Hi,
ich habe den FXL8 seit Dezember letzten Jahres im Einsatz. Bin damit sehr zufrieden soweit, das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung im Inneren lässt bei mancher Lötstelle ein wenig zu wünschen übrig, aber dies sollte keinen Einfluss auf die Roadtauglichkeit haben (der Lötkolben des Monteurs ist hier und da an das Plastik einer Buchse gekommen, die Lötstellen sind an zwei Stellen etwas zu dick aufgetragen. Die Buchsen sind aus Plastik, aber soweit stabil und machen einwandfreien Kontakt. Taster etwas laut im Vergleich zu einem Voodoo Lab GCP, aber massiv. Die Realis im Inneren sind Qualtitätsware (Japan).
Bedienung:
intuitiv und einfach. Mit "Edit" kann man alle Loops im "Instant Access Mode" aurufen, man muss dann mit dem Bank-up/down Tastern halt auf die zweite Reihe an IA-Loops schalten. . Sobald man seine Kombination gefunden hat, speicher man ab. Den Speicherplatz legt man übrigens zuvor fest, indem man halt einen Speicherplatz auswählt, dann Edit, IA schalten, dann Store.
Ich bin derzeit sogar primär erstmal im IA Modus unterwegs, nutze das FXL8 also als TrueBypass-Looper ohne Presets. Geht gut.
Sound:
Bei manchen alten Bosspedalen kann es zu einem Knacksen kommen während des ersten/der ersten Umschaltvorgänge. Als Gegenmittel hilft, bei Beginn der Probe/Session/Aufnahme einmal alle IAs durchzuschalten oder halt zwischen einem Preset mit allen Loops an und einem Preset mit allen Loops aus zu schalten. Bei den alten Boss-Pedalen und manchen Pedalen, die gebuffert sind, kann sich ein Potential aufbauen, dass dann beim Schalten als Knacks auftritt. Möglicherweise kann ein Mod an der Sendbuchse des FXL8 (Bleeder Widerstand: 470k gegen Masse) abhilfe schaffen. Mich stört das Knacksen nicht, da es wie gesagt einmalig ist (oder halt nach einiger Zeit und nicht-Benutzung wieder auftritt, da sich das Potential durch Kondensatoren im gebufferten Pedal wieder einstellt).
Im Bandkontext hört man keinerlei Schaltgeräusche, daheim im stillen Kämmerlein, eben nur diese einmaligen Knackser. Bei mir ist ein altes SD-1 der Knackser.
Mods:
Ein weiterer Mod, der sinnvoll wäre, wäre den Edit-Taster als Fusstaster auszuführen (genauso den Store Taster), sodass man mal eben schnell beim Spielen ein Preset ändern und abspeichern kann. Da wenig Platz auf dem FXL8 herrscht, wäre es am besten, wenn man ein Kabel aus dem FXL führt und ein externe kleine Box mit zwei Fusstastern anschließt. Mal sehen, ob ich das demnächst mal angehe, oder die Taster ins Gehäuse integrieren kann.
Siehe oben: möglicherweise kann ein Mod an der Sendbuchse des FXL8 (Bleeder Widerstand: 470k gegen Masse) abhilfe schaffen. Mich stört das Knacksen nicht, da es wie gesagt einmalig ist (oder halt nach einiger Zeit und nicht-Benutzung wieder auftritt, da sich das Potential durch Kondensatoren im gebufferten Pedal wieder einstellt).
Necessities:
Der FXL hat keinen eingebauten Buffer, daher empfehle ich aufgrund der langen Kabelwege mit den Loops einen guten Buffer vor dem Ding. Ich kann den Visual Sound Buffer empfehlen (klein, gemein, gut).
Da sich die 4 Taster die Aufgabe teilen 8 Loops zu schalten (man muss wie gesagt im Editmode dann einmal die Banktaste drücken, um von Loops 1-4 auf Loops 5-8 zu kommen, kann man manchmal durcheinander kommen, welcher Taster nun zu welchem Loop gehört, je nach Bank. Also ist es vorteilhaft, die Taster zumindest mit den beiden Kombinationen zu beschriften. Z.b: Taster 1 = Loop 1 Bank+/ L, oder Loop5 Bank -/H: Loop 1: Compress, Loop 5:Chorus, Beschriftung unter Taster 1 ergo: Comp/Chor, oder so.
Ziemlich schick an dem FXL finde ich die Größe, der Loop-Switcher passt sehr schön auf ein Pedaltrain 3 und man hat ordentlich Platz für Pedale. Ich nutze z.T. zwei Pedale in einem Loop und habe somit 11 Pedale unter meinen Füßen.
Das FXL läuft zwar mit einem Anschluss an einem PP2+, man sollte aber auf lange Sicht bessert mit einem Currentdoubler zwei Anschlüße am PP2+ belegen, um die nötigen Stromreserven bereitzustellen.
Andere Systeme im Vergleich:
Ich hab jahrelang ein Voodoo Lab GCX im Rack mit Pedalen in der Rackschublade und Steuerung über GCP genutzt. Das GCX ist natürlich weitaus besser verarbeitet und bietet auch die Möglichkeit, Effekt vor dem Amp zu schalten und gleichzeitig FX im FX-Loop eines Amps, da die einzelnen Loops im GCX halt komplett voneinander getrennt sind. Auch kann man die Reihenfolge der Effekte dadurch nachträglich noch etwas ändern, wobei dann die Verkabelung unschön wird. Beim FXL8 muss man sich vorab genaue Gedanken über den FX-Ablauf machen, oder die FX dann auf dem Board neu verteilen. Man kann zwar theoretisch auch mit dem FXL8 einen Teil vor dem Amp und einen teil der Loops im FX_Loop routen, dabei verliert man allerdings mindestens einen ganzen Loop, weil hier ja die Signalkette aufgetrennt werden muss.
Future:
Die oben genannten Mods wären schon mal Klasse, was aber richtig geil wäre, wäre die Möglichkeit zwei FXL8 oder ein FXL8 als Mainboard und ein FXl4 als kleines Board für FX im Loop des Amps miteinander synchronisieren zu können. Das ginge nur mit Midi vernünftig. Mit Midi ließe sich dann auch ein Midi-Konverter für Realisschaltung von Ampfunktionen realisieren (Nobels M4 oder so). Aber dann wäre das Produkt wieder weitaus teurer? Als absoluten Vorteil gegen allen teureren Alternativgeräten (Gigrig, Voodoo uws.) ist die unschlagbar geile Größe. Man könnte bei der gleichen Tiefe bleiben und einfach noch etwas breiter werden, dann bekommt man die Edit/Store Taster drauf und noch eine Midi Out/IN Buchse.
Fazit: Empfehlenswert bei dem Preis!
Dote