madMusician
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Hallo liebe Musikergemeinde.
Da mein erstes Review (Link) so gut aufgenommen wurde, ich noch keins zu diesem Amp gefunden habe (und mir langweilig war), schreibe ich jetzt einfach mal einen Erfahrungsbericht über den Harley Benton HBW-150 Bassverstärker.
Harley Benton (Thomann-Eigenmarke) kennt wohl jeder als Billigst-Hersteller von allerlei Musikequipment. Dass billig nicht automatisch schlecht heißt, nehme ich hier schon vorweg.
Erst mal zu den technischen Daten:
150 Transistorwatt
15-Zoll-Lautsprecher und Hochtöner
Aktiv/passiv Umschaltung
Drei-Band und 7-Band EQ (7-Band EQ bequem zu- und abschaltbar)
Bright- sowie Boost- Schalter (verstärken massiv Höhen bzw. Bässe)
AUX-In (Cinch)
Kopfhörer-Out
Effect Send und Return
Preamp-Out (laut Thomann als DI verwendbar)
Poweramp-In
Maße: 622 × 420 × 563 mm
Gewicht: 31,2 kg
Neupreis bei Thomann: 185
Er besitzt auch noch kleinere Geschwister, die günstiger und weniger sperrig, dafür mit weniger Wumms daherkommen.
Beachtet auch die Thomann Produktseite: (Ich empfehle, das Produktvideo anzuschauen)
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbw150.htm
Und den Amazona Vergleichstest:
http://www.amazona.de/vergleichstest-harley-benton-hbw-35-hbw-150-bassverstaerker/2/
Haptik&Optik:
Der mit Filz bezogene Amp kann als Monitor nach hinten abgeschrägt werden. Zwei Tragegriffe helfen, das enorme Gewicht unter Kontrolle zu bringen (man kann den Amp alleine tragen, aber alles über ein paar hundert Meter strengt schon ordentlich an!). Optisch bietet der Amp nichts Besonderes. Das Gehäuse scheint unkaputtbar. Ich (105kg) stand schon mal drauf, ohne dass er irgendein Geräusch von sich gab (Knarren/Knacken/whatever). Nur die Fader des graphic EQ halten nicht. Bei mir waren die beiden linkesten schon beim Gebrauchtkauf ab, das gleiche Phänomen habe ich auf ebay und Co andauernd bemerkt. Scheint wohl eine Schwäche des Amps zu sein.
Der Sound:
Laut! Druckvoll! Das ist er definitiv. Er kann definierte Töne gefühlt doppelt so laut wiedergeben wie die GK-15-175Watt Combo im Schulkeller (NP: 700!). Solange man in Zimmerlautstärke bleibt, gibt er nahezu alle Töne, vom tiefen H bis hin zu hohen Tönen einer über ihn abgespielten CD, problemlos wieder. Das schöne dabei: er mag zwar nicht HiFi-Qualität liefern, doch er färbt den Klang nicht ein, wie die meisten Amps das tun: er besitz somit keinen echten Eigencharakter. Was reinkommt, geht auch wieder raus. Doch die beiden EQs wirken recht gut, somit ist der Bass-Sound durchaus anpassbar. Nur in Neutralstellung klingt der Amp wirklich neutral!
Dreht man das Ganze auf Bandlautstärke, verzerrt er alles unter dem E schon recht stark, aber auch da kann man die Töne noch identifizieren und Druck ohne Ende macht er definitiv!
Was nicht ganz so schön ist, ist, dass das Hochtonhorn rauscht. Nicht extrem, aber deutlich vernehmbar. Einzige Lösung (ohne Austausch des Horns): Sich entweder mit Gain der Vorstufe zurückhalten, oder noch viel effektiver: Dreht die Höhen etwas raus. Ich habe den drei-Band EQ-High-Regler etwa auf 10:30 zurückgedreht und zusätzlich beim graphic EQ die höchsten beiden Frequenzen komplett weggenommen. Ein Rauschproblem habe ich jetzt nicht mehr, und mal ehrlich: Wer braucht am Bass Frequenzen über 4,5khz?! Slapper vielleicht, aber die sollten sich dann wohl Besteck im vier bis fünfstelligen Preisbereich aussuchen.
