[Gitarre] Gibson SG 70s Tribute Min-Etune Review

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Azriel
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IMG_6568.jpgIMG_6569.jpg

Specs:

  • Mahagoni Korpus und Hals
  • Palisander Griffbrett
  • Trapez Inlays
  • Gibson Dirty Fingers Humbucker am Steg und Hals
  • MinEtune Mechaniken

Preis:
- ohne MinEtune 849 Euro
- mit MinEtune 999 Euro

1. Eindruck

Wie die meisten günstigen Gibsons der Tribute-Serien, wirkt auch die 70s sehr spartanisch und auf das Notwendigste reduziert.
Direkt angeschaut habe ich mir den Sattel, da dieser in der Vergangenheit der große Schwachpunkt der Günstig-Gibsons war und leider auch immer noch ist. Sehr billig und vor allem nicht sauber verarbeitet. Die Saitenführung ist in eine völlig andere, als im Sattel eingekerbt. Stimmstabilität adé.
Dies zeigte auch der spätere Praxistest.

IMG_6581.jpg

Das Palisander-Griffbrett sieht sehr offenporig, rau und ungepflegt aus. Auch sieht man ein paar winzige Kratzer. Richtig poliert wurde hier nicht. Ist zwar nur eine Kleinigkeit und stört beim Spielen nicht wirklich, ist für eine so teure Gitarre aber ärgerlich.
Die Trapez- bzw. Blockinlays sind dagegen sehr sauber eingesetzt und auch sonst zeigt die Gitarre keinerlei Mängel, Lackschäden oder sonstige Dinge auf.

IMG_6577.jpg

Gewicht und Kopflastigkeit:
Direkter Vergleich einer Gibson SG Menace, Gibson SG Ebony Special Bj'93 und der Gibson SG 70s Tribute.
Menace: 3,0 Kg
70s Tribute: 3,0 Kg
Ebony Special: 3,4 Kg

Die Kopflastigkeit bei allen dreien ist da, wobei die Menace und die 70s Tribute deutlich kopflastig sind. Aber beide nehmen sich da nicht viel. Die Ebony ist die schwerste von den dreien, hat den dicksten Lack und den fettesten Popo und, wenn man das mal sagen darf, klingt auch am besten und fettesten.
Das MinEtune-System hat also nicht unbedingt viel Einfluss auf die Kopflastigkeit einer Gitarre, dürfte aber natürlich auch nicht förderlich sein. Wie viel das System nun wirklich wiegt, kriegt man wohl nur raus, wenn man es abbaut und wiegt. Das habe ich mich aber nun nicht getraut.

Der Ton:

Direktvergleich nur Anziehen und ploppen lassen der A-Saite Clean Steg Humbucker
Ebony Special mit Häussel Wild Honey vs. Menace (original Pus) vs. 70s Tribute

Gibson SG Ebony vs Menace vs 70s Tribute

Clean:
- Hals: sehr klassischer, schöner Gibson Ton
- Mitte: leicht S-style-artig, gefällt mir grundsätzlich gut
- Steg: sehr twängiger Ton, prima für bluesiges oder country mäßiges

Wie man Clean hört, hat man aufgrund des knackigen Outpus der Dirty Fingers schnell Probleme, den Sound wirklich clean zu bekommen.

Soundsample clean:


Crunch:
- Hals: auch hier sehr klassisch und macht dem Namen 70s Tribute alle Ehre
- Mitte: schöner warmer und bluesiger Ton
- Steg: sehr metallischer (Heavy Metal, ihr wisst schon) Ton und auch mit relativ wenig Zerre drückt der Dirty Finger sehr ordentlich. Wer allerdings einen eher klassichen PAF-Sound sucht, wird damit nicht glücklich. Selbst wenn er am Tone- und Volume-Poti rumwerkelt.

Soundsample Crunch:


Gain:
- Hals: ordentlich singender Ton, aber mit erstaunlich wenig Sustain.
- Mitte: singt immer noch recht schön, aber hier macht sich der Steg-Humbucker bemerkbar und gibt mehr Biss. Für Rhythmus-Gitarre durchaus brauchbar.
- Steg: Hier zeigt der Dirty Finger, wofür er eigentlich konstruiert ist. Metal, Metal und nochmal Metal. Hat irre viel Bass und drückt wie Hölle.

