johnny_park
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Review: Fender Chris Shiflett Telecaster Deluxe
An unexpected giant
Wer den Namen "Chris Shiflett" schon mal gehört hat, der soll mal die Hand heben - Viele Hände werden es vermutlich doch nicht sein.
2002 brachte Foo Fighters ihre neue Platte "One by One" auf den Markt. Der Eröffner "All my life" (ich erinnere mich genau) schallte am 23. August 2002 beinahe den ganzen Tag durch mein Zimmer und ich fragte mich: "Wer zur Hölle spielt diese ‚triplets' im Verse mit so viel Druck?"
Circa vier Stunden später war ich zu einem riesigen Chris Shiflett Fan mutiert und somit auch zu einem Foo Fighters Fan keines gleichen.
Frühling - Sommer 2012
Als ich erfuhr das Fender (Ich war noch nie ein grosser Gibson Fan, besitze dennoch eine Les Paul) mit Chris Shiflett eine Telecaster erarbeiten würde, war es für mich als wäre Geburtstag und Weihnachten an einem Tag. Beinahe jeden Tag hielt ich nach News Ausschau und checkte meine Mails (natürlich habe ich den Newsletter von Fender abonniert). Manche würden sagen ich sei Fanatisch oder etwas in diese Richtung. Aber eigentlich konnte ich einfach nicht warten, eine Fender Chris Shiflett Signature Gitarre zu kaufen war.
Am 29. Oktober war es soweit und ich durfte bei Thomann meine Bestellung aufgeben. Ich wartete geduldig, als der DHL-Mensch mir endlich das lang ersehnte Paket brachte. Angekommen und aufgemacht.
Schatztruhe mit Goldlöckchen
Der Koffer erinnert mich ein bisschen an eine alte Schmucktruhe meiner Mutter, die ich früher, als ich noch ein Pirat war, zum Spielen brauchte. Die drei jeweils grossen Unterschiede lagen in der Grösse, dem grossen "Chris Shiflett"-Schriftzug in der unteren linken Ecke und dem echten Schatz, der sich darin befand.
Ich öffnete den Koffer. Dabei staunte ich über die Qualität und Verarbeitung des Koffers. Nun lag das heiss ersehnte Stück vor mir. Beim Betrachten mit den Händen fiel mir auf wie viel leichter sie als meine Les Paul ist. Bei der Begutachtung des Lacks und der Hardware fiel mir gar nichts auf. Perfekt lackiert, keine Dings oder Dongs.
Nach dem Stimmen fiel mir sofort die schlechte Werkeinstellung auf. Zu hohe Saitenlage, Intonation gleich 0, die Saiten hören sich an wie Drähte. Also: Drähte runter, wohlklingende Saiten montiert, Höhe eingestellt und ab an das Stimmgerät und Schraubenzieher.
Nach der ganzen Prozedur ging es ans Eingemachte.
Leer angespielt hört sie sich aggressiver an, als die Les Paul oder meinen Eigenbau (Semiakkustisch), auch spitziger und spritziger. Der Ton kommt direkter. Dafür hält sie den Ton nicht so lange wie die oben genannte.
Also nichts wie eingesteckt. Chris Shiflett sagt in einem Interview mit Fender: "I wanna make something that a kid could go home, plug in whose amp and it's gonna make this big rock sound!";
Also steckte ich sie ein, Volume und Gain ganz aufgedreht. Und sie hält was Chris im Video verspricht. Sehr viel Attack und sehr direkt. Viele Eigenschaften, die man trocken (unplugged) hört, stechen heraus (direkt, spitzig, aggressiv aber warm). Hier kommt noch deutlicher das Höhen/Bässe-Verhältnis zum Vorschein. Sie ist schon heller als die Paula.
