Hallo,
generell ist die Diskussion Mac/PC vs. Hardwaresynthesizer ein alter Hut. Mir persönlich ist Hardware viel lieber, aber sie birgt auch Nachteile. Ein ganz gravierender ist der Faktor Mensch
Ich versuche es mal mit mir zu beschreiben:
- Alle 1-2 Jahre kommt ein neuer Synthesizer auf den Markt, da ich technisch interessiert bin steige ich meistens sofort um: Alle Sounds noch einmal vor vorne programmieren oder zwei Geräte mitnehmen, oder drei oder vier...
- Da ich das beruflich mache brauche ich ein Backup, also jedes Gerät doppelt? Neeee, soviel verdiene ich nicht damit. Also ein anderes Keyboard für den Notfall vorbereiten = Doppelte Arbeit
- Ich nutze einen Presonus Studio Live und eine feste, stabile Firewire 800 Verbindung, also keine Zusatzhardware nötig
- In diesem Fall auch keine DI Boxen oder Submischer, ich kann einzelne oder auch einen Stereo Kanal für alle Sounds verwenden
Da ich ein Mac-Fan bin und wir hier jede Menge Macs haben ist ein Backup gegeben, ein MacBook Pro i5 kostet so um die 1000,00 Euro, ist allemal billiger als eine zweite Workstation.
Zum Thema Software:
- Ich habe Komplete 8 am Wochenende verkauft. Die Software ist mächtig, aber wirklich spielbare Sounds für's Covern habe ich nur wenige gefunden unter den TAUSENDEN Presets
- Ich nutze gerne den Halion 4, aber auch hier fehlen gute Brass-Sounds, dafür sind hervorragende Synthies dabei, Streicher sind OK, Piano geht auch so - hier ist ein Kronos auf jeden Fall besser
- Am Halion kann ich aber mit meinem MP6 wundervoll so viele Sounds superflexibel ansteuern und gemütlich daheim programmieren und vor allem abspeichern, wenn ich mal einen neuen Mac kaufe spiele ich die Software auf und lade meine Presets wieder
Meine Meinung ist: Hardware ist ETWAS zuverlässiger als Software. Hardware macht VIEL mehr Spass als Software und geht auch schneller. Hardware KLINGT besser, im Sinne von universeller - mit einer Workstation decke ich alle Sounds ab. Universelle Software kenne ich keine.
Software ist dauerhaft günstiger und erspart einem sehr viel Arbeit. Software ist praktischer, da mein Laptop nichts anders ist als ein Soundmodul mit einem 15" Display und Touchpadbedienung.
Ein Beispiel: In Halion erstelle ich einen Sound, teilweise mit eigenen Samples, größtenteils aber mit den internen Sounds. Wenn ich den Sound, bzw. die Combi aus 1-10 Sounds fertig habe, speichere ich die auf meinen Rechner und erstelle eine Sicherheitskopie
Jetzt installiere ich meinen Mac neu, spiele Halion auf, lade meinen Sound im VST Format und habe alle Sounds, samt Samples genauso wieder drin. Das einzige was ich brauche ist ein 88 Tasten Keyboard, um sofort wieder spielen zu können.
Die Tatsache, dass ich momentan keine Workstation besitze ist darin begründet, dass es keine Workstation gibt, die mich vom Workflow her überzeut. Ich hatte mal zwei Monate einen Kronos, dessen Bedienung ich nicht kapiert habe und der zudem mit der Tastatur gespackt hat. Außerdem ist er regelmäßig mit einem LAUTEN Piep durch die PA abgeschmiert.
Mein Mac ist auch schon abgeschmiert, allerdings nur bei Plugins, die ich zuvor nicht richtig ausprobiert habe. Bei Standard-Plugins guter Hersteller passiert mir das immer nur bei The Grand 3 von Steinberg, sonst laufen die 100% sauber. KORG hat mit dem Kronos für mich die Illusion einer sicheren Hardware zerstört. Auch ein PC3x von Kurzweil ist out of the box
nicht richtig hochgefahren.
Ich sag Euch was: Beide Systeme sind gleich schlecht. Es gibt nur eine Workstation, die IMMER 100% perfekt lief und das war der Motif (und ich habe echt alle gehabt...) - deswegen warten wir ab, was Yamaha im April so bringt ;-)
Bis dahin haben meine Ausführungen entweder zum Nachdenken angeregt oder gelangweilt, who knows .-)