Möglichst "böse" spielen -> Powerchords, verminderte Töne etc. - was noch?

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Hallo zusammen,

als eigentlicher "Blues-Rocker" habe ich mal wieder eine Frage, welche in Richtung "Metal" und "böse" geht. Derzeit gefällt es mir viel in Richtung "böse Sachen" zu spielen. Fette Powerchords, Palm muting, Obertöne, entsprechende Rhythmik auf der tiefen E-Saite etc.
Hierbei stört mich aber, dass ich Probleme habe, wenn ich mal in kleinere Licks auflösen will oder gar mal in die Solo-Schiene abdriften mag. Was für konkrete Tonleitern kann ich hier spielen, damit es möglichst "böse" klingt. Was ich so an Licks im Blues-Rock kann,
das passt hier einfach nicht, das es dann wieder "lieblich" wird. Verminderte Töne klingen oft ziemlich gut, aber trotzdem "kann ich einfach nicht böse solieren". Außerdem kommt noch dazu, dass ich finde, dass mein Spielen recht schnell langweilig wird.
Was könnt ihr mir hier empfehlen? Was kann ich mir konkret angucken? Gibts hier konkrete Tonleitern, die immer schön böse klingen?
Was kann ich an Abwechslung auf der Rhythmus-Ebene machen? Powerchords, verminderte Powerchords - was noch?!

Normal funktioniert "lernen und besser werden" bei mir so, dass ich mir konkrete Bands anschaue und mir das "beste für mich" einfach anschaue und somit in meinen "Fertigkeitentopf" packe. Da ich nicht auf der Metal, Deathmetal,etc-Schiene bin, kenn ich hier auch keine Bands.
Wo kann ich mir schön Dinge "abschauen"?

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus!

Grüße!
 
Eigenschaft
 
Could be interesting...

 
Äolisch, Phrygisch, Harmonisch Moll, Chromatisch...
 
mit vielen pinch harmonics und verschiedensten rythmen kann man auch viel herausholen
 
phrygisch und mixo b9/b13 sind beliebte Tonleitern für grundsätzliche Songstrukturen. Für etwas extremere Sound zum solieren eignen sich symmetrische Skalen, wie zb. HalbtonGanzton, GanztonHalbton oder Ganzton. Auch mit Alteriert bekommt man gute Sounds.
 
Was ich so an Licks im Blues-Rock kann, das passt hier einfach nicht, das es dann wieder "lieblich" wird.
du kannst aber mal versuchen, mit ein bisschen Ahnung von Modi (auch Kirchentonleitern genannt) deine ganz normalen Blues- und Pentatoniklicks in neue Zusammenhänge zu schieben. Indem du nämlich in der "falschen" Tonart spielst. Wie "falsch" und wie gut sich das dann trotzdem anhört, kannst du beliebig abstufen.

Zum Beispiel:
- über einen Am-Akkord irgendwas mit der Em-Pentatonik spielen - klingt noch sehr harmlos
- über Am eine Dm-Penta spielen - schon abwegiger
- oder über Am eine Bm-Penta: gar nicht so falsch aber irgendwie abgehoben
- oder über Am die Gm-Penta: ab hier wirds langsam wirklich schön böse, das entspricht übrigens genau der phrygischen Idee aber durch die Pentatonik hat es halt ne eigene innere Struktur

... kannst selbst alles mögliche durchprobieren. Worauf ich hinauswill ist dass du nicht nur eine "böse Skala" irgendwie spielst, sondern dass du die neuen Melodien auf so eine schöne runde, souveräne Weise spielst als wäre es ne ganz vertraute Toneiter. Und der Trick um das zu erreichen ist eben, dass du genau das machst, du spielst tatsächlich ne gute alte vertraute Tonleiter, nur eben in einer "anderen" Tonart.
 
Wenn ich an ein "bößes Solo" denke, dann irgendwie immer an Steve Vai's "There's a Fire In The House" Solo. Hier ab min 2:50




Vielleicht nur als kleines Beispiel, Skalenmäßig musst du einfach ein wenig rumprobieren.
 
Jetzt mal weg von den Solos.
Breakdowns sind ja ziemlich einfach aber auch sehr variabel.
Und zwischen dies langsamen ge-palm muted-ten Riffs kann man auch super Pentatoniken setzen.

Was auch schön fies klingt ist schnelles Downpicking auf höheren Saiten:
http://www.youtube.com/watch?v=8n4QcDTTaIE

Mfg
 
Schau mal Tony Iommis Stil an. Der spielt quasi nur Pentatonik mit Blue Note. Also den Diabolus in Musica, das dissonanteste Intervall, den Tritonus. Gut kommen auch Lineprogressions, ein oder zwei (oder mehrere, nur dann wird es verzerrt halt kritisch) Töne des Akkords bleiben und einer geht chromatisch auf und ab - Beispiel siehe Kashmir (in D) oder ein Motiv was in vielen Jamesbond Streifen auftauch (Cm5, Cm6b, Cm6).
Ganz klar sind auch die Durmodi der 3. und 7. Stufe ("phrygisch" bzw "lokrisch") und die Mollmodi melodisch und harmnisch Moll immer und immre wieder zu finden.

edit:
oder sowas hier:
http://www.youtube.com/watch?v=QYZbbEto5Sg
 
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Wie wärs mit Inside-Outside: Einen Takt/Phrase/Line die Skala/Pentatonik einfach einen Halbton nach oben schieben und dann wieder nach unten auflösen.
 
