Fuzzrocious
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[FONT=&]Review Orange PPC 4x12er Box, gerade Ausführung[/FONT]
[FONT=&]Durch das Review meiner Tokai habe ich doch glatt wieder Spaß daran gefunden, das Archiv des Musikerboards mit meinen Ergüssen zu bereichern. Hier nun das Review meiner Orange PPC 4x12 Gitarrenbox. Ich hoffe, ich kann jemandem von euch bei einer Kaufentscheidung zu diesen Klangklumpen mit meinem Review helfen. Ein Kauf dieser Box MUSS sehr gut überlegt sein![/FONT]
[FONT=&]Vorgeschichte[/FONT]
[FONT=&]Meine erste Gitarrenbox war eine Marshall 4x12 1960 mit Celestion Vintage 30 Speakern. Dieses ordentlich abgerockte und abgeranzte Stück habe ich von einem ehemaligen Bandkollegen meines Bruders für zarte 150 Euro ergattern können. Lange Zeit war ich mit dieser Box doch sehr zufrieden, vorallendingen für den Preis![/FONT]
[FONT=&]Meine Lauscher stellten sich bei unseren ersten Promo Aufnahmen doch schon ein wenig auf, als ich bemerkt habe, wie Crunchy und Hochmittenlastig die Marshall im Vergleich zu einer Engl mit Vintage 30 Speakern klang. Daran ist ja eigentlich nichts auszusetzen, nur mangelte es meinem damaligen Amp, einem GH 100 L von Laney keineswegs an diesen Frequenzen, was ihn doch manchmal etwas harsch hat klingen lassen. So kam mir der Gedanke, mir eine zweite Gitarrenbox zuzulegen, welche die Frequenzen meines britischen Ampgeschmacks super unterstützt. Die Marshall will ich einfach nicht hergeben nachdem ich sie quasi für einen Förderpreis bekommen habe. [/FONT]
[FONT=&]Zwei Kumpels von mir sind stolze Besitzer von Orangeequipment und auch teilweise schon fast militante Vertreter dieser Marke^^. Der eine besitzt die PPC in der abgeschrägten Variante, der andere besaß zunächst die 2x12er Box und seit einiger Zeit nun auch die 4x12 Version in abgeschrägter Variante. Beide sind vollends zufrieden mit dieser Box. [/FONT]
[FONT=&]Als dann Räumungsverkauf im Musicstore in der Kölner Innenstadt war (die sind ja umgezogen) habe ich mir dann also ein paar Kollegen geschnappt, um Musikladenluft zu schnuppern und mein GAS zu stillen. Die PPC ist aktuell mit ca. 840 Euro bei den gängigen Musikläden datiert. Ein stolzer Preis. Im Gegensatz zu einer Mesa aber zum Beispiel noch ganz erträglich wie ich finde. Da Räumungsverkauf war konnte ich das Ausstellungsstück für 700 Euro mitnehmen. Ich habe mich für die Variante mit orangenem Tolex in gerader Ausführung entschieden. Zarte 50 Kg Sound für den Kofferraum.[/FONT]
[FONT=&]Specs[/FONT]
[FONT=&]Ich war so frech, diese mal vom Musikservice zu kopieren:[/FONT]
[FONT=&]Das dicke Birkensperrholz mit dem schön sauber überzogenen orangenen Tolex macht ganz schön was her. Was soll man sonst sagen? Gebaut wie ein Panzer. Ich habe das Videoreview vom großen T im Hinterkopf, wo diese Boxen mit Möbelgarnituren verglichen werden. Diese müsse man ja nur einmal im Leben kaufen. Dem kann ich echt nicht widersprechen. Die Bauweise ist dick, klobig und sehr vertrauenserweckend. Wer diese Box einmal in Natura gesehen hat, der wird meine Meinung diesbezüglich sicher teilen können. Ich hätte nicht wirklich Möbelgarnituren als Vergleich genommen. Mich erinnert das Teil eher an Omas guten alten 200 Kilo Kleiderschrank aus der Vorkriegszeit. Stabil gebaut und ein Fluch, wenn man ihn mal bewegen muss. Das Teil könnte einen direkten Treffer locker wegstecken. Bei einem Erdbeben würde ich unter ihr Schutz suchen. Da würde ich mich sicher fühlen. Ich könnte sie auch das Nokia 3310 der Gitarrenboxen nennen .[/FONT]
