[Effekt] Bogner Ecstasy Blue

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Hallo Leute und herzlich willkommen zu meinem ersten Review :)




Ich werde euch hier das Bogner Ecstasy Blue Pedal vorstellen, was ich nun seit gut einer Woche testen konnte.


Vorgeschichte:


Auf der Suche nach einem Verzerrerpedal für's Leben, wollte ich mir eigentlich mehrere zum Testen nach Hause bestellen (wie es sich ja eigentlich gehört) ;)
Ich hatte schon Kandidaten, wie den Wampler Plexidrive, Fulltone OCD, Carl Martin Plexitone oder Catalinbread WIIO ins Auge gefasst. Als aber plötzlich Ende letzten Jahres die Bogner Pedale verfügbar waren und ich diese auch noch im Hinterkopf hatte; da ich von diesen Pedalen Anfang letzten Jahres gehört habe, aber diese lange Zeit nicht verfügbar waren;entschloss ich mich (auch von den geilen Video-Promotions von Irwin Thomas angezogen) gleich einen von der Blue Serie zu bestellen und alle anderen Pedale erst mal über den Haufen zu werfen.


Zwei Tage später und mit einem weinenden Bankkonto kam das ersehnte Pedal :D


Lieferumfang/Verarbeitung


Geliefert wird das Pedal in einem edlen schwarzen Karton. Neben dem Pedal befinden sich eine Kurzbeschreibung mit den wichtigsten Pedalfunktionen und eine sogenannte "GalaxyCard", auf der sich Seriennummer und Herstellungsdatum befinden. Zusätzlich werden einem bei Registrierung spezielle Promotions und Zusatzleistungen eingeräumt, was immer das heißen mag ;-)






Von der Verarbeitung ist das Pedal ein Traum. Sowohl das Gehäuse als auch die Switches und Regler fühlen sich hochwertig an. Die Regler verstellen sich nicht zu leicht und nicht zu schwer. Auch von den Abständen zueinander finde ich es perfekt!





Konstruktion/Gimmicks


Das Gehäuse des Bogner ist sehr stabil. Wenn man sich die Unterseite des Pedals ansieht, kann man erkennen, dass man hier wohl ein wenig von den Konstrukteuren der Firma Tc Electronic abgekupfert hat. Denn hier befindet sich nur eine große Schraube, die mit einem etwas dickerem Plektrum oder einer 5 Cent Münze geöffnet werden kann.
Doch hier kam meine erste kleine objektive Ernüchterung, der 9V Block lässt sich nicht so ohne weiteres herausnehmen, wenn man nur die Abdeckplatte abschraubt.
Es hat sich herausgestellt, dass erst beim Lösen der Gehäuseschrauben der 9V Block einem entgegenkam. Da hätte man einen besseren Ansatz für die Leute wählen können, die mit 9V Block spielen (aber seien wir ehrlich, wer macht das?).




Wenn man nun einen Blick ins Innere wirft, erkennt man, dass hier sehr sorgfältig und schon mit einem Drang zur Perfektion alles sauber verlötet wurde. Ansonsten konnte ich aber keine versteckten Schalter o.ä. ausmachen.




Aaaaaber beim Zusammenschrauben des Pedals ist mir aufgefallen, dass die schöne blaue Farbe nicht ganz so kratzfest ist. Das soll jetzt nicht nicht heißen, dass man das Pedal mit Samthandschuhen anpacken soll. Wer dennoch darauf Wert legt ein wie gelecktes Pedal auf dem Board zuhaben, sollte etwas Vorsicht walten lassen.


Nun sehen wir uns das Pedal mal von oben an. Wer das Video von Irwin Thomas auf youtube gesehen hat, erklärte er dort schon das Nötigste zu dem Pedal. Ich stelle trotzdem noch mal kurz die Funktionen des Pedals vor.


Fangen wir mit den Reglern an. Volume, Treble, Middle, Bass und Gain. Soweit so gut.
Hier noch erwähnenswert, dass es von Bogner schön war einen Mitten-Regler einzubauen, denn gefühlte 90% der Verzerrer haben eben nur einen Tone-Regler oder nur Treble und Bass.
Schaut man sich die Switches an, so sieht man zur linken den Variac Switch. Ist dieser auf "On", so merkt man einen Spannungsabfall, welches einen mehr komprimierten und etwas leiseren Sound von sich gibt.
Daneben befindet sich der "Mode-Switch". Einer meiner Favoriten! Steht der Schalter auf Plexi, so hat man ein Setting mit weniger Gain. Man muss es in Natura hören, es klingt so wunderschön perlig aber mit dem gewissen trockenen dreckigerem Etwas. Ist unbeschreiblich, muss man hören :). Auf "Blue" bekommt man eine ordentliche Portion mehr Gain geliefert. Ideal für die crunchigeren Geschichten!


