Bausatz oder Komplett-Eigenbau ist es möglich ohne ausgestattete Werkstatt?

Ich bin ja ursprünglich von der unbesäumten Holzbohle ausgegangen und selbst daraus bekommt man mit den richtigen Hobeln und einer Werkbank passgenaue Sachen hin, aber das ist viel Arbeit und muss ja auch nicht sein.
Das meiste ist wohl wirklich zuhause mit paar Geräten machbar und selbst Maschinen kann man sich ja ggf. auch leihen.
Ich würde wahrscheinlich trotzdem einige Dinge in der Tischlerei machen, aber so spruchreif ist das eh noch lange nicht. Gehört bei, wie du sagst, auch zur to do Liste. Aber ich werde mich ein wenig damit beschäftigen, mal sehen, wo das hinführt.
 
Hol dir bloß kein Bausatz. In diesen Bausätzen ist wirklich alles scheiße. Du kannst dir auf ebay alles schön günstig zusammenstellen. Tonholz, Hardware und Pickups. Meine Erste Gitarre habe ich in der Volkshochschule Revenestr in Wedding gebaut. Es war eine einfache Gibson Flying V. Sie haben eine Werkstatt die alles hat was du brauchst. Wenn du dich nicht traust den Hals selbst zu machen, würde ich einen fertigen auf ebay (50-60euro) kaufen.
 
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Hallo Hapas,
was Du schreibst, mag ich so allgemein nicht stehen lassen.
Meine Erfahrungen beziehen sich auf drei Bausätze von "ML-Gitarre bestellen". Bei allen Bausätzen musste nachgearbeitet werden; aber das war für jemanden, der keine zwei linken Hände hat, gut machbar. Bei Problemen gibt es hier einen Thread zu diesen Bausätzen, der die Vor-und Nachteile gut beschreibt und hilft. Auch Herr List war bei Reklamationen und Nachfragen immer angenehm kooperativ.
Bausatzbauen ist nicht wie Legosteine zusammenstecken: Man muss schon etwas selbst nachdenken, messen, einstellen und sich kümmern. Wer bereit dazu ist, hat am Ende (meistens) eine Gitarre, die mehr Wert ist als der Bausatz und vor allem: Selbstgebaut!
In diesem Sinne:
Keine Angst vor Bausätzen
Uwe.s.
 
Hol dir bloß kein Bausatz. In diesen Bausätzen ist wirklich alles scheiße.[...].
Diesen Satz kann ich (und wie man so liest, einige andere in diesem Forum auch) absolut nicht bestätigen und widerspreche hiermit vehement!
Ich will hier auch garnicht auf die Bausätze von TMGuitars um 500€ eingehen, die mit höherwertigen Komponenten sowie ausgewählten Hölzern daherkommen, sondern auf meinen *trommelwirbel* 69€(!) Telecaster Bausatz von Thomann, der mich mehr als nur überrascht hat. Gekauft als Erfahrungsspender und Wanddeko, wird das Teil gerne und oft von mir gespielt. Mechaniken, Saiten - ja, scheiße! PUs - unglaublich aber wahr, "brauchbar" (ich glaube passender kann man' nicht beschreiben). Body - da sehr billig, Linde, aber trotzdem nichts zu mekern. Das wirklich überraschende war bei meinem Bausatz der Hals, an dem wirklich gar nichts auszusetzen ist! Damit will ich nicht sagen, dass jeder so einen Bausatz braucht und daran nichts auszusetzen wäre... aber wirklich alles scheiße ist da wirklich nicht alles... ;)

Um noch etwas zum Thema beizutragen: einen Bausatz ohne Werkstatt bauen ist absolut kein Thema. Tatsächlich braucht man nur einen geeigneten Ort zum lackieren (hier musste ich auf das HAus meiner Eltern ausweichen, da ich in einer Stadtwohnung lebe und dafür absolut keinen Raum habe). Und natürlich muss man das Glück haben, das die Komponenten zusammenpassen. Bei den ML-Factory Bausätzen scheint das nicht immer der Fall zu sein und man muss wohl öfter an der Halstasche/Hals arbeiten, was natürlich entsprechendes Werkzeug verlangt (keine Erfahrung, nur im entsprechenden Thread gelesen).
Auch ich würde mir gerne eine Git bauen. Bin aber der Meinung, dass man ein gewisses Kontigent an Werkzeug braucht (was leider nichtmal mein Vater hat, der sehr viel mit Holz arbeitet).
 