Soundsample Gain:


Handling
Was soll man groß sagen. Es ist halt eine SG und spielt sich genau wie jede andere. Halsprofil ist das typische D, wie man es eben kennt. Die Breite des Griffbretts variiert aber bei allen meiner drei SGs.
Das breiteste Griffbrett hat die Menace, dann kommt schon die Tribute, während meine Special das schmalste Griffbrett besitzt. Letzteres kommt meinen recht kurzen Griffeln aber sehr zu gute.
Und um nochmal auf den Ton zurückzukommen: Die Dirty Fingers liefern zwar für den ersten Höreindruck einen guten Ton, aber wenn man mal ein wenig gespielt hat und auf seine persönlichen Vorlieben hört und gerade einen typischen 70er Jahre Ton erwartet, sind die DF eine Fehlbesetzung. Viel zu viel Output und zu wenig Wärme. Und gegen einen Burstbucker 1, einen 57er Classic oder sogar gegen den von mir so ungeliebten 490er verliert der Hals-PU deutlich.
Aber das ist natürlich ein klarer Fall von Geschmackssache.

Kommen wir zum MinEtune-System.

IMG_6572.jpg

Insgesamt funktioniert dies recht gut. Aber es hakt doch öfters mal. Ich durfte auch beobachten, dass ein oder zweimal bei den hohen Saiten (H bzw. E) um einen Halbton falsch getuned wurde.
Auch hat das System öfters mal Probleme den Ton überhaupt zu finden und stimmt hin und her. Wie schon geschrieben vor allem bei den höheren, dünnen Saiten. Ob das Auswirkungen vom schlecht gekerbten Sattel sind, kann ich aber nicht beurteilen.
Zeitersparnis bringt das System auch nicht.

[vid]https://www.musiker-board.de/videos/Gibson-MinEtune-desktop[/vid]

Hier handgestoppte Zeiten:


MinEtune:

E auf OpenD: 44 sek.
OpenD auf E: 21 sek. (schnellste Zeit, aber auch absolute Ausnahme)

Manuell (mit anderer Gitarre und gewöhnlichen Mechaniken):
E auf OpenD: 49 sek.
OpenD auf E: 45 sek.

Die manuellen Werte waren dann für mich überraschend. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass von Hand Stimmen wesentlich schneller von statten geht. Aber gut.
Seine Vorteile dürfte das System im Live-Einsatz haben, wenn der Gitarrist gleichzeitig Sänger ist. Tunen und Interagieren mit Publikum dürfte dann kein Problem mehr sein.
Seine Nachteile liegen erstmal in ganz profaner Hinsicht, nämlich im normalen Spielbetrieb.
Wenn ich es gewohnt bin, die Saiten sehr hart anzuschlagen, stimmt man die Saiten auch mal gern etwas straffer, also minimal höher als normales Tuning. Oder vielleicht mag man es auch anders herum. Das ist mit diesem System anscheinend nicht möglich. Zumindest habe ich das in der kurzen Zeit nicht herausgekriegt.
Außerdem fangen die Saiten bei tiefen Tunings (Ganzton tiefer) schon gehörig an zu schlabbern. Vom Spielgefühl finde ich persönlich das sehr unschön.
Sollte das System mal ausfallen, ist der Manuell Betrieb mit diesen Mechaniken auch sehr schwierig. Durch die andere Übersetzung muss man schon sehr viel mehr drehen, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen, wie mit normalen Mechaniken.
Die Stromversorgung für das System kommt übrigens durch einen kleinen Akku. Dieser wird mit einem Netzwerkkabel aufgeladen. Ladezustand wird wenigstens angezeigt und der Akku ist wohl auch umweltschonender als Knopfzellen. Allerdings wird kein Ersatzakku mitgeliefert. Heißt, ist der Akku hin, hat man eine eingeschränkt funktionsfähige Gitarre und auf Tour dürfte es auch nicht immer einfach sein, dass System mal schnell aufzuladen.
Der Akku hält laut Handbuch für ca. 300 Tunings. Wie hoch die Lebensdauer des Akkus ansich ist, kann ich allerdings nicht beurteilen. Das wird man sehen.

