Das Beste ist ein wirklich guter Lehrer, denke ich. Man braucht allerdings auch Glück einen zu finden, denn gute Bassisten gibts zwar viele, das bedeutet aber nicht, dass sie auch gute Lehrer sind. Auch der beste Lehrer kann nicht machen, dass du besser spielst, er kann dir nur zeigen wie du es lernen kannst. Tun musst du es immer selber. Wenn man Unterricht nimmt, wird man sicher auch mit vielen unliebsamen Technikübungen wie z.B. Zeilübungen konfrontiert. Dinge, für die man für sich alleine nur schwer Antrieb findet, aber man macht sie, weil man seinem Lehrer ja zeigen will dass man sie gelernt hat. Das ist manchmal gerade am Anfang dann die einzige Motivation.
Doch irgendwann bemerkst du, dass du die Zeit die du in Technik - und Tonleiterübungen investierst zurück bekommst, weil du nach und nach viel weniger an den Stücken für die Band arbeiten musst. Du merkst, wie dir Songs zufliegen, die du nie gespielt hast und sogar, dass der Sound deines alten Basses plötzlich besser klingt. Spätestens wenn du merkst wie geil es ist einen Gig einfach nur genießen zu können, weil du kein bisschen mehr über das einzelne Stück nachdenken musst und auch kein Problem mehr damit hast schnell umzuschalten weil der Sänger den Einsatz verpennt hat, brauchst du den Lehrer nicht mehr als Motivator.
Für mich ist der Grad der Freiheit der auf der Bühne erreichbar ist jetzt Motivation genug, auch wenn ich zur Zeit keine Band habe. Ich weiß einfach dass dieses Gefühl es wert ist, sich auch mal in den Hintern zu treten für die Technik-Übungen und ziehe weitere Motivation daraus, zu bemerken wie ich in bestimmten Bereichen einfach sicherer und schneller werde, ohne groß auf Geschwindigkeit zu trainieren.
Noch etwas weiß ich jetzt, da ich gerade erst 3 Monate nach 20 Jahren Pause wieder spiele: Alles was man sich draufgeschafft hat geht nicht verloren, ich denke, dass ich jetzt schon weiter bin als auf dem Stand vor 20 Jahren.
Dieser Gedanke ist vielleicht auch etwas motivationsfördernd.