Florian7
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Drei Potentiometer, mehr braucht es nicht, um aus dem LM308 Chip meiner "Vintage Ratte" diesen unverwechselbaren druckvollen, aber dennoch differenzierten und charakteristisch warmen ProCo-Sound zu zaubern, den ich lieben gelernt habe. Aber von Anfang an. Hier ist mein Review zur Proco Turbo Rat!
Gefunden habe ich das Teil auf Ebay Kleinanzeigen zu einem Preis von fünfzig Euro. Bei dem aktuellen Neupreis von 149 Euro beim großen T, war das, denke ich, ein fairer Deal.
Zu tun haben wir es hier mit der älteren Urvariante der Turbo Rat. Der Unterschied zur aktuellen Version ist zum einen der LM308-Chip, der laut diverser "Homöopathen" besser klingen soll als das aktuelle OP07, zum anderen findet sich hinten ein Kleber mit der Aufschrift "Made in USA". Na das hört sich doch schon mal gut an!
Betrieben kann das Effektpedal wahlweise mit einer 9V-Block-Batterie oder mit einem Netzteil mit Miniklinkenanschluss. Zur Verfeinerung des Sounds finden sich drei Drehknöpfe am Pedal, die mit der Aufschrift "Distortion", "Filter" und "Volume" gekennzeichnet sind. Erstere und letztere sind, denke ich, selbsterklärend. Kommen wir daher zum "Filter"-Poti. Die Ausgangstellung für diesen ist bei zwölf Uhr. Hierzu zunächst mal die Erklärung von der Produkthomepage:
"The Turbo RAT features the legendary RAT Filter control. Turn it to the right to roll off brittle high-end frequencies. Having trouble cutting through the mix? Turn the down and allow the natural brightness of your instrument to shine through!"
Und das kann ich so voll unterschreiben. Dreht man nach links wird der Sound höher, schriller und irgendwie beisender. Dadurch stellt man sich zwangsläufig in den Vordergrund. Ich selber hatte früher oft Probleme, gegen den Keyboarder meiner Band durchzukommen, aber dank dieser netten Funktion hat sich dieses Problem erledigt. Klar machen Tone-Regler a la BOSS einen ähnlichen Job, aber vom Klang her verändert sich da, für meine Ohren, doch mehr, als nur ein Boost der Höhen bzw. ein Cutten der niedrigen Frequenzen. Dreht man den Poti nun mehr nach rechts, werden die schrillen Höhen immer weiter in den Hintergrund gestellt und der Sound wird irgendwie wärmer und "erwachsener".
Beim Distortion-Poti geht's dann natürlich voll ab. Auf Null Uhr ist der Sound Clean, was sich jedoch schlagartig ändert, dreht man diesen weiter in Richtung "Todeszone" auf. Bis etwa neun Uhr entlockt man der Ratte Crunch Sounds, danach geht's immer weiter in härtere Zerrgrade hoch. Dabei mischt die Ratte dem Verzerrten Signal eine Art fuzzige Note hinzu, wodurch der Sound eine sehr geordnete, aber dennoch aggressive und sägende Note bekommt.
Die Sounds, die nach zwölf Uhr entstehen sind für meinen Geschmack dann nur noch für Lead- oder Solosounds zu gebrauchen. Der Zerrgrad ist dann einfach so hoch, dass einzelne Akkorde nicht mehr differenziert rübergebracht werden können. Das ist nur noch Fuzzige Distortion-Kotze. Wobei es jetzt bestimmt wieder Leute gibt, die gerade diesen Sound für ihre Rythmparts haben wollen. Da müsst ihr einfach durch Ausprobieren herausfinden, ob eure Schmerzgrenze da weiter oben liegt, als meine
Die schlechten Bewertungen, die das Pedal oft wegen mangelhafter Verarbeitung bekommt, kann ich nicht nachvollziehen. Das Gerät ist gebaut wie ne Bombe. Mit dem Ding könnte man, dank seiner keilförmigen Bauweise, nen Gefahrguttransporter im Gefälle gegen Wegrollen sichern und es würde nichts passieren. Dank der vier dicken Gummifüße, auf denen die Turboratte steht, würde sie dann vermutlich nicht mal wegrutschen oder ähnliches. Aber auch die Diode, die im "O" vom "Turbo RAT"-Schriftzug angebracht wurde, tut ihren Dienst und ist hell genug, um auf der Bühne erkannt zu werden. Und auch der Umschalter, der die Ratte zum Schlafen in den in den ByPass-Mode legt, sieht sehr stabil und zuverlässig aus und tut seinen Dienst ohne zu murren.
Wie es da jedoch bei den aktuellen Modellen aussieht, weiß ich nicht.
Soundbeispiele habe ich mir jetzt mal gespart, da gibt es auf Youtube genug, siehe hier:
http://www.youtube.com/watch?v=ZO5L2Y62RJk
http://www.youtube.com/watch?v=wJpSFAcqWtE
Und hier nochmal ein Vergleich der neuen und der alten Variante, wobei der Unterschied, da finde ich nicht so groß ist, müsst ihr entscheiden:
http://www.youtube.com/watch?v=n7bjGcZoXTQ
Wer sich trotzdem noch eine bestimmte Einstellung zu hören wünscht, kann sich gerne bei mir melden!
