And the world stands watching - eigener Text

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Das floss mir angesichts der Bilder der letzten Tage aus dem Nahen Osten heute aus der Feder. In dem Wissen, dass man kaum mehr als Betroffenheitslyrik zu dem Thema fabrizieren kann, da man in Frieden und Wohlstand lebt, ist das ganze auch mehr ein Ausdruck der Unwissenheit, Unsicherheit und Scham geworden. Ein fertiger Song ist das Ganze denn auch wirklich nicht. Ich hatte zwar eine Melodie im Kopf, aber alles ganz flüchtig. Vielleicht später, sonst bleibt's eben einfach ein Stück Lyrik.

Ich hab's nicht übersetzt, dazu kam das Ganze in einem Schreibanfall zu sehr über mich. Sorry....



And the world stands watching


And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders

As the ones we call leaders
again make the world so much colder.

And we’re wondering why
and we’re wondering what words they use

As their fiery sentences
again light a terrifying fuse

And we’re watching the news
following the escalation

Live and in colour
a standoffish documentation

To all of you suffering
To all of you trying
to survive in the crossfire
to all of you dying

I feel awfully helpless
just what could I do
I cannot even feel anything
that really feels true

I do not give a damn
who’s the peace-breaker this time
when there’s so many innocent
dead on either side

As I gaze at the pictures
of you mourning and weeping
Feel ashamed and embarrassed
I should not be sneak-peeking

A disgusting mélange
boiling in my mind
made of sorrow and wrath
and all of that kind

What if those were my children?
What can one man bear?
Why do you still follow those
that took you all there?

I have to apologize
as you may have recognised
I never saw war and destruction

I cannot offer you advice
I cannot speak so wise
to put an end to the deathly seduction

And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders

And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders
 
Eigenschaft
 
Hi 6thfoot,

nur kurz: Was ich interessant an dem Text finde, ist, dass es im Prinzip eine Art Selbstgespräch ist und dass Du Dich somit am Ende bei/vor Dir selbst rechtfertigst/entschuldigst.
Das könntest Du noch etwas weitertreiben, indem Du den Fokus etwas von der Welt und "uns" nimmst und Dich darauf konzentrierst warum konkret Du/das lyrische Ich ab einem bestimmten Zeitpunkt mit der Schulter zuckt und sich wieder seinem Alltag widmet.
 
Hallo 6thfoot,

Respekt.
Davor, so ein Thema anzupacken - die meisten Texte handeln ja von Liebe, Verlust oder diffusem introvertiertem...Irgendwas *reusper*
Dein Text ist da eine willkommene Abwechslung und sprachlich wohl über alle Zweifel erhaben.

And the world stands watching


And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders schön, gleichgültig, kritisch - schon so die Hauptaussage für mich. gefällt mir

As the ones we call leaders
again make the world so much colder. Hier kann man geteilter Meinung sein. Ich persönlich bin nun nicht der Typ, der das Übel der Welt auf ein paar "Leader" abschieben würde. Die Gründe dafür, das wir die Welt so empfinden, wie wir es nunmal tun, liegen imho noch etwas tiefer vergraben. Deshalb bringen mich diese 2 Zeilen erst mal nicht weiter, und, es zeigt auch, wie schwierig es imho ist, gesellschaftskritische Texte zu schreiben. Wogegen sind wir denn? Gegen die "Leader"? evtl. noch die Bänker, Manager und Millionäre...? verstehst du?

And we're wondering why
and we're wondering what words they use das bezieht sich ja auf die beiden Zeilen davor, gefällt mir aber schon viel besser - nicht so dick aufgetragen, schön beschrieben.

As their fiery sentences
again light a terrifying fuse die feurigen Sätze....toll. Rspekt.

And we're watching the news
following the escalation

Live and in colour
a standoffish documentation Ja. In unserer Medienwelt kann man die Kriege praktisch vom Sofa aus verfolgen.

To all of you suffering
To all of you trying
to survive in the crossfire
to all of you dying

I feel awfully helpless
just what could I do
I cannot even feel anything
that really feels true sehr ehrlich, sehr berührend.

I do not give a damn
who's the peace-breaker this time
when there's so many innocent
dead on either side schön beschrieben. Mir geht es auch so.

As I gaze at the pictures
of you mourning and weeping
Feel ashamed and embarrassed
I should not be sneak-peeking Ja. man schämt sich und glotzt trotzdem hin.

A disgusting mélange
boiling in my mind
made of sorrow and wrath
and all of that kind berührt mich auch

What if those were my children?
What can one man bear?
Why do you still follow those
that took you all there?

I have to apologize
as you may have recognised
I never saw war and destruction

I cannot offer you advice
I cannot speak so wise
to put an end to the deathly seduction

And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders

And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders Rest mag ich auch

inhaltlich, ein sehr brisantes Thema toll umgesetzt würd ich sagen.

Grüße Dug
 
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Von mir doch auch noch ein paar lobende Worte, nachdem ich vorhin nach dem Motto "Nichts gesagt ist genug gelobt." verfahren bin. ;)
Rein sprachlich scheint mir das als nicht Muttersprachler alles durchaus gelungen zu sein, weshalb der Inhalt in den Vordergrund rücken kann.

Interessant fand ich halt, dass auf der einen Seite die handelnden Führer kritisiert werden, die mit ihren Worten Leben vernichten und auf der anderen Seite hat man den typischen Bedenkenträger, der sich auch noch für seine für die Adressaten wirkungslosen Worte entschuldigt, aber letztlich untätig bleibt. (Das ist jetzt übrigens nur als Kritik am Text zu verstehen, ich sitze da ganz gewiss auf keinem hohen Ross.)
Und es ist eigentlich noch nicht einmal eine Negativkritik, allerdings würde ich persönlich genau an dem Punkt nochmal ansetzen und das Ganze noch etwas überspitzen.


Das floss mir angesichts der Bilder der letzten Tage aus dem Nahen Osten heute aus der Feder. In dem Wissen, dass man kaum mehr als Betroffenheitslyrik zu dem Thema fabrizieren kann, da man in Frieden und Wohlstand lebt, ist das ganze auch mehr ein Ausdruck der Unwissenheit, Unsicherheit und Scham geworden. Ein fertiger Song ist das Ganze denn auch wirklich nicht. Ich hatte zwar eine Melodie im Kopf, aber alles ganz flüchtig. Vielleicht später, sonst bleibt's eben einfach ein Stück Lyrik.