Jetzt geht es zu dem "Pre-EQ-Swich". Hier gibt es gleich 3 Modes:
b1: Ist soweit mein bevorzugtes Setting. Macht den Sound offener und transparenter
n: Wie der Buchstabe schon verlautet, ist dieser relativ neutral vom Equalizer. Man merkt auch, dass das Ganze nicht mehr nach "vorne schiebt". Ist eher gemäßigter vom Sound.
b2: Hier hört man einen klaren Mitten-Boost, Ideal um sich in der Band besser durchzusetzen.


Was mir aufgefallen ist, dass wenn man den Gain Regler über 2 Uhr hinausstellt, der Unterschied zu b1 und b2 immer marginaler wird.


Jetzt kommen wir zum letzten Switch dem "Structure-Switch". Hier hat man die Auswahl zwischen 101, 100 und 20th. Inwieweit diese Switches den Original Charakter der Bogner Ecstasy Amps treffen, kann ich nicht sagen. Aber ich versuche es so gut wie möglich zu beschreiben :)


101: Hier hab ich das Gefühl, dass es mehr trockener klingt, so wie man es von Vintage-Amps kennt, da hier meines Hörens nach mehr Bass und Treble zugeschaltet werden. Klingt aber trotzdem amtlich! Finde ich z.B. klasse für Indie Songs.
100: Hier finde ich ist es genau das Gegenteil. Bass und Treble werden zurückgenommen und es saftet mehr in den Mitten.
20th: Mein favorisiertes Setting. Klingt sehr modern und der Sound schiebt ordentlich. Man merkt wie die Mitten und Höhen zunehmen. Im Bandkontext absolut empfehlenswert.


Kommen wir nun zu den Footswitches. Hier sieht man einmal den On und Boost Switch.
On: Aktiviert natürlich das Pedal. Selbsterklärend.
Boost: Aktiviert die Boost Funktion für das Pedal, allerdings hört man den Boost nur, wenn der On Switch vorher gedrückt wurde.
Das geile daran aber ist, dass man den Boost-Switch vorher aktivieren kann, um in einem Song bspw vom Clean Sound des Amps direkt bei Betätigen des On Switches den Boost schon mit aktiviert hat. Spart einen Fußtritt und ich finde es super praktisch dann gleich einen volleren Sound zu haben mit mehr Gain und Lautstärke.
Dabei sieht man auch weiter oben zwei kleine sehr praktische Gimmicks und zwar durchsichtige Trimm-Potis, mit der man die Lautstärke (Volume) und den Gain des Boost Kanals noch weiter vom Spektrum einstellen kann.
Ist der Boost Switch aktiviert leuchten auch diese kleinen Trimm-Potis in schönem Blau :)


Auf der Vorderen Seite (wie bei den T-Rex Pedalen ähnlich) sind noch die In-Remote-Out Buchsen.
Mit der Remote Buchse kann man mit Hilfe eines Stereo-Kabels die Funktionen On/Off und die Boost Funktionen steuern. Sinnvoll für diejenigen die sich das Pedal in ein Rack einbauen wollen. Auf Funktionalität kann ich dies aber leider nicht testen.

Wenn ich manche Effekte-Reviews lese, beschweren sich einige Leute, dass z.B. die Pedalleuchten einen blenden oder fast erblinden lassen. :D
Hier kann ich die Gemüter beruhigen - das Pedal leuchtet kräftig, aber nicht aufdringlich blau und man schaut ja auch nicht stundenlang in das Licht rein oder? ;)
Auf dem Bild wirkt es übertrieben, in Echt ist es nicht so grell.