[FONT=&]Spaß bei Seite: für sein Geld bekommt man eine sauber verarbeitete Gitarrenbox, die so alt werden kann wie eine Schildkröte (eine alte, alte, alte Schildkröte). Ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Box eine Lebensdauer von 30 Jahren unterschreiten könnte. [/FONT]
[FONT=&]Die Optik ist Geschmackssache. Orange ist ja quasi schon ein eindeutiges Markenzeichen. Die Marke fällt überall auf. Mir sagt das sehr zu. Anderen vielleicht eher nicht. Mir gefällt zusätzlich noch das schwarze Binding am Tolex. Lässt die ganze Geschichte nochmal ein Stück edler aussehen. Gebraucht hätte ich es jetzt aber nicht unbedingt^^. [/FONT]
[FONT=&]Die Orangebox hat, was für eine Box dieses Ausmaßes recht ungewöhnlich ist keine Rollen, welche den Transport erleichtern könnten. Auch keine Löcher oder Aussparungen für sowas in der Art. Null, Nada. Sie steht auf zwei dicken, schwarzen Gummilamellen. Diese schützen den Tolex vor Abnutzungen und sorgen dafür, dass die Box rutschfest auf dem Boden steht. Da ist nicht viel mit verrücken. Andere Boxen dieser Gewichtsklasse wie etwa die blaue Laney Lionheart 4x12er haben zum Beispiel Rollen unter der Box. Bei meiner Marshall kann man die Rollen einfach abschrauben. Naja, man kann nicht alles haben^^.[/FONT]
[FONT=&]Klang[/FONT]
[FONT=&]Juhu, subjektiver Teil des Reviews.[/FONT]
[FONT=&]Im Laufe der Zeit habe ich dieses Schmuckstück in Kombination mit einigen Amps Testen und hören dürfen. Zunächst sei da mal mein alter Laney GH 100 L, dann aktuell mein Marshall JCM 800 2203. Dazu kommt der Rockerverb Mk 2 meines Kumpels, ein Marshall JCM 900 2500, Engl Powerball 1 und 2 sowie ein Fryette Deliverance 60. Einige dieser Tops habe ich stetig im Vergleich mit meiner Marshallbox hören dürfen. Diese wird derzeit von meinem Mitgitarristen über meinen alten Laney GH 100L gezockt.[/FONT]
[FONT=&]Hier mal ein älterer Post von mir aus dem Orange Userthread. Hier habe ich einen meiner Meinung nach guten Vergleich zwischen meiner Orangebox und meiner Marshallbox getroffen. Besser formulieren kann ich das jetzt auch nicht. Der Bezug ging auf ein EVH 5150 Top. [/FONT]
[FONT=&][/FONT][FONT=&]Die Marshall ist natürlich ein Prestige Klassiker. Sie hat im Vergleich zur Orange wenig bis garkeine Bässe. Die Stärke der Marshallbox ist eindeutig der Bandkontext. Die höher angesiedelten Frequenzen löst sie halt sehr präzise und gut auf. In den Ohren mancher Kritiker ist sie eher "fizzelig". Wenn du einen guten Bassisten hast, der viel subfrequenten Raum mit seinem Spiel bedeckt, legst du mit der Marshallbox und dem EVH möglicherweise die Frequenz optimal darüber. Das Ergebnis ist bei (mittenlastiger) Einstellung ein Sound, bei dem dir jeder Mischer die Füße küsst. Im Netz meine ich auch schon eine Demo über eine mit Vintage 30 bestückte Marshall gehört zu haben. Das Top verträgt sich mit beiden Boxen meiner Einschätzung nach grundsätzlich gut. Die Einstellungen machens halt.
