Sorry, der schulische Musikunterricht war nicht so pralle, Randstimmenmodus = Kopfstimme?
Wenn ja, ja definitiv fehlt da was
Ich dachte ja eben auch das es für einen Bariton ausgelegt ist, soweit ich weiß war Steve Barton, Gott hab ihn seelig, ja auch Bariton. Ich schiebe es daher auf die fehlende Übung, nur aus Spaß an der Freude kann ich ja mal hin gehen und einmal ohne und einmal mit Backingtrack einsingen würde mich auch mal persönlich interessieren, ich glaube nämlich ohne wird es sich anders anhören.
Randstimme ist teilweise recht unterschiedlich definiert. Für mich stellt sich das so dar: Die Begriffe Kopf- und Bruststimme beziehen sich mMn erstmal nicht auf eine Stimmbandfunktion, sondern auf den Resonanzraum. Die Kopfstimme hat größere Resonanz im Kopf und die Bruststimme halt in der Brust. Manchmal gibt es dazwischen auch noch die Nasopharyngeal-Stimme (bspw. bei Singing Success), die ihre Hauptresonanz im Nasenbereich hat.
Die Randstimme ist allerdings eine Stimmbandfunktion. Das bedeutet im Prinzip, dass man zur Klangerzeugung nicht die vollen Stimmbänder verwendet (Vollstimme), sondern nur die Ränder. Die Beziehung zu Kopf-/Brustregister ist, dass man die Randstimme nutzen kann, um einen sauberen Übergang zwischen Brust- und Kopfstimme zu ermöglichen. In der Kopfstimmme muss man nämlich im Prinzip die Randfunktion verwenden, um die Töne zu treffen, während man im Brustregister auch mit der Vollstimme singen kann. Je höher man vom Ton geht, desto schwieriger wird es, mit der Vollstimme zu singen. Ab einem bestimmten Punkt muss man dann schlagartig auf Randfunktion umschalten, was einen hörbaren Bruch erzeugt. Deshalb lernt man im Gesangsunterricht normalerweise, die Randfunktion auch schon bei tieferen Tönen zu verwenden.
Den Punkt, ab dem du die Randfunktion anwenden solltest, kannst du ungefähr finden, wenn du, von ganz unten anfangend, im Sprechmodus auf dem Vokal "u" schrittweise im Ton höher gehst. Ab einem bestimmten Punkt wirst du merken, dass du nicht mehr höher kommst ohne im Kehlkopf zu verkrampfen, dort ist das sog. Passagio und die Stelle, ab der du die Randfunktion verwenden solltest. Bei mir als Bassbariton ist das ab c' der Fall. Das passt in etwa zu den Sachen, die du bei Wikipedia findest. Dort ist für einen Bass h angegeben, für einen Bariton d' und für einen Tenor f'. Wenn du wirklich ein hoher (lyrischer) Bariton bist, dann sollte für dich der Ton bei e' liegen.
Ich persönlich versuche inzwischen die Randstimme IMMER zu verwenden. Bei mir zumindest funktioniert das, weil ich durch meine tiefe Grundstimme auch in der Randfunktion noch genug Resonanz in den Tiefen habe. Je nachdem welchen Klang du so anstrebst kann man aber auch trainieren, in den Tiefen mit Vollstimme zu singen und erst ab einem höheren Punkt die Randstimme dazuzunehmen.