SVT 7 oder 3 oder was ganz anderes?

  • Ersteller vader450
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Ah, ok. Den BA115 hatte ich auch ein paar Jahre, ist ein feiner Amp. :)
Meine kurze Einschätzung: Du wirst im Endeffekt weder mit dem SVT-3 Pro noch mit dem SVT-7 Pro etwas "falsch" machen, denn beide werden deine Soundvorstellungen bedienen, wenn die Referenz ein BA115 ist, bzw. du den SVT Classic "vom Hören her" magst.
Persönlich würde ich den SVT-3 Pro vom Sound her präferieren, aber der SVT-7 ist auch nicht "schlechter", ist eben einen Tick anders.
Meine Erfahrung mit Ampeg Röhre vs. Hybrid vs. Tranistor:
Der B1-RE, den ich als Backup-Amp verwende ist pauschal gesagt der kleine Bruder des SVT-450 Tranistortopteils. Klingt genau so, nur hat ein paar Features weniger und ist eben als RE=Rack-Edition.
Im Gegensatz zu meinem V4BH (Vollröhre, pauschal als kleiner SVT mit 100 Watt bezeichnet, stimmt aber nicht ganz) klingt der B1-RE logischerweise etwas weniger fett und nicht ganz so gut - der Charakter des V4BH wird mit dem günstigen B1RE aber ganz klar getroffen, obwohl der Amp sogar weniger Regelmöglichkeiten hat. Der Unterschied ist aber nicht "so groß" wie man es erwarten würde. Über die Box im Proberaum hört man den Unterschied, aber live gerade wenn noch der FOH-Mischer über DI versorgt wird, dann ist der Unterschied deutlich geringer - hängt aber auch von der Qualität des Mischers ab.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ich denke, dass Du egal ob mit SVT-3 oder SVT-7 deinen Wunsch-Sound realisieren könntest, da das beides gute Amps mit klarem Ampeg-Charakter und vielen Regelmöglichkeiten sind - wenn dein Wunschsound aber mehr in die Richtung Ampeg-Röhre mit viel Gain (=Dreck, keine wirkliche Verzerrung) geht - so wie mein Sound mit dem V4BH - dann denke ich, dass der SVT-3 diesem Sound noch näher kommt. Ich muss es aber nochmals sagen, dass ich sicher bin, dass du deinen Ampeg-Sound auch mit dem SVT-7 hinkriegst (außer du willst den Flip-Top-Sound - willst du aber nicht :)). Den Unterschied hört man im A/B-Vergleich, aber das sind keine Welten wie man immer denkt. Hängt natürlich auch von der Einstellung des Amps ab und der Qualität deine Ohren - vielleicht ist meine Hörqualität schon so schlecht - glaube ich aber nicht. ;)
 
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....master voll und wenig gain bringt tendenziell cleansound. umgekehrt, also viel gain, führt eher zum "andrecken". das wird bei größerer lautstärke ggf. noch durch wenig tube gain (niedrige anodenspannung) unterstützt. fährt man die röhren heiss, reagiert der amp immer dynamischer.

Ein wichtiger Punkt.
Der Tube-Gain ersetzt beinahe einen Kompressor.
 
So das neue Setup steht seit Freitag, 6x10CL (FMC) und SVT7, geile Kombination, bei Bedarf kann der 100W Röhrenengel unseres Gitarreros einpacken :D
 
Zitat von d'Averc
....master voll und wenig gain bringt tendenziell cleansound. umgekehrt, also viel gain, führt eher zum "andrecken". das wird bei größerer lautstärke ggf. noch durch wenig tube gain (niedrige anodenspannung) unterstützt. fährt man die röhren heiss, reagiert der amp immer dynamischer.


Ein wichtiger Punkt.
Der Tube-Gain ersetzt beinahe einen Kompressor.

