schrumpfen und Reißen vor.

Schaden richtet es mit Sicherheit nicht an, das Ölen ist schließlich seit Jahrhunderten ein bewährtes Verfahren, um Holz dauerhafter zu machen. Das gilt sogar für Hölzer, die von Natur aus kaum Öle enthalten - wir haben zu Hause überall Dielenböden, die mit Öl und Wachs behandelt sind. Sehen seit 10 Jahren prima aus, bei gelegentlicher Nachbehandlung. Stell Dir mal vor, in welchem Zustand nackte ungeschütze Bretter wären, wenn man die ganze Zeit darauf rumgelatscht wäre...

Gruß, bagotrix
 
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Bagotrix,
Wenn Du Dein Griffbrett so sehr oelst und wachst wie die Dielenbretter (sind Deine aus Palisander oder Ebenholz??), dann will ich nicht Deine Saiten sehen, die sind dann naemlich voller Gunk.
Mann nimmt Ebenholz, Palisander und Ahorn fuer Griffbretter, weil diese Hoelzer halt widerstandsfaehiger sind als Buche oder was immer Du als Dielenbrett verlegst. Oel kann die Griffbretter auch nicht am reissen wegen zu geringer Luftfeuchte hindern. Es sei denn, Du (er)traenkst die in Oel. Manche Hersteller raten sogar explizit von der Verwendung von Oelen ab, da diese Oele mit der Lackierung reagieren koennen - Martin zum Bleistift.
Und die Luftfeuchte kannst Du ganz einfach "hochdrehen" - indem Du zum Beispiel Verdampfer an die Heizung haengst. Die sind aus poroesem Ton und helfen schnell und effektiv ein gutes Raumklima herzustellen.
 
Bagotrix,
Wenn Du Dein Griffbrett so sehr oelst und wachst wie die Dielenbretter (sind Deine aus Palisander oder Ebenholz??), dann will ich nicht Deine Saiten sehen, die sind dann naemlich voller Gunk.

Na, das war jetzt doch ziemlich polemisch. Das Holz der Dielen ist ja nicht schon von Natur aus ölhaltig und muss erst mal gesättigt werden. Von Wachsen war bei dunklen Griffbrettern nie die Rede, und es ist doch klar, dass ich ein Griffbrett so behandele wie das üblich ist, also nur mit dem ölfeuchten Lappen drüberreibe. Hinterher wird ja auch noch mal mit dem trockenen Lappen eventuell überschüssiges Öl und aufgeweichter Griffbrettschmuddel aufgenommen. Meine Saiten sind auch keineswegs voller Geschmier, denn mit dem dünnflüssigen Griffbrettöl eingeweicht kann man diesen "Gunk" viel besser entfernen.

Das Einölen von unlackierten Griffbrettern ist im Übrigen seit langer Zeit allgemein üblich, lies mal hier im Forum rum. Ich hab noch von keinem gehört, der dadurch was beschädigt hätte. Martin rät im übrigen nur speziell von Lemon Oil ab, während im Martin Guitar Polish "White Mineral Oil and Processed Castor Oil" enthalten ist. Ich gehe mal davon aus, dass das dem Lack der Gitarren des selben Herstellers nicht schadet. Von daher könnte man damit sicher auch das Griffbrett pflegen.

Mann nimmt Ebenholz, Palisander und Ahorn fuer Griffbretter, weil diese Hoelzer halt widerstandsfaehiger sind als Buche oder was immer Du als Dielenbrett verlegst. Oel kann die Griffbretter auch nicht am reissen wegen zu geringer Luftfeuchte hindern.

Doch, weil es nämlich die Oberfläche versiegelt und auch die Feuchtigkeit besser im Holz hält. Hast Du schon mal einen richtigen Ladenhüter mit Palisandergriffbrett gesehen? Ich meine jetzt diese oft seltsamen Gitarren, die es in vielen alten Musikgeschäften gibt und die seit 20 Jahren niemand will. Da kannst Du mal sehen, wie ein ausgetrocknetes Griffbrett aussieht.