Ich würde dir raten, dir ein paar Metal-typische speed-licks draufzuschaffen. Gesweepte arpeggien, alternate-picking und legato. Damit kommt man dann auch mit der normalen moll-tonleiter schon recht weit. Wichtiger noch, als die verwendeten Töne im Solo, ist meiner Meinung nach noch die Begleitung. Wenn du da immer nur I-IV-V-I spielst und alles schön nach Dur klingt, wird das solo nie böse klingen, höchstens falsch :-D
 
Viel mit Palm Muting arbeiten. Zumindest im Rhythmuspart. Damit dann verschiedene Rhythmen ausprobieren. Mit Palm Muting über die Seite shreddern und dann immer wieder n paar mal nen offenen Powerchord dazwischen mit ner Achtelpause danach zum Beispiel.
 
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Soundtechnisch versuchs mal mit Scoop Mids, also die Mitten soweit wie möglich zurückdrehen, Höhen rauf, Bässe rauf; Hall am Besten auch raus. Achso und Gain rauf! ;)
Spielertechnisch wie schon gesagt viele Palm Mutes, Pinch Harmonics, schnell spielen bzw shreddern, viel spielen und versuch mal tappen über mehrere Pentatoniken.
Ich spiele eigentlich nur "Standart-" und Bluespenatoniken; muss halt nur die richtigen Töne nacheinander spielen ;)
 
Keine mitten + viel Gain klingt auch nur alleine gut, in ner Band gehst du damit sowas von unter.
 
Hey Leute,

erst mal vielen Dank für eure ganzen Tipps! Ich muss dazu sagen, dass ich jetzt kein Anfänger mehr bin und schon diverse Sachen "kann" bzw. "weiß, was ich machen muss". Palm Muting, verschiedene Rhythmen, Pausen und v.a. die Sound-Frage stellen bei mir überhaupt kein Problem dar. Ich suche konkret "Abwechslung" - aber hier gab es ja schon einige gute Tipps! ...und einige Vorschläge sind auch richtig gut!

Ich suche konkret Abwechslung, gerade was das Improvisieren angeht. Ich bin so gestrickt, dass ich mir gerne alles mögliche "zusammenklau" und dann für mein eigenes Spiel verwende - ich denke das macht jeder so. Da ich aber primär aus der Blues-Rock-Ecke komme, fehlen mir oft "Anhaltspunkte" oder einfach "neue Sachen" - man ist ja manchmal ein wenig festgefahren in seinem Genre, daher hier auch die Frage.

Wie gesagt: ein paar super Tipps sind bereits dabei! MEEEEEHHHR!!! :rock:
 
Probier mal die modale Improvisationsweise aus jazz für die härteren Sachen zu übernehmen, mir ist dabei eine neue Welt aufgegangen. Besonders interessant sind auch die richtigen Harmoniestellen (Dominantsituationen und mögliche Alterationen) für die Verwendung von verminderten und ganztonskalen, sowie deren Auflösung. Die Auflösung ist an dieser Stelle das WICHTIGSTE und das lässt sich am besten im jazz begreifen. Vermindert klingt dabei wahrscheinlich am bösesten. Ganztonskala ist dagegen sehr progressiv und abstrakt. Damit lässt sich jedoch sehr viel machen, wenn an die Anhaltspunkte rausgekriegt hat ;)
 
Noch ein zwei Dinge, die evil klingen:

- böser Missbrauch des Tremolohebels
- scheinbar "willkürliche" lange Slides auf verschiedenen Saiten
 
beim Powerchord die Quinte drunter noch mitspielen, wo das geht.

- - - Aktualisiert - - -

und natürlich der Tritonus klingt auch sehr böse. Ist früher das verbotene Intervall gewesen ;)
 
...einfach mal mit der Gitarre vor den Spiegel stellen und versuchen böse zu gucken...:)))

Gruß
Rockinger
 
phrygisch und mixo b9/b13 sind beliebte Tonleitern für grundsätzliche Songstrukturen. Für etwas extremere Sound zum solieren eignen sich symmetrische Skalen, wie zb. HalbtonGanzton, GanztonHalbton oder Ganzton. Auch mit Alteriert bekommt man gute Sounds.

hallo,
gibts da vielleicht einen Link zu eienr Seite, wo das erklärt wird, das sieht ja schwer nach Musikstudium aus.
Danke
Grüße
 

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