Latenz bei ECHTEM Klavier: Wie lang?

  • Ersteller MasterofSandman
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Ich meinte den akustischen Betrieb (darum geht es ja hier). Im Silent-Modus spielt der Auslöseweg des Hammers bei Yamaha oder Bechstein überhaupt keine Rolle, weil dort meines Wissens die optischen Sensoren unter der Taste sitzen. Im akustischen Betrieb ist die Latenz proportional zum Auslöseweg (nämlich der Quotient aus Auslöseweg und Hammergeschwindigkeit).
Eigentlich ging es mir also darum, zu erwähnen, daß Silent-Klaviere durch den Platzbedarf der wegschwenkbaren Gummi-Hammerauffangleiste prinzipbedingt eine größere Auslösung haben als "normale" Klaviere.
Man stellt zwar keinen Unterschied im Anschlag zwischen Akustik- und Silentmodus fest, wohl aber generell einen leichten Unterschied zwischen Silent-Klavieren und ihren "normalen" Brüdern und Schwestern. ;)
Ausnahme: Bei Silent-Flügeln von Yamaha (nicht den Klavieren) verändert sich mechanisch der Auslösepunkt beim Aktivieren der Silent-Funktion, so daß im Akustik-Betrieb keine Beeinträchtigungen existieren.
:great:
Gneauso verhält es sich :)

Der Unterschied zwischen Stummschalte- und Normalbetrieb wird von System zu System vom Spielgefühl her immer geringer. Allerdings kann man sich nicht dem Eindruck verwehren, dass die Anschlagsgeräusche der Hämmer auf der Gummilleiste etwas lauter sind, als bei den alten Systemen.
Den Unterschied beim Yamaha Flügel-Silentsystem (mit der von Dir angesprochenen zusätzlichen Auslösung) ist wirklich sehr minimal. Ich wage mal die Behauptung, dass bei einem "Blindtest" kein Unterschied festzustellen ist ;)
 
Ab wann überschreitet eine Latenz überhaupt die Schwelle, an der man sie noch von der 0-Latenz unterscheiden kann? Ich habe zwischen 10ms und 30ms schon alles mögliche gehört.
 
Echte null-Latenz gibt es eigentlich nicht. Spätestens die Schallgeschwindigkeit markiert eine natürliche Grenze, und selbst bei einer Gitarre, die man etwa einen halben Meter vom Ohr spielt, beträgt die Latenz schon 1-2 ms. Dass man als Spieler jedwedes Instruments nicht sofort hört, was man spielt, gleich das Gehirn aus, indem man eben schon etwas früher spielt (das läuft im Unterbewusstsein ab und ist eine Frage des Trainings).

Die Frage muss also eher lauten: ab wann wird es als Spieler "unerträglich", ab wann leidet also die rhythmische Genauigkeit. Und das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Kirchenorganisten haben ständig mit recht hohen Latenzen zu kämpfen, die sich z.T. auch noch nach Register und Tonhöhe unterscheiden - dass da mal eine Pfeife 10m weit weg steht, kann bei großen Orgeln vorkommen.
Auch als Bandkeyboarder, der sich z.B. im Proberaum aus 5m entfernten Boxen hört, ist man an 15ms gewöhnt und empfindet das womöglich gar nicht als störend. Schwieriger wird es, wenn die Raumakustik und die Latenz nicht zusammenpassen. Wenn man z.B. über Kopfhörer hört (sehr naher akustischer Eindruck) und dann der PC 10ms "spendiert". Dem kann man übrigens mit etwas Hall wunderbar abhelfen - klappt nicht bei jedem, aber es kann helfen.

Je niedriger die Latenz ist, umso weniger "Rechenarbeit" muss allerdings das Gehirn leisten, insofern ist weniger meist besser, aber es gibt keine scharfe Grenze. Manch einer, der an eine gewisse Latenz gewöhnt ist, spilet dann aber über Kopfhörer womöglich ungenauer, weil die Latenz viel kürzer ist als die, auf die er trainiert ist - gibt es auch.
 
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Das ist allerdings sehr wahr... :D Wobei meine Heimatgemeinde da recht gut trainiert ist (oder zumindest vor 15 Jahren war...), die haben nach 2-3 Tönen den Rhythmus gehabt. War aber auch ein verdammt guter Kantor, der seine "Schäfchen" im Griff hatte...
 

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