Airbrush bei Retuschieraufgaben?

  • Ersteller smartin
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Hey Ho,

Hier mal mein akuteller Zwischenstatus...

Raparaturobjekt:

br4s.jpg

Nach dem Ankleben und diversen Feinarbeiten mischte ich die Farben zusammen und fand dann einen recht guten Ton und begann zu lackieren. Wie man sehen kann ist der Ton recht gut getroffen, aber ich muss zugeben, dass man bei manchem Lichteinfall doch einen feinen Unterschied sieht.

2012-04-29 02.11.28.jpg

Mir fiel auf, dass sich die Poren des Holzes nicht so dunkel abzeichneten, wie beim Rest der Gitarre.... ich nahm anfänglich an, dass sie sich beim "Anfeuchten" durch Klarlack dunkel genug abheben - scheinbar hatte der Hersteller aber hier getrickst und die Poren vorher eingefärbt. Also alles nochmal runter und Poren färben :weep:

DSCF0817.jpg

Was mir wirklich noch etwas Schwierigkeiten bereitet ist, dass die Rote Färbung scheinbar in 2 Tonstufen aufgebracht wurde.
@Burki: Idee dazu? Muss ich dann auch in zwei Tonstufen arbeiten?


Abschließend die Vorderseite.... gehörte jetzt weniger zum Airbrush-Projekt, aber ich hab auch mit Pistole und schwarz den einheitlichen Farbton nach der Rissretusche wieder hergestellt (PS: noch nicht fertig Glanzlackiert, nicht geschliffen, nicht poliert ...die Punkte sind nur aufliegende Partikel, die ich erst zuhause aufm Rechner gesehen hab):

2012-04-29 02.35.01.jpg


PS: Danke an Vlad für das Versuchsobjekt :great:
 

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Bin ja schon da Martin.:D

Dat sieht doch schon richtig gut aus im 1. Versuch.
Du hast da natürlich das Problem, daß an den angeschnittenen Farbkanten auch die hellen Töne unten drunter liegen.
Das Beste ist, erst heller arbeiten und mit einem Pinsel mit verdünnter Farbe immer wieder beiarbeiten. Dann zum Schluß mit der Airbrush alles homogen machen. Lieber in mehreren Lagen, damit das nich von vornherein zu dungel wird. Die Poren kann man immer noch einzeln mit einem kleinen Pinsel nachdunkeln. Soviel Fummelei ist das garnicht.

Aber ernsthaft, das sah schon verdammt gut aus, da kann sich so mancher hintzer verstecken.:great:
 
...verdammt gut ist nicht gut genug! :cool:

Ich bin auch schon recht stolz drauf, aber da geht noch was! :rolleyes: :D

Der Riss ist auf jedenfall schonmal unsichtbar.... das mit dem Farbton ist jetzt die einzige, letzte Hürde.


Danke für den Tipp!


Ich hatte es vorm "Neustart" schonmal probiert die Poren nachzumalen, aber das sah total künstlich aus. So habe ich jetzt einschichtig klar lackiert und mit diversen Zahnarzt-Haken die Poren eingedrückt, dann gefärbt. Das sah irgendwie realistischer aus.
 
Das stimmt nicht, Alkoholmoleküle sind größer als Wassermoleküle und darum ist der Farbnebel wesentlich feiner als mit Alkohol verdünnt. Alkohol ist lösekräftiger als Wasser, darum hat man in den meisten Fällen weniger Probleme mit verstopften Düsen.

Aber bei Lackierpistolen (egal jetzt ob Airbrush oder größer) wird doch nicht in einzelne Moleküle zerstäubt, sondern in einzelne, kleinstee Tropfen. Und wie groß bzw. klein die sind, hängt doch mehr mit der Oberflächenspannung als der Molekülgröße zusammen.
Ich bin aber auch kein Experte, also kann ich mich irren.

Markus
 
also im Moment bin ich nur mit Spiritus unterwegs. Trocknet in guter Geschwindigkeit und die "Reinigungskraft" ist einfach super. Mit Wasser kann man die Pistole nicht lange ablegen ohne Schwierigkeiten zu bekommen.