Und die Luftfeuchte kannst Du ganz einfach "hochdrehen" - indem Du zum Beispiel Verdampfer an die Heizung haengst. Die sind aus poroesem Ton und helfen schnell und effektiv ein gutes Raumklima herzustellen.

Bei den Dingern bin ich ehrlich gesagt etwas skeptisch. Permanent leicht erwärmtes Wasser hilft halt nicht nur die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen (was in der Heizperiode sicher keine schlechte Idee ist), sondern es ist halt auch ein guter Nährboden für Keime. Bei genügender Lüftung (und gelegentlichem Ölen ;)) hatte ich eigentlich auch noch nie Probleme mit meinen Gitarren.

Gruß, bagotrix
 
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Umfangreiches vollzitat gelöscht, da überflüssig. Der beitrag steht doch direkt drüber. Bitte künftig sinnvoll zitieren!
Danke, BenChnobli
Sorry, das einoelen von Griffbrettern mag ueblich sein, aber das heisst nicht, dass es auchgut oder nuetzlich ist. Das "Fingerfett" reicht in der Regel vollkommen aus. Zusaetzliches oelen ist nur kurzfristig kosmetisch wirksam.

Inwieweit das Martin Polish dem Griffbett gut tut ... ich weiss es nicht, denn es ist ein Polish, und als solches soll es komplett wieder von der zu polierenden Oberflaeche abgenommen werden. Und ich oele die Griffbretter nur zwecks Kosmetik - wenn ich mal wieder eine Gitarre verkaufe oder Fotos mache.

Was die "Ladenhueter" angeht, so sage ich ganz stumpf, dass die in der Zeit (so gut wie) nie gespielt wurden und dass die Umweltbedingungen in einem Ladengeschaeft ganz bestimmt nicht zutraeglich fuer Instrumente sind. Heiss/Kalt, Feucht/Trocken in den jeweiligen Extremen sind nie gut, aber im Laden anzutreffen. Ich sag' nur Heizung im Winter und keine Klima (so ueberhaupt vorhanden) in Sommerwochenenden.

Ich habe neben den Akustiks auch eine Hand voll E-Gitarren, 2 Strats (einmal Ahorn-, einmal Palisandergriffbrett), 2 Teles (ebenfalls Ahorn- und Palisander), eine LesPaul (Ebenholz) und eine MiJ Morris (Ebenholz). Diese Gitarren befinden sich in meiner Wohnung in der ich die Luftfeuchte nie unter 45% RH fallen lasse (leider nach oben offen, wir hier auf der Insel haben im Sommer durchgaengig > 70% RH und im Winter ist es draussen auch immer > 80% RH) und obwohl die Rosewood-Strat nun leider schon seit gut 6 Jahren ungespielt an der Wand haengt, ist das Griffbrett weder rissig noch zu trocken.

Die Luftbefeuchter sind eine gute Sache. Im Sommer braucht man die nicht - jedenfalls nicht auf meiner kleinen gruenen Insel - aber im Winter habe ich, als ich noch in Deutschland gewohnt habe, gut und gerne jeden Tag 4 Liter Wasser in meinen Luftbefeuchter kippen koennen. Heizungsluft ist gnadenlos trocken. Da sehe ich mehr Gefahr durch die trockene Luft als durch irgendwelche Keime, deren ich durch ein wenig Hygiene auch habhaft werden kann.

Und nochmal die Fragen: Inwieweit wird sich das einoelen des Griffbrettes positiv auf den Rest der Gitarre bei schlechten Umweltbedimgungen auswirken? Wie oelig muss das Griffbrett sein, dass Austrocknung (Wasserverlust!) unterbunden wird?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry, das einoelen von Griffbrettern mag ueblich sein, aber das heisst nicht, dass es auchgut oder nuetzlich ist. Das "Fingerfett" reicht in der Regel vollkommen aus. Zusaetzliches oelen ist nur kurzfristig kosmetisch wirksam.
[..]
Und nochmal die Fragen: Inwieweit wird sich das einoelen des Griffbrettes positiv auf den Rest der Gitarre bei schlechten Umweltbedimgungen auswirken? Wie oelig muss das Griffbrett sein, dass Austrocknung (Wasserverlust!) unterbunden wird?