Gibson-MinEtune-Überblick.jpgGibson-MinEtune-Legende.jpg

Fazit:

Ob man wirklich 12 verschiedene Tunings braucht plus die Möglichkeit 6 eigene zu kreieren und abzuspeichern, finde ich zumindest fraglich. Vor allem da viele aufgrund der Saitenspannung eher suboptimal zu bespielen sind.
Einen Zeitvorteil konnte ich mit dem System nicht erkennen. Große Nachteile aber auch nicht. Ist die Stromversorgung aber weg, ist das Stimmen sehr unhandlich.
Die Gitarre selbst bewegt sich mit knapp 1000 Euro im Preissegment der normalen Studios oder sogar im Bereich einer Gibson Midtown Custom und muss sich mit diesen messen lassen. Die normalen 70ties ohne Min-Etune kosten ca. 850 Euro. Aber auch zu diesem Preis fand ich diese SG nicht besonders prickelnd.
Rein optisch und vom puren Spielgefühl und vom Ton her bewegt sich die Tribute eher auf Melody Maker Niveau und ist dafür entschieden zu teuer. In dieser Preisklasse finde ich persönlich sowohl bei den LPs die Studio-Serie als auch die Ebony Specials deutlich wertiger.

Mein persönliches Fazit:

- Ist das Min-Etune funktionsfähig? Ja.
- Ist dieses System innovativ? Definitiv.
- Braucht man dieses? Der normale Gitarrist eher nicht. Anfängern würde ich davon sogar eher abraten, da es doch viel vom Lernen und sich mit Tunings beschäftigen wegnimmt.
- Würde ich die Gitarre kaufen? Klares Nein. Dazu wäre sie mir im direkten Vergleich nicht wertig genug. Und für das Min-Etune hätte ich persönlich auch keine Verwendung.
 
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P.S. Tronical als Hersteller des Systems hat sich im Board angemeldet und im Thread von Peter55 eine Nachricht hinterlassen ...

Gruß
Martin

Hallo an alle,

toll, wie professionell, zielführend und kritisch die Berichte und Kommentare hier im Musiker-Board ausfallen, respekt!
Zu den Mechaniken: die der tiefen Saiten funzen genau anders herum als gewohnt, also im Uhrzeigersinn (UZS) zum Aufwickeln, entgegen den UZS zum Abwickeln. Bei einem Strat TronicalTune-System sollte man sich daran erinnern...wenn man denn per Hand stimmen möchte. Richtig auch, dass die Untersetzung viel feiner als bei Standard Mechaniken ausgelegt ist, (40:1 anstatt 18:1 oder 24:1...) Im Ergebnis kann man per Hand eben viel feiner nachstimmen, aber das System soll ja automatisch stimmen, per Hand nur im Ausnahmefall. Per Hand stimmen ist natürlich kein Problem, auch wenn der Motor ja mitdreht, das gehört so! Wichtig: Nicht per Hand drehen, wenn das System eingeschaltet wurde, denn dann drehen ja die Motoren...
Für die individuellen Simmwünsche: genau dafür ist das System perfekt!! Wer sich die Zeit nimmt und an der Standardstimmung noch eine für sich perfekte Stimmung per hand nachstimmt, sprich G-saite sharp und B-Saite flat oder umgekehrt, und dann abspeichert über custom tuning, der hat was er braucht "on the fly"!! Hier gibt es nur wenig Grenzen für eigene Kreativität, warum nicht mal ein offenes E-moll speichern??
Zur Funktionsweise: Da das TronicalTune den Körperschall des Instrumentes misst und das Frequenzgemisch interptretieren und "selektieren" sowie zuordnen muss, sind meist die dünnen Saiten (B und e) ein 2tes mal anzuschlagen, um in tune zu sein, das liegt schlicht an der geringeren Masse der höheren Saiten und dem daraus resultierenden, "schwächeren" Signalpegel im Körperschall der Gitarre. Hier soll erwähnt sein, dass Tronicaltune einen Lernalgorithmus aufweist, der sich an die Klang-Eigenschaften der Gitarre sowie dem Anschlagverhalten des Gitarristen anpasst, sprich: je öfter man stimmt, desto schneller und besser funktioniert´s!
Das Gesamtgewicht von TronicalTune ist in etwa geich dem von 6 Schaller M6 Mechaniken, also kann man wirklich nicht von Kopflastigkeit sprechen, was im Übrigen schon einige tausend Gibson SG / MIN-ETune Kunden bestätigen können.
Aber am meisten beeindruckt uns bei Tronical die Erkenntnis der verschiedenen Tester bezüglich des Hals-Sattels (Nut). Mit das größte Problem beim Stimmen und für die Stimmstabilität ist das Material und die "Ausführung" der nut und deren Kerben. Wenn hier geschlampt wurde, dann klemmen (Reibung in der Kerbe) die Saiten, wie treffend von denMusiker-Board-Testern bemerkt...Stimmen wird sehr schwierig, zudem wird dann beim Greifen die Reibung plötzlich geringer und die Saite spannt und enspann tvöllig unkontrolliert. Dieser effekt ist übrigens ein wesentlicher Faktor fürs Saitenreissen!!
Abschliessend möchte ich sagen, dass eine gute Gitarre mit vernünftigem set up und guter hardware auch immer gut zu stimmen sein wird und stimmstabil bleibt. TronicalTune kann und wird die physikalischen Gegebenheiten von bestimmten Gitarren nicht ändern können, kann aber dazu beitragen, dass man ohne generve schnell in die Stimmung wechselt, die man braucht, ohne gross darüber nachzudenken, man spielt also mehr und macht sich weniger einen Kopf ums Stimmen...so wie jeder Keyboarder auch!! Und...in den entsprechenden offenen Stimmungen klingen die Original-Songs auch authentisch. Oder hat schon mal jemand Led Zeppelin´s "Kashmir" gespielt und war nicht auf DADGAD getunt und es klang authentisch??
So, genug für heute. Gerne beantworte ich Eure Fragen, wenn ihr welche haben solltet.
Grüße aus Hamburg
Tronical
 