Ich hab's nicht übersetzt, dazu kam das Ganze in einem Schreibanfall zu sehr über mich. Sorry....



And the world stands watching


And the world stands watching stands by watching? is standing by?
and we stand shrugging our shoulders

As the ones we call leaders
again make the world so much colder. Einerseits gut, andererseits geht es wenig weiter unten "heiß" zu.
again eher nachgestellt? Ausser vielleicht Du willst es besonders betonen. Aber ich rate.

And we're wondering why
and we're wondering what words they use

As their fiery sentences Die markigen Worte kennen wir ja, die Kriegstreiberei und vergiftete Rethorik. Ich stelle mir immer vor, dass die tatsächlichen Befehle, die so eine Aktion dann unmittelbar in Gang setzen, vor allem bei hochentwickelten Staaten ganz neutral, kühl und trocken klingen.
again light a terrifying fuse

And we're watching the news
following the escalation

Live and in colour
a standoffish documentation "standoffish" kannte ich bisher nicht, und was ich nicht kenne, mag ich nicht. ;) Und geht der Trend nicht in die entgegengesetzte Richtung? Immer näher ran, immer "echter"? (Vermeintlich.)
Also eher "Embedded" und emotional statt "standoffish"?

To all of you suffering
To all of you trying
to survive in the crossfire
to all of you dying

I feel awfully helpless
just what could I do
I cannot even feel anything
that really feels true Und da ist die Krux. Das wird den Angesprochenen herzlich egal sein, dass sich das LI etwas unwohl fühlt.

I do not give a damn
who's the peace-breaker this time
when there's so many innocent
dead on either side

As I gaze at the pictures
of you mourning and weeping
Feel ashamed and embarrassed
I should not be sneak-peeking Ich finde das alles auf jeden Fall schön beschrieben, auch eine nachvollziehbare, verzögerte Reaktion.
Das "as" suggeriert allerdings Gleichzeitigkeit, während die natürliche Abfolge wahrscheinlich eher Glotzen ->Mitleid und/oder Wut ->Selbstbeobachtung/Scham wäre. Finde es aber auch so gut, der Vers ist ja zeitlich nicht genau festgelegt und im Prinzip hast Du die Abfolge grob in einem größeren Bogen, der allerdings noch Selbstmitleid miteinschließt.

A disgusting mélange
boiling in my mind
made of sorrow and wrath
and all of that kind klingt, als wäre Dir für die Zeile nichts besseres eingefallen.

What if those were my children?
What can one man bear?
Why do you still follow those
that took you all there? Ok, für diese Vereinfachung und Schuldzuweisung ist die Entschuldigung tatsächlich irgendwo angebracht, oder? Oder doch nicht? Oder doch?( Und da haben wir wenn wir die folgenden Zeilen noch mit einbeziehen auch wieder die Unterteilung in Führer und Verführte, Täter und Opfer, die Dug angesprochen hatte.)
Wir verfolgen da praktisch Deinen Gedankengang mit. Die Zurückruderei macht das ganze aber auch ein wenig mühsam zu lesen.

Das kann positiv sein, wenn Du den Hörer an der Zerissenheit des LI´s teilhaben lassen willst, am Abwägen und Grübeln, bis es sich wieder einigermaßen wohl mit sich selber fühlt und die Selbsttherapie abgeschlossen hat. Und da sagt man dann als Leser vielleicht: Ja so geht´t mir auch, das hat er gut in Worte gefasst. Das hat dann vor allem für uns Leser hier was Tröstendes.
Auf der anderen Seite ist es vielleicht gar nicht so hilfreich allzuviele Sichtweisen in einen Text zu packen, wenn man eine klare Aussage treffen will, selbst wenn man das Gefühl hat, man müsse da jetzt was relativieren. Das lähmt letztendlich nur, wie das LI ja auch bemerkt. Wer die Welt schwarz und weiss sieht, der kann handeln, überzeugt davon das richtige zu tun, während der Grübler eben grübelt.
In dem Sinne kann es dann auch positiv sein in Führer und Verführte zu unterteilen, anzuklagen und zu beschuldigen. Kommt einfach drauf an, was Du mit dem Text vorhast.

I have to apologize
as you may have recognised
I never saw war and destruction

I cannot offer you advice
I cannot speak so wise
to put an end to the deathly seduction

And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders

And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders
 
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Moin moin!

Da sag ich mal vielen Dank für eure sehr netten und hilfreichen Kommentare. *freu*

Ich werde das mit eurem Input mal bearbeiten und dann wieder hier reinstellen. Vielleicht brauch ich auch zwischen durch noch mal nen Tipp....

Beste Grüße,
6f
 
Hi 6thfoot,

dann noch mal auf die Schnelle für die erste Überarbeitung meinen Senf ... :)
Ich halte es für eine unglaubliche Stärke des Textes, dass Du bei Deinen Gefühlen und Beschreibungen bleibst als Teil der Welt, die zusieht - und die Klippe vermeidest, aus "neutraler" oder "objektiver" oder "erhöhter" Warte Urteile oder moralischen Rat zu geben. Ob das auch die schon mehrfache Zuspitzung auf die "leader" betrifft, ist eine spannende Frage: meines Erachtens nimmst Du dort eine Art Interpretation vor, indem Du eben gerade diese Zuspitzung thematisierst ... vielleicht wäre dort eine Fragestellung oder ein Zurückgehen auf eine andere Ebene hilfreich ... aber das wirst Du entscheiden ...

Eine weitere Stärke Deines Textes, die auf dem vorigen basiert, ist für mich, dass der Text deutlich macht, dass alles, was einen wachen Menschen berührt, bewegt, zum Nachdenken und Fragen bringt, Stoff für einen Text bilden kann oder sogar sollte: aus dieser Perspektive halte die Unterscheidung zwischen songtexten und "politischen" songtexten für recht unsinnig ... was man einem Teil der letzteren vorwirft: die Belehrung und Besserwisserei eines Autors, der dies über sein Publikum kübelt, trifft auch auf einen Teil anderer songtexte vor und ist mehr eine Frage der Haltung des Autors denn seinem Thema ...

