[Gitarre] Gibson LP 60ties Tribute mit MinE-Tune System

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Dass das Musikerboard für coole Aktionen bekannt ist dürfte ja jedem bekannt sein aber das, an dem ich jezt teilnehmen durfte schlägt alles bisher da gewesene (naja, das Akustik Gewinnspiel lag noch ne Stufe drüber, aber das ist eine andere Geschichte). Angefangen hat alles als Johannes im Auftrag von Gibson D umfragen lies ob jemand an einem Test einer Gibson mit dem neuen Min-ETune teilnehmen möchte und wer mich kennt weiß dass ich da nicht Nein sagen kann :D


Am Montag kam sie nun an, eine Gibson LP Studio 60‘s Neck mit eben jenem Min-ETune System und nachdem ich ihr eine Nacht zu Akklimatisierung gegönnt hatte ging es ans Auspacken. Das, was da zum Vorschein kam ist mir ja nicht unbekannt (ich nenne eine Studio 50’s mit P90 mein Eigen, als auch eine der Thomann Goldtops mit Humbucker und hatte auch eine 60’s die mit MiniHumbuckern aufgewertet worden war) und trotzdem ist es immer wieder faszinierend wenn sich solch eine Vintage Sunburst Schönheit aus dem den Studios üblichen Gigbag schält. Die erste Inspektion offenbart keine größeren Probleme, sie hatte also die Reise gut überstanden. Die Zubehörtasche am Gigbag war ziemlich ausgebeult und nach einigem Gegrabbel sind aus der Tasche das Inspektionszettelchen, ein DIN A5 Blatt mit einer Kurzbeschreibung des E-Tune Systems, ein Netzteil mit US Stecker sowie Adapter für EU und UK geborgen. Den (für mich) üblichen pfeifenförmigen Schlüssel zur Trussrodeinstellung hat man sich anscheinend gespart was für mich als LP Affiniiertem kein Problem darstellt aber wohl für den, der noch nie eine LP sein Eigen nannte und was im Widerspruch zu den Daten auf der Website steht.



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Die Tribute Serie wurde ja ins Leben gerufen um an die glorreichen Vorbilder aus den 50er/60er/70er Jahren zu erinnern die die Entwicklung und Geschichte der Marke mitbestimmt haben und das zu Preisen die sich ein Normalsterblicher auch leisten kann. Deswegen wurde auch auf großartige Optionen verzichtet (Binding, Locking Tuners, Alu STP) und das Konzept auf das Notwendigste reduziert (was vllt den Zahnarzt oder Anwalt stört der das Ding in die Vitrine packen will aber nicht den Player und Allerweltsgitarristen) und sofern die Basis stimmt ist dagegen nichts einzuwenden schließlich spart man sich doch ein paar Euros gegenüber den „normalen“ LP Versionen, von CCs oder ähnlichem wollen wir hier ja gar nicht reden. Der prinzipielle Aufbau einer LP ist ja eigentlich jedem bekannt und auch hier wurden keine großartigen Abweichung getroffen sonder man hat auf die bewährte Basis von Mahagoni und Ahorn zurückgegriffen. Der Body selber wurde aus (nur!) 2 Stücken verleimt, lt Aussage Gibsons mit dem modern Weight Relief versehen und darauf sitzt eine in der Mitte ca 10mm dicke Decke aus Ahorn die in der klassischen Form geshaped wurde. Der Hals ist auch aus Mahagoni, im schlanken 60er Slim Taper Profile und misst nur ca 20mm am 1ten Bund und knapp 22mm am 12ten in der Dicke sowie am 43mm 1ten und 52mm am 12ten Bund in der Breite. Das Griffbrett ist (mal wieder) Palisander, deutlich erkennbar aus 2 Schichten bestehend, das hoffentlich nachhaltig erwirtschaftet wurde und die Kritik an den verwendeten Alternativen baked Maple oder Grenadillo hoffentlich verstummen lässt. Lackiert ist das Ganze vorne in einem ziemlich dunklen semi-gloss Vintage Sunburst (ich würde da eher Darkburst dazu sagen) während der Hals und die Rückseite mit einem leicht durchsichtigen Braun überzogen sind. Der Sattel besteht aus schwarzem Corian der für mich etwas sehr flach gefeilt ist (scheint aber die Standardeinstellung der PLEK Maschine zu sein da der Sattel meiner Tributes und auch die Thomann-GT eine sehr ähnliche Formung aufweisen) und die Bünde sind sauber im Griffbrett eingepasst und abgerichtet.