Ich denke man muss es einfach ausprobieren und sich nach seinem Geschmack entscheiden.
 
Aber bei Lackierpistolen (egal jetzt ob Airbrush oder größer) wird doch nicht in einzelne Moleküle zerstäubt, sondern in einzelne, kleinstee Tropfen. Und wie groß bzw. klein die sind, hängt doch mehr mit der Oberflächenspannung als der Molekülgröße zusammen.
Ich bin aber auch kein Experte, also kann ich mich irren.

Markus

Beides ist richtig.
Bei den kleinen Airbrushes wird der Sprühnebel tatsächlich bis in Molekülgröße zerlegt. Aber natürlich nicht die gesamte Menge, es gibt also schon Tropfen.
Auf glatten Oberflächen sammeln sich die Moleküle sowieso wieder zu Tropfen zusammen. Bei saugfähigen Untergründen passiert das allerdings nicht unbedingt, deswegen kann man darauf feiner und dosierter arbeiten.
Die Acrylfarben sind sowieso mit Wasser als Lösemittel angesetzt. Egal wieviel Spiritus man hinzu gibt, es ist immer eine Wasser-Spiritusmischung.
Diese Art Airbrushfarben (gibt natürlich auch andere) sind für Wasserverdünnung optimiert. Einmal getrocknet, sind sie nicht mehr wasserlöslich, aber bedingt noch spirituslöslich.
Das hat Vor- aber auch Nachteile. Wenn man dünne Schichten übereinanderlegt, kann es nachteilig sein, wenn die vorherige Schicht vom Spiritus wieder angelöst wird. Gerade auf glatten, nichtsaugenden Untergründen kann die Farbschicht durch erneutes Anlösen wegschwimmen. Muß aber nicht. Man muß ausprobieren, womit man zurecht kommt.
Gegen Oberflächenspannung hilft Vernetzer, z.Bsp. winzige Mengen Spüli.

Wie stark die Farben und Löser zerstäubt werden, hängt von der Energie ab, mit welcher diese zerstäubt werden. In erster Linie also der Luftdruck. In zweiter Linie Düsengröße und Form.

Martin, Du kannst mit 000 oder 0000 Pinseln mit 10mm langen Haaren die Poren nachdunkeln. Nicht neue malen.
Die eingedrückten Poren kannst Du als erstes mit überschüssiger verdünnter Farbe fluten. Die darin verbleibenden Pfützen trocknen dunkler aus als der Rest (nennt sich washing). Dann die Umgebung entsprechend nachfärben, dabei werden die Poren noch mal dunkler.
 
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kurze Zwischenmeldung:

Ich habs vollbracht... :D - Ich hab den Farbton perfekt erwischt, das Ergebnis ist vollkommen unsichtbar. Fotos hau ich aber erst raus, wenn der Klarlack komplett ist.

Der Tipp in verschiedenen Fartönen aufzuschichten war entscheidend. Mit nem hellen Rot angefangen, dann das Rot der unteren Grundierschicht herausgearbeitet, dann das Rot der oberen Deckschicht aufgetragen.
Abschließend gab ich nochmal einen Tropfen Grün in die letzte Mischung und harmonisierte das Farbbild mit einem gleichmäßigen hauchfeinem Film.

Die Pinselmethode habe ich versucht, aber schnell gemerkt (und schon immer gewusst), dass ich kein Pinselmensch bin.Ich habe stattdessen mit fixierenden Klarlackschichten gearbeitet.

Die Poren wurden wieder etwas blasser, daher versuchte ich die vom Burki beschriebene Methode. Irgendwie wurde das nix... Mein Trick war dann folgender: Alles wieder mit einer Schicht Klarlack fixieren - die Poren bleiben dabei als Vertiefungen erhalten. Auf den Klarlack dann eine Schicht Basisgrau Aufsprühen und nach dem Trocknen mit Polierpapier wieder abschleifen.... e viola... die Poren sind quasi schwarz, der Rest ist wunderbar Kirschrot und es sind keine Farbübergänge mehr erkennbar.

