Fiedl
Registrierter Benutzer
Vorgeschichte
Ich habe immer mal wieder mit einer Mandoline geliebäugelt, spiele seit einiger Zeit Gitarre und Cello, so dass ich schon etwas handwerkliche Fähigkeiten mitbrachte. Nachdem ich nun vor kurzem eine tolle Band gesehen habe, die u.a. zwei Mandolinen spielte und es zudem Ebay gut mir meinte, habe ich die Fender im neuwertigen Zustand für rund 110 Euro geschossen, wenige Tage später stand sie bei mir.
Austattung
Die Artikelmerkmale können unter anderem bei Thomas nachgelesen werden, ich führe Sie dennoch noch einmal eben auf:
Tropfenform
Decke laminierte Fichte
laminierter Nato Korpus
Nato Hals
Palisander Griffbrett
21 Bünde
Ebenholz Brücke
Mensur: 347,98 mm (13,7")
Sattelbreite 28mm
verchromte Mechaniken
1 Single Coil Tonabnehmer
Farbe: Vintage Sunburst
Erster Eindruck
Da es meine erste Mandoline war, hatte ich nicht allzu viele Erwartungen, dennoch hatte ich vom ersten Moment an den Eindruck, hier ein wertiges Instrument in der Hand zu halten. Wertig meint in dem Falle, dass die Mandoline dem Preis gerecht wird. Optisch punktet die Mandoline durch eine sehr sehr dunkel lackierte Maserung auf der Rückseite. Auch die Sunburst Lackierung auf der Vorderseite fügt sich ansprechend ins Gesamtbild ein, auch wenn ich Sunburst eigentlich so gar nichts abgewinnen kann. Die Kopfplatte wirkt etwas sehr schlicht, wenn die entsprechende Handarbeit stattdessen jedoch in den Klang investiert wurde, soll mir das recht sein. Die beiden Potis wirken etwas deplatziert, insbesondere da sie eine Strichmarkierung besitzen, die ohne darunter liegende Skale nicht wirklich Sinn ergibt. Zudem zeigen beide Striche in komplett unterschiedliche Richtung, wenn aufgedreht….geschenkt. Der Steg sitzt verglichen zum Griffbrett so schief auf dem Instrument, dass dies Absicht sein muss und daher nicht weiter von Belangen ist. Der Steg ist außerdem höhenverstellbar - ein wichtiges Feature, um bei Bedarf Einfluss auf die Saitenhöhe nehmen zu können. Auch der Sattel ist sauber verarbeitet und fasst die Saiten ohne Unregelmäßigkeiten, Grat, oder ähnliches. Die Saiten schnarren und befinden sich in vernüntiger Höhe. Die Mechanik sind schön schwergängig und ermöglichen vernünftiges Stimmen, auch wenn die Übersetzung gern noch ein bisschen feiner sein dürfte. Mängel in Bau und Lackierung halten sich sehr im Rahmen und müssen schon aktiv gesucht werden, um entdeckt zu werden.
Was fehlt
Zwei Dinge stoßen mir negativ auf, sind jedoch womöglich Gang und Gebe bei Mandoline. Zum einen vermisse ich ein Trussrod, das mir bei Gitarren doch schon manches mal wichtige Dienste zur Optimierung der Spielbarkeit geleistet hat. Weiterhin befindet sich zwar an der Seite ein Gurtpin, einen zweiten gibt es jedoch nicht. Dies habe ich auch schon bei Akustikgitarren beobachtet und insofern mag das Standard sein, ich jedoch vermisse einen zweiten Pin schon sehr und werde langfristig sicher selbst einen anbauen.
Klang
Beim Klang lege ich in erster Linie wert auf den akustischen, weniger auf den abgenommen. Zum einen handelt es sich noch immer um ein akustisches Instrument (wenn auch mit PU), zum anderen verzichte ich auch beim Recording standardmäßig auf Tonabnehmer, und ziehe die Mikrofonierung jederzeit vor. Sollte es doch mal zum Bühneneinsatz kommen, ist eine qualitative Unterscheidung für den Laien ohnehin nur schwer möglich. By the way: Freitag war ich auf einem Konzert, wo genau diese Mandoline gespielt wurde und es klang doch ganz vernünftig. Zwei Ausschnitte möchte ich euch hierfür präsentieren. Zum einen ein Ausschnitt aus einem Cello-Stück von Bach und zum anderen ein Stück von mir, dass ich für den Einsatz der Mandoline geschrieben habe.