Sound


Jaja ich weiß, wie beschreibt man nun eigentlich Sounds? Wie ich finde nur, wenn man Soundsamples erstellt, um eine ungefähre Vorstellung zubekommen, wie das Pedal denn nun klingt. Der Gainbereich reicht durchschnittlich so bis Hard Rock, dann ist aber auch Schluss. Es kommt auch m.E. sehr auf die Gitarren mit den jeweiligen PU's an. Mit Pickups wie dem Seymour Duncan Invader reicht es sogar vielleicht über Hard Rock hinaus. Mit Single Coils wird es schon eine engere Geschichte.
Ich habe hier nun 7 Soundsamples, um einen groben Eindruck zu vermitteln. Es wären aber noch zig andere Möglichkeiten mit dem Pedal gegeben.
Aufgenommen sind die Samples mit:
Epiphone Les Paul Custom mit Standard PUs, Fender Hot Rod Deluxe III red october, AKG Perception 400 Mic, Focusrite Scarlett 2i4 Interface, Cubase 6

→ Keine weitere Bearbeitung in Cubase 6
→ Cleangitarre ist immer am Anfang mit voll aufgedrehtem Volumen




Bogner 1:
On/Variac off/Plexi/ b1/101 - Gain 3 Uhr - Treble Gitarre:

https://soundcloud.com/lemarc4321/bogner-1



Bogner 2:
Bässe und Höhen schneiden sich hier den Weg durch. In der Aufnahme kommt das lange nicht so rüber wie in Echt. Man beachte den langen Sustain am Schluss.
On/Boost/Variac off/Plexi/b1/101 - Gain 4 Uhr - Treble Gitarre

https://soundcloud.com/lemarc4321/bogner-2



Bogner 3:
der 20thSwitch macht den Sound moderner
On/Boost/Variac off/Plexi/b1/20th - Gain 3 Uhr - Treble Gitarre

https://soundcloud.com/lemarc4321/bogner-3



Bogner 4:
On/Variac on/Plexi/n/20th - Gain 3 Uhr - Rythm Gitarre

https://soundcloud.com/lemarc4321/bogner-4



Bogner 5:
On/Variac off/Blue/n/101 - Gain 2 Uhr - Treble Gitarre - Volumenvariation

https://soundcloud.com/lemarc4321/bogner-5



Bogner 6:
On/Variac on/Blue/b2/100 - Gain 1 Uhr - Treble Gitare Volumen Halb, dann offen

https://soundcloud.com/lemarc4321/bogner-6



Bogner 7:
Selbst bei wenig Gain, kommen noch solche Ergebnisse zustande...
On/Boost/Variac off/Blue/b2/20th - Gain 10 Uhr - Treble Gitarre

https://soundcloud.com/lemarc4321/bogner-7


Mein Mikro ist nicht ganz optimal für Gitarrenabnahme, da es doch ein wenig den Sound dumpfer und komprimierter macht als in Natura.
Als Referenz würde ich mir wirklich die Videos von Irwin Thomas ansehen. Vom Gain kann ich aber zu 100% versichern, dass er dort in den Videos noch nicht das Maximum geschöpft hat.


Puh, jetzt wurde es ja doch ein riesen Review. Abschließend ist von mir zu sagen, dass ich den Preis (299EUR) für das Pedal gerechtfertigt finde, da es einem unzählige Möglichkeiten zur Soundvariation bietet und natürlich den absolut bombastischen Sound. Auf meinem Board befinden sich noch das Blackstar HT Drive und das MXR '78. Aber keines von beiden vermittelt mir so ein realistisches Amp-like Gefühl.


Ich hoffe mein erstes Review hat euch gefallen und würde mich über ein paar Kekse freuen :)


Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
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Absolut tolles Review! Macht das Pedal wirklich interessant, und mich umso neugieriger.

Besten Dank dafür!

PS: ich melde es mal für die Startseite an.
 
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Cooles Review. Mein Ecstasy red hat mich gerade gefragt, ob ich seinen blauen Bruder auch kaufe ... Ich versuche ja noch zu wiederstehen :rolleyes:

Mfg, WüPi
 
Mir fällt ja mal als erstes dieser wunderschöne Karton auf:great:
Ist auch mal angemessen, nicht immer diese Pappdinger, die gleich einen billigen Eindruck entstehen lassen...

Tolles Review zur falschen Zeit, ich hab gerade kein Geld:mad: und gerade über das blaue hab ich schon von Anfang an nachgedacht.:gruebel:
Und dann so was...schöne Bilder, gut beschrieben und auch noch ansprechende Soundsamples:great:, du machst mich fertig:D

Ne Frage hätte ich noch: Wenn man das Gain voll aufreißt, kann man dann beim Boost noch mehr Gain einstellen oder ist das das Maximum? Oder könnte man sogar beim Boost weniger Gain als ohne Boost einstellen aber dafür ´ne Schippe Volume draufpacken? Oder wieder anders, mit Boost leiser aber mehr Gain?
Sind eigentlich drei Fragen:D

Übrigens: Bei meinem Himmelstrutz Fetto Nord kann ich wirklich die Potistellungen nicht mehr sehen, wenn beide LEDs an sind...viel zu grell
 
Vielen Dank euch schon mal für das positive Feedback :)

...