Was mich an der Orangebox so fasziniert ist ihre präzise Auflösung in den Mitten. Sie klingt sehr rund, nicht so "fizzelig" wie die Marshallbox und wenn du es mit den Bässen nicht übertreibst kannst du einen super Punch aus ihr raus holen. Wenn du einen scooped Sound fährst (falls dir das nichts sagt: keine Mitten) befürchte ich, wirst du schnell Probleme mit deinem Bassisten bekommen. Der Powerball und auch der Rockerverb Mark II klangen für mich an der Box einfach zu basslastig. Gut, da hing bei mir auch noch eine Paula vor. Allerdings ist der Unterschied schon bemerkenswert. Mir ein bisschen "too much" für den Bandkontext. Der Laney bzw. der Marshall vertragen sich als eher höhenlastigere Amps sehr gut mit der Orangebox. Sie treffen sich irgendwo in der Mitte was die Frequenzen angeht. Mastodon spielen diese Kombi auch relativ gerne (siehe das Blood Mountain Album).[/FONT]
[FONT=&]Ergänzend zu dieser Meinung muss ich mich einfach noch mal auf den Fryette Deliverance 60 an dieser Box beziehen. Der Klang daran ja so unverschämt schweinegeil in meinen Öhrchen. Genau, was ich wollte. Eine Mischung aus furztrockenem Slayersound und schönem, satten Trouble like Sound. [/FONT]
[FONT=&]Ich hoffe, der Eindruck der klanglichen Eigenschaften ist gut rübergekommen. Aktuell hilft mir die Orangebox übrigens im Betrieb mit einem modifizierten Big Muff, ordentlich Stonerdampf zu machen. Mit dem TS 808er verträgt sie sich im JCM 800 High Gain auch sehr sehr gut.[/FONT]
[FONT=&]Eine durchweg gelungene und flexible Box, wenn man weiß wie man sie behandeln muss. Das sag ich mal zum Sound.[/FONT]
[FONT=&]Praxis/ Haptik[/FONT]
[FONT=&]Der Kauf dieser Boxenreihe muss gut überlegt sein. Die Teile wiegen 45-50 Kg, die Schalengriffe an der Seite schneiden derbe in den Unterarm und Rollen hat sie auch nicht. Wer dieses Teil als die einzige Box in seinem Leben anschaffen möchte, der benötigt ordentlich Nerven und mindestens eine weitere Person zum Tragen. Ich kann mir gut vorstellen, dass da nicht jeder Bandkollege mitmacht. Meine Marshall kann ich noch alleine tragen. Bei der Orange ist aber Schluss. Das geht einfach nicht gut. [/FONT]
[FONT=&]Selbst die 2x12er Variante kann da schnell zu schwer werden. Mein Kumpel wohnt im Dachboden seines Hauses und hat seine 2x12er immer mit einem Abschleppseil transportiert. Abenteurlich. Ich find das ehrlich gesagt gar nicht so lustig. Wenn das Ding runterfällt, bist du platt und das nicht in lustiger Tom und Jerry Manier. [/FONT]
[FONT=&]Ich erinnere mich gerne an die Warwick 6x10er Box meines Bruders, wenn es um eine gute Kombination aus Gewicht und Praxis geht. Die konnte man hinten leicht ankippen und so auf Rollen bewegen. Ähnlich wie bei einer Sackkarre. Die steht dann bei Gebrauch auch nicht auf Rollen, sondern halt auf ihrem Tolex. Die Box wiegt 60-70Kg. Da kann sich Orange ganz einfach noch einiges abschauen! Das wär eine richtig gute Idee wenn ich da mal so drüber nachdenke. Also, hier ganz klar ein im wahrsten Sinne des Wortes gewichtiger Minuspunkt![/FONT]
[FONT=&]Klanglich habe ich in der Praxis nie Probleme gehabt. 16 Ohm und 8 Ohm sind zum Beispiel möglich. So deckt sie eigentlich die an so gut wie jedem Amp benötigten Ohmzahlen ab. Dazu ist auch ein Fullstack Umbau möglich (ich schiele diabolisch auf eine Orange/Marshallkombi). Vielleicht gibt es flexiblere Möglichkeiten bei anderen Herstellern diesbezüglich. Orange als Traditionsmarke muss aber auch nicht jeden neuen Klamauk mitmachen. Am Ende bauen die noch einen OR mit 2 Kanälen [/FONT]