Also mal auf Clean geschaltet. Alle Eigenschaften, die man von einer Telecaster erwartet sind da. Der Twang hört man deutlich! Dennoch ist sie wärmer, was ich auf die Auswahl der Pick-Ups zurück schliesse. Gefreut hat es mich sehr, als ich Blues und Jazz darauf zustande brachte. Heraus heben möchte ich, dass sie doch viel mehr Wärme besitzt als die SingleCoil-Telecaster. Nebst dem absoluten Rock Sound, hat sie auch ihre jazzige und bluesige Seite. Dennoch würde ich sie doch für hauptsächlich für Rock vorschlagen (von Metal habe ich leider absolut keine Ahnung).
Bespielbarkeit/Haptik:
Das Halsprofil ist ein normales C-Shape, wobei es, finde ich, für Gibson-spieler ein ungewohntes Gefühl ist. Die längere Mensur liegt mir persönlich einiges besser und man erreicht noch die höchsten Bünde, wobei mich der Hals-Korpus-Übergang teilweise stört. Beim Spielen "flutschen" die Finger regelrecht über das Griffbrett. Zu sagen ist noch, dass sie perfekt aus balanciert ist.
Optisch:
"In Echt" sieht das Weiss noch viel strahlender aus als auf dem Foto. Durch das ebenfalls weisse Perloid Pickguard im Zusammenspiel mit dem Palisandergriffbrett und der Chrom Hardware wirkt die "Shifty" recht edel. And at last but not least: Die grosse 70' Kopfplatte sieht eifach geiler aus als die herkömmliche Telecaster Kopfplatte.
So viel von mir. Die Gitarre besitzt für die 650 Euronen so viel Qualität, dass ich auch ohne weiteres mehr ausgegeben hätte! Ich finde, dass man für dieses Geld (und auch weit mehr) keine bessere Klampfe bekommt. Ich bin von ihr (wie man dem Text entnehmen kann) mehr als überzeugt. Kurz um: Sie mutierte in Rekordzeit zu meiner Hauptgitarre.
So das wär's. Ich hoffe, dass dieses Review eine kleine Ahnung vermittelt.
Gruss Johnny
Getestet mit: Peavey Classic 30, Big Muff Pedal, Blackstar HT-Dist Pedal.
- - - Aktualisiert - - -
Für weitere Fragen bin ich natürlich offen
An unexpected giant
Wer den Namen "Chris Shiflett" schon mal gehört hat, der soll mal die Hand heben - Viele Hände werden es vermutlich doch nicht sein.
2002 brachte Foo Fighters ihre neue Platte "One by One" auf den Markt. Der Eröffner "All my life" (ich erinnere mich genau) schallte am 23. August 2002 beinahe den ganzen Tag durch mein Zimmer und ich fragte mich: "Wer zur Hölle spielt diese ‚triplets' im Verse mit so viel Druck?"
Circa vier Stunden später war ich zu einem riesigen Chris Shiflett Fan mutiert und somit auch zu einem Foo Fighters Fan keines gleichen.
Frühling - Sommer 2012
Als ich erfuhr das Fender (Ich war noch nie ein grosser Gibson Fan, besitze dennoch eine Les Paul) mit Chris Shiflett eine Telecaster erarbeiten würde, war es für mich als wäre Geburtstag und Weihnachten an einem Tag. Beinahe jeden Tag hielt ich nach News Ausschau und checkte meine Mails (natürlich habe ich den Newsletter von Fender abonniert). Manche würden sagen ich sei Fanatisch oder etwas in diese Richtung. Aber eigentlich konnte ich einfach nicht warten, eine Fender Chris Shiflett Signature Gitarre zu kaufen war.
Am 29. Oktober war es soweit und ich durfte bei Thomann meine Bestellung aufgeben. Ich wartete geduldig, als der DHL-Mensch mir endlich das lang ersehnte Paket brachte. Angekommen und aufgemacht.
Schatztruhe mit Goldlöckchen
Der Koffer erinnert mich ein bisschen an eine alte Schmucktruhe meiner Mutter, die ich früher, als ich noch ein Pirat war, zum Spielen brauchte. Die drei jeweils grossen Unterschiede lagen in der Grösse, dem grossen "Chris Shiflett"-Schriftzug in der unteren linken Ecke und dem echten Schatz, der sich darin befand.
