Na zum Glück hatte ich es nicht so weit...
In den Ring stiegen:
Diezel D-Moll, Hagen, VH4
Bogner XTC 20th (zum Vergleich... Schnief), Goldfinger 90, XTC EL34, Überschall (Twin Jet habe ich nicht mehr getestet...)!
Dazu ein EVH 5150 III, ein Friedman BE und ein von Ampete aufgebohrter Marshall SLP HW.
... Mehr dazu gleich...
So...nun weiter:
Diezel D-Moll: Im Prinzip sehr flexibler Amp. Durch den Midcut ist jeder Kanal auch in anderen Voicings zu nutzen. Die Gainstruktur gefiel mir jedoch erst, wenn der Regler über 12 Uhr steht. Der Cleankanal ist wirklich geil clean und kann auch bis knapp an Classic Rock Riffs heran. Dennoch ist dann der Sprung zum CH2 sehr groß, die Zerre sehr dicht und mir persönlich insgesamt zu scooped. Irgendwie klang sie etwas...fuzzy?
Hagen: Der Amp ist in sich stimmig. Doch das Voicing ist ähnlich wie beim D-Moll, wobei die Zerre natürlich anders regelbar ist. Der Haben mit Midcut wäre wohl eine Allzweckwaffe für alle modernen Stile. Dennoch war er nicht ganz so überzeugend, das kam jedoch erst im vergleich heraus. Dazu gleich mehr...
VH4: Unglaublicher Amp. Die Zerrstruktur fett, mittig, drückend, schmatzig, und vor allem: definiert, tight, schnell.
Habe einfach mal alle 4 Channels durchgetestet und mir fiel auf, dass sich offensichtlich einiges getan hat. Der Clean erinnerte mich an den des Hagen, da waren nicht mehr Welten dazwischen. Der Ch2 ist einfach rockig, sehr trocken, beinah zu trocken. Etwas mehr Fett täte ihm noch gut. Dennoch geil und durch den Bright-Schalter sehr flexibel. Und dieser Sound reagiert sehr gut mit etwas organischen Speakern, an Greenbacks gefiel es mir am besten.
Bogner Goldfinger: geiler Sound in sich; leider von den Features (man muss sich entscheiden, ob der Gainkanal 68er oder 80er Sound haben soll). Beide Sound fett, drückend, dynamisch. Den Mode wählbar per FS oder einfach nur die beiden Channels in einem Amp mit Boost pro Channel wäre wohl richtig was für mich
Auch der Preis ok.
Der Überschall war einfach sägend, fett, tiefmittiger als der Goldfinger. Aber eigentlich auch nur das. Das aber richtig, keine Ahnung, was der Ü hatte, den ich mal getest hab. Dieser hier gefiel mir. Leider auch etwas einseitig, wobei der Cleane Channel eine super Basis für Pedale ist!!!
Den Twin Jet wollte ich eigentlich noch testen. Habe ich aber dann vercheckt, weil ich mich am Ende am VH4 und BE/XTC festgebissen hatte.
Den 5150III habe ich kurz angespielt und wieder ausgeschaltet. Danke. Der CH3 gefiel mir, der Rest war mir eindeutig zu scharf und plärrig. Vielleicht habe ich mich mit dem zuwenig beschäftigt...
Der Friedman schmatzt dermaßen, dass man denkt, Eddi steht im Raum (soviel zu EVH..
Er ist sehr fett, beinahe zu fett. Er gefiel mir allerdings wirklich gut. Leider ist auch hier wieder das gleiche: clean und/oder....schade...und ein (Volumen!)Boost fehlt auch. Ist das denn so schwierig? Muss wohl..zweites Master tät´s auch...
Dan kam noch der Marshall an die Reihe: brutaler als der BE, saftiger als der Überschall, aber ähnlich in der Tiefe. Insgesamt komischerweise der stimmigste Amp in der Reihe. Einen Boost gibt es aber auch hier wieder nicht, wäre aber wohl auch nicht notwendig. Ein zweites Master wäre cool für Soli! Gain bis zum Abwinken und ein Mix aus BE und Überschall! Man, das Teil habe ich an eine Mesa OS gebaut und mit meiner Eclipse auf Drop-Cis abgefeiert! Dieser Amp ist mit ein, zwei Mods sehr nahe an meiner Vorstellung, den der kann auch den normalen Plexisound! Zwei Kanäle, auf Wunsch schaltbar...naja. man braucht nur einen Marshall SLP HW und ca. 400 Euro für die Mods..ehm..ok...RAUS!!! Da kann ich ja auch den VH4 kaufen...
ach ja...der VH4....
Ich habe kurzzeitig den Eindruck bekommen, dass der eine recht ähnliche Struktur wie der BE hat...nein, das kann nicht sein...schließlich setzt sich doch ein Diezel NIEMALS gegen einen Marshall durch...nochmal gehört...etwas getweakt..Wieder gehört...die Gainstruktur, die Ansprache...die Mitten...irgendwie konnte ich es nicht so recht glauben. Aber dann kam einer der (wirklich hilfbereiten!) Verkäufer, der selber einen XTC spielt. Er wußte gerade nicht, welchen Amp ich spielte, hatte mir aber 5 min. vorher den BE vorgeführt. Ich hatte wohlgemerkt NICHTS am BE verstellt... er selber konnte nicht sagen, welchen Amp ich gerade spiele, habe hin-und hergeschaltet...dann hat er die Gitarre genommen und konnte das trotzdem nicht recht sagen..musste dann meiner Erkenntnis Recht geben und fügte sogar noch hinzu: " Der XTC und VH4 sind sich auch sehr ähnlich, nur der XTC ist dynamischer und deutlich flexibler"...
Im Prinzip hat sich dann das abgebildet, was ich eingangs erwähnte. XTC 20Th, VH4 Ch3 und BE waren sich sehr ähnlich und werden ähnlich gut in einer Band funktionieren. Der VH4 war der trockenste Amp. Trotz Kompression irgendwie nicht so schmatzig. Ob mir das gefällt in einer Band, vor allem ob er mir dynamisch genug wäre, muss ich testen. Letzter Stand der Dinge:
VH4.
Der normale XTC wäre sicher auch eine gute Sache, klang noch etwas komprimierter als der 20th Anni.... Dennoch komplett unerschwinglich. Der BE ist mir leider zu unflexibel, der SLP von Ampete hat mich auf jeden Fall bestätigt, bei Zeiten meinen Linnemann JMP 1987 aufbohren zu lassen!
Puh..jetzt erstmal essen...