Wolfgang58
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Also ich finde die extreme Umstellung bei den Traveler Guitars als ein echtes Problem. Sie verhalten sich aufgrund der geringen Masse einfach ganz anders als eine große Gitarre, der Hals hüpft sehr schnell und die Treffscherheit leidet arg.
Hab dazu ein ausführliches Review geschrieben, das ich hier zitiere, weil ich nicht weiß, wie man die Reviews bei den Artikelbewertungen hierher verlinkt:
Große Umstellung für mich als Jazzer:
Wer nicht besser wird, ist irgendwann nicht mehr gut, darum übe ich täglich
zumindest ein bisschen Gitarre. Auch im Urlaub und auf Geschäftsreisen
sollte der Faden des täglichen Dazulernens nicht abreißen. Darum habe ich mir
nach längerer Recherche eine EG-1 von Traveler zugelegt - in rot.
Lieferumfang
Die Gitarre kommt mit einen soliden Gigbag, und sie passt
trotz ihres angedeuteten Bodys mit gut 71 cm Länge samt Gigbag diagonal in einen
größeren Samsonite-Koffer, so dass auch im Billig-Flieger der Gepäckaufschlag
für das Instrument vermieden werden kann. Kopfhörer, Batterie, sowie Imbus- und
Sechskantschlüssel zur Justage der Stegreiter und des Halsstabes gehören
außerdem zum Lieferumfang.
Erster Eindruck
Die EG-1 ist sorgfältig verarbeitet und sieht zwar ungewohnt, aber
durchaus gut aus. Jedenfalls, nachdem man den komplett überflüssigen,
stilistisch unpassenden und einfach mit einem Kabelbinder am Halskopf
angebrachten Lederriemen zum "an den Nagel hängen" entfernt hat.
Gute Bespielbarkeit kann einfach hergestellt werden
Im Lieferzustand war die Bespielbarkeit meiner EG-1 alles andere als optimal. Das
ließ sich aber durch Justage der Brücke und Stegreiter relativ einfach
verbessern. Nach einigen Minuten Justage war eine akzeptable Saitenlage
und Oktavreinheit eingestellt.
Stimmen - eine Geduldsprobe
Die Saitenführung zu den Stimmwirbeln erweist sich aus meiner Sicht als
konstruktiver Schwachpunkt: Die Strecke von den Stegreitern zum hinteren
Korpusende, von dort über große Rollen zurück zu den zwischen Pickup und
Steg liegenden Stimmwirbeln, diese Strecke ist sehr lang. Außerdem laufen die
großen Umlenkrollen aus Kunststoff weder besonders leicht noch sind sie
besonders formstabil, und sie reiben aneinander. All das führt dazu, dass die
Gitarre nur zögernd auf die Drehung der Stimmwirbel reagiert. Irgendwo
zwischen Stimmwirbeln, Umlenkrollen und Stegrollen baut sich eine Zugdifferenz
auf, die sich nur langsam wieder abbaut.
So dauert es eine ganze Weile, bis die Gitarre halbwegs zuverlässig gestimmt ist und nicht
bei jedem stärker angeschlagenen Akkord oder Bending nachgestimmt werden muss.
Sound
Der Sound taugt schon über die mitgelieferten Kopfhörer durchaus
zum Üben, zumindest wenn man die Höhen am Tone-Regler ausreichend zügelt. Über
einen Amp ist der Sound wesentlich dynamischer und flexibler und kann sogar
richtig Spaß machen. Als sehr positiv empfinde ich die Möglichkeit, per
Miniklinke ein Metronom oder einen MP3-Player an die Gitarre anzuschließen und
über den Kopfhörer mitzuhören.
Robust
Auf den ersten Flugreisen haben sich die Kompaktheit und die
mechanische Robustheit der EG-1 sehr bewährt. Auch wenn es beim
Kofferpacken eng zuging und sich der Koffer nur mit Kraft schließen ließ, auch
nach mehrmaligem Umsteigen und bedenklich derbem Umgang des Flughafenpersonals
mit dem Koffer: Die EG-1 hat all das völlig klag- und schadlos überstanden.
Robust genug für eine Traveler-Gitarre ist sie also auf jeden Fall.
Persönlicher Praxiseindruck
Die EG-1 ist gut ausballanciert. Die fehlende träge Masse einer
Kopfplatte und die im Vergleich zu einer Semiakkustik nur geringe Abstützung am
Körper bringt die EG-1 dazu, auf jede Körper-, Hand- und Armbewegung
sehr nervös reagieren. Auch nach mehreren Tagen Eingewöhnung erreiche ich auf
dem bei jedem Lagenwechsel und bei jedem Lastwechsel etwas hin und herhüpfenden
Stummelhals nicht die Griffsicherheit, die ich für ein sinnvolles Üben
komplexerer Läufe, Griffverbindungen oder Arpeggios brauche.
Fazit
Die Kompaktheit der EG-1 und ihr geringes Gewicht ermöglichen das kostengünstige und
unbeschwerte Reisen mit einem Instrument. Für mich aber, der sonst eine fast 6
kg schwere ES335-ähnliche Semiakkustik mit großem Body spielt, stellen der nicht
durch eine Kopfplatte gedämpfte Hals und die nur gering ausgeprägte
Stabilisierung durch den am Körper anliegenden kleinen Body eine allzu krasse
Umstellung dar.