Aus meiner Perspektive kann man einen Bausatz ohne Werkstatt ohne weiteres bauen und ich möchte eine Lanze brechen für die Bausätze der ML-Factory, sie sind wirklich nicht schlecht!
Möchte man dennoch eine Gitarre vom Scratch bauen ist eine gewisse Werkstattausstattung nötig, es müssen dennoch nicht immer die Profilösungen sein. Natürlich ist es besser eine Bandsäge zu haben, aber meistens tut es auch eine gute Stichsäge mit dem geeigneten Blatt. Natürlich ist es besser eine Standbohrmaschine zu haben aber meistens tut es auch ein normale usw. Ich selbst habe meinen ersten Eigenbau ( 59'er Les Paul) mit Hilfe einer Stichsäge, einer Fräse, einer Bohrmaschine, etlichen Feilen und viel Improvisation zustande gebracht:
Bild 148.jpg

Einzig das Thema Lackieren bleibt schwierig, ich habe mittlerweile hierfür entsprechende Ausrüstung aber ohne Lackierkabine ist es nicht so einfach.
 
Ich habe vor 17 Jahren angefangen Gitarren zu bauen. Zuerst mit einer Stichsäge und den meisten in einer Hobbywerkstatt verhandenen Ausrüstung. Allerdings sollte mindestens eine Handoberfräse vorhanden sein mit mehreren Fräsern, unter anderem auch Anlauffräser. Etwas mehr Geschick sollte auch von Zuhause aus auch vorhanden sein, sonst wird es nervig (und teuer). Vor jedem Handgriff erst einmal überlegen, und dann noch einmal nachdenken. (Zu) schnelles Handeln ist ungünstig. Arbeiten die ein Anfänger nie machen sollte, ist einen Hals komplett selber versuchen anzufertigen. Auch ein gerundetes und geschlitztes Griffbrett hilft gewaltig. Selber Lackieren? Dazu sind die wenigsten "Bastler" technisch und vom Können wirklich ausreichen gut in der Lage.
Wer mehr machen möchte, sollte eine Werkstatt mit Bandsäge, Bandschleifer, Tellerschleifer und vernünftigem Bohrständer zur Verfügung haben. Ohne das alles hätte ich nach der Zweiten aufgegeben...
 
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jap...kann ich genau so voll unterstützen....

genau in dieser Reihenfolge hab ich meine Werkstatt auch aufgebaut.


Wenn Du erstmal keine Werkstatt mit Werkzeug anschaffen willst, dann bedien dich halt vorgearbeiteten Bausätzen und modifiziere erstmal alles, was man so modifizieren kann - so bekommst Du erstmal nen Gefühl für die Instrumente.
 
Jupp geh ich mit, zumal man ja recht günstig an brauchbare Bausätze kommt, bei denen man sowieso immer noch selbst was zu tun hat, da meist mäßige Verarbeitung.
Wenn man da erstmal größere Modifikationen hinter sich hat weiss man auch was Arbeit an hartem Holz bedeutet.
zB. Hab ich letztens nen ML-Hals umständlich an Fendermaße angepasst, damit er in nen Rockinger Korpus passt, also sämtliche Löcher neubohren, Halsfuß anpassen und shaping ändern(was ja eigentlich nicht notwendig wäre aber der Hals war dicker als jede LesPaul..., als Ibanez verwöhnter musste der Hals kräftig abspecken..) Da ich Werkzeugmäßig nich allzu gut ausgerüstet bin hab ich die Löcher mitn Akkuschrauber erstaunlich grade gebohrt und das Shaping mit ner Pfeile und nem Handschwingschleifer erledigt.
Und solange man keinen Messschieber hat oder nicht damit umgehen kann sollte man garnicht erst anfangen.
 