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Bestückt ist das Ganze mit zwei Burstbuckern, einem #1 in der Halsposition und einem Burstbucker #2 an der Bridge. Soweit, so gut, eine ganz normale LP Studio werden einige denken aber das Besondere kommt noch: am Headstock befindet sich rückwärtig ein schwarzes Kästchen das etwas Elektronik und einen Akkupack beeinhaltet, einen kreuzförmigen Schalter zur Bedienung und die Mechaniken, die sind diesmal optisch dicker ausgefallen als normal denn sie beherbergen Motoren die einem das Stimmen abnehmen (sollen). Der geneigte Leser fragt sich nun bestimmt wie das alles funktionieren soll und ob es das auch tut für was es angepriesen wird und das gilt es jetzt herauszufinden. Laut Anleitung reicht es das System einzuschalten und dann ein paar Mal die Saiten anzuschlagen. Gesagt, getan aber bereits beim ersten Test zeigen alle LEDs grün und das Sytem schaltet sich sofort wieder ab!? Ein Test mit einem geklemmten Stimmsystem am Headstock zeigt daß die Gitarre eigentlich korrekt in Stimmung ist und das nach der Reise und dem ersten Auspacken!
Also flugs die Saiten absichtlich verstimmt, das System wieder aktiviert und nochmal alles angeschlagen und nun zeigt sich Reaktion, die Stimmflügel setzen sich mit einem knarzenden Geräusch in Bewegung und anhand der sich ändernden Farbgebung der die Saiten bezeichnenden LEDs am Kästchen sieht man wie sich die Saiten in der Stimmung anpassen.

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[Video kommt noch]


Cool, oder?
Bei dem ersten Versuch blinkt die dicke E-Saite immer wieder auf was zur kurzen Verwirrung führt aber ein Blick auf das Beipackzettelchen zeigt das das System anscheinend Interferenzen zu anderen Saiten erkannt hat und durch das Blinken anzeigt dass man nun bitte diese Saite einzeln nochmal anschlagen sollte. Gesagt, getan und nun stimmt sich auch die dicke E-Saite, die LED Reihe blinkt grün auf und das System schaltet sich ab. Sicherheitshalber nochmal mit dem Klemmstimmgerät gegengecheckt aber alles im grünen Bereich. Soweit so gut, doch wie verhält sich das nun mit anderen Stimmungen? Laut den Spezifikationen stehen auf dem Gerät 3 Bänke à 6 Stimmungen zur Verfügung hat von denen 2 Bänke vorbelegt sind und eine Bank dem User ermöglicht eigene Stimmungen abzuspeichern. Wie das geht verrät dieser Zettel allerdings nicht sondern man wird darauf hingewiesen detailiertere Informationen von der Gibson Website abzurufen. Voreingestellt sind die folgenden Tunings:


E-Tune Banks.PNG


Da ich allerdings zu der eher alters- und musiktechnisch nicht mehr hochaktuellen Gruppe zähle sind für mich die Stimmungen in der roten Bank eher uninteressant, ausser Standard und Eb benötige ich hier eigentlich nichts, dafür trifft die grüne Bank voll ins Schwarze. Zum Repertoire meiner Hauptband gehören nämlich einige Titel die offene Stimmungen wie Open G und Open D verlangen, also flugs mal das E-Tune wieder angeschaltet, den ON Button zweimal gedrückt und per Kreuzschalter durch einmal nach „oben“ drücken und dann 4x nach „rechts“ die 4te Bank „Open G“, gekennzeichnet passenderweise durch die grüne illumination des Buchstaben G, selektiert. Knarrend setzen sich die Stimmflügel wieder in Bewegung und gehen schon mal in eine anscheinend vorausberechnete Position, blinken der LEDs für die einzelnen Saiten zeigt aber an das noch Stimmen notwendig ist, also über die Saiten gestrichen und krrzkkkrzkrrrrzz erfolgt das Finetuning, die LED Reihe blinkt kurz grün auf und das wars! Gleich mal Honky Tonk Woman aus dem Gedächntis hervorgekramt, angestimmt und dann mit etwas braunem Zucker veredelt. Klingt natürlich nicht 100% nach Tele aber da ich bei mir eh alles auf Humbucker abgestimmt ist passt es trotzdem. Nun der Praxistest: Schnell auf Open D umgestimmt denn die Menge schreit nach einem glorreichen Untergang: On Button zweimal gedrückt, die grüne Bank ist schon aktiv aber was zum Teufel war nochmal die Einstellung für Open-D? Kurze Panikstarre aber dann rührt es sich wieder in den grauen Zellen: bei den Voreinstellungen der grünen Bank war jemand so schlau die offenen Stimmungen mit den passenden Saitenanzeigen zu verknüpfen, also D ausgewählt, bestätigt und krrrrzkrrrzkrrrz drehen sich die Stimmflügel. Leider muss man dann doch nochmal nachstimmen durch einen (oder zwei) Strumms, schade, in der Zeit hab ich im reellen Leben auch die Klampfe schnell getauscht. Aber egal, das Slide genommen und mal kurz das Intro angespielt, auch mit den Engeln lässt sich nun prima reden. Ein Stimmversuch mit Kapo im 2ten Bund endete allerdings im Chaos, damit kommt dieses System nicht zurecht, da muss man wohl selber programmieren. Ein schneller Blick auf die andere Seite des Headstocks zeigt die Köpfe der Mechaniken die eine Art Lockingfunktion bieten. Lt Hersteller des Tuningsystems muss man bei Saitenwechsel genau die Prozedur einhalten und die E und A Seite auch anweisungsgemäß verkehrt herum aufziehen da sonst das Tuning nicht (mehr) korrekt funktioniert (fragt mich jetzt nicht woher ich das weiß...)

Zum Abschluss des technischen Rundgangs noch ein Blick unter die Haube..äähh das Abdeckfach und das zeigt die momentan aktuelle Platinenbauweise mit 300k Potis und MKS Kondensatoren, incl Steckverbindern zu PUs, Schalter und Buchse. Kalkulatorisch und produktionstechnisch ein verständlicher Schritt aber ein gröberes Problem im Reparaturfall. Hier empfiehlt sich dann doch im Fehlerfall den ganzen Krempel auf einmal rauszuwerfen und neu aufzubauen als versuchen ein Poti oder einen Kondensator aus der Platine zu löten...es geht, aber es erfordert einen erfahrenen Lötspezi um nicht die Platine zu ruinieren. Das Stecksystem zu den PUs finde ich da schon deutlich praktischer, allerdings bietet bisher noch niemand PUs mit den passenden Steckern an, nicht mal Gibson selber, insofern ist hier der Vorteil eines schnellen Wechsels/Austausches praktisch Null.