Du hast dir die Antwort auf deine Frage doch schon am Anfang deines Posts gegeben! "Reine Kosmetik"

Ich denke nicht, dass selbst der ambitionierteste (wohlhabende) Sammler genug Erfahrungswerte hat, um statistisch relevante Daten zu haben. Dafür gibt es viel zu viele Faktoren in der Gitarre selbst wie auch in der Umwelt.
Man müsste bei gleicher Bauform verschiedene Hölzer über Jahre hinweg unterschiedlich intensiv ölen und verschiedenen Temperatur/Feuchte-Verläufen aussetzen und die Veränderungen dokumentieren. Idealerweise unter Laborbedingungen wo alle Gitarren gleich behandelt werden und nicht eine z.B. vormittags Sonne abbekommt.

Meine persönliche rein subjektive und nicht statistisch relevante Erfahrung nach sieht das eingeölte Griffbrett nicht nur schöner aus, sondern fühlt sich auch besser an. Das hält auch mindestens Wochen, wenn nicht gar Monate. Ich hab es leider nicht im Detail beobachtet und auch nicht dokumentiert.

Zur Menge: Mehr als ein paar Tropfen gibt's nicht. Mit einem Tuch und ein paar Tropfen Öl kann man beim Saitenwechseln wunderbar gleichzeitig den Schmutz wegwischen und das Holz ganz leicht einölen. Nach der Hälfte des Griffbretts ein paar Tropfen auf das Tuch geben. Macht insgesamt vielleicht 7-10 Tropfen für das ganze Prozedere.

Polish oder spezielle Gitarrenreinigungsmittel habe ich noch nie verwendet.
 
Hi

Prinzipiell

Holz ist nie "tot", das ist absoluter Schwachsinn
Holz arbeit auch noch nach 50-100 Jahren, je nach Umgebung.
Das "Ausmaß" ist abhängig von der Holzart und dem Verbauungszustand.
dh.: ein gut abgelagertes Holz wird wenig arbeiten, ein halbtrockenes oder frisches Holz
entspr. mehr und da hilft auch kein Tränken in Öl.
I.d.R." arbeitet" Ebenholz sehr wenig wenn es abgelagert war, wenn es zu frisch
verarbeitet wird neigt es zu starker Rissbildung.
Einölen schadet aber nicht, hat aber hauptsächlich einen Reinigungseffekt.

*flo*
 
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Hi zusammen,

Ebenholz erkennt man vor allem daran, daß man fast mit der Nase dranstoßen muß, um feine Unebenheiten darin zu sehen. Bei einem richtig teuren Griffbrett (z.B. bei einer Geige) sieht man praktisch gar keine Unebenheiten.
Palisander hat normalerweise deutlich sichtbare "Löcher".
Ich reinige das Griffbett meiner Framus Mayfield Custom (Ebenholz) alle Jubeljahre mit ein paar Tropfen Duesenberg Fretboard Lotion, aber nicht unbedingt weil es Fett braucht, sondern weil das Zeug sehr gut reinigt. Geschadet hat's nie, es wird schön sauber und was das Holz nicht aufsaugt, wischt man sowieso wieder weg, bevor man neue Saiten aufzieht. Da klebt überhaupt nix und geschadet hat es ganz offensichtlich auch nicht.

Ich habe auch ein paar Palisander-Gitarren (u.a. Nylon), da sieht man deutlich, daß das Holz das Zeugs aufsaugt, auch wenn sie viel gespielt werden. Die reinige/öle ich bei jedem zweiten oder dritten Saitenwechsel.

Mag ja sein, daß Fingerfett gut für's Holz ist, aber mit der Zeit klebt's - ähnlich wie der Bremsbelag, der entsteht wenn man eine Klampfe anfaßt, deren Besitzer nicht nach jedem Spielen Hals und Saiten abwischt (Würg !!!)
 