Aber nun zur Sache bzw. zum Text:

And the world stands watching

And the world stands watching - kannst du so lassen, imho
and we stand shrugging our shoulders
hier stört mich einzig die Wiederholung von "stand" - Alternative: and we´re only shrugging our shoulders

As the ones we call leaders
again make the world so much colder.
Hier gibt es mehrere Alternativen, hier wäre eine:
And the ones we put our leaders
make/are making our/the world so much colder (again)


And we're wondering why
and we're wondering what words they use

As their fiery sentences
again light a terrifying fuse
bei beiden sätzen gehört das again normalerweise ans ende, die verschiebung an den satzanfang ist möglich (im sinne der freiheit der sprache) bedeutet aber, dass dieses again dann besonders betont wird ...

And we're watching the news
following the escalation
describing/showing us als Alternative zu following ...

Live and in colour
a standoffish documentation
standoffish sagt mit auch nix, macht aber auch nix ... vielleicht wäre aber auch ein bild nicht übel ...


To all of you suffering
To all of you trying
to survive in the crossfire
to all of you dying
possibly dying?

I feel awfully helpless
just what could I do
I cannot even feel anything
that really feels true
sehr sehr starke zeilen!

I do not give a damn
who's the peace-breaker this time
when there's so many innocent
dead on either side
tendiere zu both sides ...

As I gaze at the pictures
of you mourning and weeping
Feel ashamed and embarrassed
entweder I feel oder feeling ...
I should not be sneak-peeking

A disgusting mélange
boiling in my mind
made of sorrow and wrath
and all of that kind

What if those were my children?
What can one man bear?
Why do you still follow those
that took you all there?
Hier ist für mich die Frage, ob die Unterscheidung zwischen "you" and "we" noch Sinn macht: Folgen nur "sie" ihren "Führern" und wir nicht? Why are we still following those / who (das muss auf jeden Fall, da that nur in Bezug auf Dinge und Tiere genommen werden kann) took us all there? Auf jeden Fall finde ich, hier geht eine Art Vorwurf in die Richtung der "you", die man auch als "Ihr seid ja selbst Schuld" deuten kann - wenngleich ich den Inhalt voll unterstreichen kann: in gewisser Weise ist eben auch jede Bevölkerung (allerdings in sehr differenzierter Weise) verantwortlilch für "seine" Führung, Regierung etc. ...

I have to apologize
as you may have recognised
I never saw war and destruction
Das glaube ich, stimmt nicht: gesehen (saw) hast Du wie jeder über die Medien Kriege und Zerstörung satt ... nur nicht selbst erlebt bzw. direkt darunter gelitten ...

I cannot offer you advice
I cannot speak so wise
to put an end to the deathly seduction

And the world stands watching - kannst du so lassen, imho
and we stand shrugging our shoulders
hier stört mich einzig die Wiederholung von "stand" - Alternative: and we´re only shrugging our shoulders ... siehe oben ...

And the world stands watching
and we stand shrugging our shoulders


Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Moin moin,

hier kommt, nach einiger Reifezeit, meine Überarbeitung. Ich habe einige Punkte von euch aufgegriffen und dem Ganzen mal etwas mehr Struktur gegeben. Ich hoffe, es ist mir gelungen, halbwegs etwas wie einen Spannungsbogen hinzubekommen.

Manege frei, Trommelwirbel, bitteschön:

And the World Stands Watching

Intro

And the world stands watching Und die Welt steht da und schaut zu
and we stand shrugging our shoulders und wir stehen da und zucken mit den Schultern

As blurry pictures on the TV reveal während verwackelte Bilder im Fernsehen
devastation behind dispersing smoulder Verwüstungen hinter dem sich legenden Rauch offenbaren

Prologue

I see spectators taking pictures Ich sehe, wie Zuschauer Bilder aufnehemen
of houses and bridges in wreckage Von zerstörten Häusern und Brücken

And a crowd carrying coffins Und eine Menge trägt Särge
thus carrying a desolate message und trägt damit auch eine hoffnungslose Botschaft

I hear the newsreader soberly Ich höre, wie der Nachrichtensprecher nüchtern
speak of the recent escalation von der neuerlichen Eskalation spricht

Shown live and in colour - Live und in Farbe gezeigt
a standoffish documentation eine distanzierte Dokumentation

I hear fiery sentences Ich höre die feurigen Sätze
of stirrers out in the streets der Aufrührer auf den Straßen

And I see men dressed in suits and ties Ich sehe Männer mit Anzug und Krawatte
predicting the others' defeat die die Niederlage der anderen vorhersagen

And we're wondering why Und wir fragen uns warum
and we're wondering what words they use und wir fragen uns, was sie für Worte gebrauchen

As white-hot words and ice-cold commands während weißglühende Worte und eiskalte Befehle
light a terrifying fuse eine grauenhafte Lunte anstecken

Verse 1

To all of you suffering An alle, die da leiden
To all of you trying An alle, die versuchen
to survive in the crossfire im Kreuzfeuer zu überleben
to all of you dying an alle, die sterben

You that shout in despair Ihr, die vor Verzweiflung
at the world - at whosoever die Welt anschreit oder wen auch immer
You that lie in a pool of blood Ihr, die in Blutlachen liegt
with your arms and legs severed Mit abegrissenen Armen und Beinen

Chorus 1

Seeing is believing Schwer wörtlich zu übersetzen... Ich glaube, was ich sehe
but what we see on the TV doch was ich im Fernsehen sehe
is putting me under tension setzt mich unter Spannung / macht mich nervös
far beyond comprehension jenseits (aller) Vorstellungskraft

Verse 2

I feel awfully helpless Ich fühle mich schrecklich hilflos
just what could I do Was kann ich denn nur tun?
I cannot even feel anything Ich kann doch nicht mal etwas fühlen
that really feels true das sich wirklich echt anfühlt

I do not give a damn Ist mir auch völlig egal
who's the peace-breaker this time Wer diesmal der Friedensbrecher ist
when there's so many innocent wenn es so viele unschuldige
dead on either side Tote auf beiden Seiten gibt

Chorus 2

Unaware as I am Unwissend, wie ich bin
I've got a judgement at hand hab ich (rasch) ein Urteil zur Hand
Paint my picture black and white Mal mein Bild schwarz und weiß
Knowing little, taking sides weiß wenig, ergreife Partei

Verse 3

But while I gaze at the pictures Doch während ich auf die Bilder starre
of you mourning and weeping wie ihr trauert und weint
Feel ashamed and embarrassed fühle ich Scham und Peinlichkeit
I should not be sneak-peeking (Das geht wieder nicht wörtlich) Ich sollte nicht durch den Zaun spähen

What if those were my children? Was, wenn das meine Kinder wären?
What can one man bear? Wieviel kann ein Mensch ertragen?
Why do we follow those Warum folgen wir denen
that know nothing but warfare? die außer Kriegsführung nichts kennen?