Vielleicht ist den Herren entgangen, dass der SVT 3 Pro eine Treiberröhre an der Endstufe hat, durch die bei vollem Master-Volume die legendäre Endstufen-Sättigung simuliert wird.;):D

Der Sound des SVT 3 Pro ist, je nach dem, welche Röhre angeblasen wird, ein absolut flexibles Soundwerkzeug. Klar bekomme ich mit der Endstufenröhre nicht die Gain-Zerre hin, wie mit voll aufgerissenem Vorstufen-Gain. Aber es ist auf jeden Fall nicht so, das der Amp dann eben clean, aber dynamisch reagiert. Dynamisch ja, aber clean geht anders. :D

Ciao

Uwe
 
Vielleicht ist den Herren entgangen, dass der SVT 3 Pro eine Treiberröhre an der Endstufe hat, durch die bei vollem Master-Volume die legendäre Endstufen-Sättigung simuliert wird.;):D

Warum sollte uns das entgangen sein?

Aber es ist auf jeden Fall nicht so, das der Amp dann eben clean, aber dynamisch reagiert. Dynamisch ja, aber clean geht anders.

Natürlich wird der Amp cleaner und deutlich (!) dynamischer, je weiter der Tube-Gain aufgedreht wird (bis hin zu Rechtsanschlag).
Und ebenso natürlich geht Dynamik flöten - wie bei einem milden Comp mit sehr kurzer Attackzeit - wenn der Master auf ist und Tube Gain Richtung links bewegt wird.

Irgendwie hast du was falsch verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich bin ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Bassamp und dabei auf die beiden Ampegs gestoßen. Ich spiele zur Zeit einen Markbass LM II entweder mit einer Ampeg SVT-410 HLF oder einer Markbass 604 NY, wobei die 410 natürlich deutlich mehr Druck macht, die 604 dagegen wesentlich schneller anspricht und prägnanter im Ton ist. Im Proberaum wird daher von den Bandkollegen auch die kleine 604 bevorzugt.

Zur Zeit bin ich mit dem Sound und der Durchsetzungsfähigkeit des Tons nicht zufrieden, weswegen ein neuer Amp kommen soll. Ich spiele meist meinen Jazzbass, wobei ich das Volume des Halspickups leicht zurückdrehe. Am Amp selbst drehe ich ein wenig den VLE-Filter und die Tiefmitten rein, die Höhen ein klein wenig zurück. Der Sound wird insgesamt so dann eben mittig und setzt sich im Bandkontext mit Gitarre (klassischer Marshallsound von Clean bis heftige Distortion) Keyboard, Drums und Percussion immer noch gut durch.

Aber richtig glücklich bin ich nicht, denn ich wünsche mit einen Sound, der zwar clean, aber fett, mittig und trotzdem auch druckvoll und rund ist. Mir gefällt etwa der Sound von Paul Turner (mit seinem Jazzbass, ich weiß ist einer von 64 ;-)) oder Bernhard Edwards (auch klar Stingray, kriege ich aber auch nicht annähernd mit meinem Sandberg JM4 hin).

Die Lösung dieser Soundfrage scheint für mich im Amp und der richtigen Einstellung zu liegen und ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass insbesondere eine Mosfet-Endstufe hier den Druck und fetten Sound bringt - wie gesagt, es soll nicht zerren oder schmutzig werden. Der Ampegsound ist ja insbesondere bekannt für den an- oder verzerrten Bereich, aber eben auch bei cleanen Einstellungen der Bumms von unten gepaart mit fetten Mitten.

Gestern auf der Musikmesse habe ich mich lange mit den Ampegjungs am sehr versteckten Stand in Halle 8 unterhalten und die haben mir spontan zu dem sehr günstigen SVT-7 Pro geraten, weil der zwar nicht so schön in die Zerrung geht wie etwa der SVT-3 Pro, aber eben bei cleanen Einstellungen diese fetten Ampegmitten rausdrückt und durch die wahnsinnige Leistungsreserven von 1000 W an 4 Ohm eben auch immer über ausreichend Headroom verfügt, selbst wenn es auf der Bühne mal richtig laut hergeht.