Ich habe hier eine 20 Jahre alte Yamaha APX Elektroakustik und eine 15 Jahre alte Charvel San Dimas E-Gitarre hängen. Bei beiden Gitarren habe ich bei fast jedem Seitenwechsel die Griffbretter leicht geölt und beide Griffbretter sehen aus wie neu.
Ergo: die "Kosmetik" war offenbar erfolgreich ;)

Das haben mir vor vielen Jahren diverse Gitarrenbauer empfohlen. Fairerweise muss man sagen das ich in erster Linie die Griffbretter damir reinige, da geht jedes Mal einiges an Dreck runter und man braucht auch wirklich nur ein paar Tropfen auf einem Stück Klopapier.
Danach ein paar Minuten warten mit einen sauberen Stück Klopapier das Griffbrett trockenreiben und dann frische Saiten drauf.
Das die üblichen Griffbrett-Hölzer sehr ölhaltig sind ist zwar richtig, aber sie trocknen eben auch mit der Zeit aus.

Es gibt ein Buch von Ritchie Fliegler "The Complete Guide to Guitar and Amp Maintenance", hier findet sich der Hinweis das man gerade Ebenholzgriffbretter regeläßig ölen sollte da sie empfindlicher auf Autrocknung reagieren als etwa Palisander!

Zum Öl selbst: hier gibt es im Fachhandel genügend Auswahl, ich habe meistens das Öl von Göldo verwendet aber auch das von Picato und den Fingerboard Deep Conditioner von Dunlop.
Ein befreundeter Bass-Bauer hat mir gesagt das sich das Ultimate Lemon Oil von Dunlop mehr zum Reinigen als zum Versiegeln eignet - ich kann aber leider nicht sagen warum.

Fazit: Kaputtmachen kannst du nichts wenn du das Griffbrett regelmäßig mit Öl behandelst. Es sieht aber in jedem Fall besser aus als ein trockenes und/oder von Handschweiss versifftes Griffbrett.

Gruß, Stefan
 
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1cm3 Holz kann je nach Sättigung mit Holzinhaltstoffen im Inneren mehrere 100 m2 Oberfläche haben.
Holzzellen haben im trockenen Zustand eine Zellhaut, Zellkern und zusammengezogene Zellflüssigkeit. Diese Zellen können somit Feuchtigkeit (z.B.) aus der Luft oder vom Schweiß aufnehmen. Das führt zu Schwankungen denn die Feuchtigkeit wird auch wieder abgegeben. Das kann zu Verwerfungen oder Verziehen führen. Darum nimmt man für Griffbretter Harthölzer, weil sie einfach ein dichteres Gefüge haben (abgesehen von der Härte). Um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden ist zumindest das Ölen der Poren keine schlechte Idee. Muss ja nicht eingesifft werden. Außerdem wird die Oberfläche auch noch etwas geschützt, den Handschweiß kann agressiv sein und zu Verfärbungen führen.

Warum ein Öl den Lack angreifen soll ist mir nicht ganz klar. Taugt der Lack nichts?

Spezielle Öle müssen nicht sein, die bauen meist auch nur auf üblichen Ölen auf.
♪♪♪ ♪♫♪♫♂
Klugscheissermodus aus...:)
 
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Klugscheissermodus: Gute Lacke sind empfindlich gegen Loesungsmittel. Insbesondere Nitrolacke. Oele sind Loesungsmittel. Daher keine Oele bei Nitro. Klugscheissermodus aus.
 
Öle sind Bindemittel. Was Du meinst sind Terpentinöle die zum Verdünnen von ölhaltigen Bindemitteln verwendet werden. Es wird durch Destilation aus Terpentinbalsam gewonnen. Reine Nitrolacke sind nur mit echten Lösern zu verdünnen (Ester, Ketone, Benzol-Spiritusgemisch). Wenn Öle lösen dann höchstens über die enthaltenen Säuren. Und davon gibt es ganz viele unterschiedliche. Nitrolacke wurden bis in die 50er im Automobilbau eingesetzt. Waären die Öllöslich wäre die Farbe bald weg gewesen. Mit Benzin hatten sie allerdings Probleme.
In einigen ätherischen Ölen sind Terpene enthalten die als Lösemittel oder Tensid dienen (orangenöl, zitrusöl). Fette Öle ( Leinöl, Olivenöl) werden als Bindemittel benutzt und werden erst nach umesthern zu Lösemittel oder Sprit.
Auch gibt es zahlreich unterschiedliche Säuren in Öle. Nicht alle greifen Lacke an. Ich denke die wenigsten fetten Pflanzenöle schaden einem Nitrolack. Kann es aber gerne testen da ich die meisten Öle da habe. Ist sicher spannend.
Und wenn sich ein guet Lack von Öl auflöst ist er nicht gut. Was würde der erst bei Handschweiss machen (ph wert 4,5).