Abschließend kann ich nur jedem, der sich in diese Richtung nach Distortionpedalen umsieht, raten, mal einen Blick auf die Proco Turbo Rat zu werfen. Es lohnt sich!
Grüße,
Florian
Gefunden habe ich das Teil auf Ebay Kleinanzeigen zu einem Preis von fünfzig Euro. Bei dem aktuellen Neupreis von 149 Euro beim großen T, war das, denke ich, ein fairer Deal.
Zu tun haben wir es hier mit der älteren Urvariante der Turbo Rat. Der Unterschied zur aktuellen Version ist zum einen der LM308-Chip, der laut diverser "Homöopathen" besser klingen soll als das aktuelle OP07, zum anderen findet sich hinten ein Kleber mit der Aufschrift "Made in USA". Na das hört sich doch schon mal gut an!
Betrieben kann das Effektpedal wahlweise mit einer 9V-Block-Batterie oder mit einem Netzteil mit Miniklinkenanschluss. Zur Verfeinerung des Sounds finden sich drei Drehknöpfe am Pedal, die mit der Aufschrift "Distortion", "Filter" und "Volume" gekennzeichnet sind. Erstere und letztere sind, denke ich, selbsterklärend. Kommen wir daher zum "Filter"-Poti. Die Ausgangstellung für diesen ist bei zwölf Uhr. Hierzu zunächst mal die Erklärung von der Produkthomepage:
"The Turbo RAT features the legendary RAT Filter control. Turn it to the right to roll off brittle high-end frequencies. Having trouble cutting through the mix? Turn the down and allow the natural brightness of your instrument to shine through!"
Und das kann ich so voll unterschreiben. Dreht man nach links wird der Sound höher, schriller und irgendwie beisender. Dadurch stellt man sich zwangsläufig in den Vordergrund. Ich selber hatte früher oft Probleme, gegen den Keyboarder meiner Band durchzukommen, aber dank dieser netten Funktion hat sich dieses Problem erledigt. Klar machen Tone-Regler a la BOSS einen ähnlichen Job, aber vom Klang her verändert sich da, für meine Ohren, doch mehr, als nur ein Boost der Höhen bzw. ein Cutten der niedrigen Frequenzen. Dreht man den Poti nun mehr nach rechts, werden die schrillen Höhen immer weiter in den Hintergrund gestellt und der Sound wird irgendwie wärmer und "erwachsener".
Beim Distortion-Poti geht's dann natürlich voll ab. Auf Null Uhr ist der Sound Clean, was sich jedoch schlagartig ändert, dreht man diesen weiter in Richtung "Todeszone" auf. Bis etwa neun Uhr entlockt man der Ratte Crunch Sounds, danach geht's immer weiter in härtere Zerrgrade hoch. Dabei mischt die Ratte dem Verzerrten Signal eine Art fuzzige Note hinzu, wodurch der Sound eine sehr geordnete, aber dennoch aggressive und sägende Note bekommt.
Die Sounds, die nach zwölf Uhr entstehen sind für meinen Geschmack dann nur noch für Lead- oder Solosounds zu gebrauchen. Der Zerrgrad ist dann einfach so hoch, dass einzelne Akkorde nicht mehr differenziert rübergebracht werden können. Das ist nur noch Fuzzige Distortion-Kotze. Wobei es jetzt bestimmt wieder Leute gibt, die gerade diesen Sound für ihre Rythmparts haben wollen. Da müsst ihr einfach durch Ausprobieren herausfinden, ob eure Schmerzgrenze da weiter oben liegt, als meine
Die schlechten Bewertungen, die das Pedal oft wegen mangelhafter Verarbeitung bekommt, kann ich nicht nachvollziehen. Das Gerät ist gebaut wie ne Bombe. Mit dem Ding könnte man, dank seiner keilförmigen Bauweise, nen Gefahrguttransporter im Gefälle gegen Wegrollen sichern und es würde nichts passieren. Dank der vier dicken Gummifüße, auf denen die Turboratte steht, würde sie dann vermutlich nicht mal wegrutschen oder ähnliches. Aber auch die Diode, die im "O" vom "Turbo RAT"-Schriftzug angebracht wurde, tut ihren Dienst und ist hell genug, um auf der Bühne erkannt zu werden. Und auch der Umschalter, der die Ratte zum Schlafen in den in den ByPass-Mode legt, sieht sehr stabil und zuverlässig aus und tut seinen Dienst ohne zu murren.
Wie es da jedoch bei den aktuellen Modellen aussieht, weiß ich nicht.
Soundbeispiele habe ich mir jetzt mal gespart, da gibt es auf Youtube genug, siehe hier:
http://www.youtube.com/watch?v=ZO5L2Y62RJk
http://www.youtube.com/watch?v=wJpSFAcqWtE
Und hier nochmal ein Vergleich der neuen und der alten Variante, wobei der Unterschied, da finde ich nicht so groß ist, müsst ihr entscheiden:
http://www.youtube.com/watch?v=n7bjGcZoXTQ
Wer sich trotzdem noch eine bestimmte Einstellung zu hören wünscht, kann sich gerne bei mir melden!
Abschließend kann ich nur jedem, der sich in diese Richtung nach Distortionpedalen umsieht, raten, mal einen Blick auf die Proco Turbo Rat zu werfen. Es lohnt sich!
Grüße,
Florian
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