Monology

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Langeweiler mit viel Erfahrung?

Habe tatsächlich das Gefühl, da läuft was auseinander: empfinde den geschilderten Typus eher als Zuschwaller, Zulaberer, Wortegomanen, Wichtigtuer, Zutexter etc.
Seine Wirkung auf manche ist, dass er sie tödlich langweilt, auf viele, dass er rings um sich alle weiteren Redebereiten zum Verstummen bringt, als Monologisierer übrig bleibt auf weithin stummem Feld - es gibt wohl andere, die ihn beneiden mögen für seine Eloquenz, seine Egozentrik, sein Durchsetzungsvermögen, seine Art, sich zu behaupten ...

Kurz: es gibt für mich eine Differenz zwischen den Mitteln dieses Typus und seiner Wirkung - und ich denke, eine Form, damit umzugehen, wäre tatsächlich, diese beiden Ebenen auseinanderzuhalten und für sich zu beschreiben: was er macht - wie er auf das LI (oder/und andere) wirkt - und das ganze möglicherweise entlang einer bildlichen Metapher (Lawine) ...

Den Refrain empfinde ich als ... ambivalent: Er hat durchaus noch ein Abwehr drin, ist aber eigentlich vorwiegend Resignation - vielleicht bleibt auch deshalb (für mich) die Wirkung des Textes auf mich etwas verschwommen: es ist kein Fuck Off, kein Gehen und ihn ins Leere Reden lassen, es ist eine innere Emigration, die auch gleichzeitig die äußere Auslieferung bedeutet, es ist aber auch kein direktes Erliegen: als sozialschädlicher Täter wird dieser Typus auch wieder nicht gezeichnet ... es bleibt in der Schwebe, in einer Schwebe, die mir unschlüssig erscheint, gehemmt ...

Möglicherweise ist es genau diese von falcone beschriebene und zumindest beim Entstehen des Textes vorhandene Furcht, die Person könnte sich direkt bloßgestellt fühlen - aus mir unverständlichen Gründen, denn so allgemein als Typus gekennzeichnet, kann sich eigentlich keine reale Person bloßgestellt fühlen: sie kann sich vielleicht wiedererkennen in diesem Typus: aber soll das vermieden werden? und wozu? und wozu dann dieser Text? - die zu diesem unschlüssigen Bild und Gefühl beiträgt, das der Text in mir hinterläßt ...

x-Riff
 
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Ohne "bore" ja. Ich wär dann quasi ne "veteran feedback machine" :D

also wenn das "langweilige, erfahrene Feedback Maschine" heißt, dann nehm ich mein "signed" sofort zurück. Langweilig wirds mit Annette nämlich nicht.
 
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beschriebene und zumindest beim Entstehen des Textes vorhandene Furcht, die Person könnte sich direkt bloßgestellt fühlen

Ich kann und will es hier wirklich nicht genauer beschreiben.
Dafür taucht dieser Typus in meinem Bekanntenkreis doch mehr als nur einmal auf.

Der Refrain steht als Gegensatz zu den Strophen. Eine gewisse Ambivalenz ist also durchaus verständlich und gewollt (auch musikalisch).
In den Strophen beschreibe ich eher die Wirkung der Monologie auf mich und welche Bilder mir dabei entstehen.
Und ich bleibe stumm bis zur allerletzten Zeile.
In meinem Inneren passiert viel mehr als man von außen sehen kann.

Im Refrain dagegen spreche ich bewusste Person direkt an. Aber bei weitem nicht in der Intensität, die ich innerlich empfinde.
Es ist mehr so eine spöttische Höflichkeit, die ich zum Ausdruck bringen möchte. Ich bin doch kein ungehobelter Holzklotz, der anderen Dinge vor die Füsse wirft, die man eigentlich viel smarter durch konsequente Ignoranz ausdrücken könnte.

Ich möchte das auch gar nicht hier zerreden (lassen). Wir haben schon mehr darüber diskutiert, als man überhaupt in so einem kurzen Songtext unterbringen könnte.
Meine Wahl ist und bleibt "Mr. veteran bore". Auch weil damit eine gewisse Doppeldeutigkeit ausgedrückt wird, die sich auf "veteran" bezieht, nämlich darauf, dass es sich eben nicht um irgendeinen belanglosen Schwätzer handelt, sondern eine ganz besondere Spezies.
Dass er darüber hinaus noch weitere Doppeldeutigkeiten enthält, erschliesst sich nicht auf den ersten Blick, dazu müsste man den literarischen Kontext (The Great Gatsby)
kennen, in dem dieser Begriff noch verwendet wird. Das ist aber zum Verständnis nicht unbedingt notwendig, da der Begriff m.Mn. für sich selbst stehen kann.

So, und nun lasst mich mal bitte noch einmal über den Text nachdenken und ein paar Verbesserungen vornehmen. :)

Langweilig wirds mit Annette nämlich nicht.
Word.
 
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