Verwendet wurde bei beiden Aufnahmen ein MXL 603S mit Alesis IO-2, aufgenommen mit Garageband. Im zweiten Stück sind noch eine Yamaha Gitarre und ein Gewa Cello dabei
http://picosong.com/nwGQ/
(Ja...ich bin noch dabei, aus dem Cello einen guten Sound rauszuholen...und den dann noch mal aufzunehmen, ist noch mal eine ganz andere Sache)
http://picosong.com/nwUs/
Das schlechte kommt zum Schluss;
natürlich habe ich auch die Bundreinheit untersucht und hier hat Fender bedauerlicherweise Abstriche gemacht. Im folgenden ein File, bei dem ich die E-Saite einmal mit der A-Saite im 7. Bund und einmal mit der D-Saite im 14 Bund verglichen habe. Die Abweichung ist leider doch ziemlich deutlich.
http://picosong.com/nwHr
Noch ein Wort zum Pick-up
Hier fällt mir das Vergleichen vor allem deswegen schwer, weil ich bisher keine Mandoline an meinem Verstärker (Laney VC-15) gespielt habe. Der erste Eindruck ist solide, haut einem aber auch nicht vom Hocker, insgesamt scheint die Mandoline hier im Vergleich zum rein akustischen Einsatz ein Stück weit Dynamik einzubüßen.
Fazit
Ich denke, wie auch bei der viel gepriesenen Mandoline von Ovation, ist es von entscheidender Bedeutung, das richtige, bzw. korrekt gefertigte, Modell zu erwischen. In meinem Falle ist die Intonation schon deutlich gestört und sollte mir keine handwerkliche Möglichkeit einfallen, dies ohne größere Auwände zu korrigieren, wandert sie wahrscheinlich wieder in die Bucht. Zuvor werde ich jedoch andere Modelle bei Thomann bestellen und mit der Fender vergleichen. Auch bei Mandolinen um die 400 Euro wird häufig die Intonation bemängelt, so dass hier womöglich fast schon standardmäßig ein Fehler zu erwarten ist. Ist die Bundreinheit i.O., erhält man ein solides Instrument, das bei akustischer Verwendung auch für kleinere Gigs taugt - beim Pick-Up müssen jedoch gegebenenfalls Abstriche gemacht werden.
So weit von mir.
Fiedl
PS: Die Uploadbegrenzungen nerven mal so richtig.
http://s1.***.net/images/130205/temp/7y4kxwg7.jpg
http://s7.***.net/images/130205/temp/zxgkm7un.jpg
http://s14.***.net/images/130205/temp/cmcdy8zv.jpg
http://s7.***.net/images/130205/temp/zadu67ks.jpg
http://s1.***.net/images/130205/temp/47d6qclx.jpg
Ich habe immer mal wieder mit einer Mandoline geliebäugelt, spiele seit einiger Zeit Gitarre und Cello, so dass ich schon etwas handwerkliche Fähigkeiten mitbrachte. Nachdem ich nun vor kurzem eine tolle Band gesehen habe, die u.a. zwei Mandolinen spielte und es zudem Ebay gut mir meinte, habe ich die Fender im neuwertigen Zustand für rund 110 Euro geschossen, wenige Tage später stand sie bei mir.
Austattung
Die Artikelmerkmale können unter anderem bei Thomas nachgelesen werden, ich führe Sie dennoch noch einmal eben auf:
Tropfenform
Decke laminierte Fichte
laminierter Nato Korpus
Nato Hals
Palisander Griffbrett
21 Bünde
Ebenholz Brücke
Mensur: 347,98 mm (13,7")
Sattelbreite 28mm
verchromte Mechaniken
1 Single Coil Tonabnehmer
Farbe: Vintage Sunburst
Erster Eindruck
Da es meine erste Mandoline war, hatte ich nicht allzu viele Erwartungen, dennoch hatte ich vom ersten Moment an den Eindruck, hier ein wertiges Instrument in der Hand zu halten. Wertig meint in dem Falle, dass die Mandoline dem Preis gerecht wird. Optisch punktet die Mandoline durch eine sehr sehr dunkel lackierte Maserung auf der Rückseite. Auch die Sunburst Lackierung auf der Vorderseite fügt sich ansprechend ins Gesamtbild ein, auch wenn ich Sunburst eigentlich so gar nichts abgewinnen kann. Die Kopfplatte wirkt etwas sehr schlicht, wenn die entsprechende Handarbeit stattdessen jedoch in den Klang investiert wurde, soll mir das recht sein. Die beiden Potis wirken etwas deplatziert, insbesondere da sie eine Strichmarkierung besitzen, die ohne darunter liegende Skale nicht wirklich Sinn ergibt. Zudem zeigen beide Striche in komplett unterschiedliche Richtung, wenn aufgedreht….geschenkt. Der Steg sitzt verglichen zum Griffbrett so schief auf dem Instrument, dass dies Absicht sein muss und daher nicht weiter von Belangen ist. Der Steg ist außerdem höhenverstellbar - ein wichtiges Feature, um bei Bedarf Einfluss auf die Saitenhöhe nehmen zu können. Auch der Sattel ist sauber verarbeitet und fasst die Saiten ohne Unregelmäßigkeiten, Grat, oder ähnliches. Die Saiten schnarren und befinden sich in vernüntiger Höhe. Die Mechanik sind schön schwergängig und ermöglichen vernünftiges Stimmen, auch wenn die Übersetzung gern noch ein bisschen feiner sein dürfte. Mängel in Bau und Lackierung halten sich sehr im Rahmen und müssen schon aktiv gesucht werden, um entdeckt zu werden.