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1. Eindruck
Wie die meisten günstigen Gibsons der Tribute-Serien, wirkt auch die 70s sehr spartanisch und auf das Notwendigste reduziert.
Direkt angeschaut habe ich mir den Sattel, da dieser in der Vergangenheit der große Schwachpunkt der Günstig-Gibsons war und leider auch immer noch ist. Sehr billig und vor allem nicht sauber verarbeitet. Die Saitenführung ist in eine völlig andere, als im Sattel eingekerbt. Stimmstabilität adé.
Dies zeigte auch der spätere Praxistest.

Anhang anzeigen 275019

Hallo Azriel,
ein guten und ehrlichen Review hast Du da geschrieben, der dem Leser aufzeigt, was er von der Gibson Tribute SG erwarten kann und was halt nicht...
Nichtsdestotrotz habe ich die oben fett markierte Stelle nicht wirklich verstanden und ich denke, es ist wesentlich zu wissen, was da im Deitail "schief" läuft, denn einen Sattel nachzubearbeiten, der für Saitenklemmer sorgt ist eigentlich kein Zauberwerk und kann die Gitarre dann erheblich nach vorne bringen, wenn man es richtig angeht.
Aber zur Sache:
Was genau ist da bei der SG beim Sattel ungünstig/schlecht gemacht? Ich kenne die Gibsonsättel als vergleichsweise "wenig" gekerbt, das scheint mir aus dem Bild zunächst auch mal so zu sein. Ein Nachteil muss dass IMO nicht sein -im Gegenteil- so lange die Saiten nicht aus der Führung springen verursacht weniger Auflage weniger Reibung (Brückenreiter sind in der Regel auch nur sehr wenig gekerbt und das funktioniert auch).
Bisher habe ich noch nie einen Gitarrensattel gesehen, bei dem die Kerben so gefeilt waren, dass sie (bei merklich abknickender Führung) in Richtung der Mechaniken verlaufen. Der "Knick" ist eigenlich immer hinter dem Sattel. In wie fern ist das die Sattelkerbung und Saitenführung bei dieser Test SG ungünstig?
 