A disgusting mélange Eine widerliche Mélange
boiling in my mind kocht in meinen Gedanken
made of sorrow and wrath aus Trauer und Zorn
to which I am confined. in denen ich gefangen bin

I can't break away from the pictures Ich kann mich nicht von den Bildern losreißen
Though I feel nauseated Obwohl ich angeekelt bin
This is virtual reality Das ist eine künstliche Welt (lustig, dass das auf englisch eben NICHT künstlich heißt...)
that real life created vom wahren Leben geschaffen

Chorus 3

For my ground isn't quaking Denn mein Boden bebt nicht
and my walls aren't shaking Und meine Mauern zittern nicht
I am too far away Ich bin zu weit weg
now there's nothing left to say Jetzt gibt's nichts mehr zu sagen

Epilogue

I have to apologize Ich muss mich (wohl) entschuldigen
as you may have recognised wie du vielleicht bemerkt hast
I've never been into war and destruction war ich nie mitten in Krieg und Zerstörung

I cannot offer you advice Ich kann euch keinen Rat anbieten
I cannot speak so wise (Lieber) nicht so klug reden
to put an end to the deathly seduction Um der tödlichen Verführung ein Ende zu bereiten

Outro

And the world stands watching Und die Welt steht da und schaut zu
and we stand shrugging our shoulders und wir stehen da und zucken mit den Schultern

And as the world stands watching Und während die Welt da steht und zuschaut
I'd better get up from my sofa werd ich mal besser vom Sofa aufstehen

To eventually um endlich
turn off the TV…… den Fernseher abzuschalten


Verbessert? Oder gerade nicht? Hakt's noch wo?
Ihr seid dran, ich freu mich drauf!

Beste Grüße,
6f
 
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Ich hab's nicht übersetzt, dazu kam das Ganze in einem Schreibanfall zu sehr über mich. Sorry....

Hallo 6th foot,

Ist der Schreibanfall überwunden? Magst du mal übersetzen?

LG, Annette
 
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Übersetzen, aber gerne, dauert bloß ein Momentchen...


So, jetze! :D
 
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Hi 6thfoot,

ich finde so manches schöne Detail und auch Verbesserungen, insgesamt fühle ich mich aber etwas erschlagen. (Hängt dann aber natürlich auch wieder von der Präsentation ab. )
Insgesamt hast Du es zwar schon strukturiert angelegt, trotzdem wirken manche Teile nachträglich reingeflickt, während die alten Überleitungen stehengeblieben sind. Teilweise bringst Du ähnliche Aussagen auch doppelt. (For my ground.../I have to apologize...)
Wir folgen da wieder dem LI wie es zu einem allgemeingültigen Schluß kommen und alle Aspekte des Problems beleuchten will und sich dabei auch schonmal selbst widerspricht. ("Now there´s nothing left to say." Und dann geht es direkt weiter. )
 
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Wir folgen da wieder dem LI wie es zu einem allgemeingültigen Schluß kommen und alle Aspekte des Problems beleuchten will und sich dabei auch schonmal selbst widerspricht. ("Now there´s nothing left to say." Und dann geht es direkt weiter. )
Das ist jetzt aber unlautere Beweisführung. Ich könnte mir vorstellen, dass 6thfoot an der Stelle 4:31 zitiert. ;)

Ich sehe beim Lesen des Textes tatsächlich Fernsehbilder vor mir, gerade nach den letzten Tagen. Der Text gefällt mir in Großen und Ganzen gut, ich wäre nur gespannt wie das musikalisch funktioniert.
An einigen erscheinen mir die Worte zu, hm, "abgehoben" z.B. nauseated statt disgusted.

In der Gesamtheit aber :great:
 
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Hallo 6th foot,

Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, für uns zu übersetzen. Allgemein wird mir beim Lesen nicht durchgängig klar, wer oder was eigentlich thematisiert, ich darf mal sagen "angeprangert" wird. Fast so als ob du dich da selbst noch nicht hast entscheiden können. Das verwirrt mich und macht deinen Text etwas anstrengend für mich. Auch der Wechsel zwischen "we" und "I" hilft mir nicht, in der Story zu bleiben. Du schriebst:

ist das ganze auch mehr ein Ausdruck der Unwissenheit, Unsicherheit und Scham geworden.

Dieser Ausdruck fehlt mir ein wenig im Text, ich hätte gerne mehr davon gelesen. Ich habe kürzlich ein Interview mit Steve Hogarth (Marillion) gelesen. Er sagt:

Steve Hogarth: I think people respond to truth. They can taste it somehow. If I tell the truth in my words they go deeper into people than if I just write lyrics to go with a tune. There's a chemistry between the musicians which is our own unique chemistry, and some people are moved by that too.

Ich zitiere ihn hier, weil "deine Wahrheit" nicht durchgängig bei mir ankommt, ich hoffe das kannst du nachvollziehen.

Eine Frage, die ich mir stelle: Du endest deinen Text mit dem Abschalten des Fernsehers, warum beginnst du ihn nicht mit dem Einschalten desselbigen.

Sprachlich möchte ich dir auf dem Level deiner Sprachkenntnisse, die mir sehr stabil erscheinen, Feedback geben. Allgemein wirkt es stellenweise "technisch" auf mich, als hättest du die Worte nachgeschlagen und eingebaut, sie fliessen nicht dahin mit dem Satz. Ich gehe nachträglich getrennt noch auf ein paar sprachliche Kleinigkeiten ein.