Was fehlt
Zwei Dinge stoßen mir negativ auf, sind jedoch womöglich Gang und Gebe bei Mandoline. Zum einen vermisse ich ein Trussrod, das mir bei Gitarren doch schon manches mal wichtige Dienste zur Optimierung der Spielbarkeit geleistet hat. Weiterhin befindet sich zwar an der Seite ein Gurtpin, einen zweiten gibt es jedoch nicht. Dies habe ich auch schon bei Akustikgitarren beobachtet und insofern mag das Standard sein, ich jedoch vermisse einen zweiten Pin schon sehr und werde langfristig sicher selbst einen anbauen.
Klang
Beim Klang lege ich in erster Linie wert auf den akustischen, weniger auf den abgenommen. Zum einen handelt es sich noch immer um ein akustisches Instrument (wenn auch mit PU), zum anderen verzichte ich auch beim Recording standardmäßig auf Tonabnehmer, und ziehe die Mikrofonierung jederzeit vor. Sollte es doch mal zum Bühneneinsatz kommen, ist eine qualitative Unterscheidung für den Laien ohnehin nur schwer möglich. By the way: Freitag war ich auf einem Konzert, wo genau diese Mandoline gespielt wurde und es klang doch ganz vernünftig. Zwei Ausschnitte möchte ich euch hierfür präsentieren. Zum einen ein Ausschnitt aus einem Cello-Stück von Bach und zum anderen ein Stück von mir, dass ich für den Einsatz der Mandoline geschrieben habe.
Verwendet wurde bei beiden Aufnahmen ein MXL 603S mit Alesis IO-2, aufgenommen mit Garageband. Im zweiten Stück sind noch eine Yamaha Gitarre und ein Gewa Cello dabei
http://picosong.com/nwGQ/
(Ja...ich bin noch dabei, aus dem Cello einen guten Sound rauszuholen...und den dann noch mal aufzunehmen, ist noch mal eine ganz andere Sache)
http://picosong.com/nwUs/
Das schlechte kommt zum Schluss;
natürlich habe ich auch die Bundreinheit untersucht und hier hat Fender bedauerlicherweise Abstriche gemacht. Im folgenden ein File, bei dem ich die E-Saite einmal mit der A-Saite im 7. Bund und einmal mit der D-Saite im 14 Bund verglichen habe. Die Abweichung ist leider doch ziemlich deutlich.
http://picosong.com/nwHr
Noch ein Wort zum Pick-up
Hier fällt mir das Vergleichen vor allem deswegen schwer, weil ich bisher keine Mandoline an meinem Verstärker (Laney VC-15) gespielt habe. Der erste Eindruck ist solide, haut einem aber auch nicht vom Hocker, insgesamt scheint die Mandoline hier im Vergleich zum rein akustischen Einsatz ein Stück weit Dynamik einzubüßen.
Fazit
Ich denke, wie auch bei der viel gepriesenen Mandoline von Ovation, ist es von entscheidender Bedeutung, das richtige, bzw. korrekt gefertigte, Modell zu erwischen. In meinem Falle ist die Intonation schon deutlich gestört und sollte mir keine handwerkliche Möglichkeit einfallen, dies ohne größere Auwände zu korrigieren, wandert sie wahrscheinlich wieder in die Bucht. Zuvor werde ich jedoch andere Modelle bei Thomann bestellen und mit der Fender vergleichen. Auch bei Mandolinen um die 400 Euro wird häufig die Intonation bemängelt, so dass hier womöglich fast schon standardmäßig ein Fehler zu erwarten ist. Ist die Bundreinheit i.O., erhält man ein solides Instrument, das bei akustischer Verwendung auch für kleinere Gigs taugt - beim Pick-Up müssen jedoch gegebenenfalls Abstriche gemacht werden.
So weit von mir.
Fiedl
PS: Die Uploadbegrenzungen nerven mal so richtig.
http://s1.***.net/images/130205/temp/7y4kxwg7.jpg
http://s7.***.net/images/130205/temp/zxgkm7un.jpg
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