Mich wundert das du überhaupt Elektronenröhren und Wirkungsgrad zusammenbringst
? Denen wird doch die röte quasi in's Gesicht getrieben, wenn man nen Transistor daneben stellt
.
Naja. Wirkungsgrad ist eine relative Betrachtung und sie ist größtenteils von der Schaltung abhängig - weniger von den Bauteilen.
Das heißt, ich kann eine Röhren-Endstufe mit 100 W bauen (2x EL34, Klasse B), die einen brauchbaren Wirkungsgrad hat und eine Transistorendstufe mit 100 W, die einen unterirdischen Wirkungsgrad hat (Klasse A Brückenkonstrukt nach Nelson Pass...Wirkungsgrad unter 10% ist da möglich).
Die Sendetrioden sind bei korrekter Ansteuerung gar nicht soooo schlecht vom Wirkungsgrad her, da man sie in A2 fahren kann, also mit positiver Gitterspannung und damit einhergehendem Gitterstrom und dadurch geringer Anodenrestspannung. Mit einem guten Treiber ist das nicht das Problem.
Das Problem ist, dass man die Sache ABSOLUT betrachten muss und nicht RELATIV. Wer braucht für Gitarre einen Verstärker, der 100 W Dauerstrich kann? Keiner. Was haben wir hier? Angeblich einen solchen Verstärker. Und das auch noch in A Eintakt.
Das heißt, man verheizt dauerhaft um die 500 W Ruheverlustleistung und dazu wiegt das Ding 33,5 kg. Leicht zu handlen ist was anderes.
Zuletzt stellt sich die Frage, wo man auf die Schnelle so eine Röhre auftreiben kann, wenn selbige am Tag vor dem Konzert das Zeitliche segnen sollte.
[E]vil;5800591 schrieb:
naja aber so wies aussieht ist das ja quasi ein windkanal im kleinformat
Ja, aber ich sehe darin keine im Datenblatt angegebe Kühloption und was ich auch nicht sehen kann, sind die erwähnten Anschlusspinkühlkörper. Und die sind für die Röhre lebenswichtig - besonders dann, wenn man sie dauerhaft mit maximaler Verlustleistung (Klasse A ist genau das!) betreibt.
Zur Kühlung denke ich, dass man sich das mal konkret vor Ort anschauen sollte, weil die Fotos da keinen Aufschluss drüber geben, wie das genau gelöst ist. Auf jeden Fall ist das weder freie Konvektionskühlung noch Pressluft durch ein Rohr und von Anblasen von der Seite oder von schräg unten (die Kiste bewirkt wahrscheinlich eine asymmetrische Luftführung) steht im Datenblatt aus gutem Grund nichts
Wäre ich auf der Musikmesse, würde ich den Herren sicherlich ein paar unbequeme, aber interessierte Fragen stellen, falls sie dort ausstellen
MfG Stephan