Bis dann, liebe Grüsse, Annette
 
Hello again, hier das versprochene Feedback zur Sprache und zum Inhalt, der sich aus dem Sprachgebrauch ergibt in grün. Teilweise auch einfach nur zusätzliche Fragen, die so nach und nach in mir aufstiegen.
LG, Annette


And the world stands watching Und die Welt steht da und schaut zu
and we stand shrugging our shoulders und wir stehen da und zucken mit den Schultern - warum hier "we", ich fände es logischer, bei dir selbst zu bleiben, zuckst du auch mit den Schultern oder nur die "anderen"? Die Welt schaut zu und du auch auf deinem Sofa.

As blurry pictures on the TV reveal während verwackelte Bilder im Fernsehen
devastation behind dispersing smoulder Verwüstungen hinter dem sich legenden Rauch offenbaren - "disperse" ist eins dieser Worte, die mir hier zu technisch erscheinen, es heisst ausserdem "verstreuen", warum hast du das gewählt? Finde auch "behind" nicht so schön, aber für dich wohl eher wichtig, dass ich hier aus dem Fluss komme

Prologue

I see spectators taking pictures Ich sehe, wie Zuschauer Bilder aufnehemen - ich würde dir "taking photos" empfehlen
of houses and bridges in wreckage Von zerstörten Häusern und Brücken - ich würde dir auch auf Englisch Adjektivform empfehlen, demolished order ruined

And a crowd carrying coffins Und eine Menge trägt Särge - wie würde es dir gefallen, hier auch wieder mit "I see" zu beginnen, um den persönlichen Tonfall zu verstärken?
thus carrying a desolate message und trägt damit auch eine hoffnungslose Botschaft - wieder so eine konstruiert wirkende Stelle, die mMn die Botschaft der Betroffenheit zu abstrakt macht. Warum z. B. nicht ganz klar: I see a crowd carrying coffins with a hopeless message. Warum desolate?

I hear the newsreader soberly Ich höre, wie der Nachrichtensprecher nüchtern - von "soberly" rate ich dir hier ab, sowohl vom Wort als auch am Ende des Satzes
speak of the recent escalation von der neuerlichen Eskalation spricht

Shown live and in colour - Live und in Farbe gezeigt- Du hast vorher "I hear", warum nicht in dem Stil hier weiter mit "I watch"
a standoffish documentation eine distanzierte Dokumentation - rate dir dringend von "standoffish" ab, es hat die Nuance von Arroganz, Blasiertheit

I hear fiery sentences Ich höre die feurigen Sätze
of stirrers out in the streets der Aufrührer auf den Straßen

And I see men dressed in suits and ties Ich sehe Männer mit Anzug und Krawatte
predicting the others' defeat die die Niederlage der anderen vorhersagen - "the others" finde ich nicht so gelungen, Alternative wäre "their enemies'"

And we're wondering why Und wir fragen uns warum
and we're wondering what words they use und wir fragen uns, was sie für Worte gebrauchen - sprachlich etwas unklar, als lägen die Worte noch in der Zukunft, tun sie das? Ansonsten vielleicht "why they use the words they use"

As white-hot words and ice-cold commands während weißglühende Worte und eiskalte Befehle
light a terrifying fuse eine grauenhafte Lunte anstecken

Verse 1

To all of you suffering An alle, die da leiden
To all of you trying An alle, die versuchen
to survive in the crossfire im Kreuzfeuer zu überleben
to all of you dying an alle, die sterben - hier sollte was folgen, du machst eine Ansage an alle, die Ansage kommt aber mMn nicht

You that shout in despair Ihr, die vor Verzweiflung
at the world - at whosoever die Welt anschreit oder wen auch immer - würde von "whosoever" abraten
You that lie in a pool of blood Ihr, die in Blutlachen liegt - hast du mit Absicht "that" gewählt?
with your arms and legs severed Mit abegrissenen Armen und Beinen

Chorus 1

Seeing is believing Schwer wörtlich zu übersetzen... Ich glaube, was ich sehe
but what we see on the TV doch was ich im Fernsehen sehe - würde beim "I" bleiben
is putting me under tension setzt mich unter Spannung / macht mich nervös
far beyond comprehension jenseits (aller) Vorstellungskraft

Verse 2

I feel awfully helpless Ich fühle mich schrecklich hilflos - finde awfully nicht so schön, ältere Damen sagen das beim 5-Uhr Tee :)
just what could I do Was kann ich denn nur tun? - würde "can" nehmen
I cannot even feel anything Ich kann doch nicht mal etwas fühlen
that really feels true das sich wirklich echt anfühlt

I do not give a damn Ist mir auch völlig egal
who's the peace-breaker this time Wer diesmal der Friedensbrecher ist
when there's so many innocent wenn es so viele unschuldige
dead on either side Tote auf beiden Seiten gibt

Chorus 2

Unaware as I am Unwissend, wie ich bin
I've got a judgement at hand hab ich (rasch) ein Urteil zur Hand
Paint my picture black and white Mal mein Bild schwarz und weiß
Knowing little, taking sides weiß wenig, ergreife Partei - ich würde zurück zum "I" gehen. I know little......

Verse 3

But while I gaze at the pictures Doch während ich auf die Bilder starre
of you mourning and weeping wie ihr trauert und weint
Feel ashamed and embarrassed fühle ich Scham und Peinlichkeit - "I" :)
I should not be sneak-peeking (Das geht wieder nicht wörtlich) Ich sollte nicht durch den Zaun spähen - feel like "I"m sneak peeking

What if those were my children? Was, wenn das meine Kinder wären?
What can one man bear? Wieviel kann ein Mensch ertragen? - how much
Why do we follow those Warum folgen wir denen
that know nothing but warfare? die außer Kriegsführung nichts kennen?

