(Vorweg: Da wird jetzt auch einiges an OT mit dabei sein, was imo aber hier mit rein passt - und ein Teil davon ist aber auch wieder relevant für das Thema. Denn das ist etwas weiter gefasst als nur ein einzelnes Produkt von Line6.)
Hey, nicht gleich im Stolz verletzt sein, aber oftmals läufts halt so.
Vielleicht hab ich etwas zu dolle auf die K*cke gehauen und es kam falsch rüber: Ich bin nicht in meinem Stolz verletzt - es ist nur absolutes Unverständnis der Einstellung zur mMn total verzerrten Verhältnismäßigkeit (aber GTPlayer hat ja inzwischen noch etwas ausführlicher dazu geschrieben, also nicht auf ihn bezogen sondern allgemein zu sehen, kommt oft genug vor): Eine Band übt möglicherweise monatelang auf einen Gig hin. Es wurden unmengen an Geld in Unterricht, Equipment, Proberaum, Sprit, ... gesteckt um an diesen Punkt zu kommen. Und dann? Dann stellt man einen ans Pult, der grade nichts besseres zu tun hat und mehr als Fader hoch + runter auch nichts vom Mischpult weiß.
Wenn ein Teil des Publikums direktbeschallt ist, wie es in kleineren Orten sehr schnell mal ist, dann ist man eigentlich für den Sound selber verantwortlich.
Nicht nur in kleinen Locations
siehe humi.
Das ist auch keine Anklage
Passt schon, hatte ich auch nicht so aufgefasst.
das ist unsere Situation und an der versuche ich einfach dran zu arbeiten, in dem ich Lösungen suche, das mein Sound so rüberkommt wie ich ihn mir vorstelle.
Bei deinen Ausführungen würde ich schon behaupten, das du zu den Profis gehörst. Und dann wäre es ja überflüssig zu sagen, das ein Livegig nur bei den Profis zu Material für eineCD-Produktion führen kann. [...]
Ich bin nur ein kleiner Hobbyist, habe (noch) nicht mal einen Kleingewerbeschein
Ich steh nur nicht auf halbe Sachen, das stimmt schon - aber wer sich selbst Hobby-Tontechniker nennt, sollte imho deutlich mehr können als nur Fader schieben und XLRs stecken. Worauf ich mit dieser Aussage aber eigentlich raus wollte, war nur: Du kannst - auch bei einer Profi-Band - eine CD-Qualität nicht mit einem Livegig gleichsetzten. Das sind einfach zwei unterschiedliche Welten. Nicht nur dass der Musiker im Studio x Anläufe zur Aufnahme hat - auch der Tekkie hat (mindestens) mehrere Stunden lang an einem Song gesessen und konnte bei den Werkzeugen (fast) aus den Vollen schöpfen.
Zum zweiten Aspekt der Aussage hat sich humi schon ausgelassen. Ich kann mich da nur immer und immer wieder wiederholen: Wir sprechen hier von einer Signal
kette. Das heißt: Das geringste Glied definiert die Stärke der gesamten Kette. Und damit hat jedes Kettenglied die "Chance", alles was vorher kam kaputt zu machen. Was aber vorher schon kaputt resp. nicht optimal ist, kann weiter hinten nicht mehr korrigiert werden.
Und an der Stelle mal mit Blick auf den Tontechniker: Was ist seine Aufgabe in der Signalkette? Mal bezogen auf die Arbeit direkt am Mischpult
also nicht Aufbau, Lautsprecher-System fliegen und einstellen etc ist es seine Aufgabe, einen aufgeräumten Sound an das nächste Kettenglied zu liefern. Was, wie und warum habe ich hier mal versucht anzureißen:
https://www.musiker-board.de/pa-mis...ath-zed10fx-matschiger-sound.html#post5860921
Der Spitzname "Klangsortierer" für Tontechniker kommt also nicht von ungefähr.
Als Toni stehe ich also da und höre wo einzelne Signale überlaut sind oder andere zu wenig durchkommen und greife entsprechend am EQ ein. Damit ist schon ein großer wichtiger Teil abgedeckt. Dann noch ein bisschen Komprimierung auf Bass und Vocals, ein klein wenig Hall und wenns hoch kommt noch einen zweiten Hall und ein Delay. Mehr ist bei "kleinen" Geschichten leider gar nicht drin. Mit Digipulten öffnen sich da inzwischen auch neue Möglichkeiten
Aber auch die wollen bedient werden können. Im Behringer x32 Userthread sind viele Fragen zu Funktionen, die es zwar schon längst gibt, die aber vielen Benutzern neu sind, weil sie finanziell bisher in dieser Liga einfach noch nicht drin waren. Noch mal zurück zu "wollen bedient werden können": Genau das ist eigentlich das Stichwort zum StageScape. Man kann diverse Funktionen noch so blumig umschreiben - das bringt nichts, wenn der User a) nicht weiß was er will und b) nicht weiß was er so wirklich tut.