Vielleicht hat Traveller Guitars ja irgendwann auch eine
Reisegitarre für Leute wie mich im Angebot - darauf werde ich dann gerne
zurückkommen.
Wolfgang
Hab dazu ein ausführliches Review geschrieben, das ich hier zitiere, weil ich nicht weiß, wie man die Reviews bei den Artikelbewertungen hierher verlinkt:
Große Umstellung für mich als Jazzer:
Wer nicht besser wird, ist irgendwann nicht mehr gut, darum übe ich täglich
zumindest ein bisschen Gitarre. Auch im Urlaub und auf Geschäftsreisen
sollte der Faden des täglichen Dazulernens nicht abreißen. Darum habe ich mir
nach längerer Recherche eine EG-1 von Traveler zugelegt - in rot.
Lieferumfang
Die Gitarre kommt mit einen soliden Gigbag, und sie passt
trotz ihres angedeuteten Bodys mit gut 71 cm Länge samt Gigbag diagonal in einen
größeren Samsonite-Koffer, so dass auch im Billig-Flieger der Gepäckaufschlag
für das Instrument vermieden werden kann. Kopfhörer, Batterie, sowie Imbus- und
Sechskantschlüssel zur Justage der Stegreiter und des Halsstabes gehören
außerdem zum Lieferumfang.
Erster Eindruck
Die EG-1 ist sorgfältig verarbeitet und sieht zwar ungewohnt, aber
durchaus gut aus. Jedenfalls, nachdem man den komplett überflüssigen,
stilistisch unpassenden und einfach mit einem Kabelbinder am Halskopf
angebrachten Lederriemen zum "an den Nagel hängen" entfernt hat.
Gute Bespielbarkeit kann einfach hergestellt werden
Im Lieferzustand war die Bespielbarkeit meiner EG-1 alles andere als optimal. Das
ließ sich aber durch Justage der Brücke und Stegreiter relativ einfach
verbessern. Nach einigen Minuten Justage war eine akzeptable Saitenlage
und Oktavreinheit eingestellt.
Stimmen - eine Geduldsprobe
Die Saitenführung zu den Stimmwirbeln erweist sich aus meiner Sicht als
konstruktiver Schwachpunkt: Die Strecke von den Stegreitern zum hinteren
Korpusende, von dort über große Rollen zurück zu den zwischen Pickup und
Steg liegenden Stimmwirbeln, diese Strecke ist sehr lang. Außerdem laufen die
großen Umlenkrollen aus Kunststoff weder besonders leicht noch sind sie
besonders formstabil, und sie reiben aneinander. All das führt dazu, dass die
Gitarre nur zögernd auf die Drehung der Stimmwirbel reagiert. Irgendwo
zwischen Stimmwirbeln, Umlenkrollen und Stegrollen baut sich eine Zugdifferenz
auf, die sich nur langsam wieder abbaut.
So dauert es eine ganze Weile, bis die Gitarre halbwegs zuverlässig gestimmt ist und nicht
bei jedem stärker angeschlagenen Akkord oder Bending nachgestimmt werden muss.
Sound
Der Sound taugt schon über die mitgelieferten Kopfhörer durchaus
zum Üben, zumindest wenn man die Höhen am Tone-Regler ausreichend zügelt. Über
einen Amp ist der Sound wesentlich dynamischer und flexibler und kann sogar
richtig Spaß machen. Als sehr positiv empfinde ich die Möglichkeit, per
Miniklinke ein Metronom oder einen MP3-Player an die Gitarre anzuschließen und
über den Kopfhörer mitzuhören.
Robust
Auf den ersten Flugreisen haben sich die Kompaktheit und die
mechanische Robustheit der EG-1 sehr bewährt. Auch wenn es beim
Kofferpacken eng zuging und sich der Koffer nur mit Kraft schließen ließ, auch
nach mehrmaligem Umsteigen und bedenklich derbem Umgang des Flughafenpersonals
mit dem Koffer: Die EG-1 hat all das völlig klag- und schadlos überstanden.
Robust genug für eine Traveler-Gitarre ist sie also auf jeden Fall.
Persönlicher Praxiseindruck
Die EG-1 ist gut ausballanciert. Die fehlende träge Masse einer
Kopfplatte und die im Vergleich zu einer Semiakkustik nur geringe Abstützung am
Körper bringt die EG-1 dazu, auf jede Körper-, Hand- und Armbewegung
sehr nervös reagieren. Auch nach mehreren Tagen Eingewöhnung erreiche ich auf
dem bei jedem Lagenwechsel und bei jedem Lastwechsel etwas hin und herhüpfenden
Stummelhals nicht die Griffsicherheit, die ich für ein sinnvolles Üben
komplexerer Läufe, Griffverbindungen oder Arpeggios brauche.
Fazit
Die Kompaktheit der EG-1 und ihr geringes Gewicht ermöglichen das kostengünstige und
unbeschwerte Reisen mit einem Instrument. Für mich aber, der sonst eine fast 6
kg schwere ES335-ähnliche Semiakkustik mit großem Body spielt, stellen der nicht
durch eine Kopfplatte gedämpfte Hals und die nur gering ausgeprägte
Stabilisierung durch den am Körper anliegenden kleinen Body eine allzu krasse
Umstellung dar.
Vielleicht hat Traveller Guitars ja irgendwann auch eine
Reisegitarre für Leute wie mich im Angebot - darauf werde ich dann gerne
zurückkommen.
Wolfgang