A disgusting mélange Eine widerliche Mélange
boiling in my mind kocht in meinen Gedanken
made of sorrow and wrath aus Trauer und Zorn
to which I am confined. in denen ich gefangen bin

I can't break away from the pictures Ich kann mich nicht von den Bildern losreißen - würde "kann mich nicht vom Bildschirm losreissen" schöner finden, als Hinleitung zum baldigen Abschalten
Though I feel nauseated Obwohl ich angeekelt bin
This is virtual reality Das ist eine künstliche Welt (lustig, dass das auf englisch eben NICHT künstlich heißt...)
that real life created vom wahren Leben geschaffen

Chorus 3

For my ground isn't quaking Denn mein Boden bebt nicht
and my walls aren't shaking Und meine Mauern zittern nicht
I am too far away Ich bin zu weit weg
now there's nothing left to say Jetzt gibt's nichts mehr zu sagen

Epilogue

I have to apologize Ich muss mich (wohl) entschuldigen
as you may have recognised wie du vielleicht bemerkt hast
I've never been into war and destruction war ich nie mitten in Krieg und Zerstörung - "to be into s.th." = sich nicht für etwas interessieren

I cannot offer you advice Ich kann euch keinen Rat anbieten
I cannot speak so wise (Lieber) nicht so klug reden
to put an end to the deathly seduction Um der tödlichen Verführung ein Ende zu bereiten

Outro

And the world stands watching Und die Welt steht da und schaut zu
and we stand shrugging our shoulders und wir stehen da und zucken mit den Schultern

And as the world stands watching Und während die Welt da steht und zuschaut
I'd better get up from my sofa werd ich mal besser vom Sofa aufstehen- "get off my sofa" klänge englischer

To eventually um endlich
turn off the TV…… den Fernseher abzuschalten

Ihr seid dran, ich freu mich drauf! Hoffentlich :)

Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich hoffe da sind Anregungen für dich dabei!

LG, Annette
 
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Da müsstest Du mir jetzt nochmal auf die Sprünge helfen.

Ich finde leider nicht den entsprechenden YT Link, aber das ist ein Orchesterstück in dem genau 4:31 nichts gespielt wird. Ein echtes Highlight!
 
Hallo 6thfoot,

Allgemein zu deinem Text:

Die Stärke der 1. Version: Man merkte dem Text an, dass dir was unter den Nägeln brannte; das du berührt, getroffen warst.Diese Zeilen:

To all of you suffering
To all of you trying
to survive in the crossfire
to all of you dying

I feel awfully helpless
just what could I do
I cannot even feel anything
that really feels true

haben in der neuen Version an Stärke verloren, weil der Text nun insgesamt "abgeklärter" und "durchdachter" wirkt. Ich finde den neuen Text insgesamt nun auch etwas zu lang. Du willst das Thema von allen Seiten beleuchten und wiederholst dich dabei ein bisschen ;)

Ich habe mir beide Texte nochmal durchgelesen und finde den ersten berührender.

Eine Möglichkeit wäre, die stärksten Zeilen aus beiden Versionen zu einem etwas kürzeren Text zu komprimieren.

Danke fürs teilen - das Thema ist es allemal wert.

Grüße Duggy
 
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Moin moin allerseits!

Ich hab' noch mal an ein paar Dingen gearbeitet. Annette stieß mich mit der Nase direkt darauf: Die Geschichte müsste mit dem Anschalten des Fernsehers beginnen. Das hatte ich zwar im Kopf, aber nicht hingeschrieben. Wie soll man mir dann folgen….? Also habe ich vorne ein paar kleine Zeilen hinzugefügt.

Die Verbesserungsvorschläge habe ich etwas länger reifen lassen. Hier hat Annette auch ganze Arbeit geleistet- Vielen lieben Dank dafür!

(Arbeit wird nicht geleistet sondern verrichtet, Anmerkung des Korinthenkackers in mir an mich selber… Es heißt "Korinthenkernkacker". - Nix da, wenn, dann bitteschön Korinthenkernkleiekacker! - Versteht ihr jetzt, warum ich so "abhebe" von Zeit zu Zeit…? Ende des kleinen Einschubs)

Was sicher noch getan werden musste - und vielleicht immer noch muss, ist eine klarere Darstellung der ambivalenten Gefühlslage des LI zwischen (echter) Betroffenheit und Überforderung, die dann ja zu der Resignation führt.
Textarbeit ist Arbeit, ich sag's ja immer wieder. Und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Geschriebenen ist nicht leicht und hat drum auch ein bisschen länger gedauert. Aber dank eurer Hilfe war das sehr lehrreich. Ich wünsche euch, dass ihr auch etwas davon mitnehmt! Wahrscheinlich muss ich an dem Bogen, der sich da spannt, auch noch weiter feilen. Ich gehe nicht davon aus, dass das jetzt schon die endgültige Version ist. Aber ich nähere mich dem an.

Und los geht's. Ich habe Annettes Überarbeitung genommen und meine Berichtigungen und Ergänzungen direkt dazu geschrieben und unterstrichen. Blau Übersetzung, grün Annettes tatkräftige Unterstützung, rot meine Antworten:

And the world stands watching

Intro

It's Saturday night Es ist Samstag abend
I'm feeling all right ich fühl mich gut

Sit down comfortably setz mich gemütlich hin
and turn on the TV und schalte den Fernseher ein

I almost doze Ich döse (schon) fast
when there's breaking news als eine Eilmeldung kommt

Of missiles, planes and tanks von Raketen, Flugzeugen und Panzern
Seems like it's war again Es scheint wieder Krieg zu sein…

And the world stands watching Und die Welt steht da und schaut zu
and I stand shrugging my shoulders und ich stehe da und zucke mit den Schultern

- warum hier "we", ich fände es logischer, bei dir selbst zu bleiben, zuckst du auch mit den Schultern oder nur die "anderen"? Die Welt schaut zu und du auch auf deinem Sofa. Sehr berechtigter Einwand. Die Dichte dessen, was das LI erlebt (wenn auch eben nur passiv) und erzählt, ist auch eine höhere, wenn es beim Ich bleibt. Überlege, analog zu den Ergänzungen ein "wie wir alle"

As blurry pictures on the TV reveal während verwackelte Bilder im Fernsehen
devastation behind dispersing smoulder Verwüstungen hinter dem sich legenden Rauch offenbaren

- "disperse" ist eins dieser Worte, die mir hier zu technisch erscheinen, es heisst ausserdem "verstreuen", warum hast du das gewählt? Finde auch "behind" nicht so schön, aber für dich wohl eher wichtig, dass ich hier aus dem Fluss komme Gewählt, weil es technisch genau das ist, was mit Rauch eben passiert… Aber es klingt hier wirklich zu technisch, die Ausdrucksweise liegt mir oft näher (als Ing. und Gutachter im Hauptberuf gewöhnt man sich so'ne Schreibe allzu leicht an…), vielleicht sollte ich zu dem guten alten "to settle" greifen. Da bin ich noch nicht durch mit. Behind, weil der sich legende Rauch (einer Explosion vielleicht, das bleibt unklar) wie ein Vorhang die Szene der Zerstörung freigibt. Damit ist die Vorstellung gewissermaßen eröffnet.

