Tach zusammen,
obwohl der Thread mittlerweile etwas angestaubt ist, möchte ich gerne auch etwas zu dem Thema loswerden:
Den Engl hatte ich für eine gewisse Zeit, habe ihn dann aber wieder verkauft, weil er mir zu wenig flexibel war. Seine Stärken liegen eindeutig im Zerrbereich, mit Clean hat er nicht viel am Hut. Einen richtig (für mich) schönen Cleansound konnte ich der Kiste trotz zig verschiedener Einstellungen nicht entlocken
.
Der Tubemeister ist demgegenüber m.E. vielseitiger, wird allerdings oft unterschätzt. Der Cleankanal muss etwas stärker angeblasen werden (Gain bei 3 Uhr) sonst klingt er doch recht dünn. Der Leadkanal macht dafür bei 'normalen' Einstellungen schon ordentlich Alarm. Was meine ich mit unterschätzt? Eine Menge Leute klagen über einen zu harschen und unausgewogenen Leadsound des H&K. Was die Werksausführung angeht, stimme ich dem absolut zu. Die Chinaböller-Röhren machen Ohrenkrebs
. Allerdings reagiert der TM 18 ausserordentlich gut auf Röhrenwechsel. Nach einigem Rumexperimentieren habe ich nun, die für mich optimalste Bestückung gefunden:
V1: 12AX7 NOS RFT (alte DDR-Röhre aus Erfurt)
V2: 12AX7 Tungsol Reissue
Endstufe: 2 Mullard EL84 (Neuauflage, keine NOS)
Die kreischenden Nebebgeräusche im Lead sind weg und clean klingt der nun schön warm und rund. JJ's würde ich im TM, obwohl sie ja ansonsten sehr gut universell einsetzbar sind, nicht empfehlen. In V1 könnte man alternativ eine 5751 einsetzen, das würde jedoch wahrscheinlich auch die etwas maue Leistung in diesem Kanal reduzieren.
Alles in allem hängt es natürlich davon ab, was man mit der Kiste machen will. Wer eher auf brachiale Zerr-, bis Metalsounds steht, fährt mit dem ENGL mit Sicherheit besser. Für meine Belange im Bereich Clean, Blues, Crunch bis max. Classic Rock ist der Tubemeister 18 die fast perfekte eierlegende Wollmilchsau. Schöner, aber auch mehr als doppelt so teuer und ohne FX-Loop, ginge es dann nur mit einem Mesa Boogie Transatlantic TA-15
.