Um mal konkret zu werden: Im StageScape hat der "einfache" EQ die Parameter Neutral, Project, Clarity, Full, Air. Neutral steht in der Mitte, die anderen in den 4 Ecken. Irgendwo dazwischen kann der Benutzer den Punkt hin und her schieben. Ich weiß ehrlich nicht, was man da einstellen sollte (und das liegt nicht an mangelnder Englisch-Kentnisse).
Was mich an dem ganzen Marketing fürs StageScape ärgert ist, dass den Leuten sugeriert wird, so was könne automatisch und mit wenigen Eingriffen unerfahrener Leute geschehen. Dem ist einfach nicht so, Punkt. Wie ich hier und im verlinkten Beitrag versucht habe zu beschreiben, ist EQing ein Zusammenspiel aus Platz schaffen und hervorheben / färben einzelner Signale, damit ein angenehmer Gesamtmix entsteht. Was gemacht werden muss damit das gelingt, ist abhängig vom Musikstil, der Band, den akustischen Gegebenheiten im Raum / auf der Bühne und so weiter - also: Bei jedem Gig individuell und nichts, was eine Maschinenlogik befriedigend machen könnte.
Worauf ich jetzt noch gar nicht eingegangen bin, ist das Thema Monitoring. Klar kann man sich vor dem Gig Zeit nehmen (wenn sie denn vorhanden sein sollte - wir alle wissen ja, wie s normalerweise läuft) und die einzelnen Instrumente leiser/lauter machen, bis die Musiker zufrieden sind. Aber das ist genau das gleiche wie einfach Fader hoch und runter zu schieben. Die Wahrscheinlichkeit, dass man nur den GesamtMulm auf der Bühne verstärkt (was auch wieder in die Mikros rein strahlt), ist enorm hoch.
Werden die Eingangssignale jedoch im EQ entsprechend geformt, dass sie für die Front eine angenehme und durchsetzungsfähige Mischung zulassen, wird auf magische Weise das Monitoring auch plötzlich klar und weniger mulmig...
Seh ich auch so, im Umgehrten Sinne: wenn ein Techniker auch mal versucht ein Instrument zu spielen oder sich mal Vocal zu versuchen.
Ist vielleicht mal eine interessante Erfahrung, zu sehn wie man sich vorstellt, wie man selber klingt und wie dann die Realität sich anhört.
Da bin ich zu 100 % bei dir!
Nur damit wir nicht aneinander vorbei reden: Ich wurde erst mit 7 eingeschult, durfte mit 6 als "Entschädigung" dafür mit Klavierunterricht anfangen (bin meinen Eltern heute noch dankbar dafür!) und spiele bis heute noch. Ich hab erst kürzlich beruflich bedingt ein Engagement aufgegeben, bei dem ich etwa 10 mal / Jahr vor ~150 Leuten gespielt habe (Chorbegleitung, war dort praktisch auch zweiter Chorleiter). Dazu ein paar mal im Jahr Klavierbegleitung und Leitung von kurzfristigen Mini-Projektbands. Singe auch ein bisschen ein Bass-Fundament
in einem Chor der hauptsächlich in BaWü unterwegs ist, manchmal auch drüber raus. Je nach Jahr etwa 5-15 mal, meist vor 200...400 Leuten, manchmal auch mehr.
Alles in allem jetzt nicht allzu viele Auftritte, aber auf der Bühne zu stehen und nicht nur davor ist mir nicht ganz fremd. Fast alle Tontechniker (Hobby, Neben- und Hauptgewerbe) die ich kenne sind auch musikalisch unterwegs. Die wenigen die das nicht sind, haben trotzdem eine gute Portion Wissen über Instrumente, Arrangement und so fort.
Und man kann es mit einem I-Pad fernsteuern
Das kann die Konkurrenz von Presonus, Yamaha, Behringer,... aber auch schon längst
Und dann die Funktion, das es sich selbstständig an die Raumgegebenheiten anpassen kann.
Automatisches Einpfeifen können auch andere (externe) Geräte. Allen gemein ist aber, dass die Ergebnisse bestenfalls als mangelhaft zu bezeichnen sind.
Das die Boxen optimal mit dem Mischer abgestimmt sind.
...wenn man die Line6-Boxen benutzt. (Die ich noch nie in einem Umfeld gehört habe, wo ich sie auch nur annähernd real einschätzen könnte - zu denen habe ich noch keine Meinung.) DAS ist tatsächlich ein Punkt, der in dieser Preisklasse anderswo nicht zu finden ist.
Andererseits: Wenn man immer dieselben Boxen benutzt, kann man das einmal einstellen (lassen, von jemand der weiß wie s geht) und fertig.
Wenn du da am Bass Sound noch etwas falsch machst...
Wenns doof läuft, hat man an der Stelle schon ne zeitliche Verschiebung der Signale und damit per Definition eine sch*** Ausgangslage am Mischpult. Da ist dann eher die Frage, wie man da noch was korrigieren kann...
MfG, livebox