Prologue

I see spectators taking pictures Ich sehe, wie Zuschauer Bilder aufnehemen
- ich würde dir "taking photos" empfehlen Es sind aber sicher nicht nur Fotos sondern auch Filme (schön unscharf und verwackelt mit der "Handy"kamera), dann wäre taking pictures als "Aufnahmen machen" allgemeiner.
of demolished bridges and houses Von zerstörten Brücken und Häusern
- ich würde dir auch auf Englisch Adjektivform empfehlen, demolished order ruined Ich mag das Substantivische, aber es ist leider auch oft (und in Überdosis…) etwas anstrengend, da stimme ich dir zu. Ab hier wird deshalb der Vers umgebaut, denn "wreckage" war das Reimwort. Pech gehabt, hat ja keiner gesagt, dass es einfach wär…. Allzuviel Reim ist nicht übrig geblieben, geht aber noch.

I see a crowd carrying coffins Ich sehe eine Menge die Särge trägt
- wie würde es dir gefallen, hier auch wieder mit "I see" zu beginnen, um den persönlichen Tonfall zu verstärken? Das würde mir sehr gut gefallen, das muss ich stärker durchhalten. Dient definitiv der Story.
a disturbing display of their hopelessness eine verstörende Darstellung ihrer Hoffnungslosigkeit
- wieder so eine konstruiert wirkende Stelle da hab ich wohl zu viel gewollt, ist umständlich geworden anstatt plakativ, die mMn die Botschaft der Betroffenheit zu abstrakt macht. Warum z. B. nicht ganz klar: I see a crowd carrying coffins with a hopeless message. Warum desolate? Weil mir das als "trostlos" als erstes in den Sinn kam. Kann es sein, dass das eher in Richtung "verlassen" tendiert?

I hear the newsreader read Ich höre, wie der Nachrichtensprecher
- von "soberly" rate ich dir hier ab, sowohl vom Wort als auch am Ende des Satzes He, Ende der Zeile ist nicht Ende des Satzes..! *Protestschild-hochhalt* :D
the dry message of the recent escalation die nüchterne Botschaft von der neuerlichen Eskalation vorliest Aber geändert hab' ichs dann doch…

I watch live and in colour - Ich schaue live und in Farbe
- Du hast vorher "I hear", warum nicht in dem Stil hier weiter mit "I watch" D'accord!
an impersonal documentation eine sachliche Dokumentation
- rate dir dringend von "standoffish" ab, es hat die Nuance von Arroganz, Blasiertheit Hehehe…. Denke gerade an einen britischen Kollegen, der vor vielen Jahren mir angesichts einer (selbst für einen Briten) zu zurückhaltend geratenen Formulierung sagte: "Don't be that standoffish, go tell'em it won't work." Sein Gesichtsausdruck bei dem damals für mich völlig neuen Wort war, nun ja, spitz…. Ich trau da deiner Sprachkenntnis und formuliere um.

I hear fiery sentences Ich höre die feurigen Sätze
of stirrers out in the streets der Aufrührer auf den Straßen

And I see men dressed in suits and ties Ich sehe Männer mit Anzug und Krawatte
predicting the others' defeat die die Niederlage der anderen vorhersagen
- "the others" finde ich nicht so gelungen, Alternative wäre "their enemies'" Und ich überlege gerade, ob es nicht besser wäre, klar zu machen, dass die hohen Herren sich gegenseitig ja nur das allerbeste wünschen… Also etwa: "mutually predicting defeat"

And I sit and I wonder Und ich ich sitze da und frage mich
how easily words can be abused wie einfach Worte missbraucht werden können
- sprachlich etwas unklar, als lägen die Worte noch in der Zukunft, tun sie das? Ansonsten vielleicht "why they use the words they use" Außerdem müsste hier das LI ja wieder in Aktion sein, also I'm wondering…. Und insgesamt wieder zu umständlich. Dreimal hab' ich diese Stelle vorgenommen, sie gefällt mir immer weniger. Also Radikalkur.

White-hot speeches and ice-cold commands Weißglühende Reden und eiskalte Befehle
light a terrifying fuse stecken eine grauenhafte Lunte an Kleine Änderung, um der ständigen Wiederholung des Wörtchens "Wort" zu entgehen. Außerdem die Formulierung mit "as" entfernt.

Verse 1

To all of you suffering An alle, die da leiden
To all of you trying An alle, die versuchen
to survive in the crossfire im Kreuzfeuer zu überleben
to all of you dying an alle, die sterben
- hier sollte was folgen, du machst eine Ansage an alle, die Ansage kommt aber mMn nicht Ja, das ist hier eine echte Schwäche. Im ersten Anlauf kam gleich das "Ach ich fühl' mich ja so hilflos" hinterher, das die Ansprache des LI abwürgte. Dieses Zerrissene musste unbedingt mit rein, dann stimmt auch das Gewicht der Strophen wieder

You that shout in despair Ihr, die vor Verzweiflung
at the world - at whoever die Welt anschreit oder wen auch immer - würde von "whosoever" abraten
You that lie in a pool of blood Ihr, die in Blutlachen liegt
- hast du mit Absicht "that" gewählt? Ja, hab' ich. Zu altmodisch gebastelt…? Ist ja nicht gerade von heute, der Ausdruck. Meine Absicht war, der "Widmung", die dann ja wieder abgewürgt wird, noch etwas Drama und Pathos zu verleihen.
with your arms and legs severed Mit abegrissenen Armen und Beinen

I'd like to lend you a hand Ich würde euch gerne die Hand reichen
like to soothe all your pain gerne eure Schmerzen lindern
but the screen is between us Doch der Bildschirm trennt uns
so I have to refrain also muss ich das (wohl) unterlassen

Our honourable leaders unsere ehrenwerten Oberhäupter
and relief organisations und die Hilfsorganisationen
they are already there die sind alle schon da
For the good of our nation zum Wohle unserer Nation

Hier wird die Widmung abgewürgt, das LI wirft einen satirischen Blick auf das Geschehen, gleichzeitig wird ihm die eigene Handlungsunfähigkeit bewusst.