[FONT=&]Bei Auftritten hatte ich sie noch nicht so wahnsinnig oft mit. Wenn sie dabei war, hagelte es aber stetig Klangkomplimente. Bei einem Gig mit ein paar Bekannten habe ich mich mit einem der Gitarristen mal vorab ausgetauscht. Es stellte sich heraus, dass er die baugleiche Box besitzt. So gab es an dem Abend eine schöne Doppelportion Orange. Sehr zuvorkommend. Vorzüglich vermag ich mir da als Beschreibung nicht verkneifen. Der Klang kam sehr gut rüber. Noch dazu zerbretzelt man den Leuten, die direkt angestrahlt werden im Vergleich zur Marshallbox nicht gleich die Gehörgänge. [/FONT]
[FONT=&]Somit sag ich zur Praxis und Haptik mal: schweres Ding, guter Klang. Nix für Leute, die leichtes Gepäck bevorzugen. [/FONT]
[FONT=&]Fazit[/FONT]
[FONT=&]Klanglich hat mich diese Box eindeutig überzeugt. Wer dieses Teil als Studiobox benutzen möchte, dem wird ihre mangelhafte Haptik und Transportfähigkeit nicht groß auffallen.[/FONT]
[FONT=&]Wer viel unterwegs ist kann an ihr schnell den Spaß verlieren.Das Verhältnis von Klang und Transport muss sich hier jeder individuell berechnen. Ich persönlich habe mit meiner Marshallbox eine klanglich eigentlich ebenbürtige Ausweichmöglichkeit. Sobald ich mal keinen Bock auf sie habe, schleppe ich einfach meine Marshall mit.[/FONT]
[FONT=&]So, zweites Review für heute fertig. Ich hoffe, ich konnte helfen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Antesten geht natürlich auch![/FONT]
- - - Aktualisiert - - -
So, Bildchen ist jetzt auch dabei.
[FONT=&]Durch das Review meiner Tokai habe ich doch glatt wieder Spaß daran gefunden, das Archiv des Musikerboards mit meinen Ergüssen zu bereichern. Hier nun das Review meiner Orange PPC 4x12 Gitarrenbox. Ich hoffe, ich kann jemandem von euch bei einer Kaufentscheidung zu diesen Klangklumpen mit meinem Review helfen. Ein Kauf dieser Box MUSS sehr gut überlegt sein![/FONT]
[FONT=&]Vorgeschichte[/FONT]
[FONT=&]Meine erste Gitarrenbox war eine Marshall 4x12 1960 mit Celestion Vintage 30 Speakern. Dieses ordentlich abgerockte und abgeranzte Stück habe ich von einem ehemaligen Bandkollegen meines Bruders für zarte 150 Euro ergattern können. Lange Zeit war ich mit dieser Box doch sehr zufrieden, vorallendingen für den Preis![/FONT]
[FONT=&]Meine Lauscher stellten sich bei unseren ersten Promo Aufnahmen doch schon ein wenig auf, als ich bemerkt habe, wie Crunchy und Hochmittenlastig die Marshall im Vergleich zu einer Engl mit Vintage 30 Speakern klang. Daran ist ja eigentlich nichts auszusetzen, nur mangelte es meinem damaligen Amp, einem GH 100 L von Laney keineswegs an diesen Frequenzen, was ihn doch manchmal etwas harsch hat klingen lassen. So kam mir der Gedanke, mir eine zweite Gitarrenbox zuzulegen, welche die Frequenzen meines britischen Ampgeschmacks super unterstützt. Die Marshall will ich einfach nicht hergeben nachdem ich sie quasi für einen Förderpreis bekommen habe. [/FONT]
[FONT=&]Zwei Kumpels von mir sind stolze Besitzer von Orangeequipment und auch teilweise schon fast militante Vertreter dieser Marke^^. Der eine besitzt die PPC in der abgeschrägten Variante, der andere besaß zunächst die 2x12er Box und seit einiger Zeit nun auch die 4x12 Version in abgeschrägter Variante. Beide sind vollends zufrieden mit dieser Box. [/FONT]