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Nach all diesen Checks und Trockenübungen, die allerdings nötig waren um die Bedienungsabläufe zu verinnerlichen kommen wir nun zum eher praxisorientierten Teil, die Klampfe darf nun an den Amp. Praxisgerecht nehmen wir zuerst den Vintage Modern im blauen Kanal und wie erwartet tönt der BB#1 am Hals warm und vollmundig, allerdings verglichen mit dem BB#1 in meiner Boneyard etwas belegter, mit weniger Spritzigkeit. Die BBs sind ja eine Hommage an die legendären ersten PAFs von Seth Lover, incl AlNiCo II Magneten, ungleich gewickelter Spule und fehlendem Wachs/Potting aber haben die damals wirklich so matt geklungen? Kurze Einstellversuche zeigten keine großartige Änderung, evtl liegts auch an der Werksbesaitung, bei mir ist durch die Bank alles mit Dean Markley 1973 bespannt, die Testgitarre dürfte mit den hauseigenen Brite Wires bestückt sein. Egal, ein Kollege am Steg bietet deutlich mehr an, ist detailreicher und aggressiver in den Höhen, kann am angezerrten Amp schön schmatzen und vor allem klassische Powerchords machen mit ihm viel Spaß, es drückt schön mittig aus der Box mit einem leicht hölzernen Timbre, wer Kossoff und Konsorten im Ohr hat weiß was ich meine. Im weißen Kanal wirds da schon deutlich fetter, der Steg komprimiert den Amp schön und es lassen sich flüssige Leads spielen, Slashs zwinkert seiner Süßen zu und auch die Fahrt nach Paradise City lässt sich antreten. Dem ganzen noch eine Schippe mehr Dampf mit dem Tubescreamer verpasst, macht ein schön durchsetzungsfähiges Brett mit verschlankten Bässen, allerdings ist da auch langsam schon Schluss, tiefergestimmtes Metal Gewitter lässt sich dem Amp nicht entlocken, da matscht es dann schon deutlich. Aufgrund oben bereits erwähnter Zielgruppe kann ich auch nicht mit einem entsprechenden Amp dienen, insofern muss ich die Eignung oder Nichteignung für solche Musikstile einem anderen Tester überlassen der dann ggf auch die vom E-Tune angebotenen Drop Tunings durchtesten kann.



Praxistest Gig


Showtime! Gleich ins kalte Wasser gesprungen und versucht den Gig mit nur einer Gitarre zu bestreiten. Die Kollegen rollten zwar schon mit den Augen da ich sicherheitshalber doch die Standardbestückung (1x LP Normal, 1x Tele Open G, 1x LP Open D) mitgenommen hab und damit incl Backupklampfe 5 Stück auf der Bühne standen aber da muss man als Gearhead drüberstehen :D. GottseiDank unterscheiden sich die BBs in der 60s Tribute nur geringfügig von den BBPro in der Standard, insofern war keine große Kurbelei am Amp angesagt. Die ersten 3 Songs runtergespielt, dazwischen einmal nachgestimmt, perfekt. Weiter gehts mit einigen Open-G Sachen, also schnell das E-Tune umprogrammiert und die Stimmung aufgerufen. Doch was ist das? Ich muss mehrfach über die Saiten strummen und dann auch noch einzelne Saiten durchstimmen? Das dauert definitiv länger als ein einfacher Gitarrenwechsel! Einziger Vorteil, man weiß dann das man wirklich in Tune ist, jeder giggende Gitarrist mit mehreren Klampfen kennt das Problem das man am Anfang des Konzerts noch alles gestimmt hat aber nach einiger Zeit ist die Reserve stimmtechnisch irgendwo denn auf der Bühne herrscht eine Bullenhitze, die Luftfeuchte im Saal macht dem Tropenhaus Konkurrenz und schon liegt man daneben wenn man schnell einfach umswitcht. Wechsel auf Open D, hier funktioniert es relativ schnell bis auf die E-Saite, auch hier muss mehrfach nachgezupft werden. Schlussendlich wieder zurück in Standart E => jetzt kein Problem?!? Auch während der restlichen Songs des Sets geht das Zwischenstimmen relativ problemlos von der Kopfplatte aber größere Wechsel im Saitenzug scheinen da manchmal Schwierigkeiten zu bereiten. Zuhause das Ganze nochmal angesehen und für mich liegt das Problem vermutlich in der Abrichtung des Sattels, hier ist Nacharbeit bei der Nutbreite bzw aufgrund der doch sehr flachen Abrichtung möglicherweise Ersatz angesagt. Testweise einen neuen Satz BriteWires aufgespannt jedoch brachte das keine Änderung. Schade, hier wird Potential verschenkt und die Verantwortlichen sollten mal die Einstellungen der Plekmaschine überprüfen denn hier scheint es eine Diskrepanz zwischen Saitendicke und optimaler Nutbreite zu geben. Ist doch peinlich wenn der Werkssaitensatz schon nicht passt...