Der Kopfhörer-Ausgang funktioniert super, allerdings recht leise. Dreht man den Amp dann weiter auf, greift der Limiter und verzerrt das ganze Klangbild (ein Sound, der durchaus auch Spaß machen kann!).
Beim Nutzen des Aux-Ins fällt auf, dass die Musik mit extrem vermindertem Bassanteil wiedergegeben wird. Zum Üben eines Songs mit Playback super, zum Party machen nicht (dafür nutzt man einfach ganz normal den Instrumenteninput mache ich regelmäßig).
Eine echte Schwäche sehe ich darin, dass keine Zusatzbox angeschlossen werden kann. Obwohl der Amp echt laut ist, eine zweite Box würde allein schon das Klangbild Verändern/-bessern. Zum Beispiel andere Speaker(-größen). Meiner Meinung nach hätte man sich den Effektweg (bei einer 200-Combo ernsthaft?) sparen können und stattdessen einen zusätzlichen Speaker-Out verbauen können.
Also nochmal zusammengefasst:
Gut ist:
Fazit:
Für Leute mit wenig Geld oder wenig Lust dieses Auszugeben, die trotzdem genug Saft für eine Band brauchen, ist dieser Verstärker sehr gut zu gebrauchen. Für Zuhause etwas zu groß, aber auch leise sehr gut brauchbar. Wer nur zuhause üben will, dem sollte einer der kleineren Brüder auch reichen. Aber für den Preis kann man echt nichts falsch machen. Wenn er euch mal über den Weg lauft, und gefällt, kauft ihn euch. Es spricht eigentlich außer der Größe nichts dagegen.
Das wars auch schon wieder von mir. Lob und Kritik sind erwünscht! Grüße,
madMusician
Da mein erstes Review (Link) so gut aufgenommen wurde, ich noch keins zu diesem Amp gefunden habe (und mir langweilig war), schreibe ich jetzt einfach mal einen Erfahrungsbericht über den Harley Benton HBW-150 Bassverstärker.
Harley Benton (Thomann-Eigenmarke) kennt wohl jeder als Billigst-Hersteller von allerlei Musikequipment. Dass billig nicht automatisch schlecht heißt, nehme ich hier schon vorweg.
Erst mal zu den technischen Daten:
150 Transistorwatt
15-Zoll-Lautsprecher und Hochtöner
Aktiv/passiv Umschaltung
Drei-Band und 7-Band EQ (7-Band EQ bequem zu- und abschaltbar)
Bright- sowie Boost- Schalter (verstärken massiv Höhen bzw. Bässe)
AUX-In (Cinch)
Kopfhörer-Out
Effect Send und Return
Preamp-Out (laut Thomann als DI verwendbar)
Poweramp-In
Maße: 622 × 420 × 563 mm
Gewicht: 31,2 kg
Neupreis bei Thomann: 185
Er besitzt auch noch kleinere Geschwister, die günstiger und weniger sperrig, dafür mit weniger Wumms daherkommen.
Beachtet auch die Thomann Produktseite: (Ich empfehle, das Produktvideo anzuschauen)
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbw150.htm
Und den Amazona Vergleichstest:
http://www.amazona.de/vergleichstest-harley-benton-hbw-35-hbw-150-bassverstaerker/2/
Haptik&Optik:
Der mit Filz bezogene Amp kann als Monitor nach hinten abgeschrägt werden. Zwei Tragegriffe helfen, das enorme Gewicht unter Kontrolle zu bringen (man kann den Amp alleine tragen, aber alles über ein paar hundert Meter strengt schon ordentlich an!). Optisch bietet der Amp nichts Besonderes. Das Gehäuse scheint unkaputtbar. Ich (105kg) stand schon mal drauf, ohne dass er irgendein Geräusch von sich gab (Knarren/Knacken/whatever). Nur die Fader des graphic EQ halten nicht. Bei mir waren die beiden linkesten schon beim Gebrauchtkauf ab, das gleiche Phänomen habe ich auf ebay und Co andauernd bemerkt. Scheint wohl eine Schwäche des Amps zu sein.