[FONT=&]Als dann Räumungsverkauf im Musicstore in der Kölner Innenstadt war (die sind ja umgezogen) habe ich mir dann also ein paar Kollegen geschnappt, um Musikladenluft zu schnuppern und mein GAS zu stillen. Die PPC ist aktuell mit ca. 840 Euro bei den gängigen Musikläden datiert. Ein stolzer Preis. Im Gegensatz zu einer Mesa aber zum Beispiel noch ganz erträglich wie ich finde. Da Räumungsverkauf war konnte ich das Ausstellungsstück für 700 Euro mitnehmen. Ich habe mich für die Variante mit orangenem Tolex in gerader Ausführung entschieden. Zarte 50 Kg Sound für den Kofferraum.[/FONT]
[FONT=&]Specs[/FONT]
[FONT=&]Ich war so frech, diese mal vom Musikservice zu kopieren:[/FONT]
- [FONT=&]Orange PPC412 Power-Projection-Cabinet[/FONT]
- [FONT=&]Gitarren-Box[/FONT]
- [FONT=&]4x12 Cabinet 240 Watt RMS[/FONT]
- [FONT=&]16 Ohm Lautsprecherbestückung: 4x 12 Celestion Vintage 30 stabile Cabinet-Konstruktion 13-lagiges hochverdichtetes 18 mm Birkensperrholz Skid-Design Füße für bessere akustische Bodenkopplung und definierten Druck Abmessungen BxHxT 780 x 740 x 380 mm Gewicht 50 kg[/FONT]
- [FONT=&][/FONT]
[FONT=&]Das dicke Birkensperrholz mit dem schön sauber überzogenen orangenen Tolex macht ganz schön was her. Was soll man sonst sagen? Gebaut wie ein Panzer. Ich habe das Videoreview vom großen T im Hinterkopf, wo diese Boxen mit Möbelgarnituren verglichen werden. Diese müsse man ja nur einmal im Leben kaufen. Dem kann ich echt nicht widersprechen. Die Bauweise ist dick, klobig und sehr vertrauenserweckend. Wer diese Box einmal in Natura gesehen hat, der wird meine Meinung diesbezüglich sicher teilen können. Ich hätte nicht wirklich Möbelgarnituren als Vergleich genommen. Mich erinnert das Teil eher an Omas guten alten 200 Kilo Kleiderschrank aus der Vorkriegszeit. Stabil gebaut und ein Fluch, wenn man ihn mal bewegen muss. Das Teil könnte einen direkten Treffer locker wegstecken. Bei einem Erdbeben würde ich unter ihr Schutz suchen. Da würde ich mich sicher fühlen. Ich könnte sie auch das Nokia 3310 der Gitarrenboxen nennen .[/FONT]
[FONT=&]Spaß bei Seite: für sein Geld bekommt man eine sauber verarbeitete Gitarrenbox, die so alt werden kann wie eine Schildkröte (eine alte, alte, alte Schildkröte). Ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Box eine Lebensdauer von 30 Jahren unterschreiten könnte. [/FONT]
[FONT=&]Die Optik ist Geschmackssache. Orange ist ja quasi schon ein eindeutiges Markenzeichen. Die Marke fällt überall auf. Mir sagt das sehr zu. Anderen vielleicht eher nicht. Mir gefällt zusätzlich noch das schwarze Binding am Tolex. Lässt die ganze Geschichte nochmal ein Stück edler aussehen. Gebraucht hätte ich es jetzt aber nicht unbedingt^^. [/FONT]
[FONT=&]Die Orangebox hat, was für eine Box dieses Ausmaßes recht ungewöhnlich ist keine Rollen, welche den Transport erleichtern könnten. Auch keine Löcher oder Aussparungen für sowas in der Art. Null, Nada. Sie steht auf zwei dicken, schwarzen Gummilamellen. Diese schützen den Tolex vor Abnutzungen und sorgen dafür, dass die Box rutschfest auf dem Boden steht. Da ist nicht viel mit verrücken. Andere Boxen dieser Gewichtsklasse wie etwa die blaue Laney Lionheart 4x12er haben zum Beispiel Rollen unter der Box. Bei meiner Marshall kann man die Rollen einfach abschrauben. Naja, man kann nicht alles haben^^.[/FONT]
