Um die Geschichte korrekt abzuschließen: mir wurde bei meiner "Professoren-E-Mail" keineswegs "irgendein Student" empfohlen, obwohl ich naheliegend natürlich nach Studenten gefragt hatte.
Stattdessen wurden mir profilierte Musiker aus meiner damals neuen Umgebung genannt, die ihr Studium längst abgeschlossen hatten und neben diversen Engagements auch unterrichteten.
Ich war um die Jahreswende selbst "mit Anlauf" trotz täglichen Übens in so ein tiefes Ansatzloch gefallen, dass ich sogar ans Aufhören dachte.
Meine Rettung war im Wesentlichen die Erweiterung meines "normalen Programms" um die Übungen aus dem Kapitel zu den Lippen von der Burba DVD sowie die "Mundhöhlentöne" mit und ohne Mundstück in meiner hier im Forum schon beschriebenen Variante.
Daneben stur die Atem-Grundlagen wie Zettel an die Wand blasen und Stütze üben mit den Tonleitern ganz ohne Zunge legato mit abwechselnder f-p Dynamik. Und die Langen Töne mit cresc-decresc. Das mache ich bis heute und wohl bis ans Ende meiner Trompetertage, denn es tut mir nun einmal offensichtlich soo gut...
Wenn Du mich heute fragst, woran mein Problem genau gelegen hat, könnte ich das gar nicht sicher sagen. Bestandteile der Katastrophe waren zunehmend unsicherer Ansatz, zu wenig Luftfluss, keine Kraft in der Stütze, keine Kraft in den Lippen, im Ergebnis kein brauchbarer Klang, schlechte Intonation der "Problemtöne"....
Tatsache ist aber, dass mein Klang längst wieder auf meinem Amateurniveau funktioniert, die dreigestrichene Oktav seitdem Ton für Ton erobert werden kann und in der Folge mein spielerisches Selbstvertrauen enorm gewachsen ist.
Die ersten Zeichen der Besserung spürte ich übrigens schon nach gut 2 Wochen, was mich natürlich enorm motiviert hat.
Hier gibt es demnächst Workshops mit Malte Burba, zumindest eine genaue Diagnose deiner Probleme könntest Du dort aus erster Hand erhalten:
04.09.-05.09.2010, DÜREN
www.brassbanddueren.de
09.10.-10.10. D-MEERBUSCH
workshop@brasspool.de
Du weißt ja selbst, das es auf die intuitive Abstimmung von halbwegs korrektem und konstantem Ansatz, aktiver Atemstütze und Klangvorstellung ankommt. Der Trick ist, das durch geeignete bewusste Übungen letztlich unbewusst verfügbar zu machen.
Daher halte ich neben den obenen genannten Übungen auch das Spielen der verdoppelten Melodie-Stimme zusammen mit einem guten Instrumentalisten von CD für eine tolle Übung. Für mich als kleinem Hobby-Jazzer ist das "Play-Along" mit den großen Meistern als Phrasierungstraining sowieso Pflicht, ich mache es aber auch mit klassischen Stücken.
Du bekommst dabei nämlich einen bereits funktionierenden Klang geliefert. Das macht vieles einfacher macht und hilft dir, die vielen Einflussgrößen des Spielens "intuitiv" richtig einzustellen. Burba geht darauf indirekt auch irgendwo auf seiner DVD ein.
Leider fehlt mir die Zeit, Trompete und Posaune parallel zu üben. Früher konnte ich das eine zeitlang so einrichten, künftig wohl erst wieder, wenn ich in Rente bin. Bis dahin halte ich mich mit ein paar Übungen und Etüden über Wasser, die ich so ab und an spiele.