Der Sound:
Laut! Druckvoll! Das ist er definitiv. Er kann definierte Töne gefühlt doppelt so laut wiedergeben wie die GK-15-175Watt Combo im Schulkeller (NP: 700!). Solange man in Zimmerlautstärke bleibt, gibt er nahezu alle Töne, vom tiefen H bis hin zu hohen Tönen einer über ihn abgespielten CD, problemlos wieder. Das schöne dabei: er mag zwar nicht HiFi-Qualität liefern, doch er färbt den Klang nicht ein, wie die meisten Amps das tun: er besitz somit keinen echten Eigencharakter. Was reinkommt, geht auch wieder raus. Doch die beiden EQs wirken recht gut, somit ist der Bass-Sound durchaus anpassbar. Nur in Neutralstellung klingt der Amp wirklich neutral!
Dreht man das Ganze auf Bandlautstärke, verzerrt er alles unter dem E schon recht stark, aber auch da kann man die Töne noch identifizieren und Druck ohne Ende macht er definitiv!
Was nicht ganz so schön ist, ist, dass das Hochtonhorn rauscht. Nicht extrem, aber deutlich vernehmbar. Einzige Lösung (ohne Austausch des Horns): Sich entweder mit Gain der Vorstufe zurückhalten, oder noch viel effektiver: Dreht die Höhen etwas raus. Ich habe den drei-Band EQ-High-Regler etwa auf 10:30 zurückgedreht und zusätzlich beim graphic EQ die höchsten beiden Frequenzen komplett weggenommen. Ein Rauschproblem habe ich jetzt nicht mehr, und mal ehrlich: Wer braucht am Bass Frequenzen über 4,5khz?! Slapper vielleicht, aber die sollten sich dann wohl Besteck im vier bis fünfstelligen Preisbereich aussuchen.
Der Kopfhörer-Ausgang funktioniert super, allerdings recht leise. Dreht man den Amp dann weiter auf, greift der Limiter und verzerrt das ganze Klangbild (ein Sound, der durchaus auch Spaß machen kann!).
Beim Nutzen des Aux-Ins fällt auf, dass die Musik mit extrem vermindertem Bassanteil wiedergegeben wird. Zum Üben eines Songs mit Playback super, zum Party machen nicht (dafür nutzt man einfach ganz normal den Instrumenteninput mache ich regelmäßig).
Eine echte Schwäche sehe ich darin, dass keine Zusatzbox angeschlossen werden kann. Obwohl der Amp echt laut ist, eine zweite Box würde allein schon das Klangbild Verändern/-bessern. Zum Beispiel andere Speaker(-größen). Meiner Meinung nach hätte man sich den Effektweg (bei einer 200-Combo ernsthaft?) sparen können und stattdessen einen zusätzlichen Speaker-Out verbauen können.
Also nochmal zusammengefasst:
Gut ist:
- Das Preis/Leistungsverhältnis (man kann alles besser machen, doch jedes Feature an dem Amp ist mindestens ausreichend)
- Laut, klar, druckvoll
Fazit:
Für Leute mit wenig Geld oder wenig Lust dieses Auszugeben, die trotzdem genug Saft für eine Band brauchen, ist dieser Verstärker sehr gut zu gebrauchen. Für Zuhause etwas zu groß, aber auch leise sehr gut brauchbar. Wer nur zuhause üben will, dem sollte einer der kleineren Brüder auch reichen. Aber für den Preis kann man echt nichts falsch machen. Wenn er euch mal über den Weg lauft, und gefällt, kauft ihn euch. Es spricht eigentlich außer der Größe nichts dagegen.
Das wars auch schon wieder von mir. Lob und Kritik sind erwünscht! Grüße,
madMusician
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