Fazit


Das die Tribute Serie von Gibson nicht von schlechten Eltern stammt ist ja gemeinhin bekannt, sie bietet alles von Rock’n’Roll Sounds über Classic Rock bis hin zu HardRock Sounds à la G’n’R aber für anderes ist sie tonal mit diesen PU’s doch etwas zu sehr auf der Vintage Schiene denn der warme Sound setzt sich nicht überall durch und kann im Zusammenspiel mit einem weiteren LP Spieler in der Band auch mal Probleme bereiten. Aufgrund des schlanken Halses lässt sich die Gitarre zwar gut bespielen aber der sehr flach abgerichtete Sattel kann bei hartem Anschlag Probleme bereiten, mir ist zweimal die tiefe E-Saite aus der Nut geflutscht, auch gab es ansteigende Probleme bei dem Umstellen zwischen den Tunings. Ich betrachte dies jetzt mal als Einzelfall denn die anderen meiner neueren Gibsons sehen (trotz Plek) nicht ganz so flach aus und darum würde ich die Gitarre trotzdem als guten Tipp für einen Einsteiger betrachten, das E-Tune ersetzt das Stimmgerät und man muss auch beim Weg zum Unterricht nicht dauernd nachdenken ob man des Stimmgerät dabei hat denn: Gitte aus dem Sack, Knopf gedrückt und Zack stimmt die Kiste (meistens jedenfalls...). Nach zwei Bandproben und einem Gig mit dieser Gitarre bin ich momentan am überlegen mir dieses System an meiner 2012er Standard nachzurüsten, allerdings scheint es zur Zeit nur über den originalen Hersteller beziehbar zu sein und liegt preislich doch relativ hoch für so ein Gadget...also vllt doch die anderen Tributes verkaufen und ne zweite Standard her? *grübel*

Achja: hier noch das "Abschluss-"bzw "Abschiedsfoto unter Schwestern, es soll ja keiner behaupten können daß sich die Lady bei mir nicht wohlgefühlt hätte ;)

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Hi bluesfreak,

ein gutes informatives Review hast du da geschrieben. Vor allem der Praxistest beim Gig dürfte für einige interessant sein (für mich persönlich weniger).

Ich würde so ein autmatisches Stimmsystem nicht gebrauchen können, da ich 1. in keiner Band spiele, und 2. grundsätzlich in Standard Stimmung spiele. Was mir persönlich überhaupt nicht gefällt ist die Optik dieser ganzen Geschichte. Da kann ich mich einfach nicht mit anfreunden.

Gruss
Eggi
 
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Hi,

angesichts des Informationsgehaltes kann ich mich dem von Eggi Geschriebenen voll und ganz anschliessen. Rein persönlich gesehen muss so ein Stimmsystem absolut genial sein - besonders auf der Bühne. Die eine Klampfe, die grad gefiedelt wird, stimmt sich ständig nach und die Klampfe im Ständer, die gerade vom Heißfiedeln auskühlt, ebenso. Klimaänderungen etc. - alles kein Thema mehr. Versaute Stimmung - war einmal.

He, was die Schwestern angeht - die rechte auf dem Foto ist ja sowas von lecker! Da wird ja meine Paula ganz schwach vor Neid! :great:

CU MM
 
Hatte ich in meinem Review auch schon erwähnt: Für bspw. Top 40 Gitarristen absolut empfehlenswert und optisch so gut wie unsichtbar. :great:
Toller Bericht!
 