Ne Frage hätte ich noch: Wenn man das Gain voll aufreißt, kann man dann beim Boost noch mehr Gain einstellen oder ist das das Maximum? Oder könnte man sogar beim Boost weniger Gain als ohne Boost einstellen aber dafür ´ne Schippe Volume draufpacken? Oder wieder anders, mit Boost leiser aber mehr Gain?
Sind eigentlich drei Fragen:D

...

Hi, also zu deinen Fragen^^

1) Ja, man kann noch mehr Gain einstellen
2) Boost mit weniger Gain als ohne Boost ist nicht unbedingt möglich, man könnte aber mit dem Volumenpoti der Gitarre arbeiten, da das Pedal hierauf sehr sehr gut reagiert. Mehr Volumen ist aber dennoch möglich.
3) Das ist nicht möglich, man kann den Boost als Untergrenze nur an die Lautstärke des normalen Kanals anpassen. Der Boost klingt aktiviert immer etwas breiter und satter vom Sound als der ohne Boost. Mehr Gain ist aber wie oben schon gesagt kein Thema.

Hoffe ich konnte helfen :)

Viele Grüße
 
so sehr ich den Reinhold und seine Amps mag, so sehr habe ich gedacht "just another distortion pedal"
dein review und die letzten Vids von der NAMM machen mich aber echt neugierig
 
Klasse Review! Die Kekse hast Du Dir verdient... :)

Ich wurde vom Blue Pedal infiziert und hab jetzt mal das Red Pedal zum testen bestellt...

Ergebnis: Hätt ich das doch besser mal gelassen! GAS Anfall... :weep: :D
 
Hey,

super Review. Vielen Dank. Habe mir vor kurzem meine erste anständige Combo zugelegt (Blues Deluxe) und brauche dafür noch ne gute Zerre.
Ich denke, dass könnte ne gute Mischung sein ;). Aber bis dahin erst mal sparen sparen sparen ....

Gruß
Thimo
 
Hi,

super Review - gerade die vielen Soundsamples machen es doch sehr wertvoll, um sich mal abseits des Marketings einen Eindruck zu machen.

Kam das Red für dich nicht in Frage oder warum genau ist es das blaue geworden? Hast du das rote mal anspielen können?

Und hab ich es jetzt richtig verstanden, dass die anderen oben genannten Kandidaten dann doch nicht von dir getestet wurden? Vergleichseindrücke sind ja immer spannend... ;)

Dank dir!

Beste Grüße
bolle
 
Auch wenn der Thread schon was älter ist.
Super Review - gute aussagekräftige Soundsamples!

Bin über die Google-Suche hierhin gekommen.
Was ich mich noch frage bzw. wovon man nichts liest: Wie macht sich das Pedal vor einem leicht crunchenden Amp?
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem schönen Zerr für meinen Suhr Badger 18 Watt. Hatte mal einen Carl Martin Plexitone dran, der an sich gut klang. So richtig zufrieden war ich mit dem Pedal aber nicht. Durch das eine Tone-Poti ist man doch sehr in der Anpassung eingeschränkt und die Boost-Möglichkeiten klingen schnell muddy und vor allem rauscht es bei hohem Gain wie die Hölle!
Beim Bogner Blue machen mich die vielen Einstellmöglichkeiten an. Das Pedal klingt recht offen und ich denke das müsste sich mit dem Badger eigentlich gut vertragen, der ja gerade unten schön mollig voll ist, aber nicht sooo tight.
Hatte mal nen Suhr Riot dran, der mir definitiv zu viel war. Das war zu mächtig für den 18Watter.

EWS Little Brute-Drive klingt hingegen sehr gut zu einem leichten Crunch (siehe Steve Stevens Video bei U-Tube). Ist aber eher was für High-Gain-Lead Arbeit.

Denke das Bogner-Red wird daher auch zu viel sein.

Ich glaube ich muss das probeweise wohl mal bestellen, obwohl ich sowas eigentlich selten bis nie mache...
 
Hi,

super Review - gerade die vielen Soundsamples machen es doch sehr wertvoll, um sich mal abseits des Marketings einen Eindruck zu machen.

Kam das Red für dich nicht in Frage oder warum genau ist es das blaue geworden? Hast du das rote mal anspielen können?

