kaffeetrinker
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Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat, aber Saiten beurteilen braucht nun mal seine Zeit, denke ich. Ich würde mich immer noch nicht als qualifiziert bezeichnen, die Saiten wirklich zu beurteilen, möchte aber das dem Forum geschuldete Review zumindest versuchen.
Alles geschriebene ist rein subjektiv und lediglich meine persönliche Meinung!!!
Nehmt aber das hier auf keinen Fall als Maß aller Dinge, denn ich spiele eigentlich keinen/kaum Funk und ziele eigentlich auf einen ganz anderen Sound ab als die Saiten, somit fehlen mir auch wirklich fundierte Vergleichspunkte!
Im "voll fetten Bassgewinnspiel" Ende letzten Jahres habe ich die DR MMS-45 Signature Saiten gewonnen:
Wie das Bild schon zeigt, ist das der Signature Saitensatz von Marcus Miller ("Fat Beams"), Stärken: 45/65/80/105, Stahlsaiten.
Als ich Zeit gefunden hatte, habe ich die guten Stücke auf meinen Fender American Standard Precision gezogen. Erste Auffälligkeit: Im Inneren der Umverpackung findet man den Hinweis, man müsse die Saiten wegen des Kerns "crampen", falls man sie kürzen möchte/muss. "Muss" war auch der Fall bei meinem Bass, die Saiten so, wie sie sind, drauf zu kurbeln ist nämlich wegen der Länge nicht angesagt. Die Anleitung fand ich persönlich etwas unverständlich, aber im Wesentlichen läuft es darauf hinaus, dass die Wicklungen der Saiten wegen der Kernform (rund) u.U. keinen Halt mehr auf dem Kern finden wenn man sie abschneidet, was sich mit der Zeit bemerkbar machen könnte. Also vorm Saiten Ablängen einmal ein kleines Stückchen vor der Abkneifstelle gründlich umbiegen. Falls ich da was falsch verstanden habe, möge man mich hier unbedingt korrigieren, damit niemand das so nachmacht und seine Saiten u.U. ruiniert! Bisher ist mir allerdings noch nichts Nachteiliges aufgefallen, deshalb sollte das beim besten Willen niemanden abschrecken.
Vorweg die Enttäuschung: Da es beim Weihnachtsgewinnspiel nicht geklappt hat, gibt es momentan auch keine Soundbeispiele.
Nachdem die Saiten aufgezogen waren, war eine Neu-Einstellung für den Bass notwendig, denn so war das absoluter Käse. Ich habe das zum ersten Mal wirklich selbst gemacht, nach dem guten Video zum Thema von Adrian Maruszczyk in der Video-Tube. Letztendlich hab ich die Saiten mMn gut spielbar und klanglich gut eingestellt bekommen, die A-Saite schnarrt teilweise immer noch etwas (wenn man es denn herausfordert). Auf der Grundlage auch die folgenden Meinungen. Als direkter Vergleich dienen die Fender Werkssaiten, die vorher auf dem Bass waren, normalerweise spiel ich Ernie Ball EB2834 Super Slinky, die aber auf dem Fender noch nie drauf waren (aber schon ewig auf meinem Yamaha).
Das Spielgefühl: Zunächst sehr anstrengend und ermüdend. Die Saitenspannung ist verglichen mit den genannten Saiten meinem Empfinden nach deutlich höher. Nach einigem Umgewöhnen flutscht das aber umso mehr, da man die Saiten beim Zupfen eher "Streicheln" kann.
Für die Greifhand gefallen mir die Saiten verglichen mit anderen nicht so gut, für mich fühlen sie sich doch recht rauh an, auch kommt es mir so vor, dass das Rutschen entlang der Saiten wesentlich mehr Geräusche verursacht. Insgesamt macht es vom Gefühl her aber nach der für mich längeren Eingewöhnphase wirklich Spaß, die Saiten zu spielen, gerade bei schnelleren Läufen.
Für das Spielen mit Plektrum fehlt mir eine Meinung. Das mache ich eigentlich auch durchaus oft, habe aber dabei nie einen wirklichen Unterschied zwischen Saiten bemerken können (wenn man nur von der Schlaghand spricht).
Slappen mache ich nicht wirklich viel/oft, was ja dem Namen nach eine der bzw. DIE Königsdisziplin für diese Saiten sein sollte. Dabei habe ich zumindest aber nichts zu meckern.