Selbstgebaut!
In diesem Sinne:
Keine Angst vor Bausätzen
Uwe.s.

Bausatz hin oder her, da gibts bestimmt gute Teile und etwas modifizieren kann man ja auch, aber im Endergebnis heisst das doch zusammen gebaut, und nicht selbst gebaut.
Muss deswegen ja nicht schlecht sein, aber unter Selbstbau stelle ich mir etwas Anderes vor.
 
Ein Beispiel mit dem ich meinen ersten Mitarbeiter anlerne ist z.B. einen Tele-Bausatz und einen Les-Paul-Bausatz (ganz billiger Krempel) mit einander vertauschen :D

Also eine Telepaul und eine Les Caster bauen :D

Das geht alles mit Stechbeiteln, Bohrmaschine, Schraubendrehern und Klebstoffen
 
Zuletzt bearbeitet:
De Mann ist ein gelernter Tischler und kann und kann schon mit werkzeug umgehen und deshalb ist so ein bausatz schon uninteressant für ihn. Und lass dir nich einreden Bausätze sind nun mal scheiße ohne ende. Das hat nichts mit ML zu tun. Er kauft die ja auch nur ein Diese Bausätze sind für Jungentliche die eine Giterre machen wollen, die am Ende doch in der Ecke landet. Ein Eigenbau macht am Ende dein EGO viel, viel größer. Und jetzt sag ich warum Bausatz so schlecht ist.
Kammergetrocknetes Holz, unbrauchbare Gußhardware und das wichtigste und zugleich schlimmste sind die Bünde. Bereits nach 100 Std. Spielzeit haben sie schon krasse Kerben. ALLE Billighersteller benutzen diese weichen Bünde, weil sie viel einfacher und billiger zu verarbeiten sind. Es ist absolut kein Vergleich zu Dunlop oder Ferd. Wagner Bünden. und für dich ist es nur 7 € Unterschied.
Das ist mein Vorschlag:
Das Holz - Bodyrohling Esche 40€ - Halskantel - Mahagoni 30€ - Griffbrett geschlitzt 30€ - Bünde Dunlop 6105 15€ - Brücke Gotoh GTC102 55€ - Mechaniken Gotoh 45€ - Pickguard (fertig mit scheiß PUs) 40€ - Bauplan 15€

Im schimmsten Fall bist du jetzt bei 270€ für 1A Materialien. Bei den PU solltest du dir keine Ilusionen machen. Wenn du die Gitarre fertig hast und nach ein paar Monaten du sie vom Spielen her immernoch gut findest dann hollst du dir richtige PUs.

Als Tischler kannst das alles locker schaffen. Du brauchst nur eine Oberfräse und eine Stichsäge. Beim Finish entweder Öl-Finish oder Beize und 1K Klarlack matt.

Gruß Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine letzter Selbstbau ist abgesehen von der Lackierung und den Schleifarbeiten-die habe ich im Garten gemacht-komplett auf meinem Küchentisch entstanden.
Also trau dich einfach, Horst.
Ich würde dir allerdings dringend von Billigbausätzen abraten, da eine Gitarre letztlich nur so gut werden- und klingen wird, wie die einzelnen Komponenten, die du verwendest.


Mein EVH-Frankenstein Eigenbau hat mich inklusive Lack ca. 550,- Euro gekostet, was nicht gerade wenig ist wenn man bedenkt, dass man für das Geld schon richtig passable Gitarren bekommt, aber dafür klingt das Teil auch entsprechend und lässt sich super bespielen.