[FONT=&]Klang[/FONT]
[FONT=&]Juhu, subjektiver Teil des Reviews.[/FONT]
[FONT=&]Im Laufe der Zeit habe ich dieses Schmuckstück in Kombination mit einigen Amps Testen und hören dürfen. Zunächst sei da mal mein alter Laney GH 100 L, dann aktuell mein Marshall JCM 800 2203. Dazu kommt der Rockerverb Mk 2 meines Kumpels, ein Marshall JCM 900 2500, Engl Powerball 1 und 2 sowie ein Fryette Deliverance 60. Einige dieser Tops habe ich stetig im Vergleich mit meiner Marshallbox hören dürfen. Diese wird derzeit von meinem Mitgitarristen über meinen alten Laney GH 100L gezockt.[/FONT]
[FONT=&]Hier mal ein älterer Post von mir aus dem Orange Userthread. Hier habe ich einen meiner Meinung nach guten Vergleich zwischen meiner Orangebox und meiner Marshallbox getroffen. Besser formulieren kann ich das jetzt auch nicht. Der Bezug ging auf ein EVH 5150 Top. [/FONT]
[FONT=&][/FONT][FONT=&]Die Marshall ist natürlich ein Prestige Klassiker. Sie hat im Vergleich zur Orange wenig bis garkeine Bässe. Die Stärke der Marshallbox ist eindeutig der Bandkontext. Die höher angesiedelten Frequenzen löst sie halt sehr präzise und gut auf. In den Ohren mancher Kritiker ist sie eher "fizzelig". Wenn du einen guten Bassisten hast, der viel subfrequenten Raum mit seinem Spiel bedeckt, legst du mit der Marshallbox und dem EVH möglicherweise die Frequenz optimal darüber. Das Ergebnis ist bei (mittenlastiger) Einstellung ein Sound, bei dem dir jeder Mischer die Füße küsst. Im Netz meine ich auch schon eine Demo über eine mit Vintage 30 bestückte Marshall gehört zu haben. Das Top verträgt sich mit beiden Boxen meiner Einschätzung nach grundsätzlich gut. Die Einstellungen machens halt.
Was mich an der Orangebox so fasziniert ist ihre präzise Auflösung in den Mitten. Sie klingt sehr rund, nicht so "fizzelig" wie die Marshallbox und wenn du es mit den Bässen nicht übertreibst kannst du einen super Punch aus ihr raus holen. Wenn du einen scooped Sound fährst (falls dir das nichts sagt: keine Mitten) befürchte ich, wirst du schnell Probleme mit deinem Bassisten bekommen. Der Powerball und auch der Rockerverb Mark II klangen für mich an der Box einfach zu basslastig. Gut, da hing bei mir auch noch eine Paula vor. Allerdings ist der Unterschied schon bemerkenswert. Mir ein bisschen "too much" für den Bandkontext. Der Laney bzw. der Marshall vertragen sich als eher höhenlastigere Amps sehr gut mit der Orangebox. Sie treffen sich irgendwo in der Mitte was die Frequenzen angeht. Mastodon spielen diese Kombi auch relativ gerne (siehe das Blood Mountain Album).[/FONT]
[FONT=&]Ergänzend zu dieser Meinung muss ich mich einfach noch mal auf den Fryette Deliverance 60 an dieser Box beziehen. Der Klang daran ja so unverschämt schweinegeil in meinen Öhrchen. Genau, was ich wollte. Eine Mischung aus furztrockenem Slayersound und schönem, satten Trouble like Sound. [/FONT]
[FONT=&]Ich hoffe, der Eindruck der klanglichen Eigenschaften ist gut rübergekommen. Aktuell hilft mir die Orangebox übrigens im Betrieb mit einem modifizierten Big Muff, ordentlich Stonerdampf zu machen. Mit dem TS 808er verträgt sie sich im JCM 800 High Gain auch sehr sehr gut.[/FONT]
[FONT=&]Eine durchweg gelungene und flexible Box, wenn man weiß wie man sie behandeln muss. Das sag ich mal zum Sound.[/FONT]
[FONT=&]Praxis/ Haptik[/FONT]