Das Ergebnis ist jetzt perfekt und es folgt nur noch der Auftrag der Nitro-Schichten - ist das erledigt, gibts die Fotos.... aber Nitro braucht halt seine Zeit :rolleyes:

Grüße,
Martin
 
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Man soll ja keine Eulen nach Athen tragen, aber wie wäre es mal mit kleinen Pinseln nach Berlin mitbringen? Wollte schon immer mal 'ne Privatstunde für'n Kaffee geben.;)
 
:D ...na ich hab ja nen kleinen 4/0er ...evtl. ist der aber schon ziemlich verbraucht, weil 10mm lange haare hat der nicht mehr. Könnte natürlich daran gelegen haben...

Aber ansonsten biste herzlichst eingeladen... aber erst ab März, denn ich baue gerade aus ;)
 
Keine Panik, ich bin ja nicht vom Zoll oder einer anderen Behörde und melde mich natürlich Monate vorher an.
 
Ergänzung:

Ein sehr wichtiger Punkt ist die Beleuchtung in der Werkstatt! Ich habe gemerkt, dass nur kalt weiße Leuchtstoffröhren feine Farbtonunterschiede erlauben. Noch besser ist Tageslicht.

Und ich habe noch eine Frage: Kann mir jemand ein vernünftiges Masking-Tape empfehlen? Dieses gelbe Malerkrepp ist der totale crap :D
 
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Markus,
danke für den Tip. Das Klebeband von Tamya kenne ich garnicht, werde ich bei Gelegenheit mal testen.

Das Linierband benutze ich häufig im Bereich Modellflug. Es ist sehr zu empfehlen weil es selbst in engen Radien keine Falten bildet und keine Farbe unterlaufen läßt.
Beachten muß man aber, daß es bei starkem Ziehen in die Kurven plötzlich in der Breite einschnürt. Dann ist die gerade Kante futsch und man muß die Stelle neu machen.
 
Ich benutze das Tamiya-Band (und die Airbrush) hauptsächlich beim Modellbau, daher kenne ich es auch, aber auch beim Gitarrenbau ist es super, weil es keine Farbe unterlaufen läßt, gerade die richtige Klebekraft hat. Nur für Kurven ist es eben nicht geeignet, da es sich nicht so leicht ziehen lässt, wie das Linierband.
Aber z.B. zum Abkleben der Griffbrettkannte oder des seitlichen Bindings ist es perfekt.

Markus
 
Werde ich testen. Danke!
 
is bestellt ^^
 
Boah, der Martin ist aber schnell!!!
 
ich hab die Schnauze voll von diesem blöden Krepp-Band - das ist totaler Blödsinn für alles was mit Flüssigkeiten zu tun hat. Das kannste höchstens als Griffbrettschutz bei Bundarbeit nehmen.

Ich fühle mich also quasi erlöst mit diesem Hinweis :D
 
Ich melde mich zurück...

Einige Wochen später ist die Nitrolackierung nun fertig und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Leider war mir nicht bewusst, dass "transparenter" Nitro leider trotzdem noch einen leichten gelbton mit sich bringt, wenn man viele Schichten aufträgt. Das hat das Ergebnis jetzt ein wenig verfälscht (abgedunkelt und zusätzlich mehr Deckkraft erzeugt), wodurch man einen Farbunterschied bei deutlichem Ausspiegeln unter Tageslicht erahnen kann.

Ansonsten ist das Egebnis recht gut gelungen ... auf der Vorderseite kann man bei gründlicher Beobachtung noch erahnen wo Teile fehlten - Normalerweise hätte ich hier nochmal mit Füller gearbeitet, das war mit dem Airbrushfinish leider nicht mehr möglich.

Im großen und ganzen kann ich die Airbrush-Retusche als erfolgreich bezeichnen, die Selbstkritik ist jetzt auf höchstem Niveau :D - noch ist das Ergebnis nicht perfekt als "nie passiert" zu verbuchen, aber ich bin auf bestem Wege.

Man muss schon sehr, sehr genau hinsehen... was meine Kamera leider nichtmal wirklich erfassen konnte :D

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Wow, den Thread gerade entdeckt...man könnte bei den Fotos echt sagen: "War was?" ;)
 

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