Ein wirklich schönes und kompetentes Review!!:great:

Hauptaugenmerk liegt bei der ganzen Aktion ja auf dem E-Tune System und das scheint nun schon einem "Spielerei-Status" entwachsen zu sein. Ich bin zwar gitarristisch sogar ohne Stimmgerät groß geworden und kann auch "ohne", doch missen möchte ich mein TC Mini Poly Tuner auf meinem Board heute auch nicht mehr, (obgleich die Bühnen der Welt auch nicht mein Zuhause sind). So kann ich mir vorstellen, dass auch das E-Tune System ein nettes hilfreiches Feature ist, was man lieb gewinnen kann.

In einem Review nach so einem, eher kurzen Test, ist es zwar schwer zu prognostizieren, aber bei allem, was mit Akkus betreiben wird, stellt sich für mich die Frage nach der Langzeithaltbarkeit. Akkus haben eine im Vergleich zu Gitarren sehr endliche Lebenserwartung. Eine Ersatzteilverfügbarkeit ist für einen Zeitraum von 20 - 30 Jahren und sogar mehr, IMO schon fraglich.
Daher sehe ich irgendwie vor meinem geistigen Auge diese Gitarre in ein paar Jahren mit (wie auch immer gearteten) Austauschmechaniken.

Das zusammen würde mich unterm Strich dann doch eher zur konventionellen Technologie greifen lassen.
 
Tolles Review:great:

Mich würde mal interessieren wie so eine Mechanik von innen aussieht. Kannst du mal eine zerlegen?:D

Wie das Problem mit den kleinen Motörchen und der Übersetzung gelöst ist. Es muss ja eine hohe Übersetzung (wegen der schwachen Motorleistung) vorhanden sein und anderseits braucht man die selbsthemmende Eigenschaft z.B. eines Schneckengetriebes. Gibt ja Möglichkeiten, z.B. kleines Planetengetriebe an der Schnecke usw....aber wie siehts halt wirklich aus..
 
Servus,

die Klampfe ist schon wieder unterwegs, insofern kein Zerlegen mehr möglich :)
Auf Schneckengetriebe tippe ich nicht denn das ist selbstsperrend und damit würde man ohne Strom gar nicht mehr stimmen können, das funktioniert aber. Ich tippe auf kleine Brushlessmotoren (so wie sie auch in CD Laufwerken verwendet werden) und ein schön gestaffeltes Getriebe...

Gruß
 
Ungewöhnlich geringe Resonanz hier. Ich hätte bei "Gibson" und dem neuen "MiniEtune" System eigentlich damit gerechnet, dass hier mehrere neugierige Fragen aufkommen.
 
Ungewöhnlich geringe Resonanz hier. Ich hätte bei "Gibson" und dem neuen "MiniEtune" System eigentlich damit gerechnet, dass hier mehrere neugierige Fragen aufkommen.

Welche Fragen? Ich habe keine, es wurde alles erklärt. ;)

Einen Einwand aber hätte ich: Ich glaube nicht, dass die Billiglinie durch die PLEK-Maschine geht. Aber glauben heißt nichts wissen, allerdings machen das auch andere Hersteller bei günstigeren Gitarren nicht, der Vorgang ist ja doch zeitaufwändig und teuer.

Auch sehr aufschlussreich zu dieser Gitarre, bzw. dem Etune, fand ich diese Video hier: http://www.youtube.com/watch?v=4B5Jpc3ftJ0
 
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Vielleicht liegt es daran dass sich viele schon mit den Gibson Robots Gedanken über die Vor- und Nachteile eines solchen Systems gemacht und sich überlegt haben ob sie es brauchen. Zumindest bei mir war es so. Ich habe mehr als genügend Gitarren so dass ich praktisch nicht umstimmen muss, deswegen finde ich das rein mechanische Evertune System weitaus reizvoller um nebenbei die Stimmung zu halten, aber primär auch Intonationsproblemen vorzubeugen da nun beispielsweise auch eine höhere Saitenlage -ja, es gibt Gitarristen die so etwas mögen- nicht mehr praktisch zwangsläufig zu Verstimmungen rein durch das Greifen führt.