Hat jemand Erfahrung mit beiden Amps und wie seht Ihr die Amps bzw. Alternativen für mein Vorhaben?
 
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich am Amp liegt. Klar, kann natürlich sein, aber das Problem kann auch der Bass sein. Hast du mal andere Bässe mit deiner Amp/Boxen-Kombi in der Probe probiert?
 
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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich am Amp liegt. Klar, kann natürlich sein, aber das Problem kann auch der Bass sein. Hast du mal andere Bässe mit deiner Amp/Boxen-Kombi in der Probe probiert?

Das habe ich natürlich. An meinem Schätzchen, Jazzbass Bj. 1970, liegt es sicher nicht. Ich spiele aber auch regelmäßig meine Sandberg JM 4 und Warwick Streamer Stage I Bj. 1992. Außerdem werden über die Anlage regelmäßig auch ein 68er Telecaster und ein Preci von 73 gespielt.

Der Markbass klingt auch nicht schlecht, aber es fehlt eben, gerade wenn es lauter wird, der Punch und die Klarheit und Offenheit, um sich durchzusetzen.

Heute war ich bei Session und habe folgende Amps getestet: Ampeg SVT-2 Pro, Ampeg SVT-3 Pro, GK Fusion 550, GK 1001RB II, Aguilar Tone Hammer 500, Markbass LM III, Hartke HA 5500, Hartke LH 1000 und Ashdown ABM 500 EVO III. Getestet habe ich an der Ampegbox, die ich auch habe und kenne.

Sofort durchgefallen sind der Markbass und der Ashdown, weil die Bässe viel zu matschig und pappig sind. Der Fusion klang nicht schlecht, aber ohne Charakter und auch der Hartke HA 5500 klang erst dünn, ließ aber mit dem EQ dann doch schöne fette Klänge raus. Der Aguilar klang leise super, aber ging bei größerer Lautstärke in die Knie, ähnlich wie der Markbass, aber nicht ganz so extrem. Der GK 1001RB II ist ein richtig fetter Amp und sehr beeindruckend, genauso wie der SVT-3. Der SVT-2 war nicht sehr anders als der 3er, den Unterschied merkt man vermutlich erst, wenn man die Leistung voll ausnutzt und 2 große Boxen anschließt.

Aber der absolute Gewinner war sehr zu meiner Überraschung der Hartke LH-1000. So klar und frisch und druckvoll und dabei gleichzeitig fett war kein anderer Amp im Test. Wenn man einen fetten runden cleanen Klang will, dann ist das die absolute Waffe und mir ist jetzt klar, warum dieser (Billig)Amp von Leuten wie Victor Wooten, Frank Bello und Billy Sheehan gespielt werden. Alle anderen Amps klangen im Vergleich zum Hartke, als würde eine Wolldecke vor der Box hängen.

Ich habe den Amp dann spontan gekauft, weil er mich so sehr überzeugt hat und ein Preis von unter EUR 500,00 einfach nur sensationell ist. Übrigens ist er auch der schwerste der verglichenen Amps und tatsächlich vermute ich, dass der deutliche Klangunterschied aus den 2 Ringkerntrafos kommt, die im LH-1000 verbaut sind. Außerdem sind vor allem die Bässe sehr prägnant und dicht ausgelegt, wodurch man immer ein sehr differenziertes Klangbild bekommt und selbst bei großer Lautstärke nichts matscht oder verschwommen klingt.

Bei der heutigen kurzen Probe haben auch die Bandkollegen den Hartke 2 - 3 Klassen besser eingeschätzt als den LM II. Wenn das selbst die Nicht-Bassisten sagen, muss wirklich etwas dran sein. Ich kann jedem nur dringend empfehlen, diesen Amp zu testen, wenn er einen Sound wie von mir beschrieben sucht!!!
 