[FONT=&]Der Kauf dieser Boxenreihe muss gut überlegt sein. Die Teile wiegen 45-50 Kg, die Schalengriffe an der Seite schneiden derbe in den Unterarm und Rollen hat sie auch nicht. Wer dieses Teil als die einzige Box in seinem Leben anschaffen möchte, der benötigt ordentlich Nerven und mindestens eine weitere Person zum Tragen. Ich kann mir gut vorstellen, dass da nicht jeder Bandkollege mitmacht. Meine Marshall kann ich noch alleine tragen. Bei der Orange ist aber Schluss. Das geht einfach nicht gut. [/FONT]
[FONT=&]Selbst die 2x12er Variante kann da schnell zu schwer werden. Mein Kumpel wohnt im Dachboden seines Hauses und hat seine 2x12er immer mit einem Abschleppseil transportiert. Abenteurlich. Ich find das ehrlich gesagt gar nicht so lustig. Wenn das Ding runterfällt, bist du platt und das nicht in lustiger Tom und Jerry Manier. [/FONT]
[FONT=&]Ich erinnere mich gerne an die Warwick 6x10er Box meines Bruders, wenn es um eine gute Kombination aus Gewicht und Praxis geht. Die konnte man hinten leicht ankippen und so auf Rollen bewegen. Ähnlich wie bei einer Sackkarre. Die steht dann bei Gebrauch auch nicht auf Rollen, sondern halt auf ihrem Tolex. Die Box wiegt 60-70Kg. Da kann sich Orange ganz einfach noch einiges abschauen! Das wär eine richtig gute Idee wenn ich da mal so drüber nachdenke. Also, hier ganz klar ein im wahrsten Sinne des Wortes gewichtiger Minuspunkt![/FONT]
[FONT=&]Klanglich habe ich in der Praxis nie Probleme gehabt. 16 Ohm und 8 Ohm sind zum Beispiel möglich. So deckt sie eigentlich die an so gut wie jedem Amp benötigten Ohmzahlen ab. Dazu ist auch ein Fullstack Umbau möglich (ich schiele diabolisch auf eine Orange/Marshallkombi). Vielleicht gibt es flexiblere Möglichkeiten bei anderen Herstellern diesbezüglich. Orange als Traditionsmarke muss aber auch nicht jeden neuen Klamauk mitmachen. Am Ende bauen die noch einen OR mit 2 Kanälen [/FONT]
[FONT=&]Bei Auftritten hatte ich sie noch nicht so wahnsinnig oft mit. Wenn sie dabei war, hagelte es aber stetig Klangkomplimente. Bei einem Gig mit ein paar Bekannten habe ich mich mit einem der Gitarristen mal vorab ausgetauscht. Es stellte sich heraus, dass er die baugleiche Box besitzt. So gab es an dem Abend eine schöne Doppelportion Orange. Sehr zuvorkommend. Vorzüglich vermag ich mir da als Beschreibung nicht verkneifen. Der Klang kam sehr gut rüber. Noch dazu zerbretzelt man den Leuten, die direkt angestrahlt werden im Vergleich zur Marshallbox nicht gleich die Gehörgänge. [/FONT]
[FONT=&]Somit sag ich zur Praxis und Haptik mal: schweres Ding, guter Klang. Nix für Leute, die leichtes Gepäck bevorzugen. [/FONT]
[FONT=&]Fazit[/FONT]
[FONT=&]Klanglich hat mich diese Box eindeutig überzeugt. Wer dieses Teil als Studiobox benutzen möchte, dem wird ihre mangelhafte Haptik und Transportfähigkeit nicht groß auffallen.[/FONT]
[FONT=&]Wer viel unterwegs ist kann an ihr schnell den Spaß verlieren.Das Verhältnis von Klang und Transport muss sich hier jeder individuell berechnen. Ich persönlich habe mit meiner Marshallbox eine klanglich eigentlich ebenbürtige Ausweichmöglichkeit. Sobald ich mal keinen Bock auf sie habe, schleppe ich einfach meine Marshall mit.[/FONT]
[FONT=&]So, zweites Review für heute fertig. Ich hoffe, ich konnte helfen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Antesten geht natürlich auch![/FONT]
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