Klar, Evertune und MinE-Tuner haben eigentlich andere Ziele, für meinen Einsatzbereich wäre der Nutzen aber praktisch gleich.

Aber nun dürfte der Sammlerwert den sich manche von den bis dato technisch einzigartigen Robots erhofft haben -und der schon bisher mangels Nachfrage und Skepsis ob der Langatmigkeit von E-Technik im Vergleich zu rein elektrischen Gitarren- endgültig eine Illusion gewesen sein.
 
Tolles Review, danke dafür. Aber bei mir ist immer noch eine Frage offen.
Ist das MinE-Tune irgendwie mit den Pickups verbunden, oder funktioniert es wie ein Klemmtuner über die Schwingungen an der Kopfplatte??
 
Das sind Klemmmechaniken mit je einem kleinen Piezo, das ganz System steckt komplett in dem kleinen Kasten auf der Headstockrückseite.
 
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In der Zwischenzeit habe ich gesehen, dass in der Produktbeschreibung doch steht, dass der Sattel von der PLEK gefräst wird, aber offenbar nur dieser.

Was ist eigentlich mit den Tribute-Preisen passiert. Sind die Tributes 2013 wirklich um 200 € besser, auch ohne das ETune-System?

Die Entwicklung finde ich spannend, schließlich habe ich im letzten Jahr eine sehr gute LP Studio (nicht Tribute), nicht zuletzt wegen des durch die Tributes entstandenem Dumpings um 500 € gekauft. ;)
 
.... die Frage nach der Langzeithaltbarkeit. Akkus haben eine im Vergleich zu Gitarren sehr endliche Lebenserwartung. Eine Ersatzteilverfügbarkeit ist für einen Zeitraum von 20 - 30 Jahren und sogar mehr, IMO schon fraglich.

InTune ... der Akku ist austauschbar, was in Polymer Bauweise schon mal für ein paar Jahre Ruhe rein bringt ... und ob jetzt Akku oder die Motoren zuerst "schlapp" machen, lass ich mal offen. Richtig ist, dass bei einer zu erwartenden Lebensdauer der Gitarre die Min-ETune Einheit nicht mithalten wird. Dies gilt aber auch für Fretts und andere Teile der Elektronik. Da aber zumindest die Bohrlöcher der Gitarre völlig "normal" sind, ist jederzeit mit "Ersatzbeschaffung" und Einbau möglich. Man verliert im Zweifel das System, die Gitarre bleibt aber erhalten ...

Gruß
Martin
 
Einen Einwand aber hätte ich: Ich glaube nicht, dass die Billiglinie durch die PLEK-Maschine geht. Aber glauben heißt nichts wissen, allerdings machen das auch andere Hersteller bei günstigeren Gitarren nicht, der Vorgang ist ja doch zeitaufwändig und teuer.

Laut Aussage Torsten tun sie das aber, es werden also die Bünde UND der Sattel vom PLEK Robot abgerichtet. Das glaube ich insofern auch da alle 3 Tributes die mir bis jetzt unter die Finger gekommen sind eigentlich in Sachen Sattel- und Fretabrichtung 100% identisch waren, das kriegt vlt der Edelgitarrenbauer bei enormen Zeitaufwand so hin aber nicht Einer in einer auf Durchsatz optimierten Serienfertigung... denke ich zumindest.
 
P.S. Tronical als Hersteller des Systems hat sich im Board angemeldet und im Thread von Peter55 eine Nachricht hinterlassen ...