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Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Kauf. Schön, wenn man so günstig an den Sound kommt, den man sucht.

Vom LH 500 / LH 1000 bin ich auch sehr überzeugt, bei dem Amp kann man mit anständigen Boxen eigentlich keinen "schlechten" Sound einregeln. Einfache, intuitive Klangregelung und Power bis zum abwinken, das Ganze unter € 500,-- was will man mehr. ;)
 
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Kauf. Schön, wenn man so günstig an den Sound kommt, den man sucht.

Vom LH 500 / LH 1000 bin ich auch sehr überzeugt, bei dem Amp kann man mit anständigen Boxen eigentlich keinen "schlechten" Sound einregeln. Einfache, intuitive Klangregelung und Power bis zum abwinken, das Ganze unter € 500,-- was will man mehr. ;)

Absolut richtig und gerade bei diesem Amp zeigt sich wieder mal, dass teuer nicht gleich gut sein muss, denn es kommt auf den individuellen Geschmack an. Allerdings muss sich jetzt noch zeigen, wie der Amp in den Bandsound integriert wird. Der erste Test gestern war aber schon mal vielversprechend.

Interessant ist aber, dass die Hartke Amps sehr verbreitet sind und auch von vielen Profis gespielt werden, so dass man schon sagen kann, dass diese Amps den Geschmack vieler Musiker bedienen.

Ich wundere mich dabei, wieso diese Dinger so deutlich günstiger sind als die meisten anderen vergleichbaren Amps. Bei den LH Modellen könnte man vielleicht noch meinen, dies liegt an der Einfachheit des Konzepts, aber auch die HA-Reihe ist sehr günstig und technisch viel aufwändiger. Liegt also der günstige Preis an den Bauteilen oder einer deutlich günstigeren Fertigung bzw. geringerer Verarbeitungsqualität? Ich habe mir den Amp jetzt noch nicht im Detail angeschaut und es bleibt abzuwarten, ob er Probleme machen wird, aber was man so liest, spricht für eine sehr gute Verarbeitung und wenige technische Ausfälle.

Auf meiner Suche nach einem wirklich fetten cleanen Sound ala Aguilar DB 750 oder Ampeg SVT habe ich immer vermutet, dass die zur Zeit sehr angesagt Bauweise mit Class D Endstufen hier das Problem darstellen könnte. Das hat sich gestern bestätigt, denn der nicht gerade leistungsschwache Markbass LM III hat leise zunächst einen tollen druckvollen Klang, geht dann aber, wenn er etwas mehr gefordert wird, in eine Kompression und wirkt wie zugeschnürt - ein Effekt, der auch beim Tone Hammer 500 und ein Stück weit auch beim SVT-7 aufgetreten ist. Die getesteten Amps mit klassischem Ringkerntrafo klangen alle durchweg offener und frischer, besonders wenn sie ein wenig mehr gefordert werden.

Ich werde jetzt ein paar Wochen den Amp testen und dann gebe ich gerne noch mal Feedback in einem gesonderten Artikel.
 
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Tres_Hombres, Du bist mein Mann! :D

Man hört dauernd, wie furchtbar schwer doch Amps mit Class-A/B oder MosFet-Endstufen sind, und dass die Anhänger von diesen Architekturen rückständig seien, da sie sich der "Technik der Zukunft" verschließen.... :rolleyes:

Ein Amp mit einer anständigen Endstufe hat einfach seine Vorteile. Wie Du schon sagst, haben Amps mit Switchmode-Endstufe einfach ein paar Eigenheiten, die vor allem bei höheren Lautstärken schnell ins Gewicht fallen. Sogar die Markbässe mit Transistor-Endstufe, aber Switchmode-Netzteil haben diesen komprimierenden Effekt, der mich auch stört.

