Meiner Meinung nach scheint der Hals ne Neubundierung schon noch zu vertragen aber das kann Dir am besten der Gitarrenbauer sagen dem Du das Ding unter die Nase hältst
Ich habe ja auch gesagt, dass ich dahingehend nur geringe Bedenken habe. Das geht auf jeden Fall... ist nur ne Frage der Wirtschaftlichkeit. Wenn diese Wirtschaftlichkeit keine Frage ist, dann kann man das problemlos machen.
Die Bundschlitze würde man dann einfach durchs Griffbrett hindurch arbeiten - das war zur CBS-Ära Gang und Gebe. Alternativ (schwer über Distanz zu sagen) kann man so einen Bunddraht-Fuß auch herunterfeilen, denn er wird schließlich nur von den kleinen Haltenasen gehalten. Hinter den Haltenasen kommt dann noch ein guter Millimeter, der
nicht unbedingt nötig ist. Damit könnte man evtl. sogar nocheinmal die vorhandenden Bundschlitze nutzen, aber ist dem Aufwand entsprechend natürlich Mehrkosten-verursachend.
Letzlich alles eine Frage des Geldes, was man wieder/noch investieren möchte - aber rein theoretisch geht so ein Fretboard-Refreshment solange, bis die Bundschlitze irgendwann auf den Halsstab treffen
. Man muss allerdings einen Einfluss der Griffbrettdicke auf den Gitarrensound bedenken. Bei geringen Änderungen ist der aber marginal (und manch Gitarrenbauer nennt ihn sogar überbewertet) - ich würde jedoch kein 5mm Griffbrett auf 2mm herunterschleifen ohne diesen möglichen Aspekt zu erwähnen.
Wenn Du einen verhandlungsbereiten Gitarrenbauer findest (er sollte sich den Hals aber mal angesehen haben), kannst Du mit etwas handwerklichem Geschick vielleicht sogar eine Vorarbeit vereinbaren.... damit kann man immer gutes Geld sparen.
Grüße,
Martin
PS:
um so mehr finde ich den wie fender beinah zu grunde gerichtet wurde bei cbs.
Ja, so war es auch
...aber das ist schließlich immer so, wenn der Rotstift all zu dick ist. In so manchem Musikfilm ab den 90ern, in denen sich einer ne Gitarre kauft, wird das Thema auf die Schippe genommen. Ich nenne mal Waynes World... ich kenne noch einen, aber bin gerade nicht sicher
- ich glaub es war Detroit Rock City.
Aber auch hier entstanden (teilweise merkwürdige) Ideen, die auch heute ihre Anhänger finden... also "so what?!"
Wie erwähnt war die Norlin-Ära Gibsons auch solch ein Fall... kommt vor, aber beide Firmen haben daraus gelernt.
Das beste Beispiel sind die Siggi Braun Gitarren, da gibt es keine unsauberen Fräsungen, lockere Schrauben und alleine das CNS ist einfach genial und wird bei meiner nächsten Strat auch verbaut.
Da steckt Hinrschmalz dahinter und ist keine grosse Veränderung der Grundform.
Veränderungen kosten eben Geld und die älteren Generationen kannten nunmal nicht unseren heutigen Drang nach Fortschritt und Entwicklung. Hier fuhren diese Firmen halt nach dem Konzept "never change a running system" und möglicherweise war es für die Hochzeit der 70er genau die richtige Entscheidung. Heute muss natürlich eine Generation befriedigt werden, die schnell und "neu" lebt. Aber schauen wir uns in den Custom-Shops beider Firmen um, finden wir dort sehr gute Meilensteine... nur sind solche Traditionsfirmen immer sehr zaghaft mit der Änderung ihrer alten Werte. Schauen wir was kommt... ich finde die Elektronikfächer heutiger Gibson-Standards schon sehr vorbildlich und hoffe, dass sich diese Art der Arbeit bei Gibson durchsetzt.
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Fiel mir gerade noch ein:
WICHTIG: Man kann die Bundschlitze nur dann soweit herunterführen, wenn man die Negativrichtung des DoubleActionTrussRods nicht benötigt.
Erklärung: Normalerweise soll der Stab ja gegen die Saiten wirken. Manchmal (ich musste es aber noch nie bei irgendeiner Gitarre zur Verwendung bringen) muss man den Halsstab aber zu den Saiten drücken lassen, wenn deren Zugkraft nicht ausreicht um den Hals in eine feine Krümmung zu bringen.
In so einem seltenen Fall sollte man sehr vorsichtig mit der Bundschlitztiefe arbeiten, sonst könnte der der Stab das Griffbrett eventuell zerbrechen.
Dazu habe ich keine Erfahrung, aber es könnte in diesen seltenen Fällen eine mögliche Folge sein... das sei hier aber mit mit ganz vielen "Vielleicht", "Möglicherweise" und "Eventuell" formuliert.