Und hab ich es jetzt richtig verstanden, dass die anderen oben genannten Kandidaten dann doch nicht von dir getestet wurden? Vergleichseindrücke sind ja immer spannend... ;)

Dank dir!

Beste Grüße
bolle

Also das rote hab ich noch nicht anspielen können, dürfte aber qualitativ genauso gut sein wie das Blue. Der Gainbereich ist aber beim red ne ganze Ecke weitreichender, hört man auch in verschiedenen Youtube Videos, aber ich wollte einen offenen und eher "rotzigen" Overdrive haben, den hab ich mit dem Blue schließlich gefunden.

Die anderen Pedale hatte ich alle bis auf das Catalinbread auch mal angetestet. Sind alles klasse Pedale, waren aber letztendlich nicht das wonach ich suchte.




Auch wenn der Thread schon was älter ist.
Super Review - gute aussagekräftige Soundsamples!

Bin über die Google-Suche hierhin gekommen.
Was ich mich noch frage bzw. wovon man nichts liest: Wie macht sich das Pedal vor einem leicht crunchenden Amp?
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem schönen Zerr für meinen Suhr Badger 18 Watt. Hatte mal einen Carl Martin Plexitone dran, der an sich gut klang. So richtig zufrieden war ich mit dem Pedal aber nicht. Durch das eine Tone-Poti ist man doch sehr in der Anpassung eingeschränkt und die Boost-Möglichkeiten klingen schnell muddy und vor allem rauscht es bei hohem Gain wie die Hölle!
Beim Bogner Blue machen mich die vielen Einstellmöglichkeiten an. Das Pedal klingt recht offen und ich denke das müsste sich mit dem Badger eigentlich gut vertragen, der ja gerade unten schön mollig voll ist, aber nicht sooo tight.
Hatte mal nen Suhr Riot dran, der mir definitiv zu viel war. Das war zu mächtig für den 18Watter.

EWS Little Brute-Drive klingt hingegen sehr gut zu einem leichten Crunch (siehe Steve Stevens Video bei U-Tube). Ist aber eher was für High-Gain-Lead Arbeit.

Denke das Bogner-Red wird daher auch zu viel sein.

Ich glaube ich muss das probeweise wohl mal bestellen, obwohl ich sowas eigentlich selten bis nie mache...

Also da könnte dir wirklich das Blue Pedal von Nutzen sein. Teste es mal aus, die großen Musikhäuser haben doch alle mind. 30 Tage Rückgaberecht ;)
 
Tolles Review, die aufgenommenen Sounds gefallen mir so sehr gut! Ziemlich authentisch, wie es scheint :)
 
Also da könnte dir wirklich das Blue Pedal von Nutzen sein. Teste es mal aus, die großen Musikhäuser haben doch alle mind. 30 Tage Rückgaberecht ;)

So, also ich hab's getan :)

Vorneweg, für meinen eigentlichen Zweck ein Pedal zu haben, welches vor dem bereits crunchenden Badger die Soundpalette erweitert ist das Ding nix. Dort bringt es recht wenig. Ich würde sagen das Pedal ist eher als Preamp anzusehen als als Zerrer, ähnlich dem Baldringer Dual Drive. Es klingt sehr vollwertig nach Amp und fühlt sich auch so an. Also Einsatzgebiet ist klar vor dem cleanen Amp, sonst wird es zu viel.

Wo wir schon beim nächsten Punkt wären:
Ich denke, das Pedal verlässt mich erstmal nicht. Der Low und Mid-Gain-Bereich klingt so dermaßen gut, dass mir der nicht passende Einsatzzweck überhaupt nichts ausmacht. Und das will beim Badger schon was heißen. Die Stärken des Amps sind genau dieser Bereich. Das Blue macht das Ganze noch etwas besser, weil man durch die Switches einfach wahnsinnig vielseitig ist. Jeder Switch hat seinen Sinn und man sollte sich gar nicht zu sehr von den Bezeichnungen ablenken lassen - dazu die SEHR effizient packende Klangregelung … ich kann mir das Blue durchaus als Schweizer Taschenmesser vorstellen, dass durch die Einstellmöglichkeiten vor jedem Amp eine gute Figur machen wird bzw. sich an jeden Amp nach Gusto einstellen lässt.