http://de.wikipedia.org/wiki/Fettsäuren
http://de.wikipedia.org/wiki/Öle
 
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Es ist etwas aus Mineralöl. Man weiß nicht genau was die aus dem Mineralöl gemacht haben. Ein Sicherheitsdatenblatt habe ich dazu noch nicht gefunden. Lies das mal bei Wiki durch dann wird Dir klar was ich meine. Ich persönlich würde dafür nur ein Pflanzenöl verwenden. Was für die Haut gut ist, ist auch für Holz gut. Beides hat Zellen. Es schmiert sich auch niemand ein Mineralölprodukt ins Gesicht , oder doch? :) Schaut man sich teilweise alte Dinge (auch Instrumente) an wundert man sich wie gut die oft erhalten sind. Es gibt viele alte Rezepturen, Mineralöl habe ich aber noch nie darin gefunden. Meist findet man Leinöl, Walnussöl und verschiedene Harze , Balsame.
Mit Leinöle muss man allerdings aufpassen.
Leinöl trocknet durch Aufnahme von Sauerstoff. Durch Aufnahme des Öls vergrößert sich die Oberfläche. Die beschleunigt die Trocknung und führt zu einer Erwärmung. Diese Erwärumg führt zu weiterer Trocknungsbeschleunigung und kann zur Selbstentzündung führen. Darum gebrauchte Lappen am besten dorthin tun wo sie keinen Schaden anrichten können. In Metallbehälter nach draussen oder für Luftabschluss sorgen. Die meisten Lackfabriken sind nicht aufgrund von Lösemittel abgefackelt sondern durch Selbstentzündung.
Mal so als Tipp für die heimische Werkstatt. Das wissen die wenigsten.
 
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Was für die Haut gut ist, ist auch für Holz gut. Beides hat Zellen.

Heißt das im Umkehrschluss auch, dass ich mein Gesicht mit Leinöl einreiben sollte, um es vor vorzeitiger Alterung zu schützen:confused::gruebel::confused:?

Ganz so einfach ist es mit dem "hat auch Zellen" sicher nicht!

Gruß

Toni
 
Und Nitrolacke haben ein erhebliches Oel- und Spritproblem. Ich habe alte Motorraeder und da sieht der Tankbereich sehr, sehr angegriffen aus, denn es suppt immer. Dito der Rahmenbereich da, wo die Oele sich ihren Weg durch die Dichtungen suchen. Nach fast 40 Jahren dichten die Dichtungen auch nicht mehr, aber oft genug ist es noch nicht schlimm genug, eine totale Demontage durchzuführen. Aber, der Oelnebel und der Nitrolack ... keine gute Verbindung.

Interessanterweise ist der moderne Sprit hier sogar noch viel aggressiver als der alte Sprit aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Erst die Umstellung auf bleifrei und vor allem die Ethanol-Beimischung in der juengsten Vergangenheit hat den Vergasersprit so richtig aggressiv gemacht.
 
... Was für die Haut gut ist, ist auch für Holz gut. Beides hat Zellen. Es schmiert sich auch niemand ein Mineralölprodukt ins Gesicht , oder doch? ...

Doch! In konventionellen Kosmetika ist Mineralöl meist in Form von Paraffin enthalten. Das ist zwar legal, aber umstritten. Im Zweifel sollte beim Ölen und Salben für Musiker und Instrument gelten: Weniger ist mehr! ;)
 
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