Gruß
Martin

Hallo an alle,

toll, wie professionell, zielführend und kritisch die Berichte und Kommentare hier im Musiker-Board ausfallen, respekt!
Zu den Mechaniken: die der tiefen Saiten funzen genau anders herum als gewohnt, also im Uhrzeigersinn (UZS) zum Aufwickeln, entgegen den UZS zum Abwickeln. Bei einem Strat TronicalTune-System sollte man sich daran erinnern...wenn man denn per Hand stimmen möchte. Richtig auch, dass die Untersetzung viel feiner als bei Standard Mechaniken ausgelegt ist, (40:1 anstatt 18:1 oder 24:1...) Im Ergebnis kann man per Hand eben viel feiner nachstimmen, aber das System soll ja automatisch stimmen, per Hand nur im Ausnahmefall. Per Hand stimmen ist natürlich kein Problem, auch wenn der Motor ja mitdreht, das gehört so! Wichtig: Nicht per Hand drehen, wenn das System eingeschaltet wurde, denn dann drehen ja die Motoren...
Für die individuellen Simmwünsche: genau dafür ist das System perfekt!! Wer sich die Zeit nimmt und an der Standardstimmung noch eine für sich perfekte Stimmung per hand nachstimmt, sprich G-saite sharp und B-Saite flat oder umgekehrt, und dann abspeichert über custom tuning, der hat was er braucht "on the fly"!! Hier gibt es nur wenig Grenzen für eigene Kreativität, warum nicht mal ein offenes E-moll speichern??
Zur Funktionsweise: Da das TronicalTune den Körperschall des Instrumentes misst und das Frequenzgemisch interptretieren und "selektieren" sowie zuordnen muss, sind meist die dünnen Saiten (B und e) ein 2tes mal anzuschlagen, um in tune zu sein, das liegt schlicht an der geringeren Masse der höheren Saiten und dem daraus resultierenden, "schwächeren" Signalpegel im Körperschall der Gitarre. Hier soll erwähnt sein, dass Tronicaltune einen Lernalgorithmus aufweist, der sich an die Klang-Eigenschaften der Gitarre sowie dem Anschlagverhalten des Gitarristen anpasst, sprich: je öfter man stimmt, desto schneller und besser funktioniert´s!
Das Gesamtgewicht von TronicalTune ist in etwa geich dem von 6 Schaller M6 Mechaniken, also kann man wirklich nicht von Kopflastigkeit sprechen, was im Übrigen schon einige tausend Gibson SG / MIN-ETune Kunden bestätigen können.
Aber am meisten beeindruckt uns bei Tronical die Erkenntnis der verschiedenen Tester bezüglich des Hals-Sattels (Nut). Mit das größte Problem beim Stimmen und für die Stimmstabilität ist das Material und die "Ausführung" der nut und deren Kerben. Wenn hier geschlampt wurde, dann klemmen (Reibung in der Kerbe) die Saiten, wie treffend von denMusiker-Board-Testern bemerkt...Stimmen wird sehr schwierig, zudem wird dann beim Greifen die Reibung plötzlich geringer und die Saite spannt und enspann tvöllig unkontrolliert. Dieser effekt ist übrigens ein wesentlicher Faktor fürs Saitenreissen!!
Abschliessend möchte ich sagen, dass eine gute Gitarre mit vernünftigem set up und guter hardware auch immer gut zu stimmen sein wird und stimmstabil bleibt. TronicalTune kann und wird die physikalischen Gegebenheiten von bestimmten Gitarren nicht ändern können, kann aber dazu beitragen, dass man ohne generve schnell in die Stimmung wechselt, die man braucht, ohne gross darüber nachzudenken, man spielt also mehr und macht sich weniger einen Kopf ums Stimmen...so wie jeder Keyboarder auch!! Und...in den entsprechenden offenen Stimmungen klingen die Original-Songs auch authentisch. Oder hat schon mal jemand Led Zeppelin´s "Kashmir" gespielt und war nicht auf DADGAD getunt und es klang authentisch??
So, genug für heute. Gerne beantworte ich Eure Fragen, wenn ihr welche haben solltet.
Grüße aus Hamburg
Tronical
 

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