Der Boost schaltet unausweichlich eine Gainstufe höher. Das Ganze wird voll und steigt merklich im Zerr-Niveau trotz zuständiger Regler auf 0. Vor dem Badger konnte ich keinen Lautstärkesprung feststellen (was ja im G&B-Testbericht bemängelt wurde). Könnte an den 18 Watt liegen bzw. am Power-Scaling was das komprimiert. Nach oben hin kann man jedenfalls noch ne Schippe drauflegen in Sachen Lautstärke und Zerre. Das geht richtig gut Richtung 80er Hardrock-Zerre, klingt sehr voll und noch mehr Amp-Like als ohne Boost.

Wo Licht ist, ist auch Schatten:
Was mir bei dem Pedal nicht so gut gefällt, ist das Nebengeräuschverhalten im geboosteten Modus. Man merkt deutlich, dass hier ähnlich dem Baldringer Dual-Drive sehr viel im Hochtonbereich hochverstärkt wird. Resultat ist ein recht hochfrequentes Rauschen. Dementsprechend vorsichtig sollte man mit dem Treble-Poti umgehen. Das verstärkt das im Boost-Mode umso mehr. Ebenso der Variac-Switch. Der setzt das Nutzsignal doch eine kleine Stufe herab, dafür bekommt mehr Kompression. Ohne Boost kein Problem. Mit Boost - Wasserfall! Das +-Gainpoti macht komischerweise kaum einen Unterschied in Sachen Rauschen. Hier kann man nach Herzenlust aufdrehen.
Spielt man viel mit dem Boost, ist vielleicht ein Noisegate sinnvoll. Genial wäre es gewesen, wenn man dieses direkt dem Pedal spendiert hätte, aber das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert. :D
Nutzt man den Sound nur zum Solieren ohne große Pausen ist das vielleicht gar kein Problem. Will man den Boost-Mode auch als Rhythmus-Sound nutzen ... mich stört es.
Man findet aber durchaus gute Settings, die einen guten Kompromiss darstellen (Variac off, Plexi-Mode, Structure 20th und dafür Treble nicht zu hoch, Gain auf 3 Uhr). Klingt Hammer mit Start, Les Paul, SG.

So, mehr fällt mir erstmal nicht auf.
Morgen muss ich noch ein bisschen spielen :)
 
Ich habe beide Pedale red+blue, die wollte ich im Rack mit Engl z11 Midisw. schalten ,was leider nicht geht.
Der Z11 unterstützt keine Tastfunktion ...nur Schaltfunktion, sehr schade. Hab bei Engl gefragt ob man eine
Buchse beim Z11 auf Tastfunktion umrüsten kann...geht wohl auch nicht,da die internen Reedrelais über IC
gesteuert werden. Beim Voodoo Lab Midisw. kann man die Schaltbuchsen auf Tast oder Schaltfunktion vorwählen.
wieder dazugelernt....
 
Ich konnte inzwischen den Engl Z11 Midi-Switcher zurückschicken und mir den Voodoo Lab Midi-Switch bestellen, selbst
nach 40 Tagen seit Kauf...super kulant !
Jetzt kann ich die Pedale mit einem Midi Schaltbefehl aktiviern, wo ich ohne Midi bis zu 4x "Treten" müsste.
zB: ich habe das Blue Pedal im Boost Modus u. will das Red Pedal im Boost Modus, so muss ich erstmal Blue Boost
ausschalten dann Blue off um in den Bypass zu kommen dann Red on und schließl. Red Boost. Ganz schöner Stepptanz..
@Michabekman ... kann ich nur bestätigen, die beiden Pedale gehören nur vor einem Clean bzw.Hot Rod Amp , sobald ich den
Crunchsound meines "KRAMPE" Amps etwas anbooste, selbst mit niedrigem Gain am BluePedal u. etwas Boost, dann
verschlechtert sich sogar der Amp Sound, verliert an Fülle u. bekommt Nebengeräusche. Also betreibe ich die
Pedals nur vor Cleanen Amp. Kann jedoch meine Zerrsounds vom Amp weiterin spielen, in dem Fall ebenfalls ein
Knopfdruck am Midiboard und beide Pedals sind im True Bypass u. die Ampkanäle aktiviert, ebenfalls gesteuert mit dem Voodoo Lab u. Engl Midi Footcontroller z12.
Control Switcher.
Morgen werde ich im Tonstudio http://www.allorangemusic.com/ beide Pedals durchs TC Nova System (Speakersimul.) in
ins Pult spielen, da ich diese ganz min. Variante ebenfalls ab u.zu brauch z.B. sehr kleine Auftritte.
Somit wäre ich für jeden Anlass gewappnet. Unten mein bisheriges Live Set + die neuen Bogner Pedals.:hat:
IMAG0786.jpgIMAG0810.jpg
 

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