Ich habe mir sogar für meine Vorstufe, eine Ampeg SVP Pro, eine Class A/B-Endstufe besorgt, eben wegen der Probleme, die beim SVT 7 aufgetreten sind. Und was soll ich sagen: Trotz der günstigen Thomenn TA 1400 MK-X besteht, was die Endstufe angeht, kein Bedarf auf einen Wechsel. Das Ding hat einen unglaublichen Punch, ist sehr laut, selbst an Boxen mit nicht gerade dem besten Wirkungsgrad.

Wenn jemand über die Vorteile von Class-D referiert und die Vorteile, wie üblich, zu 80% am Gewicht festmacht, schreibe ich für gewöhnlich, dass ein Amp und eine Box nur aus dem Proberaum auf die Bühne und zurück transportiert werden muß. Wenn der Zeitraum, bei denen das Gewicht des Amps auf den offensichtlich schmalen Schultern lastet, bei irgendwem länger als 3 Minuten dauert, läuft irgend etwas falsch. Ein Amp hängt Dir nicht den ganzen Abend während des Gigs um den Hals, ein schwerer Bass ist viel lästiger als ein schwerer Amp.

Der günstige Preis der LH 500/1000-Serie resultiert einerseits aus der modularen Bauweise der Amps, der 1000er hat so gesehen genau 2 x die Endstufe des LH 500. Dazu hat der Kilo genau die selbe Endstufe wie der LH 1000. Ausserdem wurde bei der LH - Serie schon etwas an den Einschleifmöglichkeiten gespart, der DI-Ausgang ist nur in Line/DI-Pegel regelbar, ohne dass eine stufenlose Anpassung möglich wäre. Dazu fehlt die seperate Vorstufen-Gain-Regelung, was den Amp für mich perfekt gemacht hätte. Ausserdem haben teurere Amps in dieser Preis- und Leistungsklasse gerne zwei Kanäle, einen FET- und einen Tube-Channel. Auch das fehlt bei der LH-Serie.

Es ist ein einfach ausgelegter Amp, der jedoch auch ein paar echte Vorteile bietet. Der DI-Out z.B. ist auf der Vorderseite angebracht. Man kann entweder jeweils 545 Watt an 2 Ohm pro Kanal herausholen, dabei den Pegel der beiden Kanäle überblenden, was ich für ein hübsches Feature halte für Leute, die ein 410'' und 115''-Fullstack betreiben. Gebrückt leistet die absolut robuste Endstufe 1.100 Watt bei 4 Ohm, was wirklich ordentlich ist. Dazu noch der Preis von unter 500,-- Euro, was will man mehr.

Nääähhh.... Vielleicht einen Mute-Schalter, das wäre hilfreich.... ;)
 
Tres_Hombres, Du bist mein Mann! :D

Man hört dauernd, wie furchtbar schwer doch Amps mit Class-A/B oder MosFet-Endstufen sind, und dass die Anhänger von diesen Architekturen rückständig seien, da sie sich der "Technik der Zukunft" verschließen.... :rolleyes:

Ein Amp mit einer anständigen Endstufe hat einfach seine Vorteile. Wie Du schon sagst, haben Amps mit Switchmode-Endstufe einfach ein paar Eigenheiten, die vor allem bei höheren Lautstärken schnell ins Gewicht fallen. Sogar die Markbässe mit Transistor-Endstufe, aber Switchmode-Netzteil haben diesen komprimierenden Effekt, der mich auch stört.

Ich habe mir sogar für meine Vorstufe, eine Ampeg SVP Pro, eine Class A/B-Endstufe besorgt, eben wegen der Probleme, die beim SVT 7 aufgetreten sind. Und was soll ich sagen: Trotz der günstigen Thomenn TA 1400 MK-X besteht, was die Endstufe angeht, kein Bedarf auf einen Wechsel. Das Ding hat einen unglaublichen Punch, ist sehr laut, selbst an Boxen mit nicht gerade dem besten Wirkungsgrad.