Der Klang: Der werbetechnisch versprochene "fette" Klang ist wohl nicht gelogen. Die Saiten bringen echt ein gutes Pfund Low-End herüber, wobei die Höhen-Anteile aber auf keinen Fall verhungern. Ich würde das Klangbild insgesamt als differenziert, klar und brilliant beschreiben. Der Output liegt dabei (rein subjektiv) meine ich was höher als bei den Standard-Fender, mag natürlich auch mit der anderen Saiteneinstellung zusammenhängen. Teils ist mir das Ganze allerdings zu brilliant, so dass ich doch öfter zur Höhenblende greifen muss, um den Klang da in den Griff zu kriegen, speziell beim Slappen (wobei ich es da vielleicht nicht gerade auf den Marcus Miller Sound anlege, sondern es etwas "muffiger" bevorzuge). Ist aber Geschmackssache. Beim Zupfen stelle ich hingegen fest, dass speziell die sehr hohen Lagen im Vergleich zu den tiefen in der Deutlichkeit und Wahrnehmung schön ausgewogen sind, was ja bei manch anderen Saiten nicht so der Fall ist.
Für mich persönlich knurren die Saiten nicht genug und klingen schon zu sauber (aber ich denke, wer sich diese Saiten kauft, möchte es so). Man muss aber sagen, dass ich mich mit meinen Präferenzen wohl auch nicht im Kern der Zielgruppe für diese Saiten bewege, davon mal zu schweigen, dass ich eigentlich kein Stahlsaiten-Fan bin.
Fazit: Das Spielgefühl ist vor allem für "frickeligere" Spielarten gut bis "macht echt Spaß". Der Klang bringt ein fettes Low-End und gut definierte Höhen. Wer auch für sich den Sound von Marcus Miller oder allgemein einen moderneren (Funk)sound sucht, kann sich diese Saiten denke ich mal durch den Kopf gehen lassen (auch wenn mir im Bereich "Saiten für Funksound" definitiv irgendwelche Referenzen oder Vergleichssaiten fehlen). Beim Spielgefühl muss man bedenken, ob die höhere Saitenspannung (die zumindest bei mir der gefühlte Fall ist) was für einen ist oder nicht.
Ich fand es auf jeden Fall super, solche Saiten auszuprobieren. Dass ich sie mir kaufen würde, würde ich bezweifeln - das liegt aber nicht dran, dass die Saiten schlecht sind, sondern für die Art von Musik, die ich mache, auch eigentlich gar nicht gebaut werden.
Ein Manko: Mit etwa 10 Euronen mehr schlagen die Saiten doch deutlicher im Budget zu als meine Earny Balls.
Abschließend ein dickes Dankeschön ans Board für das tolle Gewinnspiel und für die Saiten!
Alles geschriebene ist rein subjektiv und lediglich meine persönliche Meinung!!!
Nehmt aber das hier auf keinen Fall als Maß aller Dinge, denn ich spiele eigentlich keinen/kaum Funk und ziele eigentlich auf einen ganz anderen Sound ab als die Saiten, somit fehlen mir auch wirklich fundierte Vergleichspunkte!
Im "voll fetten Bassgewinnspiel" Ende letzten Jahres habe ich die DR MMS-45 Signature Saiten gewonnen:
Wie das Bild schon zeigt, ist das der Signature Saitensatz von Marcus Miller ("Fat Beams"), Stärken: 45/65/80/105, Stahlsaiten.
Als ich Zeit gefunden hatte, habe ich die guten Stücke auf meinen Fender American Standard Precision gezogen. Erste Auffälligkeit: Im Inneren der Umverpackung findet man den Hinweis, man müsse die Saiten wegen des Kerns "crampen", falls man sie kürzen möchte/muss. "Muss" war auch der Fall bei meinem Bass, die Saiten so, wie sie sind, drauf zu kurbeln ist nämlich wegen der Länge nicht angesagt. Die Anleitung fand ich persönlich etwas unverständlich, aber im Wesentlichen läuft es darauf hinaus, dass die Wicklungen der Saiten wegen der Kernform (rund) u.U. keinen Halt mehr auf dem Kern finden wenn man sie abschneidet, was sich mit der Zeit bemerkbar machen könnte. Also vorm Saiten Ablängen einmal ein kleines Stückchen vor der Abkneifstelle gründlich umbiegen. Falls ich da was falsch verstanden habe, möge man mich hier unbedingt korrigieren, damit niemand das so nachmacht und seine Saiten u.U. ruiniert! Bisher ist mir allerdings noch nichts Nachteiliges aufgefallen, deshalb sollte das beim besten Willen niemanden abschrecken.
Vorweg die Enttäuschung: Da es beim Weihnachtsgewinnspiel nicht geklappt hat, gibt es momentan auch keine Soundbeispiele.