Hier ein Paar Pics als Anhang:
DSC00230.jpgDSC00221.jpgDSC00223.jpg
 
Also das wird kein Projekt, das ich morgen oder in nächster Woche sofort anfange.....habe mich aber gerade die letzten Tage wieder ein wenig in das Buch eingelesen und verstehe so Einiges, wenn auch nicht alles :gruebel: , was aber erst mal nix macht. So richtige Geheimnisse sind da ja nicht bei.
Abgelagerte Tonhölzer bekommt man ja relativ günstig, und für den Bau muss man/ich sicherlich noch ne Portion Geduld haben und Einiges lesen. Ich bin ja auch erst wieder durch Aufbauten hier wieder darauf gekommen, aber hatte das vor Jahren auf jeden Fall schon mal vor. Hoffentlich warte ich nicht wieder 10 Jahre.:confused: Ich glaube, ich werde einfach anfangen, mir in absehbarer Zeit Tonhölzer zu besorgen und dann reift das Ganze schon. Darf auch gerne etwas Zeit in Anspruch nehmen.
@ scummy: Was mir momentan z.B. in der Theorie etwas schwierig vorkommt ( nie gemacht und muss ja alles ziemlich exakt sein) ist der Hals, bzw. eher das Griffbrett. Hast du da selbst geschlitzt und die Bundstäbe montiert ? Ich habe das gerade gestern genauer durchgelesen und wurde da etwas unsicher. ( Wäre ja auch fast schon komisch, wenn nicht)
Aber wie gesagt, das Ding oder besser die 2 brauchen noch Zeit. Ich habe 2 Gitarren, die ich aus alten Zeiten quasi verehre ( ist rein objektiv unsinnig, aber genau diese müssen es sein :) ) und es wäre ein Knaller, wenn ich die selbst bauen würde/könnte. Das wäre einmal ein original Firebird Nachbau, da brauchts wohl gutes Mahagoni und einmal ne klassische Stratocaster, mit Esche,Erle...was weiss ich...:) . Diese Gitarren waren für mich schon vor 10 Jahren sozusagen die Auserwählten und vor paar Jahren habe ich so einen Firebird Nachbau bei einem kleinen Gitarrenbauer hier in Berlin gesehen und war ganz hin und weg.....wohne da übrigends fast um die Ecke und so ein bisschen Rat kann man sicherlich auch mal bekommen...vielleicht.
Ich kümmere ich erstmal um das Holz und davor um ein bisschen Geld, das wird nämlich langsam auch viel knapper als früher und ich kann nicht einfach so nach Lust Holz einkaufen gehen, geschweige den ganzen Rest.
Gut ist...ich kann jederzeit in eine Tischlerei ( wobei ja tatsächlich gar nicht soooooo nötig, wenn ich nicht gerade einen ganzen Baum kaufe :) ) Oberfräsen, Kleinmateriel.....dies und das bekomme ich geliehen oder habe es selbst.
Die Sache endlich mal etwas anzufangen, ist auf jeden Fall schon mal gut. :rofl: Bausatz wäre wohl nix für mich.
 
Moin Atkins, ich habe zufällig deinen Thread entdeckt und darin mal gestöbert. Da du ja schon ordentlich handwerkliche Erfahrung hast, kann ich dir nur empfehlen selbst von der Pieke auf zu bauen, aber ich glaube zu dem Entschluss bist du auch schon gekommen. Eine gut ausgestattete Werkstatt mit ordentlichem Werkzeug und Maschinen kann den Bau ungemein erleichtern, aber mit rudimentären Mitteln geht es im Prinzip auch. Bildlich gesprochen kann man die Reise sowohl auf einem klapprigen Dreirad bewerkstelligen als auch in einem gemütlichen Auto, wobei letzteres eine gute Werkstatt wäre. Mit einer Bandsäge/Stichsäge, Bohrmaschine und einer Oberfräse mit passenden (Bündig)fräsern kommt man aber schon sehr weit. Als unermüdlicher Helfer hat sich bei mir eine kleine Werkbank die man für 40 Euro im Baumarkt bekommt herausgestellt, die macht es sehr einfach die Werkstücke zu fixieren um sie weiter zu bearbeiten. Dazu noch ein paar Raspeln, Hobel, Ziehklingen und Schleifpapier und man hat im Prinzip alles um durchzustarten. Bin schon auf deinen Bauthread gespannt (ich hoffe du machst einen) :)
 

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