Servus Leute,
ich spiele in vielen verschiedenen Formationen, sehr oft auch als Sub, und meistens ohne bandeigenen Techniker. Musikrichtung: Pop, Soul & Funk.
Eines vorweg: Das Wichtigste, meiner Meinung nach, ist Erfahrung! Man kann zu Hause die teuersten Monitore haben, die einem auch nichts bringen, wenn man nicht weiß, welchen Knopf man drehen muss und wie es auf den Monitoren klingen sollte, damit der Livesound stimmt.
Thema optisches Pegeln:
Mache ich persönlich überhaupt nicht. Kann aber nachvollziehen, dass sich einige Leute die LEDs zur Hilfe nehmen. Ich habe das noch nie gebraucht, weil ich mir vor einem Gig alle Sounds nochmal durchhöre und darauf achte, dass keiner dieser Sounds aus der Reihe tanzt, außer, es ist gewollt (Solo).
Thema basslastige Sounds:
Bei mir sind grundsätzlich alle Sounds im Bassbereich bei mindestens 75Hz beschnitten. Meist noch deutlich drüber. In einem Song, in dem ich auf der ganzen Tastatur ein Klavier liegen hab, ist meine Grenze bei C-2. Alles darunter ist tabu. Abgesehen von Pianoballaden, wo kein Bassist da ist. Das gleiche gilt für sämtliche andere Sounds, sofern es (wie auch schon oben gesagt) tatsächlich gewollt und Absicht ist.
Thema eigener Amp für Keyboarder:
Wurde ja schon diskutiert. Halte ich auch für nicht sinnvoll, weil es nur die Bühnenlautstärke erhöht und letztlich dem Keyboarder nicht weiter bringt.
Thema PA:
Ich gehe natürlich davon aus, dass die PA, auf der mein Signal dann landet, eingestellt ist. Wenn nicht, hab ich da keinen Einfluss drauf und muss damit für den Gig leben. Meine Sounds sind vorprogrammiert und da nun überall in den EQ zu gehen und auf die Anlage einzustellen, halte ich für übertrieben. Und letztlich habe ich auf die Lautstärkenverhältnisse innerhalb der Band nach vorn raus, keinen Einfluss und muss dem Techniker und meiner Programmierung vertrauen.
Thema Programmierung:
Ich programmiere sämtliche Sounds zu Hause über meine Monitore Adam P11. Ab und an nehm ich mir die AKG K271 zur Hilfe. Ich weiß mittlerweile, wie der Sound hier klingen muss, damit er auf der Bühne durchkommt (und das klingt nicht immer schön hier...). Wenn ich dann live einen "Brat-Gitarrero" neben mir hab, kann ich nix gegen machen, außer vllt. doch noch schnell im MasterEQ die Mitten zurück zu nehmen.
Meine Ansicht nach ist die Verbindung von einer guten Abhöre, die man kennt und einem Erfahrungspool der Schlüssel dazu, live wenig bis gar nichts mehr nachzuregeln. Bisher bin ich mit dieser Kombination immer sehr gut gefahren und auch die Tontechniker berichten nur gutes.
Ich spiele live mit In-Ear. Hab also jederzeit Kontrolle über meine Sounds. Jedoch gehört hier manchmal ein wenig Selbstvertrauen zu. Wenn ich vom FOH einen Summenmix bekomme, meine Keys dazu mische und dann feststelle, dass hier und da ein Sound nicht stimmt, ändere ich ihn daraufhin nicht. Wenn ich vorher schon einst die Erfahrung gemacht habe, dass die Sounds exakt stimmen, wie ich sie programmiert habe, sehe ich keinen Grund, nachzuregeln. Wenn ich mir zu leise vorkomme, dann ist es für den Moment so... ebenso die andere Seite.
Die Sounds an den Live-Monitorsound anzupassen, finde ich riskant... besonders wenn man ohne InEar spielt.
Noch kurz Livemitschnitt: Gute Idee, würd ich jedoch nicht (nur) zur Beurteilung heranziehen. Schon gar nicht, wenn es ein Pultmitschnitt ist. Wenn man seinen Zoom in den Raum stellt und mitschneidet... okay... aber Pultsound ist halt immer "in your face / ears"...