Nachdem die Saiten aufgezogen waren, war eine Neu-Einstellung für den Bass notwendig, denn so war das absoluter Käse. Ich habe das zum ersten Mal wirklich selbst gemacht, nach dem guten Video zum Thema von Adrian Maruszczyk in der Video-Tube. Letztendlich hab ich die Saiten mMn gut spielbar und klanglich gut eingestellt bekommen, die A-Saite schnarrt teilweise immer noch etwas (wenn man es denn herausfordert). Auf der Grundlage auch die folgenden Meinungen. Als direkter Vergleich dienen die Fender Werkssaiten, die vorher auf dem Bass waren, normalerweise spiel ich Ernie Ball EB2834 Super Slinky, die aber auf dem Fender noch nie drauf waren (aber schon ewig auf meinem Yamaha).
Das Spielgefühl: Zunächst sehr anstrengend und ermüdend. Die Saitenspannung ist verglichen mit den genannten Saiten meinem Empfinden nach deutlich höher. Nach einigem Umgewöhnen flutscht das aber umso mehr, da man die Saiten beim Zupfen eher "Streicheln" kann.
Für die Greifhand gefallen mir die Saiten verglichen mit anderen nicht so gut, für mich fühlen sie sich doch recht rauh an, auch kommt es mir so vor, dass das Rutschen entlang der Saiten wesentlich mehr Geräusche verursacht. Insgesamt macht es vom Gefühl her aber nach der für mich längeren Eingewöhnphase wirklich Spaß, die Saiten zu spielen, gerade bei schnelleren Läufen.
Für das Spielen mit Plektrum fehlt mir eine Meinung. Das mache ich eigentlich auch durchaus oft, habe aber dabei nie einen wirklichen Unterschied zwischen Saiten bemerken können (wenn man nur von der Schlaghand spricht).
Slappen mache ich nicht wirklich viel/oft, was ja dem Namen nach eine der bzw. DIE Königsdisziplin für diese Saiten sein sollte. Dabei habe ich zumindest aber nichts zu meckern.
Der Klang: Der werbetechnisch versprochene "fette" Klang ist wohl nicht gelogen. Die Saiten bringen echt ein gutes Pfund Low-End herüber, wobei die Höhen-Anteile aber auf keinen Fall verhungern. Ich würde das Klangbild insgesamt als differenziert, klar und brilliant beschreiben. Der Output liegt dabei (rein subjektiv) meine ich was höher als bei den Standard-Fender, mag natürlich auch mit der anderen Saiteneinstellung zusammenhängen. Teils ist mir das Ganze allerdings zu brilliant, so dass ich doch öfter zur Höhenblende greifen muss, um den Klang da in den Griff zu kriegen, speziell beim Slappen (wobei ich es da vielleicht nicht gerade auf den Marcus Miller Sound anlege, sondern es etwas "muffiger" bevorzuge). Ist aber Geschmackssache. Beim Zupfen stelle ich hingegen fest, dass speziell die sehr hohen Lagen im Vergleich zu den tiefen in der Deutlichkeit und Wahrnehmung schön ausgewogen sind, was ja bei manch anderen Saiten nicht so der Fall ist.
Für mich persönlich knurren die Saiten nicht genug und klingen schon zu sauber (aber ich denke, wer sich diese Saiten kauft, möchte es so). Man muss aber sagen, dass ich mich mit meinen Präferenzen wohl auch nicht im Kern der Zielgruppe für diese Saiten bewege, davon mal zu schweigen, dass ich eigentlich kein Stahlsaiten-Fan bin.
Fazit: Das Spielgefühl ist vor allem für "frickeligere" Spielarten gut bis "macht echt Spaß". Der Klang bringt ein fettes Low-End und gut definierte Höhen. Wer auch für sich den Sound von Marcus Miller oder allgemein einen moderneren (Funk)sound sucht, kann sich diese Saiten denke ich mal durch den Kopf gehen lassen (auch wenn mir im Bereich "Saiten für Funksound" definitiv irgendwelche Referenzen oder Vergleichssaiten fehlen). Beim Spielgefühl muss man bedenken, ob die höhere Saitenspannung (die zumindest bei mir der gefühlte Fall ist) was für einen ist oder nicht.
Ich fand es auf jeden Fall super, solche Saiten auszuprobieren. Dass ich sie mir kaufen würde, würde ich bezweifeln - das liegt aber nicht dran, dass die Saiten schlecht sind, sondern für die Art von Musik, die ich mache, auch eigentlich gar nicht gebaut werden.
Ein Manko: Mit etwa 10 Euronen mehr schlagen die Saiten doch deutlicher im Budget zu als meine Earny Balls.
Abschließend ein dickes Dankeschön ans Board für das tolle Gewinnspiel und für die Saiten!
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