Um das mal klarstellen: Kein Hersteller sollte von seinem Kunden handwerkliches Geschick und Einsatz von Werkzeug erwarten um Mängel am Produkt zu beseitigen. Und Sattel ist durchaus ein sensibler Part der Gitarre an dem man die Gitarre zur Unspielbarkeit feilen kann.

Die Kerben bei der Gibson sind Richtung Tuner nicht ordentlich ausgefeilt. Normalerweise öffnet man den Ausgang ein wenig nach allen Seiten. So wie jetzt bleiben die Saiten aber immer an der Kante hängen und das ist seitlich für die Stimmstabilitaet abträglich und nach unten dem sogenannten Sitareffekt zuträglich.

getapt und getalkt mit Samsung Galaxy
 
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Nice Review - gefällt mir! :great:

...Kein Hersteller sollte von seinem Kunden handwerkliches Geschick und Einsatz von Werkzeug erwarten um Mängel am Produkt zu beseitigen...

Sehe ich aus so....egal ob Instrument, Auto oder Kaffemaschine - Wenn jetzt ein System warum auch immer, nicht dem Alltagsgebrauch standhält dann wurde meiner Meinung nach die Arbeit nicht richtig gemacht!
Beispiel E-Gitarre: Wer sich jetzt z.Bsp. ne Gitarre in diesem Preissegment kauft, dürfte zumindest erwarten das die Basis stimmt (...sollte man meinen), wenn dann noch aber wie doof dran rumgefeilt werden muss; ne Danke...
...vorallem wenn das "Problem" seit längerem bekannt ist und dennoch nix unternommen worden ist! :gruebel:

Es ist schon traurig, dass bei "den Großen" heute bereits jeder Feilenstrich mit in den Preis eingerechnet werden muß.....wobei mehrere "günstigere" Anbieter dieses Problem ja nicht kennen!
Beschäftige mich momentan grad deshalb so intensiv damit; weil ich mir bald wieder ne Les Paul-artige anschaffen will....und diesmal nix von ESP/Ltd :D

Gruss Biskaya
 
..also bei der Sattelvorbereitung bin ich persönlich da schon etwas großzügiger.
Ein Sattel muss IMO für ein optimales Ergebnis den individuellen Bedürfnissen der Gitarristen anpasst werden. Genau wie auch die Saitenlage insgesamt. Es werden nun mal unterschiedliche Saitenstärken verwendet und auch unterschiedliche Saitenlagen bevorzugt.
Trotzdem soll ein Instrument aus dem Karton optimal eingestellt sein. Beim Sattel kann/sollte dass für die Werkssaiten schon passend vorbereitet sein. Wer dann aber von 010er nach 09er oder gar 08er Saiten wechselt, der hat dann evtl. ein kleines Problem und der besagte Sitareffekt kann auftreten.
Daher ist es mir persönlich immer lieber, ab Werk eher zu enge Sattelkerben zu haben und die auf meine Bedürfnisse anpassen zu können. Ansonsten ist das IMO das Einstellen einer Gitarre ein Service, den jedes gute Fachgeschäft erledigen können sollte. Das ist natürlich in Zeit des Online-Handel nicht so einfach...

Zu der Sattelkerbung ansich: Bei Gibson-artigen 2x3 Kopfplatten wird man aber wegen der Saitenführung einen "Verstimmungs"-Tod eh sterben müssen: Entweder man kerbt senkrecht zu den Bundstäbchen und die Saite knickt reibend auf der Kopfplattenseite ab (die Kerbe sollte immer etwas mehr Steigung haben als die Neigung der Kopfplatte, was einen Sitareffekt wirkungsvoll verhindert), oder man macht es so wie im Review gewünscht (aber IMO auch eher unüblich) und kerbt so, dass die Saiten in Richtung der Mechaniken fluchten. Dann knicken die Saiten aber lediglich schon auf der Griffbreitseite ab...
 
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@InTune

In puncto "Standardkerbung für Standardsaiten" gebe ich dir Recht; wer dann auf ne andere Saitenstärke umsteigt, kann ja nicht erwarten dass es passt....logisch ;)
Problematisch ist's aber wenn es schon von Anfang an nicht passen tut; habe ich auch schon erleben müssen....Glücklicherweise habe ich einen kompletten Satz Feilen hier; aber mühsam ist es schon!
 

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