Ich öffnete den Koffer. Dabei staunte ich über die Qualität und Verarbeitung des Koffers. Nun lag das heiss ersehnte Stück vor mir. Beim Betrachten mit den Händen fiel mir auf wie viel leichter sie als meine Les Paul ist. Bei der Begutachtung des Lacks und der Hardware fiel mir gar nichts auf. Perfekt lackiert, keine Dings oder Dongs.
Nach dem Stimmen fiel mir sofort die schlechte Werkeinstellung auf. Zu hohe Saitenlage, Intonation gleich 0, die Saiten hören sich an wie Drähte. Also: Drähte runter, wohlklingende Saiten montiert, Höhe eingestellt und ab an das Stimmgerät und Schraubenzieher.
Nach der ganzen Prozedur ging es ans Eingemachte.
Leer angespielt hört sie sich aggressiver an, als die Les Paul oder meinen Eigenbau (Semiakkustisch), auch spitziger und spritziger. Der Ton kommt direkter. Dafür hält sie den Ton nicht so lange wie die oben genannte.
Also nichts wie eingesteckt. Chris Shiflett sagt in einem Interview mit Fender: "I wanna make something that a kid could go home, plug in whose amp and it's gonna make this big rock sound!";
Also steckte ich sie ein, Volume und Gain ganz aufgedreht. Und sie hält was Chris im Video verspricht. Sehr viel Attack und sehr direkt. Viele Eigenschaften, die man trocken (unplugged) hört, stechen heraus (direkt, spitzig, aggressiv aber warm). Hier kommt noch deutlicher das Höhen/Bässe-Verhältnis zum Vorschein. Sie ist schon heller als die Paula.
Also mal auf Clean geschaltet. Alle Eigenschaften, die man von einer Telecaster erwartet sind da. Der Twang hört man deutlich! Dennoch ist sie wärmer, was ich auf die Auswahl der Pick-Ups zurück schliesse. Gefreut hat es mich sehr, als ich Blues und Jazz darauf zustande brachte. Heraus heben möchte ich, dass sie doch viel mehr Wärme besitzt als die SingleCoil-Telecaster. Nebst dem absoluten Rock Sound, hat sie auch ihre jazzige und bluesige Seite. Dennoch würde ich sie doch für hauptsächlich für Rock vorschlagen (von Metal habe ich leider absolut keine Ahnung).
Bespielbarkeit/Haptik:
Das Halsprofil ist ein normales C-Shape, wobei es, finde ich, für Gibson-spieler ein ungewohntes Gefühl ist. Die längere Mensur liegt mir persönlich einiges besser und man erreicht noch die höchsten Bünde, wobei mich der Hals-Korpus-Übergang teilweise stört. Beim Spielen "flutschen" die Finger regelrecht über das Griffbrett. Zu sagen ist noch, dass sie perfekt aus balanciert ist.
Optisch:
"In Echt" sieht das Weiss noch viel strahlender aus als auf dem Foto. Durch das ebenfalls weisse Perloid Pickguard im Zusammenspiel mit dem Palisandergriffbrett und der Chrom Hardware wirkt die "Shifty" recht edel. And at last but not least: Die grosse 70' Kopfplatte sieht eifach geiler aus als die herkömmliche Telecaster Kopfplatte.
So viel von mir. Die Gitarre besitzt für die 650 Euronen so viel Qualität, dass ich auch ohne weiteres mehr ausgegeben hätte! Ich finde, dass man für dieses Geld (und auch weit mehr) keine bessere Klampfe bekommt. Ich bin von ihr (wie man dem Text entnehmen kann) mehr als überzeugt. Kurz um: Sie mutierte in Rekordzeit zu meiner Hauptgitarre.
So das wär's. Ich hoffe, dass dieses Review eine kleine Ahnung vermittelt.
Gruss Johnny
Getestet mit: Peavey Classic 30, Big Muff Pedal, Blackstar HT-Dist Pedal.
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Für weitere Fragen bin ich natürlich offen
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