Wenn jemand über die Vorteile von Class-D referiert und die Vorteile, wie üblich, zu 80% am Gewicht festmacht, schreibe ich für gewöhnlich, dass ein Amp und eine Box nur aus dem Proberaum auf die Bühne und zurück transportiert werden muß. Wenn der Zeitraum, bei denen das Gewicht des Amps auf den offensichtlich schmalen Schultern lastet, bei irgendwem länger als 3 Minuten dauert, läuft irgend etwas falsch. Ein Amp hängt Dir nicht den ganzen Abend während des Gigs um den Hals, ein schwerer Bass ist viel lästiger als ein schwerer Amp.

Der günstige Preis der LH 500/1000-Serie resultiert einerseits aus der modularen Bauweise der Amps, der 1000er hat so gesehen genau 2 x die Endstufe des LH 500. Dazu hat der Kilo genau die selbe Endstufe wie der LH 1000. Ausserdem wurde bei der LH - Serie schon etwas an den Einschleifmöglichkeiten gespart, der DI-Ausgang ist nur in Line/DI-Pegel regelbar, ohne dass eine stufenlose Anpassung möglich wäre. Dazu fehlt die seperate Vorstufen-Gain-Regelung, was den Amp für mich perfekt gemacht hätte. Ausserdem haben teurere Amps in dieser Preis- und Leistungsklasse gerne zwei Kanäle, einen FET- und einen Tube-Channel. Auch das fehlt bei der LH-Serie.

Es ist ein einfach ausgelegter Amp, der jedoch auch ein paar echte Vorteile bietet. Der DI-Out z.B. ist auf der Vorderseite angebracht. Man kann entweder jeweils 545 Watt an 2 Ohm pro Kanal herausholen, dabei den Pegel der beiden Kanäle überblenden, was ich für ein hübsches Feature halte für Leute, die ein 410'' und 115''-Fullstack betreiben. Gebrückt leistet die absolut robuste Endstufe 1.100 Watt bei 4 Ohm, was wirklich ordentlich ist. Dazu noch der Preis von unter 500,-- Euro, was will man mehr.

Nääähhh.... Vielleicht einen Mute-Schalter, das wäre hilfreich.... ;)

Tja, da gehören wir wohl zu einer aussterbenden Bassergeneration:rock:. Wenn man aber die Entwicklungen und Modetrends der Gitarristen betrachtet und diese überträgt, dann könnte es durchaus sein, dass wir in wenigen Jahren zu den Vorreitern einer neuen "Vintage- bzw. Oldschoolbewegung" werden. Die Großen der Musikbranche, die nicht selbst schleppen müssen, spielen ja weiterhin auf den fetten schweren Amps und so klingt es dann eben auch. Ich kenne wirklich nur eine handvoll Bassisten, die auf einer großen Bühne einen Class-D Amp verwenden und wer weiss schon, welcher Amp tatsächlich hinter der Bühne werkelt und den Sound macht.

Die LH-Baureihe ist natürlich wirklich sehr puristisch aufgebaut, den Muteschalter vermisse ich auch, aber dafür mißbrauche ich den Korg Pitchblack im Board. 2 Kanäle brauche ich nicht, für den Boost habe ich den Rodenberg GAS-727B und für Verzerrung den VT Bass von Tech21.

Die 15kg des LH-1000 sind auch kein Argument gegen dieses Gerät, das sollte noch jeder tragen können, der sich für 1 - 2 Stunden auf eine Bühne stellen will und der Mehrwert an Sound ist es zumindest mir allemal wert. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn man mit dem eigenen Sound unzufrieden ist. Aber diese Erfahrung muss jeder selbst machen und meist ist man mit seinem Sound ja zufrieden, bis man etwas besseres gehört hat und danach geht es einfach mit dem alten Sound nicht mehr.

In diesem Sinne frohes rocken

Alex
 

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