Chorus 1

Seeing is believing Schwer wörtlich zu übersetzen... Ich glaube, was ich sehe
but what I see on the TV doch was ich im Fernsehen sehe - würde beim "I" bleiben Ja, logiiisch, der Fehler im Strickmuster zieht sich durch und wird nun überall berichtigt….
is putting me under tension setzt mich unter Spannung / macht mich nervös
far beyond comprehension jenseits (aller) Vorstellungskraft

And the world stands watching - and so do I
Und die Welt steht da und schaut zu - so auch ich

Verse 2

I feel terribly helpless Ich fühle mich schrecklich hilflos - finde awfully nicht so schön, ältere Damen sagen das beim 5-Uhr Tee :) Super, die Vorstellung. Dann fehlt nur noch das "I am not amused…", gell?
just what can I do Was kann ich denn nur tun? - würde "can" nehmen Dem lausche und spüre ich mal nach und stimme zu, geht auch besser mit dem "cannot" aus der nächsten Zeile zusammen
I cannot even feel anything Ich kann doch nicht mal etwas fühlen
that really feels true das sich wirklich echt anfühlt

I do not give a damn Ist mir auch völlig egal
who's the peace-breaker this time Wer diesmal der Friedensbrecher ist
when there's so many innocent wenn es so viele unschuldige
dead on either side Tote auf beiden Seiten gibt

An eye for an eye Auge um Auge
a bomb for a missile Eine Bombe für eine Rakete
As one threat declines Während eine Bedrohung abnimmt
another one fertile reift schon die nächste

If you go ploughing your fields Wenn du dein Feld pflügen gehst
you are under suspicion stehst du unter Verdacht
Are you just a poor farmer Bist du nur ein armer Bauer
or on a military mission? oder auf militärischer Mission?

Chorus 2

Unaware as I am Unwissend, wie ich bin
I've got a judgement at hand hab ich (rasch) ein Urteil zur Hand
Paint my picture black and white Mal mein Bild schwarz und weiß
I know little, I take sides weiß wenig, ergreife Partei - ich würde zurück zum "I" gehen. I know little...... *unauffällig-pfeif-und-schnell-mal-eben-korrigier'…*

And the world stands watching - and so do I Und die Welt steht da und schaut zu - so auch ich

Verse 3

But while I gaze at the pictures Doch während ich auf die Bilder starre
of you mourning and weeping wie ihr trauert und weint
I feel ashamed and embarrassed fühle ich Scham und Peinlichkeit - "I" :) Jaha...! :D
I should not be sneak-peeking (Das geht wieder nicht wörtlich) Ich sollte nicht durch den Zaun spähen
- feel like "I"m sneak peeking Da würde ich gerne bei bleiben, das LI fühlt sich hier ja zum ersten Mal gewissermaßen ertappt und kommt dadurch zu diesem "ich sollte das nicht tun". Nun ist das englische "should not" ja noch stärker als das deutsche "sollte nicht". Aber aus meiner Sicht drückt es den Stimmungswechsel besser aus.

What if those were my children? Was, wenn das meine Kinder wären?
How much can one man bear? Wieviel kann ein Mensch ertragen? - how much is a fish… (den konnte ich mir nicht verkneifen…)
Why do we follow those Warum folgen wir denen
that know nothing but warfare? die außer Kriegsführung nichts kennen?

A disgusting mélange Eine widerliche Mélange
boiling in my mind kocht in meinen Gedanken
made of sorrow and wrath aus Trauer und Zorn
to which I am confined. in denen ich gefangen bin

I can't break away from the screen Ich kann mich nicht vom Bildschirm losreißen - würde "kann mich nicht vom Bildschirm losreissen" schöner finden, als Hinleitung zum baldigen Abschalten. Das kann ich nachfühlen, gerade weil das LI ja inzwischen wohl doch mehr glasig auf den Schirm starrt und die Bilder selbst kaum noch verfolgt….
Though I feel nauseated Obwohl ich angeekelt bin
This is virtual reality Das ist eine künstliche Welt (lustig, dass das auf englisch eben NICHT künstlich heißt...)
that real life created vom wahren Leben geschaffen

Chorus 3

For my ground isn't quaking Denn mein Boden bebt nicht
and my walls aren't shaking Und meine Mauern zittern nicht
I am too far away Ich bin zu weit weg
now there's nothing left to say Jetzt gibt's nichts mehr zu sagen

And the world stands watching - and so do I Und die Welt steht da und schaut zu - so auch ich

Epilogue

I have to apologize Ich muss mich (wohl) entschuldigen
as you may have recognised wie du vielleicht bemerkt hast
I've never gone through war and destruction habe ich Krieg und Zerstörung nie erlebt
- "to be into s.th." = sich nicht für etwas interessieren NEIN, K….e! Diesen Fehler hab' ich selber schon in anderen Texten berichtigt, oh no! So etwas wurde in der Schule "False friends" genannt, und ich hab' die Dinger immer sehr gemocht. Ganz am Ende ist ja auch so einer, mit "eventually", das eben nicht "eventuell" heißt….

I cannot offer you advice Ich kann euch keinen Rat anbieten
I cannot speak so wise (Lieber) nicht so klug reden
to put an end to the deathly seduction Um der tödlichen Verführung ein Ende zu bereiten

Outro

And the world stands watching Und die Welt steht da und schaut zu
and I stand shrugging my shoulders und ich stehe da und zucke mit den Schultern

And as the world stands watching Und während die Welt da steht und zuschaut
I'd better get off my sofa werd' ich mal besser vom Sofa aufstehen - "get off my sofa" klänge englischer Dem folge ich doch gerne.

To eventually um endlich
turn off the TV…… den Fernseher abzuschalten


Boah, jetzt 'nen Becher Kaffee.....
 
Hallo 6thfoot,

Boah bist du fleißig :)

Sprachlich bist du ja gut aufgehoben.

Ich trau mich ja fast nicht fragen - aber, könntest du den neuen Text nochmal ohne die ganzen Anmerkungen posten (die sind richtig und wichtig, aber ich gebe lieber zum Gesamt Text Feedback, da kann ich dir besser helfen :))

Danke und viele Grüße
 

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